Basement

Die Band Basement, die ihren Schwerpunkt in der progressiven Richtung sieht, hat es sich zur Aufgabe gemacht, das nicht gerade vom Metal/Rock verw�hnte �sterreich mit ihrer Musik zu "bekehren". Auch live wissen die f�nf Musiker zu �berzeugen: Basement spielten bereits als Vorband von bekannten Acts wie Grave Digger oder Iron Saviour. Und auch der Sieg in der Publikumswertung im Emergenza-Finale und die Jurybewertung auf Platz 6 waren ein weiterer wichtiger Schritt in der Karriere der Formation. Nach dem �beraus niveauvollen Debutalbum vom April 2006 m�chten Basement nun auch internationales Terrain erobern. Mastermind Bernie Scholz, S�nger und Gitarrist, erkl�rte sich bereit, Metalspheres Rede und Antwort zu stehen.

Wie l�uft es mit Eurer Platte betreffend Verkauf, Kritiken und der Resonanz bei Konzerten?

Bernie: Erstmals danke f�r das tolle Review und die Einladung zum Interview.

Also, wir haben 800 St�ck von "Circle of Pain" aufgelegt und davon sind fast 600 schon weg ? was f�r Eigenproduktion und -vertrieb, denke ich, eine ziemlich stolze Anzahl ist.
Das Echo auf unser Debut ist �u�erst positiv ? klar man kann nicht jedem gefallen, aber das wollen wir eigentlich auch gar nicht, sondern Geschm�cker sind verschieden, und das ist auch gut so. So verh�lt sich das auch bei den Konzerten, die wir geben. Muss allerdings auch dazu sagen, dass wir uns vor allem in Wien und Umgebung eine gro�e Fangemeinde "erspielt" haben. Das macht jedes Konzert zum Genuss.

Verbirgt sich hinter eurem Bandnamen eine Geschichte oder ist er durch Zufall entstanden?

Bernie: Den Bandnamen gibt?s eigentlich schon ewig ? die Band in ihrer jetzigen Besetzung gibt?s seit Januar 2003, jedoch firmierten Manfred und Chris unter diesem Bandnamen bereits vor 10 Jahren ? deswegen wurde er einfach beibehalten. Mittlerweile wurde der Bandname textlich eingearbeitet und die Geschichten die wir versuchen zu erz�hlen, entstehen genau dort... also im Basement, im Probekeller.

Bitte stellt den Metalspheres-Lesern eure Bandgeschichte vor. Wie sind die einzelnen Mitglieder zur Band gekommen?

Bernie: Aber klar. Eigentlich war alles Zufall, denn die Bandgr�nder Manfred K�ck und Christian Bernhard suchten eigentlich einen Drummer. Durch meinen Ex-Bandkollegen und dem damaligen Basement S�nger Robert Mattner kam ich dazu. Der Rest ist Geschichte. Karl Novotny kam per Inserat und seine Tochter Conny im Schlepptau mit dazu. Damals war Basement eigentlich eine Funk-Rock Band mit einigen J�hrchen auf dem Buckel und ein paar recht guten Songs aus dem Genre. Tja, neue K�che bringen neuen Schwung rein und irgendwie funktionierte die Chemie von Beginn an. Dazwischen gab es, vor allem 2005, einiges an Komplikationen zu bew�ltigen (Conny stieg aus - Andi Frast am Keyboard ein - Karl raus - Dominik rein und wieder raus...), bis wir draufgekommen sind: "Never Change A Winning Team". Und da sind wir wieder! Andi Frast ist als Ersatzmann jederzeit f�r uns da und Conny wieder ein fixer Bestandteil von Basement. Kurz und b�ndig, es war zeitweise komplex. Wir hatten einfach Riesengl�ck, dass wir uns gefunden haben. Jeder ist ein eigener Charakter mit anderen Schwerpunkten und die Kreativarbeit liegt in der Erg�nzung aller dieser Komponenten.

Hatte ihr eine Art "Schl�sselerlebnis", das euch zur Bandgr�ndung bewogen hat?

Bernie: Tja, da m�sste man die alten Hasen fragen...hahaha...nein also die beiden (Manfred und Chris) machen seit ihrer Schulzeit Musik und da liegen eigentlich die Wurzeln ihrer Zusammenarbeit.
Karl spielte schon in den 70ern eine Europatour mit der damals bekannten Prog-Rock Band Kyrie Eleison also sind die Schl�sselerlebnisse breit gef�chert und wuchsen im Januar 2003 zusammen.

Wer schreibt eure Songs?

Bernie: Wir alle?klingt komisch?ist aber so!
Es ist prinzipiell so, dass jemand mit einer Idee...einem Riff?einer Melodie in den Probekeller kommt und wir gemeinsam diese Ideen dann quasi bearbeiten und arrangieren.
Da wir im Prinzip total verschiedene Charaktere sind, wachsen sich die Songs von der Idee weg auch oft zu ganz anderen Sachen aus. Das ist recht witzig zu beobachten.
Die Einfl�sse des jeweiligen Songs bleiben absolut h�rbar. Z.B.: die "Silence of your Voice" ? Idee kam von Manfred ? das Arrangement aber h�rbar von Karl. Ist jetzt f�r Au�enstehende etwas schwierig nachzuvollziehen. Was ich sagen will ist einfach, dass so wie das Album klingt - aus einem Guss, jedoch kein Song gleicht dem anderen - darauf beruht, dass wir unseren Ideen freien Lauf lassen, um dann innerhalb der Band zu einem f�r uns optimalen Ergebnis zu kommen.

Woher nehmt ihr die Inspiration f�r eure Texte?

Bernie: Die Texte kommen zu 100% aus Karls Feder. Er ist Schriftsteller nebenbei, schreibt wirklich tolle Kurzgeschichten und hat auch bereits einen Roman ver�ffentlicht. Er kann Gedanken verdammt gut in Bilder verwandeln, und das dann so zu Papier bringen, dass der Leser das Gef�hl hat, diese Dinge tats�chlich sehen zu k�nnen.
Mit seiner Offenheit und dem gesunden Menschenverstand kreiert er dann diese Texte in Zusammenhang mit dem vorher Erdachten. Als S�nger tut man sich manchmal etwas schwer die Texte zu lernen, aber das geht auch mit der Zeit...

Eure Texte sind jedenfalls keine "leichte Kost". Wie reagieren eure H�rer darauf? Bekommt ihr Lob oder auch mal Kritik deswegen?

Bernie: Ich pers�nlich habe nur positive Reaktionen bis dato gelesen bzw. geh�rt. In den bisher ver�ffentlichten Reviews werden zum Teil gerade die tiefgr�ndigen Aussagen als besonders positiv gewertet, da sich der Zuh�rer bzw. Leser was dabei denken darf und das auch soll.

Zum Beispiel bei "Circle of Pain" . Der Song handelt von der Macht- und Profitgier der Menschheit. Ist es euch wichtig, auch mal eine Botschaft an eure H�rer zu vermitteln, anstatt z.B. immer nur �ber gescheiterte Lieben zu singen?

Bernie: Ja klar ? ich meine ich muss kurz mal weiter ausholen. Es gibt eben H�rer, denen ist es schei�egal welche Botschaft in den Texten r�bergebracht werden soll. Hauptsache das Teil geht ins Ohr und ist musikalisch gut dargebracht. Dann gibt?s wieder H�rer die mehr auf den Text achten und die Musik "dahinter" als Transportmittel f�r denselben sehen. Es ist also total unterschiedlich, wie die Leute angesprochen werden wollen. Wir wollen beides erreichen. Die Aussagen sollen zum Nachdenken anregen und den Menschen Dinge vor Augen f�hren, die sie vielleicht bis jetzt nicht gesehen haben.

F�r die "I hob di liab-Kacke" und Sauflieder ist der Musikanten-Stadl zust�ndig. Hab prinzipiell nix dagegen ? jeder der mag soll sich das geben, bei uns gibt?s das nicht wirklich.

Wie sieht es mit der Rock/Metal-Szene in �sterreich aus? Any comments? Dar�ber wird in Deutschland wenig geschrieben.

Bernie: Kein Wunder...es gibt ja auch keine...hahaha.
Nein so schlimm ist es Gott sei Dank nicht. Also das Problem ist eigentlich hausgemacht ? oder typisch �sterreichisch. Es gibt verdammt viele Bands in der Szene und darunter sind auch welche die absoluten Top Standard locker halten k�nnen. K�nnte dir jetzt einige Bands aufz�hlen die Produktionen privat finanzieren, wo es dir die Birne wegbl�st, wenn das im Player liegt.
Testet mal die letzte Scheibe der Lords of Decadence, ich kenn die nur fl�chtig, aber wir haben das Emergenza Finale damals gemeinsam gespielt ? auf jeden Fall hab ich mir beide CDs bestellt ? unglaublich was die machen! Es ist jedenfalls so, dass alles was aus �sterreich kommt bei �sterreichischen Veranstaltern, Plattenfirmen, Labels etc. keinen Wert hat. Irgendwie kommt mir es so vor, als w�rde wir uns sch�men f�r das, was im eigenen Land an Musik passiert. O.K., der Markt ist klein und die Zielgruppen wirtschaftlich uninteressant aber hallo?da gibt?s echt feine Musiker und noch feinere Bands!

Wer sind eure Vorbilder? Lieblingsplatten? Einfl�sse?

Bernie: Glaub mir das w�rde den Rahmen sprengen? eindeutig! Da hat jeder so seine Favoriten und eben auch aus dem Grund, weil wir irgendwie alle total verschiedene Typen sind, gehen die Einfl�sse dementsprechend weit auseinander.

Wie geht ihr damit um, wenn ihr mit bekannteren Bands verglichen werdet?

Bernie: Eigentlich ganz easy ? wenn jemand sagt, du klingst irgendwie nach so und so...ja okay...in einem Atemzug mit Szenegr��en genannt zu werden, ist ja nicht negativ...sag ich mal.

Wo habt ihr produziert?

Bernie: In Wien ? das Studio hei�t Vienna Power Station und der Produzent war ein sehr guter Freund von uns n�mlich Michael Zastoupil, dem das Studio auch geh�rt.

Was benutzt ihr f�r Equipment?

Bernie: Unterschiedlich?
Manfred vertraut auf VOX Amps, Christian hat seinen H&K; Bass Amp mit Yamaha Gitarren, Karl spielt auf einem getunten Mapex Drumkit. Ich verwende ausschlie�lich Equipment, das keiner kennt, haha, z. B. einen Rath-Amp aus Germanien...feines Teil... Danke, Herr Rath!

Wie sehen eure Zukunftspl�ne aus? Mehr Konzerte international, eventuell eine Tour?

Bernie: Das w�re wirklich toll. Wir sind noch immer auf der Suche nach einem Management, welches sich traut, uns unter Vertrag zu nehmen. Damit wir endlich auch im Ausland und eventuell auf Festivals spielen k�nnen, um uns auch vor fremdem Publikum pr�sentieren zu k�nnen. Wenn es eine Tour wird...immer gerne... Als Band w�re es toll, wenn wir uns vor allem im benachbarten Ausland, und da vor allem in Deutschland als Live-Act etablieren k�nnten.

Und was w�nscht ihr euch f�r 2007?

Bernie: Momentan schreiben und proben wir neue Songs f�r einen Nachfolge von "Circle of Pain". Wenn alles klappt und es schaut danach aus, dann k�nnte bis zum Jahresende 2007 schon die Studioarbeit dazu beginnen. Abh�ngig ist dies leider auch immer von der Kohle, denn die bestimmt, wann wir letztendlich das zweite Album in Angriff nehmen. Eines vorweg: die neuen Songs beinhalten einige �berraschungen. Im Gegensatz zu "Circle of Pain" experimentieren wir mit neuen Sounds und Elementen, die vor allem erstmals Live zum Einsatz kommen werden.

Herzlichen Dank an dich / euch f�r die M�glichkeit, uns pr�sentieren zu d�rfen. Es ist nicht unbedingt einfach f�r �sterreicher, aus der Alpenrepublik rauszukommen. Ein Danke an alle, die http://www.basement.at.tt besuchen, sich eintragen oder gar eine CD bestellen, sprich, sich f�r uns weiter interessieren.