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Laute T�ne, die nicht aus dem Alphorn kommen? Da hatten bzw. haben die Schweizer als Alternative eigentlich nicht viel zu bieten. Celtic Frost, Hellhammer? Geschichte! Coroner? Ebenso! Gotthard? Machen nur Musik f�r das Hausfrauenradio! Samael? Wem's gef�llt! Gurd? Muss nicht sein! Shakra! Es gibt doch Hoffnung! Eine nennenswerte Undergroundszene gibt es auch nicht. Traurig aber wahr! Hoffnung verhei�en h�chstens noch Excelsis, obwohl die auch m�chtig zu kratzen haben. Seit 1995 aktiv, sind in den letzten gut 8 Jahren 4 CDs entstanden, von denen immerhin eine nachtr�glich bei Shark Records ver�ffentlicht wurde. W�hrend dieser Zeit haben sich Excelsis zwar eine treue Fanbasis erarbeitet, aber f�r den gro�en Durchbruch hat es leider nie so richtig gereicht. Obwohl Konzerte mit Iron Savior, Edguy, In Extremo und wei� der Geier wer noch alles zu verzeichnen sind, Topnotierungen f�r alle Ver�ffentlichungen und ein wirklich exzellentes Management hinter der Band steht, es soll nicht sein. Aufgeben gilt trotzdem nicht! Wie immer bescheiden und auf das n�tigste beschr�nkt gibt M�nggu Beyerler (Gesang und Bass) einen kurzen Einblick in die Welt von Excelsis.


Unser letztes Interview reicht zur�ck in das Jahr 1999. Da ist doch bestimmt in den letzten Jahren eine Menge passiert?

MB: Das wichtigste d�rfte wohl ein neuer Keyboarder sein, da meine Schwester leider die Band verlassen hat. Einen neuen Gitarristen haben wir auch noch. Ich bin wieder f�r die Bassgitarre zust�ndig. Das Team, so wie es momentan ist, ist sehr gut, von mir aus kann es so bleiben. Ansonsten nichts besonderes. Keyboarder Addu Roth hat erst vor einem Jahr angefangen sein Instrument zu lernen, was aber nicht so wichtig ist, da uns die Kollegialit�t in der Band wichtiger ist. Es muss eben kein Supermusiker sein, weil wir das alle selber nicht sind.

Ich wei� noch von unserem letzten Interview, dass ihr zu dem damaligen Zeitpunkt auch erst recht kurzfristig eure Instrumente gelernt habt. Das scheint also Tradition zu sein?

MB: So ungef�hr; zwei Griffe lernen, ab in die Band. Nein, ernsthaft, es ist so, dass wir vorrangig jemanden suchen, der zu uns und in die Band passt. Da ist es doch selbstverst�ndlich, dass der neue sein Instrument erst lernen muss.(Anmerkung des Verf.: Das k�nnte soviel hei�en, wie dass jemand neues in der Band sich erstmal in das Konzept der Band einarbeiten muss. Andere Vermutungen sind gerne willkommen.)

"Anduin the River" besch�ftigte sich mit der schottischen Geschichte. Danach kamen "Kurt of Koppigen", "Tales of Tell" und jetzt "The Legacy of Sempach". Warum dieses konzeptionelle Triologie? Ist das jetzt euer Markenzeichen?

MB: Erstmal hat sich das so ergeben, und dann sollte das schon ein Markenzeichen von uns sein. Die erste CD besch�ftigte sich mit "Herr der Ringe" und wie schon von Dir erw�hnt Schottland. Dann kamen wir darauf, Geschichten aus unserem eigenen Land zu suchen. Das ganze kann von uns besser nachvollzogen werden, da wir die Schaupl�tze kennen. Wir k�nnen dort hinfahren und Nachforschungen anstellen. Warum nicht die Schweizer Geschichte? Finntroll singen �ber finnische Begebenheiten, Wikinger und dergleichen mehr. Warum sollen wir uns nicht auf unsere Wurzeln beziehen?

Gibt es denn irgendein Thema aus der Schweizer Geschichte oder irgend welche Themenbereiche, die f�r euch absolut tabu sind?

MB: Das ganze Spektrum Rechtsradikalismus interessiert uns nicht. Ein gewisser Patriotismus ist gewiss nicht schlecht, aber es sollte nicht �bertrieben werden. Manches mal sch�mt man sich schon, wenn auf einem T-Shirt das Schweizer Kreuz ist und sofort die rechtsradikale Schublade aufgemacht wird. Kurz und gut, Politik ist �berhaupt kein Thema f�r uns. Aus unserer Sicht geh�ren Politik und Musik nicht zusammen.

Da alle bisherigen CDs noch �ber den Shop auf eurer Webseite erh�ltlich sind m�chte ich dich bitten, f�r unsere Leser mal kurz jede der CDs zu skizzieren.

MB: Als erstes "Anduin the River", das von Schottland handelt, und weil wir uns nicht einigen konnten auch von "Herr der Ringe". Musikalisch war das ganze eher traditioneller Heavy Metal, zumindest aus unserer Sicht, eher gel�ufig, also nicht zu kompliziert. Bei "Kurt of Koppigen" sollte dann der Folkloreanteil verst�rkt zum Ausdruck kommen, was leider nicht so von Erfolg gekr�nt war, allerdings hatten wir bei den eher traditionell eingestellten H�rern in Deutschland damit sehr gro�en Erfolg. Kurz noch was zum Kurt, der war ein Raubritter aus unserem Dorf. "Tales of Tell" war sehr stark von Keyboards gepr�gt, grob beschrieben w�rde ich das als einen Mix aus Folklore und Heavy Metal bezeichnen, allerdings mit einem noch h�heren Folkloreanteil als bei den ersten beiden CDs. Die aktuelle CD handelt von den Sagen, die sich rund um den Krieg bei Sempach 1386 gebildet haben und unserem Nationalhelden Arnold von Winkelried. Die Grundmelodien wurden zuerst ohne Keyboard eingespielt, wodurch sich wieder ein etwas h�rterer Touch ergab, und Addu hat dann seine Sachen quasi dar�ber gespielt.

Gab es denn die �berlegung im Stil von "Tales of Tell" weiterzumachen oder hat sich die aktuelle CD so ergeben?

MB: Das ist zuerst mal eine Frage des Abmischens. F�r mich ist die letzte CD unsere bisher beste, zumindest vom Konzept und was das Songwriting betrifft. W�re der Mix ein anderer gewesen, g�be es zwischen der neuen und der letzten CD keinen Unterschied. "Tales of Tell" ist praktisch ein Eigengew�chs von uns, das von der Produktion bis zum Abmischen immer in unserer Verantwortung stand.

Auch wenn du es anders siehst, mit der "Legacy..." habt ihr den gro�en Schritt nach vorne getan. So bombastische und �berlange Titel h�tte ich nicht erwartet.

MB: Die letzte CD hat noch ein guter Freund von uns zusammen mit der Band aufgenommen, und da gab es so manche Stresssituation. Diesen Druck gab es bei der aktuellen CD nicht. Wenn wir eine Pause brauchten, dann haben wir sie uns genommen. Es war einfach mehr Zeit vorhanden, und deswegen sind wir auch in kein Studio gegangen. Im Proberaum stehst du weit weniger unter Zeitdruck. Gut, der Klang hat vielleicht nicht Studioqualit�t. Aber es ist alles selbst gemacht.

In die englischsprachigen Texte werden teilweise Strophen in eurem Heimatdialekt eingef�gt. Warum nicht gleich komplett in Schwyzerd�tsch und dazu ein paar englische Erkl�rungen?

MB: Die �berlegung gab es schon. In unseren lokalen Radiosendern gibt es momentan einen Run auf deutsches Liebesges�lze und anderes Zeug. Gerade weil so etwas momentan sehr stark vertreten ist wollen wir uns nicht auch noch daran h�ngen. Wir kommen mit der englischen Sprache auch ganz gut zurecht und deswegen nur diese kurzen Einsch�be.

Excelsis waren mal f�r eine CD bei Shark Records unter Vertrag. War das f�r euch im nachhinein eine negative Erfahrung, die weitere Versuche bei einem Label unterzukommen erstmal als nicht passend erscheinen lies?

MB: Wir wohnen in einem Dorf das mehr T�ren als Einwohner hat, mehr als 200 Leute wohnen hier nicht. Wenn dann jemand mit einem Vertrag kommt bist du nat�rlich sofort Feuer und Flamme. Leider kannten wir uns in der Szene nicht so gut aus und da ist das Desaster halt passiert. Hoffen wir, dass es mit Aurora Music etwas besser klappt. Englisch sprechen ist auch nicht so unser Ding und deswegen hoffen wir, dass es jetzt mit dem neuen Label in der Hinterhand f�r uns alles ein wenig besser l�uft.

Die ber�hmten letzten Worte.

MB: Wer hat es erfunden?
Wie gesagt, wir kommen aus einem kleinen Dorf und sind diese Art von Unterst�tzung nicht so gewohnt. Es ist toll, dass so viele Leute unsere Musik h�ren.


Vorbereitung, Durchf�hrung und Bearbeitung: Peter



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