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Necromantia - Re-Releases 2006
Metalspheres Info-Box

Genre

Occult Metal

Label

Black Lotus Records

Rezensent

Sascha

Als "Begr�nder des Black Metal" werden Necromantia von Black Lotus Records angepriesen. In das Tauziehen um die Frage, wer denn nun den wahren Black Metal erfunden hat und welche Bands am st�rksten seine Merkmale gepr�gt haben, m�chte ich mich �berhaupt nicht mehr einmischen. Tatsache ist allerdings, dass die Griechen seit 1991 ihr nekromantisches Unwesen treiben und vor allem auf ihren ersten Platten einige Elemente vorweisen konnten, die sp�ter in �hnlicher Form auch bei Bands wie zum Beispiel Satyricon auftauchten. Sicher litt die Band darunter, dass so ziemlich jede Horde aus Skandinavien gnadenlos gehypt wurde, und man von den griechischen Bands eher wenig Notiz nahm; ob sie nun wirklich zu den V�tern dieser Welle des Black Metal geh�ren, l�sst sich f�r mich heute nicht mehr nachvollziehen. Ich m�chte es sogar vermeiden, die Band in einen Topf mit anderen Black-Metal Bands zu werfen, da der hier gespielte Stil recht wenig mit der heutigen, landl�ufigen Vorstellung dieser Musik zu tun hat. Was ich auf jeden Fall schon vorab sagen kann, ist dass Necromantia okkult, d�ster und vor allem innovativ und eigensinnig klangen, was einem nat�rlich heute nicht mehr so erscheinen mag, da viele Bands mittlerweile �hnliche Pfade eingeschlagen haben. F�r die Jahre 1993 und 1995 war die Musik der Griechen jedoch sehr ungew�hnlich. Die lyrische Ausrichtung der Band l�sst keinen Zweifel, dass man sich hier wahrlich der Huldigung des Geh�rnten und der dunklen Seiten des Daseins gewidmet hat. Black Lotus Records l�sst nun f�r alle, die Necromantia einst verpasst hatten, die Legende wieder aufleben und zwar in Form von neu abgemischten Wiederver�ffentlichungen der gesamten Studio-Historie der Band. Das Ganze kommt in schmucken Digi-Paks, die alle ein neues Coverartwork von Timo W�rz (Battleroar, Acheron) verpasst bekamen. �ber diese kann man sich sicherlich streiten, meinem Geschmack entspricht sein Stil nur bedingt, und das neue Cover f�r "Scarlet Evil, Witching Black" ist an Peinlichkeit sicher kaum noch zu �berbieten. Vor allem verk�rpert es in keinster Weise die d�stere Stimmung, die beim H�ren entsteht. Da die Coverartworks der Originale auch nicht unbedingt die sch�nsten waren, kann man die neuen Bilder vielleicht verschmerzen, und dem einen oder anderen werden sie sicher gefallen, aber Eines ist sicher, einen engstirnigen Black-Metal Konsumenten werden diese wiederum davon abhalten, die Alben zu kaufen.

Dann verpasst dieser allerdings schon einiges an sehr guter, �berhaupt nicht engstirniger Musik. Eine erste Eigenart der Band ist sicher schon einmal die Instrumentierung, denn hier sind gleich zwei Bassisten am Werk, eine Rythmusgitarre wird nicht ben�tigt. Gearbeitet wird mit achtsaitigen �xten, von denen die eine sch�n verzerrt herums�gt, w�hrend die andere die Eingeweide des H�rers eine Lage tiefer durchmassiert. Das Resultat klingt in meinen Ohren vergleichbar zu Manowar, und zwar als w�rden deren Songs "Bridge Of Death", "Each Dawn I Die" oder "Demon's Whip" von einer Black Metal Band gespielt. Eigentlich doch gar keine schlechte Vorstellung oder? Wenn dann doch einmal Gitarrensoli auftauchen (die sogar recht zahlreich und virtuos ausfallen), so werden diese von einem, f�r das Studio angeheuerten Sklaven serviert. Die Band versteht sich eben haupts�chlich als Duo infernale, und so wechseln auch die Zust�ndigkeiten f�r die anderen Instrumente auf fast jedem Album. Zu diesem Gr�ndger�st gesellen sich zum einen das teuflische Kr�chzen von The Magus, sowie diverse Sounds, die meist auf stimmungsvolle Weise in die Tracks eingesponnen werden. Es sind diverse Orchesterinstrumente, Piano und als Highlight auf dem zweiten Album ein Saxophon zu h�ren. Diese Sounds klingen jedoch niemals schw�lstig oder zu dick aufgetragen, sondern ordnen sich stets dem Ziel der Erschaffung einer d�steren Atmosph�re unter. Ein weiteres Markenzeichen sind die gesprochenen Beschw�rungen, die zumeist von schleppend, doomigem Material begleitet werden. So entsteht zumeist eine sehr rituelle Stimmung. Die griechische Herkunft kann und will die Band nicht verleugnen und so tauchen doch h�ufig sehr melodi�se, verspielte Elemente auf, die zwar eher die zweite Geige spielen, aber dennoch den gesamten Sound pr�gen. Einen starken Background im Heavy Metal Bereich zeigen einige Riffs auf, die ordentlich rocken und dann auch mal kurze Zeit nicht d�ster und negativ klingen d�rfen. Wie bereits erw�hnt, sind Manowar sicher ein gro�er Einfluss gewesen, sicherlich aber auch Black Sabbath und Bands wie Celtic Frost oder Hellhammer. Wer anhand meiner Beschreibung jetzt noch keine Lust hat, sich die preislich attraktive Box mit allen vier CDs zu sichern, dem gebe ich gern noch einen kurzen Abriss �ber die einzelnen Alben. Dabei kann ich allerdings nicht auf jeden Song eingehen, es w�rde den Rahmen sprengen.



Im Laufe der Jahre haben sich Necromantia immer etwas mehr vom Hall verabschiedet, was ich pers�nlich schade finde, aber so ist es nun mal. So findet sich auf "Crossing the Fiery Path" und "Scarlet Evil, Witching Black" der d�sterste und am st�rksten mit Hall beladene Sound der Bandgeschichte. W�hrend "Crossing The Fiery Path" schon alle Elemente des Bandsounds vorstellt und mit "The Warlock" oder "Les Litanies De Satan" schon zwei hervorragende Songs im Repertoire hat, ist das Songwriting noch nicht ganz so erstklassig, wie auf dem Nachfolger.



Dieser ist f�r mich der H�hepunkt im Schaffen der Band. Die Elemente greifen optimal ineinander, die Songs sind wunderbar arrangiert, der Spannungsbogen stimmt und Necromantia sind sogar mit dem Einsatz eines Saxophons in dem unheilvollen "The Arcane Light Of Hecate" noch einen Schritt weiter gegangen und bauten ihre Eigenst�ndigkeit noch weiter aus. Dieser Track ist �berhaupt der Hammer, und die Anschaffung des Albums lohnt sich alleine nur f�r diesen einen Song. Zahlreiche wilde und unberechenbare Gitarrensoli runden dieses Meisterwerk dunkler Tonkunst ab.



Das nachfolgende Mini-Album "Ancient Pride" beginnt eing�ngig und rockend mit "The Shaman", auffallend ist sofort der ver�nderte Sound, denn auf einen starken Einsatz von Halleffekten m�ssen wir leider verzichten und so geht schon ein Zacken an der Krone der rituellen Stimmung verloren. Die Geschwindigkeit wird auch h�ufiger angezogen, man h�rt, dass die norwegische und schwedische Szene die Band nun etwas mehr beeinflusste und man nicht mehr so unbeirrt seinen eigenen Weg ging. Die Geschwindigkeit ist dennoch nicht auf ICE-Tempo anzusiedeln, sondern klingt nach etwas, dass ich hier mal mit "Hellenic Blast" benennen m�chte. Auch der folkloristisch anmutende Song "Ancient Pride" klingt ein wenig nach skandinavischen Vorbildern, diesmal nach Satyricon, was sicher an der verwendeten Fl�te liegt. Der charakteristische Manowar-Bassklang ist Necromantia allerdings erhalten geblieben, was zugegebenerma�en immer noch die meisten Songs �ber den Durchschnitt hebt, ebenso wie die Verspieltheit an allen Instrumenten. D�ster und evil klingt dieses Album meiner Meinung nach aber nicht mehr so ganz. Zumindest nicht, wenn man direkt vorher einen der Vorg�nger goutiert hat. Dennoch sicherlich keine Fehlanschaffung, da das Material zum Gl�ck trotzdem voller Energie und Ideenreichtum steckt. Und nun kriegen wir auch eine Coverversion von eben genannten Manowar um die Ohren gehauen, n�mlich "Each Dawn I Die". Wer Manowar nicht leiden kann, findet an dem Song in dieser Form sicherlich gefallen. Wer Eric Adams anbetet, so wie ich, wei� allerdings, dass man mit einem Manowar Coversong eigentlich nur scheitern kann. Das gleiche harte Urteil muss sich das Cover von "The Number Of The Beast" gefallen lassen. Vollkommen �berfl�ssig leider, denn das Gekr�chze kann nat�rlich nicht den Gesang der "Air-Raid-Siren" ersetzen. Letzterer ist ein Bonustrack, der urspr�nglich auf dem Album "'Covering Evil (12 Years Doing Devil's Work)" stand. Mit Coversongs dieses Jubil�umsalbums sind �brigens alle Wiederver�ffentlichungen gespickt. Eine nette Zugabe, wie ich finde.



Bleibt noch "IV: Malice", das letzte Album im nekromantischen Reigen. Das Cover von Timo W�rz ist hier sicherlich am besten gegl�ckt und auch der Sound wurde ansprechend aufgepeppt. Wieder vermisse ich den Hall schmerzlich und das Tempo wurde weiter angezogen. Wem die vorherigen Alben zu lahm waren, kommt hier eher auf seine Kosten. Ich behaupte jedoch einfach mal, dass die St�rken von Necromantia eindeutig im Mid-Tempo liegen, und die Tracks auf denen dieses dominiert, gefallen mir auch am besten, wie z.B. das d�stere, mit herausragendem Bassspiel veredelte "Invictus". "Murder, Magic and Tears" ist ein Beispiel daf�r, dass schnelles Tempo trotz Verspieltheit auf dem Bass durchaus langweilen kann. Wenn nach einigen Minuten die Abwechslung in Form eines Gitarrensolos auftritt, ist es auch schon zu sp�t. Einer der st�rksten Tracks ist "Disciples of Sophia", der zwar auch viele schnelle Abschnitte enth�lt, aber immer wieder von schleppenden Passagen und orchestralen Einsch�ben aufgelockert wird. Ebenfalls sehr gut gelungen ist "Circle Of Burned Doves", welches durch die Untermalung mit Orgelkl�ngen und seine (endlich wieder) d�stere Grundstimmung �berzeugt. Das restliche Songwriting ist mir auf "Malice" aber etwas zu durchwachsen und verspielt. Die Songs sind alle virtuos vorgetragen und auch ganz nett anzuh�ren, dennoch stellt dieses Album f�r mich den Schwachpunkt der Diskografie dar. Unbedingt als schlecht bezeichnen, m�chte ich es aber auch nicht, denn man merkt den Musikern ihr Herzblut und die Energie deutlich an.

Daher beende ich meine Rezension mit der Empfehlung, trotz der Kritikpunkte bei den beiden letzten Alben, zur Box zu greifen. Bei momentan 40 Euro f�r vier schick aufgemachte Alben voller kreativer Musik k�nnt ihr nicht viel falsch machen. Ihr bekommt zwei hervorragende, wegweisende Alben und zwei zumindest gute Alben einer Band, die es sicher verdient hat, dass mehr Metal-Fans ihre Musik kennen. Die ersten beiden Alben sollten aber in den Schrank (und nat�rlich den CD-Schacht) jedes qualit�tsbewussten Black-Metal Fans geh�ren. Bleibt zu hoffen, dass dies nicht ein letztes Aufb�umen Necromantias ist, sondern weitere Huldigungen Lucifers in Form eines neuen Studioalbums nicht lange auf sich warten lassen.



   
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