My Lament - Beneath the Hidden (MCD)
	Metalspheres Info-Box Genre Doom / Death Metal Label Rotten to the Core Agency Rezensent Volker
Ganz ehrlich, bis vor einiger Zeit war die belgische Metal-Szene bis auf einige etwas bekanntere Ausnahmen f�r mich eher ein schwarzer Fleck auf der Landkarte. Den flei�igen Aktivit�ten der Labels Shiver Records und Rotten to the Core Agency im Umfeld des Magazins death-metal.be sowie ist es zu verdanken, dass der extremere Teil der dortigen Szene ein zunehmend deutlicher zu vernehmendes Sprachrohr erhalten hat. So erreicht uns nun auch mal lokaler Doom / Death Metal einer noch recht jungen Band, die aus der Fusion der Gruppen Corpus Lacrimale und Dark Tide hervorgegangen ist. Bisher hat man sich ? die Namen lassen es erahnen ? eher in Gefilden des Dark Metal erprobt, um sich nun unter neuem Banner traditionellen britischen Kl�ngen der angehenden 90er zuzuwenden. Musik, die man von den ganz fr�hen Alben der Gr��en My Dying Bride und Anathema kennt, auch alte Novembers Doom kommen einem in den Sinn und haben ja ganz offensichtlich �hnliche Wurzeln. My Lament vertrauen in Sachen Riffs stark auf Death Metal, walzen stakkato-stoisch langsam voran und haben mit dem neu dazugenommenen S�nger Paul einen Mann gewonnen, der stets den passenden Growl-Ton findet (lediglich die seltenen Clean-Eins�tze klingen zu d�nn). F�r die Referenzklasse reicht das Songwriting noch nicht, da man sich mit den ausgedehnten drei St�cken stark in wohl bekannten Regionen bewegt. Man mag es dem ersten wirklichen Lebenszeichen der Band nachsehen, zumal Ans�tze f�r gr��eres Potential vorhanden sind. Insbesondere das elegische "Silent Nights" zum Abschluss ist mir da eine Erw�hnung wert. Erfreulich abwechslungsreich angelegt, packt das St�ck mit seinem bitterb�sen Text von Anfang an und l�sst nicht mehr so leicht los. Die Belgier finden noch nicht zu Virtuosit�t, aber hier blitzt Flair auf, das den MDB-Klassiker "Turn loose the Swans" so reich segnet. Als h�renswerter Doom/Death-Epos der klassischsten Sorte dient zuvor "Vilest of Men", das in der Mitte eingebettete "Spirit and the Haze" schwankt lange zu vorhersehbar zwischen melancholischer Melodie und etwas stumpfen Riffs, bevor das angezogene Gitarrentempo am Ende noch einen kleinen Akzent setzen kann. My Lament m�ssen also noch einige kleinere Baustellen in Angriff nehmen, eingefleischte Doom/Death-Anh�nger (deren Zahl hierzulande ja mittlerweile schon vierstellig sein d�rfte) sollten sich die nett aufgemachte MCD aber schon mal als Appetithappen genehmigen.