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Bang your Head Festival
Balingen, 25.06.-26.06.2004
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Welch ein Killerbilling! Was das Bang your Head seit Jahren von anderen Open Airs abhebt ist die Tatsache, da� jedes Jahr in Balingen neben einer Reihe von gro�en Bands auch kleinere Gruppen zu bewundern sind, die sonst nie oder nur selten die Gelegenheit haben, in Deutschland zu spielen. Auch diesmal hatten die Veranstalter wieder eine traumhafte Bandmischung hinbekommen, die uns lediglich am ersten Tag eine kleine Verschnaufpause erlaubte. Was wir ansonsten auf dem 9. Bang your Head erlebt haben k�nnt ihr im folgenden lesen.
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| Freitag, 25. Juni 2004
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Cage
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Cage hatten als Opener des ersten Festivaltages gleich mit einigen schwerwiegenden Soundproblemen zu k�mpfen, die die Band jedoch blendend wegsteckte. S�nger Sean Peck war stimmlich absolut auf der H�he und auch der Rest der Truppe zeigte eine Menge Spielfreude. Der Schwerpunkt des Sets lag auf der "Darker than Black", zurecht, denn dieses Album war sicherlich eines DER US-Metal-Highlights im vergangenen Jahr und verhalf der Band zudem, sich qualitativ deutlich von den Vorg�ngeralben absetzen. Cage sind von Kopf bis Fu� Metaller, und ich glaube, den Jungs hat es richtig Spa� gemacht, endlich einmal vor solch einer Kulisse zu spielen. (Dennis)
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Ruffians
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Ruffians-S�nger Rich Wilde ist hierzulande noch ein beinahe unbeschriebenes Blatt, und so durfte man gespannt sein, ob nach dem gelungenen Cage-Gig auch Ruffians ordentlich was auf die Bretter bringen w�rden. Sie w�rden! Es war fast schon unglaublich, mit welcher Hingabe und Energie Wilde die Songs vortrug, die in den 80ern gr��tenteils von seinem schier unerreichbaren Vorg�nger Carl Albert eingesungen worden waren. "Fight for your Life", "Run for Cover" und "Eyes of Fire" waren nur drei der H�hepunkte innerhalb der 40 viel zu knappen Spielminuten. Neben einigen St�cken vom '89er Demo wurde zudem ein neuer Song vorgestellt ("Running Blind" wenn ich mich richtig erinnere), der schon bald auf einer neuen CD regul�r ver�ffentlicht werden soll. Auch bei diesem St�ck zeigt sich einmal mehr, was mich an Ruffians immer wieder fasziniert: Kaum eine zweite Band schafft es so gut wie die Jungs aus San Francisco, H�rte und Melodik unter einen Hut zu bringen. Sie sind alle begnadete Musiker, Craig Behrhorst ein super Gitarrist, dar�ber hinaus ist jedes einzelne Bandmitglied �u�erst nett und bodenst�ndig, und wenn es irgendjemand verdient hatte, heute hier in Balingen auf der B�hne zu stehen, dann waren das Ruffians. Insbesondere aber freut mich, da� Rich Wilde mit seinem grandiosen Gesang und seinem Charisma die Menge jederzeit im Griff hatte und deshalb auch geb�hrend von den Fans abgefeiert wurde. Nach diesem Auftritt bin ich mir jedenfalls sicher, da� wir die Band schon in K�rze wieder in Deutschland sehen werden. (Dennis)
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Shok Paris
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Nach den Ruffians der zweite Teil des Kultdoppelschlags aus �bersee. Vic Hix sah mit seiner Wampe, seiner fettigen Matte und seiner Pornosonnenbrille aus wie ein Perversling aus dem Bilderbuch, zum Gl�ck singt er aber deutlich besser. Das melodische, treibende Material der Band kam beim Publikum hervorragend an, und so mancher Old School Metaller freute sich tierisch, diese Band endlich mal live erleben zu d�rfen. Die Hintermannschaft agierte zwar etwas verhalten, was dem Gig allerdings keinen gro�en Abbruch tat. Au�erdem w�re erw�hnenswert, da� Shok Paris originale Uraltshirts aus den sp�ten 80ern zum Verkauf feilboten, die all die Jahre in den Kellern der Musiker vor sich hingeschimmelt hatten - da lacht das Sammlerherz. (Till)
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Anthrax
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Kingdom Come, Blaze und Primal Fear fielen anderen Verpflichtungen unsererseits (Ruffians-Interview, Metalmarkt, Poser abschlachten) zum Opfer, aber die New Yorker Moshkings konnte ich mir nat�rlich auf keinen Fall entgehen lassen. Nachdem John Bush nun auch wieder mit Glatze herumrennt, ist bei Anthrax auch die letzte Matte ab, aber das war bei dem furiosen Einstieg mit "N.F.L." sofort verziehen. Die Setlist h�tte besser sein k�nnen (am besten den ganzen neuen Kram raus und daf�r mal wieder "Metal thrashing mad" oder "Soldiers of Metal"), war insgesamt aber in Ordnung, und die B�hnenshow der Band ist sowieso legend�r. Anthrax legten jedenfalls einen ordentlichen Powerauftritt hin, und die Anwesenden d�rften nicht ernsthaft entt�uscht gewesen sein. Auf Platte sind die New Yorker sp�testens seit dem unterirdischen "Stomp 442" f�r mich gestorben, ein Garant f�r eine unterhaltsame Show sind sie aber allemal. (Till)
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Children of Bodom
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Children of Bodom kamen beim diesj�hrigen Bang your Head gleich zwei Hauptaufgaben zu: Zum einen als Erg�nzung zu den Thrash-Bands die Hartwurst-Fraktion zufriedenzustellen, zum anderen eine Vollbedienung f�r die Nachwuchsmetaller zu bieten, unter denen sich die Band in den letzten Jahren zurecht einen erstklassigen Status erspielt hat. Eine gute Erg�nzung stellte die Band auf jeden Fall dar, denn allzu weit entfernt ist der Sound der Truppe von den anderen, traditioneller ausgerichteten Bands des Festivals sowieso nicht entfernt. Los ging's mit "Hate me", und bereits hier zeigte sich, da� neben der stilistischen Eigenst�ndigkeit insbesondere Frontman Alexi Laiho ein Garant f�r den Erfolg der Band ist. Auch wenn der Gitarrist durch seine zus�tzliche Gesangsarbeit nat�rlich stets mit dem Problem zu k�mpfen hat, ans Mikrofon gefesselt zu sein, so lieferte er dennoch einen vorz�glichen Job ab, turnte in den gesangsfreien Passagen immer wieder �ber die B�hne und spielte dabei seine fulminanten Soli. Der Schwerpunkt des Sets lag vor allen Dingen auf der neuesten Scheibe. "Needled 24/7", "Bodom beach Terror", "Sixpounder", "Angels don't kill" und der Titeltrack "Hate Crew Deathroll" kamen zum Zuge und wurden erg�nzt durch Kracher vom Schlage "Everytime I die". Im Prinzip ist die Songauswahl bei Bodom eh nebens�chlich, denn ein schlechtes Album haben die Jungs bislang noch nicht abgeliefert. Mir hat's jedenfalls gefallen, auch wenn Bodom in einem kleinen Club, in dem der Schwei� von der Decke tropft, meines Erachtens noch ein gutes St�ck besser kommen. (Dennis)
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Gotthard
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Die Schweizer Ex-Hardrocker erwischten mit "Standing in the light" vom selbstbetitelten Debut einen energiegeladenen Start, was ihnen bei diesem Publikum nur recht sein konnte. Schlie�lich sind Gotthard seit geraumer Zeit weit von einer langhaarpublikumkompatiblen Band entfernt, was immer dann deutlich wurde, wenn sie einen ihrer neueren Fahrstuhlbeschaller auspackte. Alte Klassiker wie "Firedance" weckten noch einmal Erinnerungen an diese hei�en, hungrigen Eidgenossen, die mein junges Heart Of Steel damals im Sturm eroberten, doch haupts�chlich demonstrierten Gotthard heute eindrucksvoll, wie man sich zielsicher in die musikalische Belanglosigkeit man�vrieren kann. Viel zu viele langweilige Songs, viel zu wenig Klassiker, da kann Steve Lee noch so gut singen. Somit bleibt f�r Gotthard live dasselbe, was f�r Gotthard auf Konserve schon lange gilt: abgehakt und Schwamm dr�ber. (Till)
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Queensryche
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Wie bei kaum einer anderen Band wurde bei den Seattlern im Vorfeld die Setlist diskutiert. Wieder so eine Band, deren letztes gutes Album eine halbe Ewigkeit zur�ckliegt, und von der man nur alte Klassiker h�ren will. Der Angstschwei� wurde dann beim "I remember now"-Intro von einer sich aufstellenden G�nsehaut vertrieben, und sie taten es tats�chlich: dem Publikum wurde mal eben das komplette "Operation: Mindcrime"-Album ungek�rzt um die Ohren gehauen! Leider war der Sound die erste H�lfte �ber ziemlich mies, aber irgendwann kam Geoff Tates G�tterstimme dann doch noch durch. Auch ihre Gasts�ngerin Pamela Moore hatten sie mitgebracht, und es wurde einem mal wieder so richtig bewu�t, wie genial Queensryche eigentlich mal gewesen sind... man mag ihnen diese "Songauswahl" als Arschkriecherei anlasten, aber eine Auff�hrung dieses Jahrhundertwerks erleben zu d�rfen, macht das auf jeden Fall wett. Als Sahneh�ubchen obendrauf noch "Take hold of the flame" und ich war gl�cklich. Queensryche schreiben zwar seit �ber zehn Jahren keine guten Songs mehr, doch die Komplettperformance ihres Magnum Opus l��t mich ihnen jedes einzelne Schrottalbum verzeihen. Hammer! (Till)
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Alice Cooper
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Irgendwie war es doch Zeit, da� der Herr Cooper endlich mal seinen alten Hintern nach Balingen schwingt. Zum Einstieg machte er gleich klar, da� er no more Mr. Nice Guy ist, und vom Fleck weg war ich vom Charisma dieses Mannes gefesselt. Stimmlich nicht ganz auf der H�he, trotzdem mit einer riesigen Ausstrahlung gesegnet und der stete Mittelpunkt der Show. Ein wenig Kunstblut mu�te nat�rlich sein, aber Hinrichtungsszenarien und �hnliches blieben heute au�en vor. Daf�r gab?s umso mehr Musik und zwar vorwiegend aus den 70ern. "Billion dollar babies", "Sick things", "Under my wheels", "Be my lover" und eine Reihe weiterer Songs, die ich nicht erkannte, da ich halt doch eher ein Fan der sp�teren Alben (so ab "Constrictor") bin. Aus dieser Phase gab?s nur das unvermeidliche "Poison" zu h�ren, welches gleichwohl am besten beim Publikum ankam - deutlich besser jedenfalls als ganz neues Material � la "Brutal planet". Trotzdem Daumen hoch f�r die Entscheidung, nicht nur eine vorhersehbare Best Of-Setlist zu pr�sentieren sondern auch mal ein wenig in der Mottenkiste zu kramen. Alice bot jedenfalls eine sehr unterhaltsame Show, und n�chstes Mal gehe ich gerne wieder hin. (Till)
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| Samstag, 26. Juni 2004
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Majesty
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Um 10.00 Uhr morgens �ffneten Majesty ihre Schatztrue mit einem kurzen Intro und stapften mit "Reign in glory" auf die B�hne. Ihre 40 Minuten nutzte die Band gut. Geboten wurde in etwa dieselbe Setlist wie auf der U.D.O.-Tour, und es gelingt sicherlich wenigen Bands, schon zu solch fr�her Zeit so gute Reaktionen aus dem Publikum herauszuholen. Die Songs von Majesty sind eben auch mehr als eing�ngig und sorgten heute f�r eine hervorragende Aufw�rm�bung. Nur das steife, durchchoreographierte Stageacting wirkt nach wie vor eher l�cherlich und sollte endlich mal durch eine energiegeladenere Performance ersetzt werden. Au�erdem f�llt das Fehlen von Keyboarder Andy Moll langsam wirklich negativ auf (da ist der Arno Hoffmann aber anderer Meinung - Dennis). Erstens post der Tastenheld noch viel toller als Tarek, und zweitens versagte heute das DAT-Band, so da� Majesty weniger episch klangen als gewohnt. Trotzdem: Daumen hoch. (Till)
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Ballistic
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Die US-Metal-Fans hatten beim diesj�hrigen Billing wahrlich keinen Grund sich zu beschweren. Nachdem am Vortag bereits Cage, Ruffians und Shok Paris f�r allseits zufriedene Gesichter gesorgt hatten, hatten nun Ballistic die Chance, sich dem Publikum von ihrer besten Seite zu zeigen. Im Vorfeld zu diesem Auftritt hatte es gleich zwei Besetzungswechsel gegeben, zuerst war Jag Panzer-S�nger Harry "The Tyrant" Conklin in die Band gekommen, um gleich darauf aus zeitlichen Gr�nden Platz f�r Twisted Tower Dire-Sirene Tony Taylor zu machen. Dieser wu�te auch in Balingen zu �berzeugen und katapultierte mit Freuden einen Kracher des Debutalbums nach dem anderen in die Menge. Irgendwie verstehe ich es nicht, da wird st�ndig davon geredet, wie tot der amerikanische Metal doch ist, und auf der anderen Seite bekommen wir dann pausenlos solche genialen Bands wie Ballistic pr�sentiert. Den H�hepunkt des kurzen aber erinnernswerten Auftritts bildeten gleich zwei St�cke. Zum einen der tolle Brecher "They call me evil", welcher mittlerweile auch schon auf mehreren Samplern die Runde durch die Metalwelt gemacht hat, zum anderen das noch aus Tension-Tagen stammende "Wrecking crew", bei dem Tom Gattis noch einmal selbst zum Mikrophon griff und dem einen oder anderen Zuschauer damit eine kleine Freudentr�ne in die Augen trieb. (Dennis)
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Angel
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Mit Angel hatte sich Veranstalter Horst Odermatt wohl einen Kindheitstraum erf�llt, anders l��t es sich vermutlich nicht erkl�ren, wie man eine Band wie Angel noch einmal auf die Menschheit loslassen kann. Versteht mich nicht falsch, ich h�re mir Angel immer mal wieder ganz gerne an, aber da� deren Zeiten einfach vorbei sind sah man heute dann doch ziemlich deutlich. Ich war jedenfalls beileibe nicht der einzige, der sich im Anschlu� an den packenden Ballistic-Gig nach den ersten Angel-Songs ein k�hles Pl�tzchen im Schatten suchte. F�r manche war es sicherlich die Erf�llung schlechthin gewesen, mich haben Angel heute leider zu sehr gelangweilt. (Dennis)
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Omen
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Omen m�gen auf Scheibe heute nicht mehr allzu viel rei�en, aber wenn St�cke wie "Death Rider", "Battle Cry" oder "Dragon's Breath" von der B�hne mitten hinein in die Zuschauer krachen, dann ist alles zu sp�t. Bei Omen hat man mittlerweile wirklich das Gef�hl, da� die Jungs sich zu einer richtigen Band zusammengefunden haben, und das ist gut so. Beispiel Kevin Goocher: Der S�nger mag durch sein nicht gerade sp�rliches K�rpergewicht stets etwas klobig wirken, aber wenn er einem in die Augen sieht, dann wei� man, da� er mit ganzem Herzen bei der Sache ist. Vom neuen Album kamen lediglich die beiden besten St�cke "1000 years Reign" und "Eternal Black Dawn" zum Zuge, ansonsten war das Set gespickt mit Klassikern: "Teeth of the Hydra", "The Axeman", "Ruby Eyes (Of The Serpent)" und als H�hepunkt das gigantische "In the Arena". "The Sweat just pours from your Body, Combat is nigh, into the Arena, we march to die" ert�nte es aus tausenden von Kehlen, einfach genial! Klar, die 80er k�nnen auch Omen anno 2004 nicht mehr zur�ckholen, und J.D. Kimball sowieso nicht. Spa� hat es allen Beteiligten aber dennoch gemacht. (Dennis)
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Lilian Axe
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Auch die Veteranen von Lilian Axe hatten endlich mal den Weg nach Balingen gefunden und wurden vom Publikum sehr positiv aufgenommen. Objektiv gab es an der Band auch nicht viel zu meckern - gutes Material, ansprechende Performance, ein w�rdiger Abgang f�r Ron Taylor, der heute zum letzten Mal seine Stimmb�nder f�r die Band strapazierte. Irgendwie hingen mir jedoch noch immer die ganzen Omen-Klassiker im Ohr, so da� ich nur halb bei der Sache war. Kann halt nicht jeder ein Metalgenie sein... nichtsdestotrotz konnten Lilian Axe heute die B�hne mit Fug und Recht erhobenen Hauptes verlassen. (Till)
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Death Angel
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Weit mehr Zuspruch als der erste Engel am heutigen Tag wu�te der Todesengel aus San Francisco f�r sich einzuheimsen. Da� auf Konserve nach "The Ultra-Violence" nicht mehr viel gekommen ist, ist durchaus zu verschmerzen, denn live sind Death Angel einfach eine Macht. Zwar kamen auch St�cke vom neuen Album "The Art of Dying" zum Zuge ("Thicker than Blood" war auf jeden Fall dabei), die sicherlich nicht das musikalische Potential des Debutalbums zu bieten haben, allerdings wurden diese nicht nur geschickt in das Set eingestreut, sondern auch so engagiert und energiegeladen dargeboten, da� man sich der Band nur schwerlichst entziehen konnte. Einige Fans schienen sich dabei in einen regelrechten Rausch hineingesteigert zu haben, anders l��t es sich wohl nicht erkl�ren, da� bei der anschlie�enden �bergabe eines Versteigerungsgegenstandes f�r einen guten Zweck unter lauten Zugaberufen einige Flaschen auf die B�hne geworfen wurden. Sch�mt Euch! (Dennis)
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Magnum
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Auf Scheibe machen Magnum immer einen ruhigen und besonnenen Eindruck auf mich, da� sie live derma�en abr�umen w�rden h�tte ich deshalb nie gedacht. St�cke wie "Wild Swan", "Les morts dansant", "How far Jerusalem", "Kingdom of madness" oder "Vigilante" schlugen ein wie eine Bombe und die Fans nahmen die Songs auf wie einen Tropfen Wasser, den man lechzend in der Hand h�lt, nachdem man soeben die H�lfte der Sahara durchquert hat. S�nger Bob Catley ist auch nach den vielen Jahren, die seit dem Magnum-Debut ins Land gezogen sind, noch immer ein wahrer Ohrenschmaus und die Fans zu seinen F��en flippten fast schon aus vor Begeisterung. Neben den altbekannten Klassikern wurden auch zwei neue St�cke vorgestellt, die sich auf der kommenden Magnum-Platte befinden werden. Da mich nach diesem Gig mal wieder so richtig das Magnum-Fieber geweckt hat, werde ich wohl keine Zeit damit verschwenden, mir das Teil schleunigst zuzulegen, sobald es im Laden steht. Heute jedenfalls waren Magnum einer der absoluten H�hepunkte! (Dennis)
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UFO
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"B�umchen wechsel Dich" hatte es im vergangenen Jahr bei UFO gehei�en und mit Vinnie Moore und Jason Bonham standen heute folglich zwei neue Musiker auf der B�hne. Irgendwie fehlt da nat�rlich schon ein wenig Michael Schenker, rein optisch zumindest. Vinnie Moore ist schlie�lich ebenfalls ein sehr guter Gitarrist, der auch heute mit dem ein oder anderen sch�nen Solo gl�nzen sollte. Dabei dauerte es jedoch erstmal ein wenig, bis das UFO Geschwindigkeit aufnahm. M�glich, da� es an dem grandiosen Magnum-Gig zuvor gelegen hatte oder auch daran, da� UFO erst nach einigen Songs in die Klassiker-Kiste griffen. Sp�testens jedoch, als "Only you can rock me" durch die Lautsprecher dr�hnte war auch hier der Bann gebrochen, und die Zuschauer reckten Scharenweise die H�nde gen Himmel. Ich mu� ehrlich sagen, da� ich sehr auf den bluesigen Sound und die tollen Songs der Band stehe, deswegen hat mir der Auftritt auch gut gefallen. War sch�n, UFO nochmal gesehen zu haben, allzu viele Gelegenheiten dazu wird es wohl nicht mehr geben. (Dennis)
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Sebastian Bach
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�ber den Ausfall von White Lion war ich im Vorfeld sehr traurig, da ich die Band wirklich zu gern gesehen h�tte, doch was Herr Bach hier auf die B�hne legte war mehr als nur ein Trostpflaster - vielmehr der beste Gig des Festivals! In wunderbar kitschigen 80er-Klamotten kam er mit seiner Band auf die B�hne und legte mit "Slave to the grind" gleich voller Power los. Die Setlist umfa�te auch neues Material und das �berfl�ssige "Frozen" vom "Subhuman race"-Album, aber vorwiegend pr�sentierte uns der Aushilfsjesus vom Broadway heute nat�rlich die alten Klassiker seiner Ex-Band. "Here I am", "Monkey business", das aus allen Kehlen mitgesungene "18 and life", "I remember you", "Big guns"... mein Gott was waren Skid Row doch mal geil! Seb zeigte sich aufgedreht wie eine Schweizer Uhr, feuerte das Publikum unabl�ssig an, brachte mehr "Fucks" in seinen Ansagen unter als Axl Rose zu dessen Glanzzeiten und war einfach von vorne bis hinten purer Rock'n'Roll. Auch die restliche Band lie� nichts anbrennen, und ich war endlich wieder 13 und entdeckte den Poserrock f�r mich... geil geil geil!!! Als letzten Song gab?s das frenetisch geforderte "Youth gone wild", und ich war vollkommen begeistert. Wir wollen eine Skid Row-Reunion!! (Till)
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Testament
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Testament k�nnen wahrscheinlich gar keine schlechten Shows spielen, denn wer mit Songs wie "Into the pit", "Over the wall" oder "Electric crown" aufwarten kann, hat sofort gewonnen. Nach gut 20 Jahren Thrasherfahrung sind Testament eine gnadenlose Bank in Sachen Gigs, da st�rte auch das Fehlen von Eric Peterson nicht wirklich. Ultratightes Zusammenspiel, brutales Riffing, Chucks M�rderstimme und dazu blutrotes Licht - das Quintett wirkte wie ein aus der H�lle emporgestiegenes Monster, welches sich dazu bequemt hatte, mal eben unsere Seelen zu verspeisen. Und wir opferten sie willig, denn ein geiler Testament-Gig ist so manches wert. Allerdings hatte die Band beim Linecheck ihre Zeit bereits geh�rig strapaziert, weswegen den Thrashern nach einer satten Viertelstunde �berzug mitten im Song der Saft abgedreht wurde. Nicht gerade nett, und auch die Publikumsreaktionen waren ziemlich emp�rt. Allerdings sind die Veranstalter nat�rlich auf die Zustimmung der Stadt Balingen angewiesen, und die ist nur gegeben, wenn p�nktlich um 23.00 Uhr Schlu� ist, daher sollte man f�r eine solche Aktion schon Verst�ndnis aufbringen. (Till)
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Iced Earth
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Vor dem heutigen Auftritt von Iced Earth war uns ein Interview mit der Band angeboten worden, was uns aber nicht weiter interessiert hatte, da die letzten beiden Scheiben der Formation um John Schaffer ja nun wirklich nicht sonderlich rosig gewesen waren. Bei Iced Earth sollte man da ja mittlerweile auch ziemlich vorsichtig mit Kritik sein, sonst kann es ganz schnell passieren, da� man nicht mehr �ber die Band schreiben darf. Aber die meisten Fragen k�nnen wir sowieso f�r uns selbst beantworten. Ist der Ripper ein guter S�nger? Zweifellos! Ist er auch ein guter Frontman? Na ja... eher nicht. Und wie bringt man eine bestens gelaunte und in h�chstem Ma�e euphorische Menschenmasse von 15.000 Leuten dazu, bei einem Auftritt einer DER Metal-Bands der 90er Jahre f�rmlich einzuschlafen? Ganz einfach: Man spielt ein 30min�tiges St�ck, bei dem einfach nichts passiert! Klar, die Songs von der "Dark Saga" (u.A. "Violate" und nat�rlich "I died for you") machten richtig Spa� und die Something Wicked-Trilogie oder "Melancholy" wu�ten auch mit dem Ripper bestens zu gefallen.
Dieser bot stimmlich einmal mehr eine hervorragende Performance, ging jedoch wie eh und je keinen Schritt auf die Zuschauer zu sondern boxte statt dessen lieber L�cher in die Luft. Aber das ist nichts neues und die einzige Frage, die uns an diesem Abend wirklich bewegte war, weshalb ausgerechnet ein Langeweiler wie "Gettysbourgh" den Weg ins Set gefunden hatte. Wo waren die ganzen Klassiker? "Stormrider", "When the Night falls" oder "Travel in Stygian"? Ich war jedenfalls nicht der einzige, der nach knapp 90 Minuten Spielzeit entt�uscht von dannen zog. (Dennis)
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Dennoch, und das sei an dieser Stelle noch einmal betont, war auch dieses Bang your Head Festival wieder ein fantastisches Erlebnis. Jede Menge guter Bands, super Stimmung, nur die Preise auf dem Festivalgel�nde werden von Jahr zu Jahr h�her. Nichtsdestotrotz werden wir auch n�chstes Jahr wiederkommen und eines der sch�nsten Wochenenden des Jahres erleben. Da sind wir uns jetzt schon sicher!
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