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Es h�tte alles so sch�n sein k�nnen. Nachdem sich die euphorischen �u�erungen zu 7 Seals bewahrheiteten und meine Ohren sich auch nach mehrmaliger Beschallung mit "Mooncurse" nicht in Verweigerungshaltung begaben, stand einem Interview passend zum Review eigentlich nichts im Weg. Ein schickes, neues Diktierger�t mit Speicherchip, lecker Essen, das die Stimmung auflockerte und den Informationsflu� ins Unendliche steigen lies. Es h�tte alles seine perfekte Ordnung haben k�nnen. Wenn nicht das hypermoderne Aufzeichnungsger�t seine Macken gehabt h�tte. Also noch mal das Ganze schriftlich. Entschuldigen m�chte ich mich an dieser Stelle bei Markus, Hilke und G�tz, die den Abend h�tten auch sinnvoller verbringen k�nnen. Mein Dank geht an die komplette Mannschaft von 7 Seals, die meine seltsamen, schriftlich gestellten Fragen im Team so gut wie m�glich beantworteten. Weitere Informationen zur Band gibt es auf der Website.


Fangen wir mit der Bandgr�ndung an...

GvS: 2003 war das Gr�ndungsjahr von 7 Seals. Von der damaligen Besetzung ist nur noch Thomas Luther dabei, der Anfang 2004 zur Band stie�. Eine Zeitlang gab es die Band dann nicht, weil wir keinen ad�quaten S�nger gefunden haben. Anfang 2005 haben Thomas und ich beschlossen, die Band wieder auferstehen zu lassen. Zu uns beiden stie� dann Bj�rn Spilker, der genauso wie Hilke durch einen Aushang an der hiesigen Universit�t auf uns aufmerksam wurde. Zu guter Letzt kam dann noch Markus dazu, allerdings auch nur deswegen, weil Hilke vers�umt hatte, den Aushang abzunehmen.

HS: Da erst zwei Zettel fehlten, hatte ich erst noch �berlegt, ob ich den Aushang abnehme, um so konkurrenzlos zu sein. Da das wohl nicht ganz fair ist, habe ich den Zettel dann h�ngen lassen. Na ja, ich habe auf alle F�lle mit der Band geprobt und war auch ziemlich begeistert davon. Eines Tages bekam ich von Thomas einen Anruf, dass er sich noch mal mit den Jungs zusammengesetzt hatte, und irgendwie erschien es mir so, dass er um die Sache drumherum redete. Alles in allem war seine Aussage dahingehend, dass die Anderen in der Band nach wie vor von mir �berzeugt sind. Eine Aussage, bei der ich dann voll aufgedreht bin, da ich schon immer in einer Band singen wollte. Kurze Zeit sp�ter bekam ich wieder einen Anruf von Thomas, wo er mir dann sagte, dass an dem Wochenende, wo ich nicht konnte, noch mit einem anderen S�nger geprobt wurde, und dass der auch ganz gut sei. Was wollen die jetzt von mir? War es das jetzt? In der darauffolgenden Woche wurde mit mir und Markus geprobt, und das passte zu hundert Prozent.

GvS: Die Musik von 7 Seals ist stilistisch gesehen sehr pr�gnant durch die Aufteilung des Gesangs in weiblich und m�nnlich.

Bands mit einer S�ngerin und einem S�nger sind sicherlich keine Seltenheit. Die Entscheidung, wie es zu der Konstellation bei 7 Seals kam, wurde schon in der Bandvorstellung erkl�rt. Wie schwierig ist es nun f�r euch als Band, weder in der Gothic noch der Nightwish Kategorie gehandelt zu werden?

G�tz: Wenn man sich "Mooncurse" anh�rt, begreift jeder Zuh�rer schnell, dass die Musik wenig mit Gothic oder mit Nightwish zu tun hat. Da wir unter anderem aber eine S�ngerin im Boot haben, wird nat�rlich gerne der Vergleich zu Nightwish gezogen. Dennoch ist die musikalische Ausrichtung unserer�Band um L�ngen h�rter, ohne auf melodi�se Songstrukturen zu verzichten.

Hilke: Die Vergleiche tauchen schon �fters mal auf. Ich finde zwar nicht, dass wir besonders nach Nightwish klingen, aber ich habe da kein Problem mit. Es gibt ja zum Gl�ck auch immer unterschiedliche Wahrnehmungen von derselben Musik.

Markus: Wir haben unseren eigenen Stil. Sicherlich kann man einzelne Fragmente oder Stilelemente wiederfinden, aber als wir anfingen unsere Musik zu schreiben, haben wir uns keine Me�latte gesetzt, dass wir klingen m�ssten wie jemand anderes. Zum einen schmeichelt es, dass man qualitativ mit den Gro�en verglichen wird, zum anderen wird man sehr schnell als billige Kopie, als Abklatsch betitelt. Ich bin gespannt, was in dieser Hinsicht noch �ber uns geschrieben wird.

Torben: Letztendlich sind wir einzigartig, keine andere Band hat einen Markus, eine Hilke, einen G�tz, einen Dominic, einen Thomas und einen Torben.


Eine Frage f�r Hilke und Markus. Wie habt ihr es geschafft, ein Dream Team zu werden? Gesanglich meine ich. Was sind die besonderen Aspekte, die ihr einbringen k�nnt, damit 7 Seals nicht als eine weitere Band von vielen anderen abgehandelt werden?

Hilke: Zumindest ich habe da eigentlich nichts bewusst gemacht. Ich denke einfach, dass Markus und ich uns da sehr gut erg�nzen. Wenn wir einen Gesangspart haben, den wir uns aufteilen sollen, ergibt sich das fast immer automatisch - Ihm liegt es zum Beispiel, die Melodie mit viel Power konsequent r�berzubringen, und ich habe dann die Freiheit, Mehrstimmigkeiten und Verzierungen einzubringen. Was nicht hei�t, dass das nicht auch andersherum geht - In den Strophen von "Dawn of Winter" bringt er ja die Einw�rfe. Ich muss an dieser Stelle noch einmal sagen, dass ich wirklich sehr �berzeugt von ihm bin - er hat eine Stimme mit eigenem Charakter und ein Ausdrucksspektrum von softem Gesang mit G�nsehautgarantie bis hin zu Nackenbrechergebr�ll, und allem was dazwischen liegt.

Markus: Nun, da ich nicht an Zuf�lle glaube, ist es f�r mich schon mal so, dass ich denke, dass es so passieren musste. Wir hatten einzeln vorgesungen und die anderen Bandmitglieder rangen mit sich, wer denn nun den freien Posten der Stimme �bernehmen sollte. Als wir dann aber beide zusammen das erste Lied sangen, war f�r alle Beteiligten sofort klar, dass wir auch weiterhin im Duett singen w�rden. Es war ein herrliches Gef�hl, denn ich bin der Meinung, dass sich die Stimmen sehr warm und fast liebevoll erg�nzen. Lange Rede, kurzer Sinn: es ist keine Absicht, dass es so gut passt. Es ist einfach so, und wir sind sehr froh dar�ber. Ich denke, diese Emotionen, die wir in die Gesangslinien einbringen, machen uns als 7 Seals zu etwas Besonderem. Und h�tten wir nicht freundschaftliche R�ckendeckung von den anderen, k�nnten wir uns nicht so loslassen und 100% geben. Auch das finde ich in der heutigen Zeit etwas Besonderes, und ich hoffe, dass wir das noch viele Jahre so erleben d�rfen. Das Kompliment von Hilke kann ich �brigens in voller Gr��e zur�ckgeben. Sie im Speziellen ist etwas Besonderes, und ihre sanfte Stimme wei� stets zu verzaubern. Das wusste ich sp�testens seit wir "Dawn of Winter" entstehen lie�en. Herrlich, diese Stimme!

Die CD ist in einer relativ schnellen Zeit nach der Wiederbelebung der Band entstanden. Existierten die Titel schon? Und sind diese sechs Titel lediglich eine erste �bersicht �ber das, was uns in der n�chsten Zeit erwartet?

Hilke: Grundz�ge von einigen Titeln haben schon existiert, als ich in die Band kam. "Mooncurse" war der erste 7 Seals-Song, den wir zusammen geprobt haben und stand schon gr��tenteils. "Dawn of Winter" ist in sehr intensiver Zusammenarbeit entstanden - G�tz, Markus und ich haben sp�t abends nach den Proben noch zusammengesessen, G�tz hat uns seine Gitarrenparts vorgespielt und wir haben einfach nach Gef�hl dazu gesungen. "The Necromancer" ist �hnlich entstanden. Aber zumindest ein Gro�teil von Texten und Gesangsparts lie� sich bei allen St�cken erst in der Form erm�glichen, nachdem klar war, dass wir im Duett singen.

G�tz: Zum gro�en Teil waren die Songs instrumental schon fertig geschrieben. Den Feinschliff haben sie dann allerdings erst im Proberaum bekommen.

Markus: Sozusagen die Kombination aus Klang und Wort. Es war ein herrliches Gef�hl, die Songs entstehen zu sehen.

Ist "Mooncurse" in etwa repr�sentativ f�r die Band oder lediglich ein erstes "Ausrufungszeichen"?

Thomas: Die "Mooncurse" ist momentan das Aush�ngeschild von 7 Seals und pr�gend f�r die Band.

G�tz: Richtig. "Mooncurse" ist ganz klar das, wof�r wir stehen. Es spiegelt die Musik wider, die wir m�gen. Eben Power Metal!

Markus: Die EP steht f�r 7 Seals, und ich werde mir in 10 Jahren bestimmt nicht in den Allerwertesten bei�en, dass wir "Mooncurse" aufgenommen haben. Ich bin stolz auf das Endprodukt, und ich verstehe es eher so, dass wir nun ein Ausrufezeichen setzen und sagen: "Hallo Leute, hier sind 7 Seals! Also aufgepasst!" Wir stehen erst am Anfang unseres Weges, aber jeder Weg beginnt nun mal mit dem ersten Schritt!

Dominic: Und da ist noch viel Potential nach oben!

Wie lassen sich 7 Seals am besten musikalisch definieren, oder ist das etwas, was bewusst vermieden werden soll?

Torben: Power Metal mit symphonischen, mittelalterlichen und schwermetallischen Elementen?

Thomas: Melodischer Schwermetall mit dem richtigen Druck und viel Gef�hl?

Markus: Melodic Power Heavy Metal of infernal frostbitten kingdoms? (lacht) Ich mag Schubladendenken nicht. F�r mich ist es Metal.

Dominic: Der Sound hebt sich von der Masse ab. Ich finde es gr��tenteils unsinnig, dass jede Nuance direkt einen neuen Genretitel bekommt.

Hilke: Sagen wir mal so, ich finde es interessant, dass wir bereits in so vielen verschiedenen Schubladen gelandet sind - Heavy Metal, Melodic Metal, Symphonic Metal, Powermetal, Metal/Gothic Rock... Ich denke nicht, dass eins davon "die richtige Definition" ist. Ich finde nicht, dass Definitionsversuche grunds�tzlich schlecht sind, aber was die Leute in unserer Musik h�ren, m�ssen sie selbst entscheiden.

Texte sind dazu da, um gelesen zu werden. Leider tun das die wenigsten. Welche �berlegungen hinsichtlich philosophischer oder auch religi�ser Ansichten k�nnten falsch in die Texte hineininterpretiert werden?

G�tz: Wir leben im 21.Jahrhundert, wo die meisten Fragen durch die Wissenschaft beantwortet werden k�nnen. Wo bleibt da die Zeit f�r Mythen und das Unerkl�rliche? Genau mit dem Unerkl�rlichen und den Geheimnissen des Lebens setzen wir uns lyrisch auseinander. Wobei wir noch keine religi�sen sowie philosophischen Ziele textlich verfolgt haben. Wir setzen uns viel mit der Seele des Menschen auseinander, wie man zum Beispiel in der Lyrik von "My own Secret" nachlesen kann. Dieser Song ist �brigens E.A. Poe f�r seine gro�artigen Erz�hlungen gewidmet und basiert auf der Kurzgeschichte "The Pit and the Pendulum".

Hilke: Ich will niemanden mit einer absichtlichen Fehlinterpretation darauf sto�en, wie man uns falsch verstehen kann. Man kann in der Welt alles missverstehen was man missverstehen will, wenn man gen�gend �berinterpretiert; und das trifft halt auch auf unsere Songs zu. Unsere Texte sind reine Lyrik ohne religi�se, weltanschauliche oder politische Absichten. Wir wollen lediglich Bilder in den K�pfen der Zuh�rer erschaffen, die unsere Faszination f�r mystische Themen r�berbringen und sich mit der Musik erg�nzen. Dabei sind Zahlen, Zitate und Wortwahl nur Stilmittel und verweisen auf nichts Besonderes au�erhalb der erz�hlten Geschichten. "Prophecies of Nostradamus" soll nicht etwa prophezeien oder belehren, sondern erz�hlt davon, dass Nostradamus die Menschheit vor Fehltritten gewarnt hat. "My own Secret" erz�hlt, wie G�tz schon gesagt hat, eine an E.A. Poe angelehnte Geschichte. "Mooncurse" behandelt das Thema Werw�lfe, ohne irgendeinen wissenschaftlichen oder abergl�ubischen Anspruch �ber die Existenz von Werw�lfen oder den Ursprung des Werwolfmythos zu erheben. Und so weiter. Uns geht es haupts�chlich um die Musik und die Stimmung, die sie vermittelt; wir sind keine Lehrer, keine Partei und keine Sekte; wir sind einfach eine Metalband. Und wer irgendetwas anderes in uns und unseren Texten sieht, der hat schon fehlinterpretiert.

Markus: In Zukunft wird es sich immer wieder um Mythen drehen. Um Horror. Um �ngste und Hoffnung. Die lyrische Welt ist so weitr�umig, wieso sollten wir uns nur in einem kleinen Gebiet aufhalten? Wenn ich f�r meine Texte sprechen darf, so ist es mir gleich, ob jemand etwas "Falsches" hineininterpretiert. Ich schreibe in erster Linie im Einklang mit der Musik und f�r mich, allerdings immer darauf bedacht, dass die Zuh�rer sich ihr eigenes Bild �ber die Geschichte machen k�nnen. Aber ich bin nicht die Person, die mit erhobenem Zeigefinger predigen will. Das �berlasse ich anderen.

Was kann die Band aus eigener Kraft erreichen oder was ist ein sp�tes Wunschziel?

Markus: Aus eigener Kraft werden wir sicher das ein oder andere Konzert spielen k�nnen. Bewerbungen f�r Auftritte laufen auf Hochtouren. Und mit der Hilfe von Bekannten und Mitmusikern wird es sicherlich m�glich sein, den Bekanntheitsgrad zu steigern. Ein sp�tes Wunschziel habe ich mir pers�nlich nicht gesetzt. Man sollte alles auf sich zukommen lassen, aber erst, wenn man sich den Hintern f�r seine Musik aufgerissen hat!

Thomas: Ganz oben auf der Wunschliste steht nat�rlich eine Produktion geballter Ladung 7 Seals in Form einer CD. Wir arbeiten daran.

Dominic: Genau, erst mal einen Plattenvertrag und ein gutes erstes Album.

Hilke: Auf meinem Wunschzettel steht auch ganz oben ein Album in voller L�nge, und ich denke ich kann mit gutem Gewissen sagen, dass wir alle alles geben, um m�glichst bald soweit zu kommen.


Was wird uns in der n�chsten Zukunft noch alles erwarten?

Torben: Musik. Viel davon, und abwechslungsreich. Hier mal ein Melodiewechsel, da mal eine vorgezogene Achtel...

Thomas: Wir werden in geraumer Zukunft versuchen, viel B�hnenerfahrung zu sammeln.

Dominic: Eben, erst mal viele Gigs!

Hilke: Auf jeden Fall erstmal viele Gigs!!

Markus: Wie gesagt, Bewerbungen f�r Festivals und Contests laufen. Wir stehen in Kontakt zu einigen anderen Metalbands und werden 2006 dann hoffentlich deutschlandweit zu sehen sein.

G�tz: Wir sind dabei neue Songs zu schreiben, die wir Euch hoffentlich�im Jahr 2006 bei Live-Gigs, aber auch auf CD vorstellen k�nnen. Hierbei wird es sich voraussichtlich um ein Konzeptalbum der Nibelungensage handeln. Wir versuchen gerade ein geeignetes Label zu finden, welches uns unter Vertrag nimmt.

Die ber�hmten letzten Worte!

Hilke: Auch wenn uns das immer wieder vorgehalten wird - Wir sind nicht die "sieben Seehunde"!


Vorbereitung, Durchf�hrung und Bearbeitung: Peter



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