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Sicherlich, Antimatter sind (noch) weit entfernt von dem gro�en Namen den Anathema, die ehemalige Band von Bandmitglied Duncan Patterson, noch immer haben. Aber all das, was bei Anathema durch den Verlust ihres Songwriter-Genies an Atmosph�re verlorengegangen ist, findet sich nun bei Antimatter und wartet darauf, von aufgeschlossenen Geistern entdeckt zu werden.
�rgerlich genug, dass aufgrund einer einst�ndigen Wartezeit am Frankfurter Hauptbahnhof (Sch�nen Dank auch an die Idioten, die f�r den zigsten Bombenalarm dort gesorgt haben, langsam wird's langweilig...) und entsprechend sp�ter Ankunft in der gut gef�llten Giessener Kneipe "Ascot" kaum noch ein freier Blick auf die Band zu werfen war. Da Antimatter bei dem an diesem Abend stattfindenden Auftakt ihrer Unplugged-Tour mit Autumnblaze getauscht hatten und zuerst spielten, blieb danach gl�cklicherweise immer noch genug Zeit f�r ein Interview mit Duncan, dem sich auch der zweite Kopf von Antimatter, S�nger, Gitarrist und Songwriter Mick Moss anschloss. Dabei machten nicht nur der herausfordernde breite Liverpooler Slang von Duncan und der seines gleichen suchende Zynismus von Mick, sondern auch die sehr zuvorkommende Art der beiden das Interview definitiv zu einem Erlebnis. Here we go...




Das war ja heute euer erster Gig der Unplugged-Tour durch Deutschland...

Duncan: ...stimmt, wir sind gestern in Deutschland angekommen und ich hab seitdem auch noch keinen Schlaf abbekommen.

Was sind deine Erwartungen f�r die n�chste Woche?

Duncan: Ich bin mir noch nicht so ganz sicher, was uns erwartet. Ich war lange nicht mehr in Deutschland, das letzte Mal war 1997 mit Anathema und wir haben damals auch keine Unplugged-Gigs gespielt. Aber trotzdem habe ich mich schnell wieder mit Deutschland vertraut gemacht, schlie�lich habe ich hier in der Zeit mit Anathema �fter als irgendwo anders gespielt. Daher ist es also nicht wirklich Neuland f�r mich. Trotzdem bin ich gespannt, denn wir haben nat�rlich nicht die gro�e Promotion, die uns mit Anathema zu Gute gekommen ist. Nun ja, heute abend hatten wir etwa 80 Leute hier, das ist nicht schlecht und die, die heute gekommen sind wu�ten wohl auch recht genau was sie erwartet. Das ganze ist ziemlich locker und relaxt aber trotzdem sehr intensiv. Es ist halt eine ganz andere Atmosph�re, keine kreischenden Leute vor der B�hne, aber daf�r bin ich wohl mittlerweile auch zu alt, hehe.

F�r den kleinen Rahmen hier sind 80 Leute ja auch nicht schlecht, viel mehr h�tten sowieso nicht in den Laden gepasst...

Duncan: Ja, das ist schon in Ordnung, wir bekommen freie Drinks, das passt schon gut hier.

Wessen Idee war denn eigentlich diese Unplugged-Tour mit Autumnblaze?

Duncan: Martin von unserem Label Prophecy Productions wusste, dass wir Unplugged Konzerte spielen. Normalerweise organisiere ich unsere Gigs selbst, letztes Jahr haben wir ja schon eine Amerika-Tour gemacht und waren in Griechenland, Zypern, der T�rkei, Holland, Belgien und sogar in Estland. Martin fragt mich also, ob wir eine Woche durch Deutschland touren wollen und bot mir an es zu organisieren. Das war dann eine sichere Sache f�r uns, weil sie unsere Fl�ge bezahlt haben. Autumnblaze, mit denen wir uns den Van teilen, waren ebenfalls damit einverstanden, Unplugged-Sachen zu spielen. Ich mag ihre Musik auch sehr gerne. Wir haben dann einen geeigneten Zeitpunkt gesucht, denn Mick hat Kinder und war dieses Jahr ja auch schon eine ganze Weile unterwegs. F�r die Kinder macht das nat�rlich einen gro�en Unterschied, ob er da ist oder nicht, aber ihm ist es auch wichtig, Musik zu machen und daher haben wir einen Kompromi� gefunden.

Diesmal spielt ihr ja ohne Gastauftritte.

Duncan: Stimmt, Danny (Cavanagh, Anathema-Gitarrist, Anm. des Verf.) war bei den ersten Gigs von uns in Holland, Belgien und Frankreich dabei und hat auch viel Spa� dabei gehabt. Ich habe ihn dann gefragt, ob er auch die Konzerte in Griechenland mit uns spielen will, aber er sagte, dass er uns das noch nicht best�tigen kann. Sp�ter meinte er dann, dass Auftritte mit Anathema anstehen w�rden. Das hat mich gewundert, da offiziell keine Gigs geplant waren, aber seine Bandkollegen hatten ihm gesagt, dass welche anstehen w�rden. Letztendlich gab es diese Auftritte auch gar nicht, und es lag viel mehr daran, dass sie nicht wollten, dass er mit uns unterwegs ist. Daher hab ich zu ihm gesagt, dass wir es lieber lassen, da ich keine Lust habe, da irgendwelchen �rger heraufzubeschw�ren. Danny war deswegen auch angepisst, da es offenbar um bandpolitische Dinge ging. Er wollte auch mit nach Amerika kommen, das wurde dann aber doch nichts, obwohl wir bereits seinen Flug bezahlt hatten... Daf�r ist dann unsere S�ngerin Hayley mitgekommen.

Ich wusste gar nicht, dass ihr schon mal mit Hayley zusammen live gespielt habt.

Duncan: Das waren auch nur die Auftritte in Amerika, sie wollte eigentlich auch bei den Griechenland-Gigs dabei sein, aber da kam ihr dann ihre Arbeit dazwischen. Im allgemeinen haben wir es satt, uns immer wieder auf Leute zu verlassen.

Mick (gerade dazukommen): Im Grunde spielen wir ja auch einfache Songs, kein Prog Rock mit Keyboards, hehe.

Duncan: Es ist jedenfalls gef�hrlich, wenn man sich nicht hunderprozentig auf jemanden verlassen kann und ich habe auch keine Lust mehr, mich �ber solche Sachen zu �rgern.

Okay, lasst uns mal auf die Anf�nge von Antimatter zur�ckschauen, wie seid ihr eigentlich zusammengekommen?

Duncan: Na ja, wir haben �fter in Micks Schlafzimmer abgehongen...

Mick (grinsend): Ja ja, genau das musst du hier sagen, wir sind in meinem Schlafzimmer zusammengekommen. Au mann...

Duncan: Mick hat jedenfalls zu dieser Zeit Songs geschrieben und wir haben uns entschieden, zusammen etwas zu machen. Damals war ich noch bei Anathema, sp�ter dann nur noch halbwegs, bevor sich das ganz erledigt hat. Wir wollten damals schon, dass Michelle (Taylor, heute Studios�ngerin von Antimatter, Anm. des Verf.) bei uns singt, aber das wurde dann erstmal nichts, da ihr Freund zusammen in einer Band mit ihr spielen wollte.

Mick (grinsend): Wir sehen halt besser aus als er, deswegen wollte er nicht mit uns herumh�ngen.

Wie ist denn mittlerweile dein Verh�ltnis zu den Anathema Musikern?

Duncan: Nun ja, ich bin auf jeden Fall weit davon entfernt, mit ihnen Musik zu machen oder gar ein Mitglied der Band zu sein. Sie haben meiner Meinung nach viele Fehler gemacht, die sie gar nicht wahrnehmen. Ich rede mit ihnen auch nicht mehr �ber Musik, denn von Danny mal abgesehen habe ich musikalisch gesehen keinen Respekt vor ihnen.

Hast du schon das neue Anathema-Album "A natural Disaster" geh�rt?

Duncan: Ja, ich denke da findet sich schon ganz gute Musik, aber mit der Art, mit der sie die Songs gemacht haben, kann ich nichts anfangen. Vieles klingt nach anderen Bands, nach den Circle Jerks zum Beispiel, oder auch nach Radiohead, was die Vocals angeht. Das w�re f�r eine junge Band okay, die sich eben an den Gruppen orientiert, die gerade gro� sind. Aber wenn das eine 13 Jahre alte Band macht...

Ich bin recht entt�uscht von dem Album, der Vorg�nger "A fine day to exit" war schon ganz in Ordnung, aber er enthielt nicht diesen Anathema-Spirit, der �ltere Alben ausmacht.

Duncan: Es gibt zwei gute Songs auf "A fine day to exit" und einige auf dem neuen Album sind ganz okay, aber im ganzen finde ich "A fine day to exit" im Vergleich deutlich besser. Auf dem neuen passt nichts so gut zusammen wie bei "Temporary Peace" oder "Release". Sie gehen sehr naiv zu Werke. Sie sind jetzt quasi so in diese andere Szene hereingerutscht und versuchen dort hereinzupassen, obwohl sie sich damit eigentlich �berhaupt nicht auskennen. F�r viele Leute sind sie damit gestorben, denn die werden sich denken, was sie jetzt mit noch mehr Radiohead sollen...

Hast du damit gerechnet, dass Anathema Fans etwas mit Antimatter anfangen k�nnen?

Duncan: Ich war mir da nicht sicher, du weisst ja, wie die Leute sein k�nnen... Als ich bei Anathema war, haben sich viele schon seit der "Silent Enigma" beschwert, warum wir nicht mehr so heavy wie fr�her sind. Aber trotzdem wollte ich andere Sachen ausprobieren und nicht immer die Gitarren bis zum Anschlag aufdrehen. Wir haben anfangs nicht viel Aufmerksamkeit bekommen, auch deshalb, weil wir haupts�chlich in der Metal-Presse Erw�hnung fanden und ja nun mal keinen Metal spielen. Aber an sich ist das was ich jetzt schreibe, nicht allzu weit von dem entfernt, was ich vorher gemacht habe. Es ist sogar weitaus n�her daran, als das was Anathema jetzt machen.
Daher w�rde es schon irgendwie Sinn machen, wenn sie uns m�gen, hehe.

Das ist ganz meine Meinung, obwohl ihr - wie du schon sagst - keine heftigen Sachen spielt, findet sich bei Antimatter sehr viel des Flairs von Anathema und im Vergleich mehr als auf "A fine day to exit".

Duncan: Oh ja, ich denke das stimmt. Aber f�r viele Leute ist Anathema halt ein gro�er Name, f�r den viel Promotion gemacht wird. Einige Leute w�rden alles, was Anathema herausbringen, bejubeln. Ob sie es nun verstehen und es ihnen gef�llt oder auch nicht. Es ist ein magischer Name, eine Art Trademark, das z�hlt halt f�r manche Leute. Wenn sie ein Bild von Danny sehen, fangen sie an zu weinen, so ist es tats�chlich.

Und das ist sicher nicht das, worauf du es abgesehen hast?

Duncan: (Grinsend) Ach, wegen mir sollen die Leute ruhig weinen, wenn sie mich sehen. Aber dann nicht aus diesen Gr�nden, nicht weil ich gerade im Trend bin...

Mick: Ich fange nur an zu weinen, wenn ich ein Bild von mir selbst sehe, hehe.

Dann lasst uns mal wieder zur�ck zu Antimatter kommen. Vergleicht man die Titel des ersten Albums "Saviour" und des zweiten "Lights Out", dann findet sich ein recht deutlicher Gegensatz zwischen dem hoffnungsvollen ersten und dem eher depressiven zweiten. War es eine bewusste Entscheidung von euch, bei den Albumtiteln mit diesem Gegensatz zu arbeiten?

Duncan: Eigentlich nicht. "Saviour" war Micks Song und ich hielt es f�r einen guten Albumtitel und bei "Lights Out" war es genau anders herum. Von einer bewussten Entscheidung kann man da nicht sprechen.

Mick: Es sind jedenfalls keine Konzeptalben, zumindest nicht wenn man es an den Anspr�chen misst, die in der Regel an Konzeptalben gestellt werden. Auch wenn sie inhaltlich schon zusammenh�ngend sind.

Duncan: Es existieren allerdings keine jeweiligen Leitthemen...

Mick: ...aber so etwas wie Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit zieht sich schon durch alle Songs.

Wenn wir mehr die Musik vergleichen, f�llt auf, dass "Lights Out" etwas ruhiger und harmonischer als der Vorg�nger mit den gro�artigen und etwas verst�renden Songs wie "Flowers" und "God is coming" wirkt, aber auf der anderen Seite auch d�sterer gehalten ist.

Duncan: Mick und mir war klar, was in der Richtung noch aus unserer Musik herauszuholen ist. Es war auch unser Ziel, das ganze so d�ster wie m�glich zu halten, eben Musik, die einen ein bisschen zum Erschaudern bringt. Schon so eine Art "evil music", wenn auch sicherlich nicht im Sinne von Darkthrone oder so. Das finde ich auch in Ordnung, aber finstere Musik bedeutet f�r mich etwas anderes als den Teufel anzuschreien, das ist halt nicht das was ich machen m�chte.

Denkt ihr, dass "Lights Out" andere Emotionen als "Saviour" enth�lt?

Duncan: Weniger, die Texte sind einfacher gehalten und es ist einfacher, zu verstehen, worum es geht. (Grinsend) Manchmal versuchen wir halt auch, ein bisschen smart zu sein...

Mick (lachend): Eigentlich SIND wir smart, wir lassen uns das nur nicht so anmerken.


Der Song "Everything you know is wrong" ist mir nicht nur musikalisch sondern auch durch den Titel aufgefallen. Steckt da eine bestimmte Botschaft dahinter, z. B. den Leuten zu sagen, dass alles, was sie wissen, falsch sein k�nnte?

Mick: Es geht um Religionen bzw. um den Verlust des Glaubens. Aber auch um den Verlust der Hoffnung und von all dem, auf dem du dein Leben aufgebaut hast. Das Erkennen, dass da Dunkelheit am Ende des Tunnels ist. (Grinsend) Man bekommt immer erz�hlt, dass da Licht am Ende des Tunnels sei, aber das ist bullshit...

Gibt es generell eine bestimmte Aussage hinter euren Texten, oder sind sie mehr kryptische Beschreibungen von Gef�hlen?

Duncan: Ich denke nicht, dass sie so kryptisch sind. Als ich angefangen habe Texte zu schreiben, habe ich versucht, sie m�glichst intelligent wirken zu lassen, aber das hat sich mit der Zeit eingestellt. Mittlerweile sind sie einfacher gehalten, ich tausche vielleicht mal ein paar Worte aus, um die Inhalte nicht allzu eindeutig offenzulegen.
Manchmal wache ich auf und habe etwas im Kopf, was ich dann auch direkt festhalte. Manchmal f�llt mir aber auch auf, dass ich einem bestimmten Aspekt noch nicht gen�gend Beachtung gewidmet habe und dann f�ge ich das noch mit ein.

Im Falle von "Flowers" klingt der Text sehr interessant, aber ich bin mir nicht sicher, wie ich ihn interpretieren soll.

Duncan: Es geht um Menschen, die dich bestehlen, wenn du dich in Sicherheit wiegst. Feiglinge, die wissen was du hast und wie sie es bekommen k�nnen.

Mick (grinsend): Zum Beispiel um Leute, die es mit deiner Freundin treiben, w�hrend du in Urlaub bist. Um mal ein ganz simples Beispiel aufzugreifen...

Ein weiterer ganz besonderer Song auf "Saviour" ist "God is coming" mit seinen f�r euch ungewohnt ausgepr�gten elektronischen Parts. Woher kam die Idee zu diesem St�ck und warum habt ihr seitdem nichts �hnliches gemacht?

Duncan: Ich finde "God is coming" nicht so viel anders als andere St�cke, die elektronischen Parts sind nat�rlich schon etwas extremer und ziemlich "evil".
Ich denke aber nicht, dass wir auf "Lights Out" einen �hnlichen Song gebraucht h�tten, die Idee war zu der Zeit da und hat in diesem Moment auch gut hereingepasst, �hnlich wie bei "Flowers". Aber wenn man unsere beiden Alben betrachtet, dann denke ich schon, dass sich eine Grundstruktur kontinuierlich durch die Songs zieht. Nat�rlich gibt es unterschiedliche Ans�tze, aber es steckt immer das selbe dahinter.

Stimmt es, dass bald bereits wieder ein neues Album von euch ansteht?

Duncan: Ja, im Februar. Es wird ein komplett akustisches Album mit Piano und Streichinstrumenten.

Ihr seid ja ganz sch�n schnell...

Duncan: Na ja, das ist dann ein Jahr Abstand zum letzten Album, f�r mich ist das schon eine recht lange Zeit. (Grinsend) Au�erdem sind wir nicht die faulsten...

Andere Bands brauchen ja bekanntlich 5 Jahre oder mehr.

Duncan: Nun, das sind aber auch Bands, die sowieso wissen, dass sie ihre Sachen verkaufen und daher verw�hnt sind. F�r sowas braucht man schon einen gro�en Namen.
Wir schreiben beide Songs und so wollen wir es auch belassen. Mick hat seine Sachen f�r das neue Album bereits fertig, ich muss noch ein paar Texte schreiben. Da wir live immer akustisch spielen, dachten wir uns, dass mal die Zeit f�r ein komplett akustisches Album gekommen ist. Es kann durchaus sein, dass wir danach erstmal die Nase voll davon haben und Energie f�r andere Ideen sammeln.

Gibt es Bands, die einen entscheidenden Einflu� auf Antimatter gehabt haben?

Mick (lachend): Drugs 'n death!

Duncan: Nun ja, Roger Waters ist schon immer ein gro�er Einflu� f�r mich gewesen. Auch "Into the Pandemonium" von Celtic Frost hat bei mir f�r immer einen Eindruck hinterlassen. Was die Arrangements von einigen unserer Songs angeht, kann ich da aber auch Fugazi und die Cockney Rejects nennen, hehe. Doch wirklich, auch wenn die musikalisch sicherlich weit entfernt sind. Am Ende eines Songs spiele ich zum Spa� sogar mal eine Basslinie von Fugazi.

Denkst du, dass man den Einflu� von Celtic Frost bei Antimatter wahrnehmen kann?

Duncan: Bei den orchestralen Sachen vielleicht schon, wenn man den Vergleich auf "Into the Pandemonium" bezieht.

Es w�re jedenfalls nicht die erste Band, an die ich bei eurer Musik gedacht h�tte...

Duncan: ...das sicher nicht, aber die Bands, von denen wir beeinflu�t sind, sind eher nicht die, nach denen wir uns anh�ren.

Mick: Es gibt sogar ein paar Einfl��e von Madonna bei uns. Letztendlich beeinflu�t einen so ziemlich alles, was man so zu h�ren bekommt, wenn man das nicht ganz bewusst ausschaltet.

In den Gesangslinien oder auch in der Musik?

Mick: Das kann beides sein, Einfl��e kommen von �berall her. Es ist ja nicht so, dass wir uns eine Band anh�ren, und dann versuchen, so zu klingen. Alles kann einen beeinflu�en, da spielt es auch nicht mal eine Rolle, ob man denjenigen Song �berhaupt mag. Es geht uns jedenfalls nicht darum, irgendjemand zu imitieren und danach klingt die Frage nach den Einfl��en meiner Meinung nach auch immer ein wenig. Vielmehr setzen sich die Songs aus einzelnen Bruchst�cken zusammen und auf diese Bruchst�cke kann jeder Einflu� haben, auch die Spice Girls...

Wie ist es denn f�r dich, bei euren Konzerten Songs von Anathema zu singen?

Mick: Ich empfinde sie nicht als die Songs von Anathema sondern als Songs von Duncan. Wenn ich Anathema-Songs singen sollte, w�rde ich mich vielleicht f�r "Angelica" oder "Fragile Dreams" entscheiden. Duncan hat diese Songs zwar in einer Zeit geschrieben, als wir noch nicht zusammengearbeitet haben, aber deswegen sind es trotzdem seine Songs. Wir verstehen Antimatter als eine Mischung aus all dem, was wir bisher gemacht haben und daher vermischen wir live auch von Duncan geschriebene Anathema-Songs und Sachen von Antimatter. F�r mich ist das kein Problem, es sind gro�artige Songs und es gibt eine Menge Leute, die sie gerne h�ren m�chten. Es w�re daher traurig, sie unter den Tisch fallen zu lassen. Da lasse ich dann auch gerne Songs von mir zur�ckstehen, um Sachen zu spielen, auf die sich die Leute freuen.
Ich habe auch nicht das Gef�hl, dass die Leute mich mit Vinnie (Cavanagh, S�nger von Anathema - Anm. des. Verf.) vergleichen. Wenn jemand Anathema h�rt, weil er Vinnies Stimme mag, dann wird er wahrscheinlich mit unserer Herangehensweise nicht viel anfangen k�nnen. Aber wenn man die Sachen h�rt, weil man die Musik mag - und das ist f�r mich der wirklich Grund, warum man sich Songs anh�ren sollte - dann d�rfte es keine Probleme mit unseren Interpretationen geben.


Mick (links) und Duncan nach dem Gig in Giessen

F�r mich ist es auch eine Art zweiter Chance, weil ich Anathema zu Duncans Zeiten leider nicht mehr gesehen habe.

Duncan: Viele von den Songs, die wir spielen, kommen auch im Live-Programm von Anathema gar nicht vor.

Mick: Ich war z.B. der erste �berhaupt, der "Lost Control" (von Alternative 4, Anm. des Verf.) live gesungen hat.

Duncan: Auf "Feel" trifft das auch zu. Sie haben versucht, die Sachen von "Alternative 4" zu spielen, aber es ist schiefgegangen. Letztendlich habe ich auf diesem Album auch alles eingespielt, mal abgesehen von den Drums die Shaun Steels �bernommen hat. Trotzdem besteht ihre Setlist zu einem gro�en Teil aus meinen Songs, was meiner Meinung nach nicht sein sollte. Vor allem, wenn sie sich dann nach den Gigs nicht gerade positiv �ber mich �u�ern... Aber die Leute wollen diese Lieder gerne h�ren und deswegen spielen sie sie.

War es jemals ein Problem f�r euch, dass euch viele Leute als die Band des ehemaligen Anathema-Songwriters sehen?

Duncan: Na ja, warum sollte ich so tun, als ob ich diese Songs nicht geschrieben h�tte? Ich denke, die Leute kommen wegen dem, was wir beide machen, und daher ist es kein Problem auch diese Songs zu spielen.

Womit bist du denn so besch�ftigt, wenn du nicht an Antimatter-Sachen arbeitest?

Duncan: Ich habe mein eigenes Label, Strangelight Records. Dar�ber ist schon "Lights Out" und unser Live-Album herausgekommen und ich werde unsere n�chsten Alben ebenfalls dar�ber ver�ffentlichen. Ich habe auch mit Danny (Cavanagh) schon �ber ein Akustik-Album geredet, das er mit einem Freund zusammen machen wird. Er hat mich gefragt, ob ich es ver�ffentlichen m�chte und wahrscheinlich werde ich das auch machen.
Au�erdem verbringe ich zuviel Zeit damit, Geld hinterzurennen, das mir Leute noch schulden. Ab und an fahr ich auch f�r zwei Tage nach Dublin, um einen draufzumachen.

Du lebst jetzt in Irland?

Duncan: Ja, in der Mitte des Landes. Sonntags oder Montags fahre ich dann in einem ziemlich �blen Zustand mit dem Zug zur�ck, hehe. Dieses Jahr waren wir ja auch verdammt viel unterwegs, ich glaube ich bin seit Anfang des Jahres schon 45 mal geflogen...
Ich war zuletzt auch einige Male in Griechenland, da ich einen Freund in Athen habe, bei dem ich wohnen kann. Schon eine recht hektische Stadt, aber mir gef�llt es und es gibt wirklich einige sehr nette Leute da. Und das ist Essen ist einfach gro�artig...

Allerdings!

Duncan: Vielleicht ist es das, was es ausmacht, hehe. Davon bin ich geradezu abh�ngig und Mick geht es da nicht anders.

Soweit meine Fragen, die letzten Worte geh�ren dir.

Duncan: Nun ja, schaut euch unsere Website an, da gibt es auch unsere Live-CD, die ich momentan nur per Mailorder vertreibe. Vielen Dank f�r das Interview.


Vorbereitung, Durchf�hrung und Bearbeitung: Volker


Eine Empfehlung, die ich nur weitergeben kann! Denn auch wenn Antimatter gewiss nicht sonderlich „metal-kompatibel“ sind, sollte sich niemand, der auf eindringliche, d�stere und eigenst�ndige Musik steht, diese Band entgehen lassen.


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