Enthroned, eine der Ikonen des Black Metal Universums, sind mit ihrem neuen Werk namens "Xes Haereticum? zur�ck. Trotz allen Line-Up Problemen haben sie sich nicht unterkriegen lassen und setzen ihr exzellentes Schaffen fort. Nachdem die Band das neue Werk auf einer Tour durch Brasilien pr�sentiert hat, komme ich nicht darum, das Album als eine wahre satanische Explosion voll einzigartiger Brutalit�t zu beschreiben. Ich hatte die Ehre und das Vergn�gen, mit Sabathan zu sprechen und ihm so einige Infos �ber die aktuelle Situation der Band entlocken zu k�nnen.

Es sind nun schon �ber 10 Jahre, in denen denen ihr trotz diverser Probleme (die letztendlich aber in jeder Band auftreten k�nnen) treue Verfechter des blasphemischen Black Metal seid. Worin liegt das Geheimnis, dass ihr weiterhin so m�chtig auftretet?

Sabathan: Das Geheimnis liegt wohl in unserer Motivation, unserer totalen Hingabe und in der Tatsache, dass wir an unsere �berzeugungen und das, was wir spielen, glauben. Sicherlich gibt es uns jetzt schon �ber 10 Jahre, aber so "alt? f�hlen wir uns eigentlich noch nicht.
Wir haben noch immer einen langen Weg vor uns und die Spitze noch nicht erreicht. In Europa sind wir nach wie vor ein eher wenig beachtete Band, ganz im Gegensatz zu S�damerika. Aber wir haben nun ein neues Line-Up und eine neue �ra kann f�r Enthroned beginnen... Wir sind weit davon entfernt, unsere letzten Worte von uns zu geben.

Eine Menge Leute meinen, dass sich Enthroned in den letzten Jahren nicht weiterentwickelt haben. Da kann ich absolut nicht zustimmen, denn der gr��te Beweis f�r die Absurdit�t dieser Aussage liegt ja schon darin, dass die Musik mit jedem eurer Alben weiter reift. W�rdest du mir da zustimmen?

Sabathan: Es kommt darauf an, in welchem Sinne man "Entwicklung? versteht. Rein musikalisch gesehen haben wir kein Interesse, irgendetwas zu ver�ndern... Wir spielen einfach wahren Black Metal, so wie wir ihn lieben, leben und f�hlen. Unsere jeweilige Stimmung beeinflusst die Kompositionen der jeweiligen Alben. Auf der B�hne gibt es dann Raum f�r Experimente, das ver�ndert sich von Tour zu Tour.
Es gibt noch immer viele Gegenden in denen wir touren m�chten, wir waren jetzt mehrfach in Europa unterwegs und jeweils einmal in S�damerika sowie in den USA, aber noch nie in Australien und Asien... Es wird nun Zeit, dort aufzutreten, um unter Beweis zu stellen, was wir k�nnen. Wir hoffen, so bald wie m�glich wieder nach S�damerika zur�ckzukehren, denn dort ist es uns f�r uns viel besser als bei den eher armseligen Touren, die wir durch Europa machen.

Bevor du mit Cernunnos Enthroned gegr�ndet hast, wart ihr ja schon gemeinsam in den Bands Morbid Death und Blaspherion aktiv. Was waren die Gr�nde, dass ihre diese Bands verlassen und euch Enthroned zugewendet habt?

Sabathan: Wie bekannt sein d�rfte, ist Cernunnos mein bester Freund und mein musikalischer Partner. Die anderen Mitglieder der genannten Bands waren nicht motiviert und haben sich nach einer gewissen Zeit h�ngen lassen oder gingen in andere Richtungen, die nicht zu unseren Gef�hlen und �berzeugungen passten.
Daher haben wir beide uns entschieden ganz im Sinne unserer gemeinsamem �berzeugungen eine zweik�pfige Band zu gr�nden, zum ersten Mal er und ich alleine. Wir hatten es einfach satt, mit inkompetenten Leuten zusammenzuarbeiten. Wir wollten unsere eigenen Vorstellungen verwirklichen und nicht mit Musikern zusammenarbeiten, die f�r die Aufl�sung unserer vorherigen Bands verantwortlich waren.

In all den Jahren hat sich euer Line Up mehrfach ver�ndert. Vermute ich zurecht, dass das die Entwicklung der Band in mehrfacher Hinsicht gest�rt hat?

Sabathan: Ja und nein... Wir sind immer auf der Suche nach den Musikern, die perfekt zu uns passen. Nat�rlich hat der letzte Line-Up Wechsel (Alsvid und Nearth Daemon haben uns verlassen) die Arbeit der Band eine Weile verz�gert, aber nun haben wir die richtigen Leute gefunden, um sie zu ersetzen. Der Einstieg von Nguaroth und Glaurung war das Beste, was Enthroned passieren konnte. Sie widmen sich total ihrer Kunst und sehen die Dinge ganz anders als die vorherigen Bandmitglieder. Sie machen ihre Sache verdammt gut und mit ihnen zu touren war ein wahres Vergn�gen.

Der letzte, der Enthroned verlies war Alsvid, nicht lange nach dem er Namroth an den Drums ersetzt hatte. Was waren die Gr�nde f�r seinen Ausstieg?

Sabathan: Haupts�chlich seine Ausbildung und damit einhergehend, dass er nicht die M�glichkeiten hatte, mit uns auf Tour zu gehen. Er ist auf einer Anwaltsschule, die sehr anspruchsvoll ist und seinen vollen Einsatz erfordert. Daher war es letztendlich f�r ihn unm�glich, weiter in der Band zu bleiben. Nach dem unsere letzte Europa Tour 2003 reichlich daneben gegangen ist, hat er sich entschieden, einen anderen Weg zu gehen, und ich respektiere das. Er ist aber immer noch mit seiner eigenen Band Seth aktiv.

Wenn wir uns die Geschichte von Enthroned anschauen, dann hat es ganz so den Anschein, dass die Line Up Wechsel sich haupts�chlich auf die Position des Drummers konzentrieren. Scheint ja fast so, als ob euer Schlagzeug mit einem Fluch belegt ist, hehe.

Sabathan: Ja, da denke ich genauso, aber ich hoffe, dass sich das nun endg�ltig �ndert. Glaurung ist jemand, mit dem ich sehr viele Einstellungen teile und das machte es f�r mich sehr reizvoll, ihn zu unserem Drummer zu machen. Um weitere Probleme zu vermeiden, werden wir aber auch schauen, dass wir nur noch auf Touren gehen, die f�r uns auch erfolgversprechend sind, z.B. in S�damerika. Als Underground Black Metal Band kannst du Europa heute vergessen, ebenso die USA. Man wird ausgebeutet, spielt in den allerletzten L�den unter den miesesten Bedingungen und kaum jemand kommt zu den Shows. Warum sollten wir damit unsere Zeit verschwenden?
Im Vergleich zu S�damerika ist das ein Unterschied wie Tag und Nacht. Die Tour, die wir dort gemacht haben, werde ich niemals vergessen. �berall war viel los, wir haben in tollen L�den gespielt mit richtig guten Anlagen gespielt, es war einfach alles fantastisch. Es ist doch viel motivierender, unter solchen Bedingungen zu touren. Glaub mir, eine schlechte Tour kann fatal f�r eine Band sein, dass habe ich anhand der vielen Line Up Wechsel nach Touren selbst erlebt.

Lass uns mal zum neuen Album "Xes Haereticum? kommen, das ebenso wie die Vorg�nger ein wahrer Killer ist. Was meinst du?

Sabathan: Auf unserem neuen Album sind wir einen anderen Weg gegangen als bei den anderen Enthroned Ver�ffentlichungen. Es ist das variablste Album, das wir jemals aufgenommen haben und enth�lt Elemente aus dem klassischen Heavy Metal, aus Death, Black sowie Thrash Metal und sogar aus Industrial und Mainstream Rock. F�r uns ist es die Vervollkommnung unseres Sounds.
Das Album pr�sentiert die verschiedenen Seiten eines jeden Bandmitglieds, man kann die Identit�t eines jeden von uns erkennen, das Ganze aber nat�rlich nach wie vor auf der typischen Enthroned-Basis.

War Glaurung auch schon am Songwriting f�r das neue Album beteiligt?

Sabathan: Nein, noch nicht. Er ist erst kurz vor der S�damerika Tour zur Band gestossen.

Ich erinnere mich daran, dass mal ein Album namens "X Goat Reigns? geplant war, auf dem Aufnahmen aus allen Phasen der Band sowie verschiedene fr�here Mitglieder vertreten sein sollten. Wieso ist dieses Album nie erschienen?

Sabbathan: "X Goat Reigns? war als spezielles Album zu unserem zehnj�hrigen Bandjubil�um geplant. Es sollte rare Live-Aufnahmen sowie unver�ffentlichte und neu aufgenommene Songs enthalten. Unser Label Napalm Records hat sich aber entschieden, dies nicht zu ver�ffentlichen, da sie damit nicht zufrieden waren. Es w�re wohl auch eine Verschwendung von Geld und Zeit gewesen und letztendlich haben wir lieber alles in unser neues Studioalbum "Xes Haereticum? gesteckt.

Eure Website wurde zuletzt v�llig umgebaut und ist wirklich exzellent geworden. Ein Bereich der Site ist sowohl den jetzigen, aber auch den ehemaligen Bandmitgliedern gewidmet, die ihren Beitrag zur Geschichte von Enthroned geliefert haben. Bedeutet das, dass ihr hier einige der Ideen verwendet habt, die auf "X Goat Reigns? zum Tragen kommen sollten?

Sabathan: Ja, das kann man schon so sehen. Dies ist in der Tat allen gewidmet, die an der Entwicklung von Enthroned mitgewirkt haben. Ein Teil des neuen Designs der Website wird wohl auch f�r "X Goat Reigns? verwendet werden, falls das Album jemals erscheinen sollte.

Wie schon erw�hnt, wart ihr ja bereits im Rahmen von mehren Touren in ganz verschiedenen Ecken der Welt unterwegs. Sind euch spezielle Shows besonders im Ged�chtnis geblieben oder hat jeder Auftritt seine besonderen Momente? Und wie stark h�ngt das von der Band selbst ab?

Sabathan: Bei jeder Tour gibt es Auftritte, die man im Nachhinein anderen vorzieht. Im Prinzip h�ngt aber sehr viel vom Zusammenspiel mit den Fans ab. Wenn die Menge m�de und schlecht drauf ist, dann kann die Band auf der B�hne kaum ihr Bestes geben. Wenn die Fans aber richtig durchdrehen, schreien, kreischen und bangen, dann ist das die genau die richtige Voraussetzung, um eine wahre Killer-Show zu liefern und den Leuten m�chtig in den Arsch zu treten.
In Europa h�ngt es ganz von den L�ndern ab, in denen wir spielen. In Belgien ist es okay, in Frankreich und Italien meistens auch. In Deutschland und Holland h�ngt es ganz von den Gegenden ab, in denen man spielt. In S�damerika ist dagegen �berall genial, wirklich �berall. Wenn ich es entscheiden k�nnte, w�rden wir nirgendwo anders mehr touren.

Es gab Berichte �ber ein paar Probleme bei der Show in Fortaleza auf eurer Brasilien-Tour. Einige der Bandmitglieder haben demnach mit den Verantwortlichen sowie mit den Fans abwechslend auf unterschiedlichen Sprachen kommuniziert haben, so dass irgendwann niemand mehr etwas verstanden hat. Kannst du das aufkl�ren?

Sabtahan: Ich kann mich nicht erinnern, dass wir bei dieser Show eine andere Sprache als Englisch verwendet haben. Allerdings gab es dort einige Probleme mit der Backline, da nicht ber�cksichtigt wurde, was wir und unser Tour-Promoter im Tour-Rider angegeben haben. Vielleicht haben wir bei den Diskussionen dar�ber einige Worte auf Franz�sisch (unsere Sprache) gesagt, die waren aber nicht an andere Leute gerichtet.
Wir waren ziemlich ver�rgert, als wir dort ankamen, da die Verh�ltnisse dort eben nicht unserem Tour-Rider entsprachen, vor allem was das Schlagzeug anging. Aber nach einigen Verhandlungen mit dem lokalen Veranstalter konnten diese Probleme behoben werden und wir haben einen weiteren Killer-Gig f�r ein Killer-Publikum gespielt.

Ihr habt ja bereits mit diversen Ikonen des Black Metal zusammen auf der B�hne gestanden. Wenn ich mich nicht t�usche, habt ihr aber auch schon mal zusammen mit Tankard gespielt, deren S�nger Gerre ein gesch�tzter Freund von mir ist. Wie war diese Show?

Sabathan: Aaaarrrggghhh, leider haben wir noch nicht mit Tankard gespielt, was aber eine gro�e Ehre f�r uns gewesen w�re. Wir lieben Tankard, sie sind wahre Thrash Metal G�tter. Es sollte eine Show in der Slowakei sein, aber wir mussten das canceln, da die Anreisekosten nicht komplett �bernommen werden konnten. Wir h�tten aber sehr gerne mit ihnen gespielt und ich hoffe, dass es noch mal eine Gelegenheit geben wird.

Sabathan, ich danke dir vielmals f�r dieses Interview. Ich hoffe sehr, dass ihr bald wieder nach Brasilien kommt. Die letzten Worte an alle Black Metaller, die dieses Interview lesen, geh�ren dir.

Sabathan: Danke Rosberg f�r dieses coole Interview und deine Unterst�tzung. Allen unseren Fans in Brasilien m�chte ich sagen, dass wir euch alle vermissen, seit wir wieder von der Tour zur�ck sind. Ihr seid die besten Fans der Welt und 2005 kommen wir wieder zur�ck, wahrscheinlich im Oktober oder im November. Unser Tour-Promoter Eduardo hat uns das bereits angek�ndigt. Passt auf euch auf...