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Seit ihrem Opus "Light of Day, Day of Darkness" mit nur einem einzigen, herausragenden, sechzigmin�tigen Song, geh�ren Green Carnation zur Elite des melancholisch-atmosph�rischen Heavy Metals und �berraschen Jahr f�r Jahr mit neuen Ideen, die weit �ber die normale Fortentwicklung einer Band hinaus gehen. Mit "The Acoustic Verses" legen die Norweger um Gitarrist Tchort nun ein reines Akustik-Album vor, das �ber weite Strecken mit tiefsinnigen, vertr�umten und vergleichsweise unkomplizierten Rocksongs begeistert und trotz der akustischen Ausrichtung die Trademarks von Green Carnation weiterf�hrt, ohne eine stilistische Kehrtwendung einzugehen. "The Acoustic Verses" ist schlicht ein weiteres Album der Norweger mit einem eigenen, zeitlosen Charakter, das Dir, lieber Leser, an dieser Stelle bedenkenlos ans Herz gelegt werden soll. Um beim Ein oder Anderen die vielleicht noch vorhandenen, letzten Zweifel aufgrund der akustischen Ausrichtung beiseitezufegen und Euch dar�ber hinaus etwas mehr Hintergrund �ber Album und Band zu beschaffen, haben wir f�r Euch das folgende Interview mit Bandleader Tchort gef�hrt.


Tchort, Eure bisherigen Alben haben sich stets dadurch ausgezeichnet, da� sie viele Neuerungen zu ihren Vorg�ngern hatten, so da� man �berraschungen von Green Carnation mittlerweile durchaus schon gewohnt ist. Wie seid ihr jetzt auf die Idee gekommen, ein reines Akustik-Album zu machen?

Tchort: Das hat damit zu tun, da� das Jahr 2005 ein besonderes Jahr f�r Green Carnation ist. Wir feiern n�mlich unseren f�nfzehnten Geburtstag. Wir waren zwar nicht f�nfzehn Jahre lang aktiv, aber es ist f�nfzehn Jahre her, da� Green Carnation zum ersten Mal gegr�ndet wurden. Wir wollten das mit unseren Fans feiern und etwas Spezielles machen. Da wir 2005 aber schon "The Quiet Offspring" rausgebracht haben, dachten wir, da� es vielleicht zu viel sein k�nnte, noch ein weiteres, regul�res Album aufzunehmen. Auch f�r uns selbst. So haben wir uns dann �berlegt, ob wir nicht irgendetwas anderes machen k�nnten und uns an das sehr gute Feedback der Fans auf die Akustik-Songs erinnert, die wir in der Vergangenheit geschrieben haben, und die als Akustik-Bonus-Material auf der DVD verwendet worden sind. Dieses Feedback haben wir dann aufgegriffen, und so ist es zu dieser sehr speziellen Sache, einem reinen Akustik-Album, gekommen, etwas, das sowohl f�r uns, als auch f�r die Fans neu war.


W�rdest Du mir zustimmen, da� trotz der akustischen Ausrichtung viele typische Green Carnation Trademarks auch auf "The Acoustic Verses" zu finden sind?

Tchort: Absolut! Ich denke sogar, da� man hier vielleicht sogar noch mehr typische Green Carnation Trademarks finden kann als auf den anderen Alben. Denn auch wenn wir uns nie irgendwelche musikalischen Limitierungen ausgesetzt haben, haben wir als die eigentliche Essenz von Green Carnation stets Atmosph�re, Fortschritt und Melodien angesehen. Vielleicht treten diese Trademarks auf "The Acoustic Verses" sogar noch mehr hervor als auf den anderen Alben, auf denen sich 20 Drumtracks, 8 Gitarren, eine Menge Keyboards usw. wiederfinden. Auf dem neuen Album ist die Pr�senz von Green Carnation m�glicherweise gerade deshalb sehr hoch.

War es eine besondere Erfahrung, die Du bei der Entstehung der akustischen Songs gemacht hast?

Tchort: Ich w�rde sagen ja. Wenn man den Song im Kopf hat, dann macht es eigentlich keinen gro�en Unterschied, ob es ein aggressiver Song ist, ein "normaler" Song oder ein akustischer Song. Dann geht es eigentlich nur um den Inhalt und die Stimmung, in der Du Dich befindest, und die in den Song verlagert wird. Aber f�r mich pers�nlich war das alles von daher eine Herausforderung, weil ich keine Akustikgitarre mehr gespielt habe seit ich in der neunten Schulklasse war. Das ist jetzt f�nfzehn Jahre her. Ich mu�te mir eine Akustikgitarre von einem Freund leihen, da ich sowas selbst gar nicht besitze. Und ich mu�te auch erst wieder lernen, wie man darauf spielt. Der Unterschied zur elektrischen Gitarre ist n�mlich immens. Da es diesen Unterschied beim Spielen gibt, wollte ich von Beginn an mit der Akustikgitarre arbeiten und das gesamte Songwriting daran abstimmen. Es war eine gro�e Erfahrung und Herausforderung f�r mich, nach all den Jahren nochmal eine Akustikgitarre in die Hand zu nehmen, zu lernen wie man darauf spielt und dann damit Songs zu schreiben. Es hat aber auch eine Menge Spa� gemacht.

In wie weit unterscheidet sich die Aufnahme eines Akustik-Albums von der Aufnahme eines normalen Albums?

Tchort: Der Aufnahmeprozess hat sich nicht so sehr von dem der anderen Alben unterschieden. Er war ganz anders als der von "The Quiet Offspring", da wir dieses Album in einem Studio in Frankreich aufgenommen hatten. Die ganze Band war damals vor Ort, und jeder konnte seine eigenen Ideen w�hrend der Aufnahme einbringen. Diesmal ist das so abgelaufen, da� ich ins Studio gegangen bin und meine Songs aufgenommen habe, eine Woche sp�ter hat der n�chste seine Sachen aufgenommen usw. Manchmal haben wir uns alle im Studio getroffen und ein Brainstorming abgehalten, uns die Songs angeh�rt, Vorschl�ge f�r zus�tzliche Instrumente gemacht, vielleicht Arrangements ge�ndert...

Habt ihr schlechte Erfahrungen mit der anderen Arbeitsweise gemacht?

Tchort: Nein. Der Grund, weshalb wir das diesmal so gehandhabt haben war, da� jeder von uns andere Termine hatte, und wir nicht gleichzeitig aufnehmen konnten. Deshalb mu�ten wir das Beste aus der Situation machen. Ich denke aber nicht, da� man h�ren kann, da� hier verschiedene Leute zu unterschiedlichen Zeiten im Studio waren.

Das finde ich auch. Ich stelle mir die Aufnahmen zu einem Album wie "Light of Day, Day of Darkness" im Allgemeinen jedoch um einiges schwieriger vor, gerade was die Drums und die vielen Spuren betrifft. W�rdest Du nochmal solch ein Album mit nur einem einzigen Lied schreiben wollen?

Tchort: Ich wei� es nicht. Bislang gibt es keine Pl�ne, sowas nochmal zu machen. Es war schon schwierig damals und eine Herausforderung f�r uns, weil wir so etwas zuvor noch nie gemacht haben. Aber jetzt ist die Herausforderung ist nicht mehr da. Wir haben den Song ja sogar live gespielt, wovon wir auch Aufnahmen haben. Und dadurch, da� wir das jetzt schon ein paar mal gemacht, reizt es nicht mehr so sehr. Aber als wir das Album gemacht haben, war das nat�rlich etwas anderes.

Stimmt es, da� bald ein zweiter Teil von "Light of Day, Day of Darkness" erscheinen soll?

Tchort: Ja und nein. Es gibt da ein Album, das bereits geschrieben ist, aber das ist nicht "Light of Day II". Es ist ein zweiter Teil einer Doom Trilogie an der ich arbeite. "Light of Day..:" war der erste Teil, und der zweite ist wie gesagt auch schon fertig. Es wird dort ein paar Referenzen und �hnlichkeiten geben zu "Light of Day...", aber es ist nicht "Light of Day II".

Welchen Einflu� �bt die Natur auf Dich aus? Ich denke da an die �lteren Coverartworks oder Songs wie "Sweet Leaf". Ist das eine Art Metapher f�r das Leben?

Tchort: Genau wie in Deutschland haben wir hier in Norwegen eine Natur, die sich mit den Jahreszeiten ver�ndert. In s�deurop�ischen L�ndern ist die Ver�nderung durch die Jahreszeiten weitaus geringer. F�r diese L�nder ist der Winter wie der Fr�hling bei uns. Ich glaube, in Deutschland gibt es auch ziemlich drastische Schwankungen mit den Jahreszeiten. Mit ihnen wechseln auch die Stimmungen der Menschen, und durch sie er�ffnen sich v�llig unterschiedliche Inspirationsquellen. Man kann w�hrend der einzelnen Jahreszeiten auch unterschiedliche Dinge tun. Im Sommer geht man raus und kann machen was man will, im Winter macht man andere Dinge, genauso wie im Fr�hling oder im Herbst. Das hat mit Sicherheit unterschiedliche Einfl�sse auf uns als Menschen, die in einem Land wie diesem leben und so starke Jahreszeitenwechsel haben. Ein Journalist hat mich mal gefragt, ob das der Grund ist, weshalb Green Carnation sich von Album zu Album so sehr unterscheiden. Also da� wir unsere Umgebung und die Natur so sehr an uns heran lassen, wenn wir Musik schreiben. Und das kann schon sehr gut sein.

Beeinflussen die kurzen Wintertage in Norwegen in irgendeiner Art und Weise die Stimmung auf Euren Platten?

Tchort: Ja, das ist ein gutes Beispiel. Schau Dir das "Blessing in Disguise"-Album an. Das ist im Januar aufgenommen worden, wo hier tiefster Winter herrscht. Die Songs sind im November und Dezember geschrieben worden. Sie haben vielleicht gerade deshalb so eine triste Stimmung, genauso wie das Coverartwork. Die Produktion ist kalt, die Musik ebenfalls und viele Melodien haben genauso wie das Drumherum mit dem Winter zu tun.

"Sweet Leaf" ist also kein Synonym f�r Haschisch?

Tchort (lacht): Nein, nein, ich kiffe nicht. Ich wu�te gar nicht, da� man das Zeug auch so nennen kann.

Und eine Beziehung zum gleichnamigen Song von Black Sabbath gibt es auch nicht vermute ich?

Tchort: Ich wei�, da� es dieses St�ck gibt. Ich kenne den Song. Nein, da gibt es keinen Zusammenhang. "Sweet Leaf" ist eine Metapher. Es ist ein Dialog zwischen Eltern und Sohn, welcher aus der Beziehung zu meinem Sohn r�hrt. Es geht um die Gedanken und Ansichten die man haben kann, wenn ein Kind erwachsen wird. Und wie sich die Dinge zwischen einem Kind und seinen Eltern entwickeln, wenn es altert. Das Kind wird irgendwann die Eltern und sein Zuhause verlassen um alleine die Welt zu erkunden. Darauf bezieht sich die Metapher. Es ist ein Dialog zwischen dem Baum und dem Blatt, und das Blatt wird irgendwann den Baum verlassen und wegfliegen.


Was bedeutet es Dir allgemein, eine Familie zu haben?

Tchort: Eine ganze Menge! Es hat auch einen gro�en Einflu� auf Green Carnation, was sich dadurch belegen l��t, da� seit der Geburt meines Sohnes f�nf Alben innerhalb von nur sechs Jahren entstanden sind. Er hat eine Menge zu tun mit meiner Inspiration und meinem Einflu�, was sich auch in den Lyrics und der Optik der Green Carnation Alben niederschl�gt.

War ein Grund f�r Dich, Ende der 90er Green Carnation wieder ins Leben zu rufen, da� das hier Dein eigenes Baby ist und Du Dich hier kreativ verwirklichen kannst? Es gibt da ja auch diesen Satz "This is my musical legacy" im Booklet von "Light of Day, Day of Darkness"...

Tchort: Nun, der Grund daf�r, Green Carnation wieder ins Leben zu rufen, geht zur�ck zu den Anf�ngen der Band. Die urspr�ngliche Idee, als die Band 1990 zum ersten Mal gegr�ndet wurde und wir nichts weiter waren als ein Haufen Freunde, die zuf�llig die gleiche Musik h�rten und eine Menge Bands mochten, war es gewesen, ein Album zusammen aufzunehmen. Das war unsere Vision, und die war noch nicht erreicht, als wir uns 1992 aufgel�st haben. Wir hatten nicht mehr erreicht, als ein Demo zu machen. Letztlich war das Ziel aber der Grund gewesen, weshalb wir �berhaupt erst die Instrumente in die Hand genommen hatten, gelernt haben zu spielen und die Band zu gr�nden. Nach all diesen Jahren, in denen ich bei Emperor und Satyricon gespielt habe und die anderen Jungs bei In the Woods... trafen wir uns dann im Dezember 1998 wieder. Wir hatten viel erreicht, aber noch immer nicht unseren Traum erf�llt, gemeinsam ein Album aufzunehmen. Also entschieden wir, die Band wieder ins Leben zu rufen und ein Album zu schreiben. Nachdem wir unser Deb�t im Kasten hatten, waren die anderen zufrieden, weil der Traum f�r sie erf�llt war und sie keinen Grund mehr sahen, weiterzumachen. F�r mich war das etwas anderes. Mir hat es einfach Spa� gemacht, und ich wollte mehr. Aber sie waren eben zufrieden, haben sich aus Green Carnation ebenso zur�ckgezogen wie aus In the Woods... und wollten nur noch Soloalben machen. Da wir noch einen Vertrag mit Prophecy �ber ein weiteres Album hatten, habe ich entschieden, das n�chste Album alleine zu schreiben, und das war dann "Light of Day...".

Wie ist Dein Verh�ltnis zu den Urmitgliedern, die auch bei In the Woods... waren heute?

Tchort: Es gibt kein Verh�ltnis mehr zwischen uns, da wir uns schon seit ein paar Jahren nicht mehr gesehen haben. Als sie sich entschieden haben, Green Carnation zu verlassen, haben sie auch die Musik generell hinter sich gelassen. Zumindest was das Spielen in einer Band betrifft. Die Jungs haben Green Carnation ja zur gleichen Zeit wie In the Woods... aufgegeben. Sie wollten nur noch Soloarbeit machen und hatten keine Lust mehr auf eine Band. Seitdem habe ich sie nicht mehr gesehen.

Und sie machen auch tats�chlich solo was?

Tchort: Ja, das schon. Ich wei� das, weil ich den Menschen kenne, �ber dessen Label sie ihre Ver�ffentlichungen rausbringen.

Was wollt ihr mit Green Carnation erreichen? Was sind Eure Ziele?

Tchort: Mein Ziel mit Green Carnation war immer, da� ich einfach das mache, was ich interessant finde und was mich herausfordert. Musikalisch und auch als Mensch. Es gibt eine Menge Dinge mit Green Carnation, die ich noch nicht erlebt habe, obwohl ich viel mit extremen Metal Bands wie Emperor, Satyricon, Carpathian Forest, Bloodred Throne usw. unterwegs war. Als wir die ersten Green Carnation Shows gespielt haben, habe ich beispielsweise realisiert, da� das was wir machen keine Musik ist, auf die man headbangen kann. Ich war also zum ersten Mal auf der B�hne und konnte nicht headbangen. Da habe ich mich die ganze Zeit gefragt: Was mache ich jetzt eigentlich am besten mit mir? Wenn die Leute mich normalerweise ansehen, dann sehen sie nur meinen Kopf und jede Menge Haare, aber pl�tzlich haben sie mir in die Augen geschaut, und ich wu�te nicht ob ich zur�ckschauen oder auf meine F��e blicken sollte. Es hat eine ganze Weile gedauert, bis ich mich an dieses Gef�hl gew�hnt hatte. Green Carnation birgt eine Menge Herausforderungen f�r mich, und das ist es, was die Band f�r mich als Musiker, Komponist und Menschen ausmacht.

Wird es so etwas wie eine spezielle Akustik-Live-Show zum Album geben?

Tchort: Ja, es gibt Pl�ne daf�r. Du bist �brigens erst der zweite Journalist, der mich danach fragt. Wir haben f�r diesen Sommer etwas im Visier. Wir d�rfen noch nicht dar�ber sprechen, was es ist, aber das gesamte Album wird live unter freiem Himmel vorgestellt werden, und es wird an einem sehr spektakul�ren Ort stattfinden. Wir planen, ein sehr spezielles Event daraus zu machen, und das Ganze vielleicht auch f�r eine m�gliche DVD aufzunehmen. Die Show soll Green Carnation und besonders dem neuen Album auf einem hohen Level gerecht werden. Alles weitere werden wir zu gegebener Zeit ank�ndigen.


Ist es in irgendeiner Weise hilfreich f�r Dich, neben Green Carnation noch in einer anderen, h�rteren Band wie Carpathian Forest zu sein?

Tchort: Ich wei� nicht, vielleicht. In Carpathian Forest bin ich schon genauso lange wie in Green Carnation seit der Reunion. Deshalb kann ich Dir nicht sagen, wie es f�r mich w�re, wenn ich keine zweite, brutalere Band h�tte. Aber ich bin ziemlich sicher, da� es einen positiven Effekt auf mich hat. Denn so bin ich in der Lage, etwas komplett anderes zu machen als mit Green Carnation. Wenn ich mit Carpathian Forest und Bloodred Throne eine bestimmte Linie verfolge, dann ist Green Carnation im Gegenzug f�r mich schon eine Art Spielwiese. Ich kann hier machen, was auch immer ich bei den anderen Bands nicht machen kann, verschiedene Stilistiken ausprobieren usw. Green Carnation waren nie eine Band, die von einem bestimmten Stil abh�ngig waren. Wir haben ein Album rausgebracht, und das n�chste war schon wieder anders.

Mittlerweile sind ja auch die anderen Bandmitglieder am Songwriting beteiligt. Ist es manchmal schwierig f�r Dich, Kompromisse einzugehen, da Green Carnation ja praktisch Dein Baby sind?

Tchort: Ja, manchmal schon. Aber die meisten Anderen sind ja auch schon seit langer Zeit in der Band, so da� sie den Stil und die Atmosph�re mittlerweile verinnerlicht haben. Es war letztlich auch ihre Entscheidung, erstmal nur passiv in der Band zu sein, und zu f�hlen, zu sehen und zu atmen, was die Band ist. Die Jungs, die schon seit "Light of Day..." dabei waren, haben dann auch erst beim dritten Album angefangen, Musik zu schreiben. Beim vierten hat sich das dann eben noch verst�rkt... Es hat sich also auch dadurch so entwickelt, da� sie sich mehr und mehr mit der Band und ihren Inhalten identifiziert haben.

Deine musikalischen Einfl�sse scheinen sehr vielf�ltig auf Dich zu sein. Welche Bands aus dem Non-Metal-Bereich ziehst Du Dir rein?

Tchort: Ich bin sicher, es gibt eine Menge Non-Metal-Bands, die die anderen Jungs interessieren, aber ich pers�nlich h�re fast nur Death Metal. Aber doch, es gibt schon einige Sachen, auch wenn mir jetzt nicht viel einf�llt. Au�er vielleicht Pink Floyd und sowas, was an unserem Sound ja sowieso offensichtlich wird.

"Sweet Leaf", das Du ja geschrieben hast, klingt von den Gesangslinien, der Songstruktur und teilweise dem Gesang ein wenig nach Led Zeppelin. Hast Du das schon zu h�ren bekommen?

Tchort: Nein, noch nicht. Viele haben gesagt, da� das St�ck das typischste f�r Green Carnation auf dem neuen Album ist. Aber eine Referenz zu anderen Bands habe ich bislang noch nicht geh�rt.

Interessant finde ich, da� das St�ck Led Zeppelin kein bi�chen nachsteht. Hat man wenn man so ein Album herausbringt nicht ein wenig die Hoffnung, auch in neue Bereiche neben dem Metal vordringen zu k�nnen und eventuell sogar einmal ann�hernd so erfolgreich zu werden wie Led Zeppelin?

Tchort: Puh, ich denke, das ist ein Teil des Traums von allen Musikern oder Bands. Ich denke schon, da� das Album das Potential hat, uns einen Schritt weiterzubringen. Die andere Sache ist die, da� wir vor einiger Zeit entschieden haben, dieses Album auf unserem eigenen Laben zu ver�ffentlichen. Allerdings hat keiner von uns bislang ein Label gehabt, so da� wir ein ziemlich gro�es Risiko eingegangen sind. Die Chance, mit diesem Album nichtmal unsere regul�re Zielgruppe zu erreichen, ist schon ziemlich gro�. Alles, was Promotion, Marketing, Vertrieb, Vertr�ge, Werbung angeht, m�ssen Kjetil und ich, die wir Sublife machen, erst noch lernen. Wir wissen noch nicht, wie wir mit all dem klarkommen sollen, so da� das Risiko schon da ist, da� das was wir machen einfach nicht gut genug ist, und da� wir �berhaupt diejenigen erreichen, die unsere vorherigen Alben gemocht haben. Daf�r ist der Vertrieb und das Marketing einfach immens wichtig. Falls wir es auf Teufel komm raus darauf h�tten anlegen wollen, mit der Band ein h�heres Level zu erreichen, neue Fans hinzuzugewinnen usw., dann h�tten wir bei einem gro�en Label unterschrieben, die uns einen Vertrag angeboten haben. Nuclear Blast zum Beispiel, bei denen h�tten wir gewu�t, da� wir eine riesige Fangemeinde erreicht und eine gr��ere Band h�tten werden k�nnen, als wir es heute sind. Aber wir haben uns daf�r entschieden, selbst die Kontrolle �ber alles zu �bernehmen. Und auch wenn wir wissen, da� wir ein gro�es Risiko eingegangen sind, ist f�r uns klar, da� das die richtige Entscheidung gewesen ist.

Und was hat Euch dazu bewegt, ein eigenes Label zu gr�nden? Hattet ihr mit der stilistischen Unberechenbarkeit manchmal das Problem, da� ihr den Labels ein zu gro�es Risiko wart?

Tchort: Ja, ich wei�, da� das zum Problem werden kann, und tats�chlich war es sowohl f�r Prophecy als auch f�r Season of Mist eine gro�e �berraschung und vielleicht sogar ein Schock, als wir mit unseren Alben ankamen. Besonders f�r Season of Mist. Die haben sich von uns ein "Light of Day II" erwartet, und als "Blessing in Disguise" rauskam waren sie geschockt. Auf einmal hatten wir kurze Songs, und alles hatte sich im Vergleich zu den ersten beiden Alben ge�ndert. Auf der anderen Seite kam das Album dann raus und erreichte mehr "Album des Monats"-Auszeichnungen, als ich jemals mit irgendeiner Band erreicht habe, und sehr, sehr viele gute Reviews. Aber auf der anderen Seite wei� ich auch nicht, ob es die richtige Entscheidung f�r uns gewesen ist, mit einem Label zu arbeiten, die fast nur extreme Bands ver�ffentlichen. Ich denke nicht, da� sie bereit waren f�r eine Band wie Green Carnation.

Wie wichtig ist es Dir, musikalisch keine Kompromisse aufgrund eines Labels einzugehen?

Tchort: Nun, das war f�r uns nie ein Thema, da in jedem unserer Vertr�ge eine Klausel war, in der geschrieben stand, da� die Band volle Freiheit besitzt was die Musik und den visuellen Teil eines Albums betrifft. Ohne das w�rde ich nie einen Vertrag unterzeichnen.

Viele Bands beugen sich dennoch den Labels, und �berhaupt scheint Ehrlichkeit sich selbst gegen�ber im Musikbusiness so gut wie gar nicht mehr vorhanden zu sein. Weder bei Labels, noch bei Bands, und schon gar nicht bei den vielen Magazinen, die all ihre Werbeartikel gegen Bezahlung verfassen. Ist in der Musik vielleicht zu wenig Platz f�r Ehrlichkeit?

Tchort: Ich denke doch, da� man ehrlich zu sich selbst sein kann, und Green Carnation k�nnen vielleicht sogar als Beispiel herhalten. Wir haben deshalb ja letztlich den Weg des eigenen Labels gew�hlt, anstatt uns einem gro�en Label zu verpflichten, mit dem wir mehr Geld verdient h�tten. Uns ist es in erster Linie wichtig, gl�cklich mit dem zu werden, was wir machen, und einfach unseren Weg gehen zu k�nnen.

Dann hoffe ich, da� ihr Euch auch weiterhin treu bleibt und so die positive Erscheinung im Musikbusiness bleibt, die ihr seid. Vielen Dank f�r das umfangreiche Interview, Tchort, und weiterhin viel Erfolg mit Deinen Bands!


Vorbereitung: Volker & Dennis
Durchf�hrung und Bearbeitung: Dennis
Fotos: Joonas Kupiainen (Bild 1), Atso K�hk�nen (Bild 2) und Mark Coatsworth (Bild 3)



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