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Fr�her oder sp�ter finde ich sie alle. Die Bands oder Projekte - was im vorliegenden Fall die wohl korrekte Beschreibung sein d�rfte - die sich irgendwo im Weltweiten Netz verstecken. Egal ob Timbuktu oder Bayern, die wunderbare Rubrik "Links" der einschl�gigen Seiten bef�rdert einen �berall hin. Exotoxin habe ich auf einem Portal gefunden, das allen, egal ob Schlager oder Heavy Metal eine Plattform bietet, um auf sich aufmerksam zu machen. Hoffentlich bekommt auch Reinhold Schmidt, kreativer Kopf und Querdenker, die Aufmerksamkeit, die n�tig ist, um weitere CDs zu realisieren. Alles weitere, hoffentlich gut �bersetzt von Bayerisch in Hochdeutsch, hier und unwiderruflich.


Das �bliche zuerst, die geschichtlichen Fakten bitte!

RS: Ich bin eine Einmann-Metalband aus Ruderting in der N�he von Passau. Die Band wurde 1996 gegr�ndet, mehr oder weniger aus einer Wermut-Situation heraus. Mittlerweile habe ich 18 oder 20 Auftritte hinter mir. Ich spiele Speed- und Thrash Metal, das geht dann so in Richtung meiner Lieblingsbands, Death, Megadeth, Slayer, die alten Metallica... Die meisten Songs schreibe ich selbst und das Schlagzeug wird �ber einen Drumcomputer programmiert. Der wiederum wird w�hrend eines Konzerts von einem Bekannten bedient. Da werden die jeweiligen Passagen �ber ein Soundmodul angesprochen, die vorher auf Disketten gespeichert wurden. Dann geht es los, ich singe und spiele Gitarre und habe vorher den Computer programmiert.

Exotoxin waren mal eine Band, so wie sie sich jeder vorstellt. Das hat sich dann aus diversen Gr�nden erledigt. Warum hast du dich entschieden, das ganze alleine weiterzumachen? Au�er der Tatsache, dass du dadurch zumindest in Deutschland den Status der Einmaligkeit besitzt.

RS: Das ist die Liebe zur Musik! Entweder du spielst daheim f�r dich im stillen K�mmerlein oder stellst dich alleine auf die B�hne. Das ganze w�re in die Hose gegangen, h�tte ein Bekannter von mir, der im Bereich Volksmusik Alleinunterhalter ist, da nicht ein paar Ideen gehabt, z.B. die mit dem Drumcomputer. Fr�her musste ich dem Schlagzeuger auch sagen, was er spielen soll, bzw. habe meine Ideen eingebracht. Das habe ich dann probiert auf dem Computer umzusetzen und es hat zu 100% geklappt. Eigentlich wollte ich gar nicht live auftreten, aber ein anderer Bekannter von mir sagte vier Tage vorm ersten Konzert, dass da eine riesige Party steigt. Der hat mich mit dem Auftritt regelrecht �berfallen. Na ja, dann bin ich da hingefahren, habe den ersten Gig gemacht mit ein paar meiner Songs. Nach 15 Minuten bin ich von der B�hne, war recht zufrieden und seit der Zeit geht es so weiter. Ich habe nat�rlich immer wieder Leute gefragt, ob sie mit mir zusammenspielen wollen. Nur ist es so, dass hier bei uns, Schlagzeuger sehr schlecht zu finden sind. Die meisten spielen Gitarre, und Bassisten sind auch rar ges�t. Meistens bekomme ich bei meinen Anfragen auch zu h�ren, dass meine Art von Musik keiner mehr h�ren will, weil es eben "alte" Musik ist. Damit kann nichts verdient werden. So mache ich eben alleine weiter, bis m�glicherweise die richtigen Musiker kommen, zumindest ein Schlagzeuger und ein Bassist.


Wie habe ich mir das ganze mir jetzt auf der B�hne vorzustellen? Das was auf der CD zu h�ren ist live zu vermitteln stelle ich mir sehr schwierig vor.

RS: Das ist schon schwierig. F�r einen Song brauche ich ca. 3 Monate, denn nicht gleich das erste Riff ist das beste, da wird schon ein wenig dran gefeilt. Wenn ich mit dem Ablauf hinsichtlich der Gitarre zufrieden bin, fange ich an, das Schlagzeug zu programmieren. Die Gitarre nehme ich �ber den Computer auf und programmiere immer wieder das Schlagzeug dazu. Die einzelnen Teile setze ich dann zusammen.
F�r ein Konzert steht der erw�hnte Bekannte beim Mischer und auf bestimmte Zeichen hin, die wir uns geben, wei� er dann, wann der zweite oder dritte Titel an der Reihe ist. Das wird passend zum Song eingestellt und dann geht es los. Ich spiele dabei ganz normal, wie jeder andere Musiker auch. Das Problem ist nur, ein einziger Fehler, der dich aus dem Takt bringt, der kann von einem richtigen Schlagzeuger ausgeb�gelt werden, aber der Drumcomputer l�uft einfach weiter. Es ist mir schon drei oder vier mal passiert, dass ich so derma�en rausgekommen bin, dass ich den Zuschauern sagen musste, dass ich den Titel nochmal von vorne spiele oder mit dem n�chsten weitermache. Das ist bis jetzt fast nur w�hrend der letzten anderthalb Minuten passiert. Mein Ehrgeiz ist so gro�, dass ich mich wochenlang �rgere, wenn ich einen Takt vergeigt habe.

Eigentlich wollte ich darauf hinaus, dass du immer f�r mindestens 2 Gitarristen mitdenken musst. Immerhin deckst du ein breites Spektrum ab, das von straighten bis zu progressiven Teilen reicht.

RS: Ich habe z.B. einen Rhythmusteil, dann probiere ich ein wenig rum, wo er noch dranpassen k�nnte und h�nge diesen eben erw�hnten Part dann einfach dahinter. Wenn es nicht passt, wird eben etwas anderes genommen. Live funktioniert das so, dass es einen bestimmten Rhythmus gibt, eine bestimmte Tonfolge und dann wieder den Rhythmus sowie den Refrain. Im Studio spiele ich erst den Rhythmus ein, dann die Spurlage f�r die T�ne und so weiter. Auf der B�hne h�rt sich das nicht so fett an, aber ich habe da mein Pandora, das einzige Effektger�t, das ich einsetze. Das habe ich so eingestellt, dass es ein bisschen mehr Druck gibt und dann passt das schon.

Deine CD ist bedingt durch die eingeschr�nkten finanziellen M�glichkeiten eher Magerkost als Vollwertern�hrung. Was mir aufgefallen ist, ist die relative kurze Laufzeit der Titel. Der l�ngste kommt knapp �ber drei Minuten.

RS: Wenn ich merke, dass ein Titel nach drei Minuten ganz gut kommt, habe ich nicht das Bed�rfnis, da noch f�nf oder mehr Minuten dranzuh�ngen. Ich habe es immer so gehalten: Rauf auf die B�hne, voll auf die Fresse und wieder runter. So bin ich bis jetzt am besten gefahren. Einen Titel zu spielen, der auf �ber zehn Minuten kommt, mit unwahrscheinlich vielen Soli und Rhythmusteilen, so etwas ist mir pers�nlich zu langweilig. Wenn ich das Gef�hl habe, der Titel ist gut, dann h�re ich auf. Nichts sollte k�nstlich in die L�nge gezogen werden. Ich habe einen neuen Titel, der dauert 1:46 Minuten. Das ist der schnellste den ich habe, nur Geschrubbe, aber auch ein wenig melodi�s. Auf dem Computer habe ich unz�hlige Riffs gespeichert, die dauern eine Minute oder so, und dann �berlege ich, ob da noch etwas dazu geh�rt. Ab und zu h�re ich mir das an und sage dann, das passt, so wie es ist. 30 Songs unter einer halben Stunde, das k�nnte ich durchaus schaffen.

Eine neue CD h�ngt vom lieben Geld ab und seit neuestem davon, wieweit du dich mit CCP einigen kannst. Die haben zwar Interesse, m�chten aber gerne eine komplette Band.

RS: Au�er CCP sind auch andere Firmen interessiert, es m�ssen eben nur Mitmusiker gefunden werden, was relativ schwierig ist. Das liegt zum Teil nat�rlich auch an mir, ich m�chte einfach nicht mit Freizeitmusikern meine Zeit vergeuden. Ich habe es jahrelang erlebt, wie es ist, alleine im Proberaum zu sitzen. Da bist du das ganze Wochenende und kannst nichts machen, geschweige denn kreativ sein. Wenn ich jemanden finde, muss derjenige das gleiche Engagement f�r die Musik haben wie ich. Dann ist es auch ganz normal, sich etwas mehr anzustrengen. Wenn einer mal nicht gut drauf ist wird eben eine l�ngere Pause eingelegt, auch kein Problem. Dass ich hingehe und anderen das Gitarrespielen beibringe und dann hei�t es auf einmal, ich habe doch keine Lust mehr, das m�chte ich auch nicht haben. Verdienen kannst du bei der Sache nichts, ich mache das alles nur aus Idealismus und weil es eine gute Art und Weise ist, sich nach au�en hin zu repr�sentieren. Bevor ich mich ins Wirtshaus setze und besaufe mache ich lieber etwas sinnvolles.

War ich bei meinen ersten Kontakt mit dir noch der Meinung, es "nur" mit einem Musiker aus Bayern zu tun zu haben, revidiere ich mein Urteil. Konzerte bis in den Herbst hinein, auch im Vorprogramm von Dew Scented, Festivalauftritte, du schienst sehr gefragt zu sein.

RS: Das liegt wohl auch an meiner Art, bzw. der Art wie ich Musik mache. Auf der B�hne bin schon recht locker. Bei jedem Konzert habe ich f�r die Zuschauer meinen Biereimer dabei, Strohhalm rein und Prost. In den Zwischenpausen bis der n�chste Song gespielt wird, versuche ich zu den Leuten eine Beziehung herzustellen und mache nicht einen auf "gro�er Gott". Im Endeffekt stehe ich genauso im Publikum wie die anderen auch. Ich frage z.B. ganz einfach, ob ich mitspielen darf oder nicht. Wenn ich eine Absage bekomme, dann frage ich das n�chste Mal erneut nach.

Die ber�hmten letzten Worte bitte!

RS: Wie hat Albert Einstein es ausgedr�ckt? Das Universum ist unendlich, aber bei der menschlichen Dummheit bin ich mir nicht sicher!
Tr�ume nicht dein Leben, sondern lebe deinen Traum!
Sei wie Wasser!


Vorbereitung, Durchf�hrung und Bearbeitung: Peter



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