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Wacken Open Air

Wacken, 03.08.-05.08.2005



Wie mittlerweile längst zur Tradition geworden, eröffnete das Wacken Open Air auch in diesem Jahr wieder am ersten August-Wochenende seine Pforten. Ein paar schöne Tage standen an, und lediglich der bereits seit einigen Jahren viel zu große Besucherstrom und der nicht enden wollende Regen sollten das Vergnügen trüben. 2005 war wohl einfach kein Jahr für gutes Festivalwetter - zuerst das Unwetter in Balingen, dann die Schlammschlacht auf dem Earthshaker Festival, und nun auch noch drei Tage Dauerregen in Wacken. Aber wer ein echter Metaller ist, der steht für seine Lieblingsbands auch schonmal knöcheltief im Schlamm wenn's sein muß. Auch wir sahen schlußendlich jedenfalls wieder eine Menge toller Bands, wurden von der ein oder anderen Truppe maßlos enttäuscht und feierten feucht-fröhlich unsere Helden von Candlemass, Nightwish und Teräsbetoni ab. Bei welchen Bands wir noch zu finden waren und was es sonst noch über das diesjährige Wacken zu berichten gibt lest ihr im Folgenden...



Donnerstag, 03. August 2005


Tristania
Eröffnen durften die Norweger von Tristania, die in den letzten Jahren irgendwie komplett an mir vorbeigelaufen sind. Dementsprechend war ich auch ein wenig verwundert, wie aggressiv der Sound der Band geworden ist, hatte ich die Band doch von den alten Sachen her noch als reinrassige Gothic Metal Band vom Schlage Theatre of Tragedy in Erinnerung. Das sind sie zwar irgendwo immer noch, aber das Ganze klingt wesentlich sperriger und die schönen Melodien fehlen bei den neuen Songs leider auch, so daß sich die Band ein ums andere mal in der Belanglosigkeit verliert. Sicher mag der eine oder andere jetzt einwerfen, daß der auf den alten Scheiben zelebrierte, eingängigere Gothic Metal mit männlichem Gegrunze und weiblicher Sopranstimme nicht allzu originell war. Stimmt! Aber Tristania waren mit Sicherheit eine der besten ihres Fachs. So richtig überzeugen konnte mich die Band mit ihren neueren Songs deshalb heute auch nicht, aber das kann durchaus an meiner falschen Erwartungshaltung gelegen haben. Ein wenig Lust darauf bekommen, mal wieder die ersten beiden Scheiben aufzulegen, habe ich aber dennoch. (Dennis)


Candlemass
Die schwedischen Doomkönige kann man mittlerweile wirklich häufig sehen, aber das stört wahrscheinlich niemanden, oder? Diese Band ist einfach viel zu großartig, als daß sie jemals langweilig werden könnte. Ob alte Schinken wie "Solitude", "At the gallows End" oder das endlich mal gespielte "Dark are the veils of Death", oder neue Hämmer wie "Copernicus" oder "Born in a Tank", mit ihren zahlreichen Übersongs können Candlemass nur gewinnen. Außerdem gab's mit "Seven silver Keys" endlich auch den besten Song des neuen Albums live zu hören. Mit Messiah Marcolin hat man bekanntermaßen einen der besten Sänger und sympathischsten Fronter der Metalszene in den Reihen, also kann eigentlich nichts mehr schiefgehen. Selten gab es jedenfalls eine Band, bei der sich nahezu alle Welt einig war, daß diese Reunion nicht nur sinnvoll sondern auch wirklich notwendig war. Hoffen wir, daß Candlemass endlich mal wieder auf Clubtour kommen, denn wir haben uns alle noch lange nicht sattgedoomt. Immer wieder genial! (Till)


Hängerband
Eine Mainzer Truppe, die noch nicht mal im Programm erwähnt worden war, stellte sich parallel zu Candlemass auf der Wetstage als die Hängerband vor. Die Jungs hatten bereits am Tag zuvor auf dem Zeltplatz gespielt und wurden für die Aufnahmen zu einer DVD die ganze Zeit von einer Kamera begleitet. Durch Umwege auf's Wacken gekommen, bot die Hängerband eine wirklich gute Show, auch wenn mangels Kenntnis (oder dem parallelen Auftritt der Götter Candlemass - Dennis) nicht so arg viel Leute im Zelt waren. Immerhin waren es aber genug, um gut Stimmung zu machen. Die irgendwo bei Motörhead anzusiedelnde Musik rockte ordentlich, der Sound war in Ordnung, die Band bestens gelaunt und es wurde alles gegeben. Hätten ruhig mal mehr Leute mitbekommen können, was die Mainzer hier ablieferten. Selbst Leute, die spontan ins Zelt kamen, gingen gleich gut auf die Musik ab. Da gibt es nichts zu meckern, außer vielleicht: Jungs; putzt eure Gitarren! (Sonia)


Nightwish
Nach der "Once"-World-Tour und dem Triumpfzug beim Earthshaker-Festival gaben sich Nightwish erneut die Ehre auf deutschen Bühnen. Das volle Festivalgelände sagt eigentlich genug über den Status aus, den sich die Band um Songschreiber Tuomas und Sängerin Tarja in den letzten Jahren erarbeitet hat. Trotz all ihrer Erfolge erscheint mir die Band noch immer auf dem Boden geblieben, wirkt auf der Bühne noch immer sympathisch wie am ersten Tag, und auch die stetigen Danksagungen von Tarja machen auf mich einen ehrlichen und bescheidenen Eindruck. Komplettiert wird eine gute Nightwish-Show aber erst durch die herausragenden Songs, die die Band mittlerweile im Repertoire hat. Erneut wurde der Schwerpunkt mit sieben Titeln auf das neue Album "Once" gelegt, das meiner Meinung nach völlig zurecht die vielen guten Kritiken und Auszeichnungen erhalten hat. Den finnischen Song, der ebenfalls zum Zuge kam, finde ich zwar weniger gelungen und auch den Rammstein-Abklatsch "Wish I had an Angel" hätten sich Nightwish als Zugabe sparen können, aber "Dark chest of Wonders", "The Siren" oder "Nemo" sind schon sehr geile Lieder, mit denen das "Century Child"-Material kaum mithalten kann. Auch von Wishmaster fanden sich mit dem Titelsong, "The Kinslayer" und "Deep Silent complete" drei Songs in der Playlist wieder, während die ersten beiden Alben wie schon beim Earthshaker komplett ignoriert wurden. Dafür gab's neben den Eigenkompositionen auch noch die beiden Coverversionen von Pink Floyds "High Hopes" und Gary Moores "Over the Hills and far Away" zu hören, welches das auf der Tour noch performte "Symphony of Destruction" ersetzte. Fein! Da darüber hinaus auch noch das Stageacting, die Light- und Pyroshow und alles weitere drumherum stimmte, muß man Nightwish bescheinigen, ein weiteres, gutes Konzert abgeliefert zu haben. Auch wenn ich persönlich den Gig auf dem Earthshaker mit noch mehr Show noch einen Tick geiler fand. (Dennis)



Freitag, 04. August 2005


Naglfar
Nach einer durchfeierten Nacht pünktlich aus dem Zelt zu kriechen, um beim ersten Hahnenschrei vor der Bühne zu stehen, kann ganz schön hart sein. Mancher Black Metaller blieb dem Festivalgelände da noch fern (hallo Sonia!), doch da wurde ganz gehörig was verpaßt. Naglfar bewiesen einmal mehr eindrucksvoll, warum sie ein solch hohes Ansehen in der Szene genießen. Ihre melodische, relativ zugängliche, trotzdem sehr aggressive und grausam kalte Variante des Black Metals war ein hervorragendes "Hallo wach!"-Programm an diesem Freitagmorgen, die Musiker lieferten einen sehr engagierten Auftritt ab, und mit Songs wie "When autumn Storms come" (paßte übrigens hervorragend zum regnerischen Wetter) hatten sie zudem noch einen Strauß hervorragender Songs im Gepäck. Andere Titel habe ich mir nicht gemerkt, war viel zu begeistert. Nach dem haftbedingten Aus für Dissection wurden Naglfar als deren legitime Nachfolger gehandelt. Nun, da Nödtveidt wieder musiziert, haben sie sich als eine eigene Größe im Black Metal manifestiert, die keinen Vergleich und keine Konkurrenz zu fürchten hat. Ein hervorragender Auftritt. (Till)


Mercenary
Während Till bei Naglfar weilte und Sonia noch ihren Rausch ausschlief waren Lexxy und ich vor der Party Stage zu finden, wo sich derweil Mercenary die Ehre gaben. Die Dänen sind ja auch irgendwie ein Dauerbrenner - zuerst mit Brainstorm unterwegs, dann auf den Sommerfestivals und demnächst geht's noch einmal mit Nevermore auf Tour. Macht aber nichts, denn Songmaterial und Performance der Truppe sind so über alle Zweifel erhaben, daß man sich die Band gerne auch mehrmals anschaut. Viel war vor der Party Stage um diese frühe Uhrzeit zwar noch nicht los, aber trotz schwerem Schädel und Nieselregen kam ordentlich Stimmung auf, und vor allem die herausragenden Songs vom neuen Album "11 Dreams" wurden gebührend abgefeiert. Keine Ahnung, weshalb Mercenary nicht längst gefeierte Stars sind... (Dennis)


Snake Eye
Was Snake Eye im Anschluß daran im Zelt ablieferten war dann leider ziemlich enttäuschend. Die Franzosen hatten sich als Metal Battle Gewinner in ihrem Land für die Teilnahme am Wacken Open Air qualifiziert, was eigentlich den Eindruck hätte bestätigen sollen, den wir von ihrem Album "Wild Senses" bekommen hatten, von dem wir seinerzeit so begeistert waren, daß wir direkt ein Interview mit der Band führen mußten. Leider geriet der Auftritt in Wacken zu einem kollektiven Langweiler, und das, obwohl der knackige Hardrock der Band doch eigentlich geradezu prädestiniert sein müßte, auf der Bühne dargeboten zu werden. Dafür präsentierte sich die Band jedoch viel zu steif, gepost wurde gar nicht und überhaupt entpuppten sich die Franzosen mit Einsatzfehlern und Vorzählen während den Songs schlichtweg als unprofessionell. Dazu kam dann noch ein grottenschlechter Sound, aus dessen Matsch ich nicht ein einziges Lied erkannt habe. Sorry, aber so leichtfertig sollte man seine Chance auf einem Festival dieser Größenordnung nicht verspielen. Auf der Heimfahrt drei Tage später haben wir übrigens "Wild Senses" mal wieder in den CD-Player im Auto geschoben und Till und ich hatten bei Krachern vom Schlage "Countdown to Midnight", "Downtown" und "Restless" genau den Spaß, den ich mir für den Liveauftritt gewünscht hätte. (Dennis)

Morgana LeFay
"Sweden's most headbanging Band" wieder im Anmarsch! Naja fast, denn Morgana sind mit den Jahren doch etwas ruhiger geworden. Im Vergleich zu alten Zeiten fliegen die Haare heute deutlich weniger (Sharon von Within Temptation gab sich da um einiges wilder!), doch eine gute und sehenswerte Liveband sind sie immer noch. Engagiertes Stageacting, sympathische Ausstrahlung und natürlich geiles Songmaterial, das sind die Gründe, warum wir immer wieder gerne hingehen. Die Setlist war dieselbe wie beim Bang Your Head, allerdings mußte "To Isengard" aus Zeitgründen leider gestrichen werden. Immerhin gab's aber "Maleficium", "Hollow", "The source of pain", "The boon he gives" und noch den einen oder anderen Knaller, der mal wieder so manchen Nackenmuskel anstrengte. (Till)


Sonata Arctica
Eigentlich sind Sonata ja eine hervorragende Band, wenn man sie innerhalb eines Jahres fast ein halbes Dutzend Mal sieht, beginnen sie allerdings vorhersehbar zu werden. Lag vielleicht daran, daß der Set seit der Nightwish-Tour komplett unverändert geblieben ist. Natürlich sind "Misplaced", "Victoria's Secret", "My Land", "Don't say a word" oder "The Cage" absolute Referenzwerke des melodischen Metals, ich hätte mir aber die eine oder andere Überraschung oder zumindest kleine Abwechslung in der Setlist gewünscht. So war's ein guter Gig, den ich in dieser Form aber schon einige Male gesehen habe. (Till)


Bloodbath
Der erste Gig des Death Metal Allstar-Projekts Bloodbath sollte passenderweise auf dem Wacken stattfinden. Die Veranstalter bemühen sich ja jedes Jahr wieder um eine gewissen Exklusivität, so etwa im letzten Jahr mit einem außergewöhnlichen Darkthrone-Auftritt und dieses mal eben mit der Feuertaufe der Herren Bloodbath.
Nach und nach kamen die Mitglieder von Katatonia, Opeth und der ehemalige Edge of Sanity Gründer Dan Swanö auf die Bühne. Statt Peter Tätgren war ausnahmsweise Michael Akerfeld mitgekommen, welcher aber nach dem Auftritt die Band wieder verlassen hat.
In weißen, mit Blutspritzern bemalten T-Shirts bekleidet und mit roter Farbe im Gesicht zeigten sich Bloodbath jedenfalls schonmal ziemlich passend. Michael Akerfeld brüllte sich die Seele aus dem Leib und man muss wirklich sagen, dass er als Death Metal-Sänger einfach die bessere Wahl ist.
Was den musikalischen Standpunkt betrifft, so trifft Akerfeld den Nagel mit seiner Aussage auf den Kopf: "Aus einem Projekt, das im betrunkenen Zustand entstand wurde eine elitäre Death Metal Band". Komplexe, sauber gespielte Riffs bot die Gitarrenfront, allerdings standen die Musiker dafür etwas steif auf der Bühne, und auch das Sangeswunder schien ohne Gitarren in der Hand etwas verloren. Immerhin schien der Frontmann die Menge zwischen den Songs gut zu unterhalten, was besonders bei seiner Frage deutlich wurde, als die Menge "Bloodbath" skandierte: "Habe ich da eben Opeth gehört?".
Insgesamt ein netter Auftakt in den Tag, wenn auch Bloodbath schon fast zu technisch sind, um eine gute Live-Band abzugeben. (Sonia)


Ensiferum
Vor der Party Stage war's brechend voll, als die jungen Finnen zur Schlacht antraten. Skandinavischer Folk Metal boomt eben, und Ensiferum gehören zu den Vorreitern der Welle. Nebenbei auch zu den besten Vertretern ihres Genres, denn heute wurde einmal mehr deutlich, daß die Band aus einem großen Fundus cooler Riffs und eingängiger Melodien, die allerdings (fast) nie ins kitschige abdriften, schöpfen kann. Finnische "Lei lei lei"-Chöre kommen übrigens immer ziemlich gut. Die engagierte Bühnenshow tat ihr übriges, um das Publikum zu wilden Matschtänzen anzuheizen. Hat Spaß gemacht! (Till)


Metal Church
Metal Church sind zurück!!! War das letzte Album zumindest wieder gut, so sind sie doch vor allem im Livesektor wieder sehr präsent und das auch verdammt stark. Ich habe sie dieses Jahr nun dreimal gesehen und wage zu behaupten, dass dies die mit Abstand stärksten Gigs der Metallkirche seit der Ultimate Power Force Tour waren, und das ist nun auch schon 10 Jahre her.
Auf der großen Bühne in Wacken schienen sich die nicht mehr ganz so jungen Männer sichtlich wohl zu fühlen. David Wayne / Mike Howe Nachfolger Ronny Munroe scheint mit jedem Auftritt sicherer zu werden und steckt erstgenannten mittlerweile locker in seine Tasche. Auch die anderen Neuen wie Bassist Steve Unger oder Ex-Malice Klampfer Jay Reynolds werden immer agiler. Auch wenn man nach wie vor Ur-Basser Duke vermisst, so wird das von mal zu mal weniger. Und den beiden Urgesteinen Kirk Arrington uns Kurdt Vanderhoof sieht man den Spaß an der Sache deutlich an. Bei "Battalions" sprintete Überall-Gitarrist Ira Black auf die Bühne, um mit 'ner dritten Klampfe der Band nochmal einen Kick zu verpassen. Jaja, kein Wacken ohne Ira, hätte ihn sonst auch vermisst.
Songtechnisch konzentrierten sich Seattles Finest in erster Linie auf ihre beiden Frühwerke und ein paar Stücke der letzten Scheibe, welche sich live besser einfügen, als man das von Platte her glauben konnte. Mit "Date with Poverty" mogelte sich nur ein Mike Howe-Song in den Set. Es war zwar schön nur altes Material um die Ohren gehauen zu bekommen, aber die Songs von den Alben 3 bis 5 sind zu stark um einfach vergessen zu werden, deshalb hier meine Bitte für die nächste Tour: Variiert den Set; Überrascht uns Fans!!! Aber nichts desto trotz: Schön, dass sie wieder da sind! (Fabi)


Obituary
Am fortgeschrittenen Nachmittag war es dann endlich soweit - die alten Florida-Helden betraten die Black Stage! Für mich waren sie einer Hauptgründe gewesen, einmal mehr im Schlamm von Wacken zu knien, und ich wurde nicht enttäuscht. Der ureigene Mix aus groovigen und old-school-knüppeligen Parts hat auch nach Jahren kein Quentchen an Brutalität eingebüßt, immer noch trifft jedes Riff granatenschwer in die Magengrube, und wenn John Tardys Monsterstimme aus den Boxen dringt, ist sowieso alles zu spät. Was dieser nette Herr aus seinen Stimmbändern herausholt, ist einfach unglaublich. Nun denn, Obituary zockten einen ganzen Haufen geiler Klassiker runter, stellten aber auch ihr neues Album "Frozen in Time" zur Genüge vor. Die Pausen zwischen den Songs dürften noch etwas kürzer ausfallen (die Band begründete dies später mit technischen Schwierigkeiten), ansonsten war?s aber eine sehr feine Show, und all die Leute, die Six Feet Under für das Maß aller Dinge im groovigen Death Metal halten, sollten sich mal davon überzeugen lassen, wo der Hammer wirklich hängt. (Till)


Reckless Tide
Die Gewinner des letzjährigen Metal Battles durften dieses Jahr wieder auf der Wet Stage spielen, und da es gerade regnete waren auch ziemlich viele Leute ins Zelt gekommen (Kann aber auch an der Band gelegen haben). Die Herren und die Dame (kam es mir nur so vor oder waren dieses Jahr überdurchschnittlich viele Bands mit Frauen am Start? Die Zeiten werden wirklich besser - Sonia; Was heißt hier "besser"? - Dennis) gaben alles, die beiden Sänger schienen beim Soundcheck zwar noch leicht nervös, gingen aber ab dem ersten Song sofort richtig ab. Der Sound war etwas mies, man hörte die zweite Gitarre und den Bass kaum, was das Ganze etwas einseitig machte. Besonders fiel dies auf, als dem Bassisten irgendwann sein Instrument runter fiel, er aufhörte zu spielen und gar keine Veränderung im Sound zu bemerken war. Schade, denn das was er da visuell geboten hat sah eigentlich ziemlich fett aus. Vom schlechten Sound enttäuscht verließ ich dann auch irgendwann wieder das Zelt, als der Regen endlich zu einer kurzen Pause angesetzt hatte. (Sonia)

Within Temptation
Auch wenn viele Within Temptation als komerziell oder sogar als Nightwish-Abklatsch bezeichnen - "Mother Earth" war ein tolles Album, an das bis heute außer der genannten Formation nicht eine mir bekannte, stilistisch ähnlich gelagerte Band rangekommen ist. Auch der Vergleich zu Nightwish hinkt meines Erachtens, denn musikalisch und gesanglich gehen Within Temptation schon einen etwas anderen Weg wie ich finde. Daß die Songs auch auf der Bühne funktionieren ist vor allem Frontfrau Sharon den Adel zu verdanken, die mit ihrem Gesang in der Tat Kate Bush ein wenig ähnelt. Schon erstaunlich, daß diese bei jeder noch so komplizierten Bewegung ihrer manchmal etwas gestellt wirkenden Performance die Töne trifft und so unglaublich singt, daß man kaum glauben möchte, daß das wirklich live ist. Hier und da muß man was das Songmaterial betrifft allerdings Abstriche machen - die Stücke vom neuen Album "The Silent Force" finde ich zum Großteil nach wie vor nur mäßig. Gut gemacht zwar, aber auch schon zur Genüge von anderen Bands gehört, und auch die Performance selbiger auf der Bühne ändert daran nichts. So waren es schließlich auch die beiden Hits der Band, die heute am besten beim Publikum kamen: Das ergreifende "Mother Earth" sowie das schöne "Ice Queen", das zum Abschluß des Auftritts ausgepackt wurde, und ein ansprechendes Konzert gelungen abrundete. Nicht schlecht! (Dennis)

Eisregen
Glücklicherweise (oder ironischerweise) regnete es mal nicht als Eisregen auf die Bühne kamen, obwohl die ersten Reihen mittlerweile fast im Schlamm versanken. Nichtsdestotrotz hatten sich ziemlich viele Fans der Thüringer Ausnahmeband vor der Bühne versammelt, um dem aus Indizierungsgründen reduzierten Programm der Herren und Damen (mittlerweile auch am Bass) zu lauschen. Die gesamte "Krebskolonie" und "Farbenfinsternis", genaugenommen die stärksten Werke der Truppe, unterliegen ja einem Aufführungsverbot bzw. dürfen nur vor einem Publikum über 18 Jahre gespielt werden, eine Klausel, die auf einem Festival natürlich nicht einzuhalten wäre. So blieb es bei einer Auswahl aus dem "Leichenlager" (u.a. "Zeit zu spielen"), dem ersten Album "Zerfall" ("Bei den Gräbern" war dabei) und einigen neuen Stücken wie der Partysong "Elektrohexe" aus der im Oktober erscheinenden EP. Um die Behörden laut Sänger Blutkehle nochmal richtig zu provozieren wurde extra das neue Stück "Tausend tote Nutten" verfasst, welches aus den genannten Gründen wohl gar nicht erst veröffentlich wird. Was auch ganz gut ist, da es im Gegensatz zu dem ganz lustigen "Elektrohexe" ziemlich schwach geworden ist. Man merkte der Band auch irgendwie an, dass sie selbst nicht wirklich glücklich darüber war, die besten Songs nicht spielen zu können. Der sonst immer gut gelaunte Blutkehle wirkte etwas unmotiviert, dreimal fragte er am Ende eines Liedes: "Wollt ihr noch eins hören?", was nicht gerade als kreativ zu bewerten ist. Aber den Fans war das egal, es wurde ordentlich abgefeiert und jede Menge gestagedived.
Zum Abschluss gab es eine ausdrücklich erwähnte, abgewandelte Variante von "Thüringen" zu hören, nämlich "Thüringen 2005". Da die Band bislang jedes Wacken-Konzert mit diesem Hit aus der "Krebskolonie" beendet hat, musste es eben auch diesmal sein, und zwecks Irreführung der Behörden hatte man den weg des wenigsten Widerstandes gewählt und kurzerhand Musik und Text leicht geändert, wobei ich das Stück in der Originalversion eigentlich auch schon harmlos finde. Alles in allem war's ein guter Gig. Die Hits haben aber dennoch gefehlt. (Sonia)

Machine Head
Dass eine Band wie Machine Head auf dem Wacken spielen darf, passt irgendwie nicht so ganz in mein Weltbild. Eigentlich wäre sie doch auf Festivals wie Rock am Ring besser aufgehoben, da sie sich mit ihrem sehr modernen Sound doch ganz schön vom Rest des Billings unterschied. Irgendwann stand die Band aber trotzdem auf der Bühne, und für den Headliner der True Stage war nicht so viel Publikum gekommen wie beispielsweise am Vortag für Nightwish. Immerhin waren die Amis klug genug, die neueren Sachen zurückzuhalten und mehr aus dem Hit Album "Burn my Eyes" zu spielen. Nebenbei wurde noch nett Metallica und Maiden gecovert, so dass die anwesenden Metalheads nicht zu sehr aus ihrer heilen Welt gerissen wurden. Ich glaube aber, ein echter Machine Head-Fan, der auch die neuen Alben mag, könnte etwas enttäuscht gewesen sein, dass die Band sich selbst zugunsten der Gegebenheiten so verleugnete. Andererseits war's ein guter Gig, Rob Flynn ziemlich gut drauf und man muß schon sagen, daß die Truppe ihre eigene Begeisterung ans Publikum weiter geben konnte. (Sonia)


Stratovarius
Holger Hübner hatte das Geheimnis um den Special Surprise Act bereits am Donnerstag gelüftet, somit freuten sich eine ganze Reihe Leute darauf, die Finnen mal wieder zu sehen. Die sehr knappe Spielzeit ließ nur drei Songs zu ("Hunting high and low", "Black Diamond" und das neue "Maniac Dance"), aber der Gig war sicherlich auch mehr dazu gedacht, sich nach all den Querelen einfach mal wieder zurückzumelden und zu zeigen, daß mit Stratovarius wieder zu rechnen ist. Nun gut, die neue Single ist eher in der Kategorie "Rohrkrepierer" einzuordnen, und insbesondere Timo Tolkki sah heute wirklich nicht gut aus. Aufgedunsen und ganz schön fertig wirkte er, stand vielleicht auch unter Medikamenten. Dafür bringt der neue Bassist deutlich mehr Leben auf die Bretter als sein Vorgänger, und ich muß zugeben, daß ich meinen Spaß an dem Auftritt hatte. Gute Bekannte trifft man eben immer wieder gerne, insbesondere wenn man sie so lange nicht gesehen hat. (Till)

Apocalyptica
Ob Apocalyptica als Band mit drei Cellisten lediglich weil sie mal ein paar Metallica-Songs gecovert haben auf einem Festival wie dem Wacken Open Air auftreten müssen, mag eine berechtigte Frage sein. Ich denke, daß hier vier wirklich gute Musiker am Start sind, die all ihr Herzblut in ihre Band stecken und die wirklich "heavy" klingen, was schonmal mehr ist, als man von vielen angeblich "echten" heutigen Heavy Metal Bands geboten bekommt. Ich hatte Apocalyptica ja vor einigen Jahren schonmal in der Darmstädter Centralstation gesehen, und wenn mich nicht alles täuscht, dann war damals noch kein Drummer dabei gewesen. Soweit ich mich erinnern kann, ist dieser aber auch auf dem letzten Album schon mit dabei, von dem ich jedoch nur die Singleauskopplung gehört hatte, mit der ich irgendwie gar nichts anfangen hatte können. Interessanterweise war die heutige Setlist ziemlich stark an die Publikumsinteressen angepaßt, denn mehr als die Hälfte der Songs waren Cover aus der Historie der Band, während Eigenkompositionen wie "Bittersweet" oder "Wie Weit" nur geringer Platz eingeräumt wurde. Finde ich durchaus in Ordnung, denn die Apocalyptica-Versionen von "Enter Sandman", "Master of Puppets" oder "Creeping Death" haben definitiv ihre Daseinsberechtigung, und wenn "Nothing else matters" so emotional rüberkommt wie bei Apocalyptica, dann kann man dies wohl nur noch mit dem Wort "phänomenal" beschreiben. Mit der Lightshow bei Dunkelheit kommt sowieso eine ganz spezielle Atmosphäre auf, wenn die Finnen ihrer schweißtreibenden Arbeit nachgehen. Eine Art Andächtigkeit, in der nur noch die Musiker mit den Instrumenten und ihren einzigartigen Klängen existieren. Schade, daß diese Atmosphäre nach dem obligatorischen Grieg-Cover von "Hall of the Mountain"-King dann auch genauso schnell wieder verschwand, wie sie aufgetaucht war. (Dennis)

Metalium
Braucht dieser Planet Metalium wirklich? Es gibt ja wahrhaftig genügend Bands, die sauberen 08/15-Power Metal spielen und dazu ein Kindergartenkonzept auffahren, könnte man also eigentlich auf die Nordlichter verzichten. Allerdings muß man der Band zugute halten, daß sie durchaus eine ganze Reihe guter Songs geschrieben haben, und einen Sänger wie Henning Basse findet man auch nicht überall. Was mich an Metalium viel eher stört, ist das eher schleimige Gefühl, das ich bei ihnen habe. Hier scheint der traditionelle Metal keiner Leidenschaft sondern vielmehr finanziellem Kalkül entsprungen, so aufgesetzt wirkt das "Trueness"-Gehabe der Band. Wenn man dies mal beiseite läßt, bleibt zu berichten, daß Metalium wie immer mit "Fight" einstiegen und im Anschluß Songs wie "Odin's Well" oder "Steel Avenger" präsentierten, was bei den versammelten Fans auf gute Reaktionen stieß. War nicht schlecht, aber zwingend notwendig waren Metalium heute genausowenig wie sonst auch. (Till)

Potentia Animi
Corvus Corax waren nicht die einzigen Mittelalterspielleute des diesjährigen Wacken Open Airs, mit Potentia Animi hatten sie eine recht seltsam anmutende Ergänzung zur Seite gestellt bekommen. Die Masken (Abteilung Nosferatu halbverwest) sahen ja ganz lustig aus, musikalisch hinterließ die Band bei mir allerdings einen eher mittelprächtigen Eindruck. Potentia Animi verzichten gänzlich auf Metaleinflüsse und gestalten ihre Musik zudem reichlich unorthodox, was mich zunächst aufhorchen ließ, auf die Dauer aber ganz schön anstrengte. Wo Bands wie Schelmish oder Vivus Temporis als ausgesprochene Liveacts durchgehen, sind Potentia Animi wohl eher was für die heimische Stube. Beinahe schon Mittelalter-Prog, leider nur mäßig gelungen. (Till)

Corvus Corax
Weiter ging's zwischenzeitlich auf der Hauptbühne mit Corvus Corax, die mit einer Welturaufführung ihrer Version der Carmina Burana groß angekündigt worden waren. Das hatte schon ein wenig neugierig gemacht, zumal ich die Band nur vom Namen her kannte und mittelalterlichen Klängen grundsätzlich nicht abgeneigt bin. Unterstützt wurde die Truppe von einem kleinen Orchester, das im Gegensatz zu den vier Witzfiguren bei Therion vor ein paar Jahren an gleicher Stelle den Namen auch verdient hatte. Als dann aber die Musik einsetzte, trollte sich ein Metaller nach dem anderen, denn daß Corvux Corax ausschließlich auf Dudelsack- und Schalmeienklänge setzen und rein gar nichts mit Metal oder Rockmusik zu tun haben, war so wohl niemandem klar gewesen. Nicht, daß wir uns falsch verstehen: Apocalyptica sind auch kein Metal und machen trotzdem geile Musik. Corvus Corax hingegen präsentierten sich als Langeweiler vor dem Herrn. Ob nun wirklich Zuschauer da gewesen sind, die sich so sehr mit dem Mittelalter-Hype identifizieren, daß ihnen das nichts ausmacht, kann ich nicht beurteilen. Ich jedenfalls habe mich nach 15 Minuten ins Zelt zu den anderen Metalspherianern verzogen, noch ein paar andere Bekannte getroffen, und zusammen bei Teräsbetoni eine geile Party gefeiert. (Dennis)

Teräsbetoni
Das definitive Festivalhighlight beglückte uns um 1:00 Uhr nachts. "Noch so 'ne finnische Newcomertruppe" dachte ich gelangweilt, als ich zum ersten Mal von Teräsbetoni hörte, eine erste Hörprobe ließ mich allerdings schon aufhorchen. Und was die Jungs hier auf die Bretter legten, war schlichtweg der Knaller des Wochenendes!! Das Quartett bot ausschließlich wahre Götterhymnen dar, die das Publikum schnell zum Bangen und Abfeiern animierten. Natürlich klang alles wie ein totaler Manowar-Abklatsch, und auch die optische Präsentation erinnerte (von den Hühnerbrüstchen abgesehen) an die Kings, aber Originalität interessiert mich einen verdammten Dreck, wenn die Kopie so geil klingt wie Teräsbetoni!! Die Finnen dürften sich heute abend einige neue Freunde erspielt haben, und auch ich schwor ihnen die Treue und entwarf bereits im Geiste mein Teräsbetoni-Tattoo. Eternal Hails of Metal!! (Till)

Samael
Spät nachts war es dann noch Zeit für die ehemaligen Black Metaller aus der Schweiz. Auch wenn Samael eigentlich keine Open-Air-Band sind, waren die Veranstalter klug genug, sie wenigstens nicht bei Tageslicht auf die Bretter zu schicken. So entfaltete sich die düstere Stimmung der Truppe doch recht gut, Blickfang war selbstverständlich einmal mehr Chefcharismatiker Vorph, während Masmi neben ihm fröhlich umherhüpfte und den lebensfrohen Gegenpol bildete. Es mag manchmal seltsam anmuten, solch gegensätzliches Gebaren in einer Band zu sehen, doch hier gehört alles dazu und bildet eine hervorragende Einheit.
Samael konzentrierten sich erwartungsgemäß auf das Material der letzten beiden Alben, aber offenbar haben sie selbst die "Passage" schon derart satt, daß es heute weder "Rain" noch "Jupiterian Vibe" zu hören gab. Dafür wurde der Klassiker "Baphomet's Throne" dargeboten. Ich würde ja einiges darum geben, noch einmal von Samael "Into the Pentagram" gebeten zu werden, doch dazu brauche ich wohl erstmal eine Zeitmaschine. Nichtsdestotrotz sind die Auftritte dieser Band immer lohnend, auch im Jahre 2005. (Till)


Samstag, 05. August 2005


Zyklon
Morgens um 12 Uhr schon Zyklon war mal eine echte Abwechslung, nachdem ich am Tag davor Naglfar verschlafen hatte und zu den Klängen von Sonata Artica geweckt worden war. Die aus ehemaligen Mitgliedern von Emperor bestehende Band zog auch schon früh am Tag 'ne Menge Leute an, vielleicht gerade wegen der Prominenz. Den selben Verdacht hatte ich ja schon bei Bloodbath gehabt, da beide Bands noch nicht wirklich über einen riesigen Bekanntheitsgrad verfügen. Mit Emperor haben Zyklon aber rein gar nichts gemein, denn sie spielen heftigen Black/Death Metal ohne Keyboard.
War ein ganz guter Start in den Tag, aber um die Uhrzeit will eben keiner aus den Reihen der Fans unbedingt bangen und sooo das musikalische Highlight ist die Band dann auch wieder nicht. Zum Frühstück nebenher war's jedoch bestens. (Sonia)

Dragonforce
Witzig! Da überredet mich Meister Zeitlinger doch tatsächlich, mir früh morgens die auf Scheibe so nervigen Dragonforce zu geben, und dann erscheint er selbst nicht. Na ja, hat sich wohl mit 'nem Magendarm-Virus infiziert, der wahrscheinlich auch nicht viel lustiger gewesen ist. Ihm sei verziehen!
Dragonforce sollten angeblich lustig sein - sie waren ausschließlich peinlich. Ich weiß nicht, was einen Sänger reiten kann, mit so einem lächerlichen Cowboyhut auf die Bühne zu kommen, außer vielleicht, daß er von der Belanglosigkeit seiner Band ablenken will. Auch live habe ich jedenfalls nicht ein einziges, griffiges Gitarrenriff ausmachen können und auch die Songs sind alles andere als abwechslungsreich, so daß das unfreiwillig komische Hin- und Hergehopse auch nicht mehr viel retten konnte. Sorry, nix für mich! (Dennis)

Count Raven
Nachdem die Tour im letzten Jahr leider ins Wasser gefallen war, hatten wir Count Raven ja schon beim Keep it True im Frühjahr bewundern dürfen, und da der Auftritt alles andere als schlecht gewesen war, ließen wir uns auch auf dem Wacken nicht die Chance entgehen, uns in der ersten Reihe der hypnotischen Wirkung von Songs wie "Until death do us part", "Leaving the Warzone", "Children's Holocaust" oder "Masters of all Evil" hinzugeben. Pünktlich zum Opener zeigte sich dann auch mal die Sonne ein wenig, so daß eine gänzlich andere Atmosphäre entstand als bei einem düsteren Count Raven Gig in der Halle. Sänger Dan Fondelius verblüfft immer wieder mit seiner stimmlichen Ähnlichkeit zu Ozzy Osbourne, und Drummer Christer Pettersson, der mich von seinem Äußeren irgendwie immer ein wenig an John Bonham erinnert, ist sowieso um seinen Job zu beneiden. Ich find's geil, daß man auch im Alter dieser Musiker noch so viel Spaß und Leidenschaft in seine Musik stecken kann, und da ist es mir vollkommen gleichgültig, daß Count Raven ein ums andere mal nach den alten Black Sabbath klingen. Die Musik ist einfach zeitlos, und vielleicht war der Auftritt heute gerade deswegen wie ein kleiner Trip zurück in die Vergangenheit, der uns eine Menge Spaß bereitet hat und erst endete, als die letzten Klänge im "Cosmos" verhallt waren. (Dennis)


Overkill
Ich hatte mir eigentlich vorgenommen gehabt, dieses Wacken mal ein paar andere Bands als die ganzen Standards anzuschauen. Da auf der Party und der Black Stage jedoch gerade nichts los war, und mich die Band auf der Wet Stage nicht interessierte, wanderte ich dann doch zu Overkill. Und weshalb auch nicht? Live sind die Thrasher auch nach 20 Jahren noch eine Bank was gute Liveshows betrifft, auch wenn ich das musikalische Niveau ab "Under the Influence" nach wie vor ziemlich dürftig finde. "Hello from the Gutter" ist aber dennoch ein geiler Song, "Rotten to the Core" nach wie vor ein Klassiker vor dem Herrn, und auch die "Wrecking Crew" ist ein immer wieder gern gesehener "Gast" bei Overkill-Auftritten. Mit "Old School" gab's auch einen Song vom neuen Album "RelixIV" zu hören, der mir gar nicht schlecht gefallen hat, und als Bobby "Blitz" schließlich das obligatorische "Fuck You" ankündigte, war der Mob vor der Bühne eh nicht mehr zu halten. (Dennis)


Tuatha De Danann
Brasiliens Vertreter im großen Metal Battle-Wettbewerb tragen einen irischen Namen und bezeichnen ihren Stil selbst als Celtic Folk Metal. So etwas macht neugierig, und so zog ich gespannt zur W.E.T.-Stage. Tuatha De Danann legten auch sehr engagiert los und bewiesen, daß sie an ihren Instrumenten und gesanglich durchaus etwas draufhaben, begeistern konnte mich der Auftritt trotzdem nicht. Klang nicht schlecht, für mich jedoch etwas zu fröhlich. Stellt euch lustigen Irish Folk mit Metalgitarren vor, dann habt ihr in etwa ein Bild von Tuatha De Danann. Folk Metal muß für mich epischer und erhabener klingen, bei den erschienenen Fans kam die Band allerdings gut an, und es wäre ihnen zu gönnen, daß sie sich einige neue Freunde erspielen konnten, denn mit der übermächtigen Konkurrenz an europäischen Bands dürfte es für Tuatha De Danann schwierig genug sein, hier Fuß zu fassen. (Till)

Dissection
Dissection in Wacken, das hat eine gewisse Tradition. 1997 boten sie bereits einen fabelhaften Auftritt, welcher auch in Form von "Live Legacy" zu bestaunen ist, acht Jahre später versuchten sie nun daran anzuknüpfen. Nun, die zweimonatige Tour dürfte Jon Nödtveidt wieder einigermaßen an die Bühne gewöhnt haben, und mit dem erstklassigen Songmaterial muß man auch nicht viel fürchten. Natürlich wurde nahezu der gesamte "Storm of the light?s bane"-Klassiker dargeboten (lediglich "Soulreaper" blieb außen vor), und neben einem kurzen Streifzug aufs Debut kamen auch zwei neue, bislang unveröffentlichte Songs zum Zuge. Der eine bot gewohnt hohes Dissection-Niveau, der andere untermauerte mit seinem plumpen Gekloppe eher den schwachen Eindruck, den "Maha Kali" hinterlassen hatte. Warten wir das vollständige Album ab... showtechnisch waren Dissection jedenfalls einmal mehr makellos, diese Band verströmt auch bei Tageslicht eine eisige Kälte, welche zum herben Wetter paßte. Zum Schluß zertrümmerte Nödtveidt die Klampfe und warf die Teile ins Publikum - wenn sich da mal keiner Schrammen geholt hat. Nach wie vor eine der sehenswertesten Livebands im Black Metal. (Till)

Axel Rudi Pell
Anschließend durften Axel Rudi Pell auf die Bühne, und obwohl die Band erst kürzlich beim Bang your Head zu sehen gewesen war, hatte ich wieder so richtig Bock auf die Jungs. Johnny Gioeli war wie immer gut gelaunt, Axel selbst in blendender Spiellaune und auch Ferdy Doernberg, vor einigen Wochen beim Earthshaker noch als Gast-Gitarrist bei Powergod unterwegs, ließ sich nicht davon beeindrucken, daß seine Keyboards schon nach kurzer Zeit unter Wasser standen. Allerdings, und das sollte man mittlerweile deutlich herausstellen, war das Set auch heute wieder nahezu unverändert, und daran hat sich seit Jahren schon nicht viel getan. Eigentlich schade, denn Axel Rudi Pell haben genügend geile Songs in der Hinterhand, und über ein "Snake Eyes" hätte ich mich auch mal wieder gefreut. Na ja, "The Masquerade Ball", "Fool Fool" und "Tear Down the Walls" sind auch geil, und da der Gig in Balingen aufgrund der Witterungsumstände hatte gekürzt werden müssen, gab's diesmal noch Nachschlag. "Call her Princess" vom ersten Axel Rudi Pell Album war zwar letztlich auch keine wirkliche Überraschung, rundete aber dennoch gekonnt einen weiteren gutklassigen Auftritt der Bochumer ab, die uns hoffentlich bald mal wieder ein geiles neues Album servieren werden. (Dennis)


Finntroll
Dann ging's wieder rüber vor die Party Stage, und wer gedacht hatte, daß es dort bei Ensiferum schon voll gewesen war, der wurde bei Finntroll eines besseren belehrt. Was da geschubst und gedrängelt wurde, alleine um einen Platz mit Blick auf die Bühne zu bekommen, das war schon unglaublich! Und da das aufgrund des mittlerweile wirklich riesigen Status dieser Band eigentlich schon vorher klar gewesen war, läßt sich nur schwerlich nachvollziehen, weshalb Finntroll nicht auf der Hauptbühne ran durften. Vor der Party Stage kam aber auch in diesem Jahr einmal mehr bei vielen Bands die bessere Stimmung auf, und das war natürlich auch bei den Trollen nicht anders. Ich kann Euch nicht mehr sagen, wie oft ich die Band in diesem Jahr schon live gesehen habe. Es waren einige Gigs! So viele fliegende Haare und Crowdsurfer habe ich zuvor aber noch nicht ausmachen können. Auch heute war die Setlist im Vergleich zur Tour und den vorangegangenen Festivalauftritten wieder unverändert, "Jaktens Tid" und "Trollhammaren" kamen mit am besten an, und als sich gegen Ende der Show ein paar Sonnenstrahlen zeigten und hinter der Bühne zwei wunderschöne Regenbogen entstanden, war die Party perfekt! (Dennis)


Hammerfall
Immer wieder schön anzusehen, diese Typen. Hammerfall haben sich mit ihren fünf Studioalben zu einer festen Größe der Metalszene verfestigt, deren Popularität auch die längere verletzungsbedingte Pause nichts anhaben konnte. Vor der Bühne war?s jedenfalls reichlich voll, als die Schweden selbige betraten (allerdings findet man zugegebenermaßen ab 12:00 Uhr in Wacken ohnehin keinen Fleck, wo einen nicht die Klaustrophobie heimsucht - der Verfasser). Wenn man Hammerfall das eine oder andere Mal gesehen hat, weiß man genau, was einen erwartet - eine posige Bühnenshow und ein ausgeglichener Querschnitt der Alben mit Songs wie "Heeding the Call", "Let the Hammer fall", "Renegade", "Hearts on Fire", "Crimson Thunder" und natürlich "Hammerfall". Beeindruckend ist allerdings, daß die Band es schafft, mit jedem erneuten Gig für die Fans interessant zu bleiben. Ich habe mich heute ebensowenig gelangweilt wie bei den zahlreichen bisherigen Hammerfall-Shows und werde mir die Schweden deshalb gerne immer wieder ansehen. (Till)


Martin Kesici
Als Veranstaltung von Metalheads für Metalheads, die immer am Puls der Szene ist und gerne Newcomern eine Chance gibt, brachte das Wacken Open Air dieses Jahr tatsächlich Castingstar Kesici als Surprise Act auf die Party Stage. Keine Ahnung was das sollte, musikalisch brachte der Kasper lediglich alternativelastigen Grunge zustande. Oder war's grungiger Alternative? Egal, kacke war's und die paar Anwesenden dankten's ihm mit einem Haufen verdienter gereckter Mittelfinger. (Till)

Equilibrium
Der Aufstieg Equilibriums ist schon beeindruckend. Gerade mal ein veröffentlichtes Album, schon sind sie überall gerngebuchter und -gesehener Gast, und das ausverkaufte Demo geht bei Ebay zu horrenden Preisen weg. Bei den Qualitäten der Band aber verständlich - Songs wie "Unter der Eiche", "Widars Hallen" oder natürlich "Met" sorgen bei den Fans stets für ordentlich Stimmung und Bewegung, was auch in Wacken nicht anders war. Frontmann Helge lieferte eine ordentliche Show und schüttelte amtlich die Rübe, der Rest der Band muß in Sachen Stageacting allerdings noch dazulernen. Ein Minimum an Bewegung darf nämlich schon sein... die Hochwertigkeit des Songmaterials ließ den Gig allerdings trotzdem zu einem vollen Erfolg werden, und mit noch mehr Liveerfahrung tut sich auch in Sachen Bühnenshow sicherlich noch was bei Equilibrium. Wir sind schon jetzt gespannt aufs zweite Album und die weitere Karriere der Band. (Till)

Accept
Die Meinungen zur Kurzzeitreunion der deutschen Legende waren im Vorfeld sehr gespalten und schwankten zwischen Begeisterung und "wozu, es gibt doch U.D.O.". Wer die Truppe diesen Sommer noch bei keinem anderen Festival gesehen hatte, konnte somit sehr gespannt sein. Und vorneweg: ich war vollkommen begeistert!! Das war einigermaßen abzusehen, da ich großer Accept-Fan bin, allerdings waren mir U.D.O. mit ihrer vollkommenen Vorhersehbarkeit und Selbstbeweihräucherung in Form ständiger Mitsingparts bislang ziemlich auf die Nerven gegangen. Diese Klippen wurden heute elegant umschifft. Natürlich spielten Accept die unverzichtbaren Klassiker wie "Princess of the Dawn", "Fast as a Shark", "Balls to the Wall" und "Metal Heart", aber besonders groß war meine Freude über bis dahin selten oder nie live gehörtes Material wie "Neon Nights", "Head over Heels", "Flash rocking Man", "TV War", "Up to the Limit", "Living for Tonight" - absolut fantastisch!! Ewig ausgewälzte Mitsingparts gab's auch nur bei den Zugaben, was jedoch teilweise nötig war, da die Band durch einen Ausfall der Gitarre Wolf Hoffmanns zur Zwangspause verdonnert war. Ach ja - es macht tatsächlich einen Unterschied, ob da jetzt die wirklichen Accept auf der Bühne stehen oder U.D.O., denn hier war das Feeling einfach stimmig. Bekanntermaßen darf Stefan Kaufmann aus gesundheitlichen Gründen kein Schlagzeug mehr spielen, er wurde von Stefan Schwarzmann, der schon einmal bei Accept ausgeholfen hatte, jedoch würdig vertreten, und Jörg Fischer sorgte für den notwendigen Kick an der zweiten Klampfe. U.D.O. wirken auf mich immer ein wenig wie eine Coverband, das hier war jedoch das Original - und wie! Accept untermauerten ihre Legende heute abend mehr als eindrucksvoll und bewiesen, warum sie als eine der ganz großen Bands des Heavy Metals gelten.
Zur Abrundung hätte ich mir gewünscht, daß auch die alles andere als schlechten Alben der 90er-Phase mit einem oder zwei Stücken berücksichtigt worden wären, doch auch so war's eine fabelhafte Show! (Till)


Primordial
Da ich Accept schon vor drei Monaten auf dem Rock Hard Festival gesehen hatte, ging ich nach 'ner halben Stunde rüber zur Wetstage, wo man als einziges gerade keinen Regen abbekam und daneben auch noch den Auftritt der Iren Primordial verfolgen konnte. Im dichten Gedränge des Zeltes angekommen, zockten diese gerade einen Song von "The Gathering Wilderness". Auf Scheibe sind die Jungs ja ziemlich interessant, auf der Bühne allerdings präsentierten sich Primordial äußerst schwach. Nicht, daß von da vorne plötzlich alles anders klang als von Konserve, aber irgendwie komme ich mit der selbstdarstellerischen Art von Sänger A.A. Namtheanga nicht klar. Blutbemalt läuft dieser auf und ab, um immer wieder für eine eigenverliebte Pose stehenzubleiben, die jeglichen Pathos vermissen läßt. Nein danke! Noch schlimmer finde ich jedoch, daß dieses Gehabe auch an den musikalischen Inhalten zweifeln läßt, die eigentlich ernste (und wichtige) Themen wie Demut, Unverstandenheit und Hoffnungslosigkeit behandeln. Wie auch immer, mir hat's nicht gefallen, der Sound war auch nix, und nach drei Stücken war ich heilfroh wieder draußen im Regen stehen und Accept sehen zu können. (Dennis)

Endstille
Endstille sind in der Black Metal-Szene mittlerweile sehr populär, was sich an der hohen T-Shirt-Dichte bei Konzerten und in Szenetreffs ablesen läßt. Daher ging ich eher kritisch zum Auftritt und erwartete, mal wieder eine zu Unrecht gehypte Band zu sehen. Fehlanzeige. Was der Vierer hier hinlegte, war ein pures Inferno! Ich suchte noch beim dritten Song angestrengt nach den anderen drei Gitarristen, bis ich mir eingestehen mußte, daß es Endstille schaffen, mit nur einer Gitarre und einem verzerrten Baß einen unglaublich dichten Sound zu erzeugen. Dazu das erbarmungslose Schlagzeug und der aggressive Gesang, fertig war die Überraschung des Festivals. Der Gig war von zahlreichen technischen Problemen geprägt, was die Musiker aber nicht abschreckte. Eine solch kraftvolle, überwältigende Black Metal-Show hatte ich seit Marduk '99 nicht gesehen und konnte plötzlich nachvollziehen, warum man überall so viele Endstille-Shirts sieht. Werde mir demnächst auch eins zulegen und mich 666mal pro Tag damit geißeln. (Till)

Sentenced
Der letzte Sentenced Gig in Deutschland überhaupt: Da musste man schon in den vorderen Reihen dabei sein. Zu später Stunde hatten sich zu diesem Anlass auch eine ganze Menge Leute versammelt, um die vorletzte Band des Festivals zu hören. Zum Ende der Bandgeschichte spielten Sentenced einen in der Songsauswal perfekten Gig. Es gab gleich zu Anfang "Nepenthe" vom der "Amok" für die Fans der alten Sentenced, dann erfreulicherweise eine Menge Stücke von "Down", ich glaube, es waren unter anderem "Noose" und "Bleed", aber keine Garantie dafür. Von der "Frozen" gab es unter anderem "The Rains comes falling down" zu hören, auch einiges von der Crimson und mit "End of the Road" aus dem letzten Werk "The Funeral Album" gingen Sentenced dann ohne Zugabe von der Bühne. Zunächst etwas verärgert darüber, muss ich im Nachhinein zugeben, dass es schon irgendwie ein passender Abgang war. Dass allerdings eine Sekunde später auf der Bühne nebenan Onkel Tom losbrach und die schöne, melancholische Stimmung zerstörte, kann ich allerdings nicht verzeihen. Ebenso wenig, dass andere Bands, die noch tausendmal auftreten werden, mehr Spielzeit bekamen. Eine Stunde war für den letzten Sentenced Gig eindeutig zu wenig. (Sonia)

Goddess Of Desire
Die Biertrinkerfraktion konnte sich, so noch dazu in der Lage, entscheiden, mit wem sie das diesjährige Wacken beschließen wollte. Onkel Tom oder doch Goddess? Ich zögerte nicht und reihte mich in die Reihe der begeisterten Kuttenträger ein, die den Holländern huldigen wollten. Goddess sind eine immer wieder gerngesehene Liveband, die einmal mehr das volle Klischeebrett auffuhr. Count August riß gleich beim Opener "Rites of War" eine Bassaite, was aber niemanden wirklich störte, denn bei Goddess geht?s ums Headbangen und das Begaffen der leicht bekleideten Schönheiten, die die Band mal wieder optisch unterstützten. Beim Venom-Cover "Teacher's Pet" gab's gleich einen vierfachen Striptease auf der Bühne, bei "Conquerors Divine" sorgten die Mädels mit den Roadies für eine amüsante Animation (nein, es ging nur ums Armeschwenken), und in "Metal Forever" haben Goddess mittlerweile den berüchtigten "Vamos a la playa"-Part eingebaut... was erzähle ich euch, schaut euch die Band selbst an, denn das Eintrittsgeld sind sie immer wert und konnten in Wacken ebenso überzeugen wie immer. Ein würdiger Abschluß für das Festival, auf dem wir trotz Regen und Zuschauerstrom mal wieder eine Menge Spaß hatten. (Till)

Die Top 3 der Metalspheres-Redakteure:

Dennis:
Gold - Candlemass
Silber - Teräsbetoni
Bronze - Apocalyptica

Till:
Gold - Teräsbetoni
Silber - Dragonforce
Bronze - mit Devin Townsend verwechselt zu werden

Sonia:
Gold - Apocalyptica
Silber - Sentenced
Bronze - Hängerband

Lexxy:
Gold - Candlemass
Silber - die Hanghühner (Insider sind doch was feines)
Bronze - Count Raven

Fabi:
Aufgrund meines extremen Dünnschisses, welchem ich zu verdanken habe, dass ich nahezu jede Band, welche ich sehen wollte nicht gesehen habe, tue ich mir mit 'ner Top 3 sehr schwierig. Deshalb hier meine Alternativ-Liste: Die Top 3 Dixis!!!

Bronze - Mein "Hausdixi" auf Campground C. Meist geleert und verhältnismäßig sauber! Overkill durch 'ne Plastikwand hingegen kommen etwas dumpf. Aber da ich alles in allem mehrere Stunden hier verbrachte, gewöhnte ich mich an vieles... auch an die Tür, welche nicht richtig zu ging...

Silber - Campground H. Sehr ruhig gelegen und ohne lange Schlange. Leider am Arsch der Welt und damit nicht sofort unter meinem! Von daher in brenzligen Situationen nur bedingt geeignet!

Gold - Campground K. Das Highlight schlechthin!!! Große Schlange an einem Hauptverkehrsknotenpunkt und aus welchen Gründen auch immer von den Leerfahrzeugen ignoriert, kamen einem beim Anblick zu gleichen Teilen das Essen und auch Erinnerungen an 90er Jahre Wacken hoch, als es noch Gang und Gebe war, dass einem die Scheiße spätestens am dritten Tag in Augenhöhe begegnete. Als Krönung fungierte dann noch das ca. 60 Zentimeter große Brandloch an der Außenseite. Wie meinte ein Leidensgenosse mit Blick auf dieses Loch so treffend: "Nie wieder Chilli!!!" Dem ist nichts hinzuzufügen... außer vielleicht: '"Kacken in Wacken" ist scheiße', oder so ähnlich...



Fotos von Accept, Axel Rudi Pell, Candlemass, Hammerfall, Metal Church, Morgana Lefay, Nightwish, Tristania und Sonata Arctica: Frank Bleicher
Fotos von Bloodbath, Count Raven, Ensiferum, Finntroll, Haengerband, Machine Head, Mercenary, Naglfar, Obituary und Overkill: Dagmar Stierle

   
  Light Pupil Dilate
Snake Wine
 
     
 
Firesign
Persecution Guaranteed
Gods of Emptiness
Consumption is Freedom?
Solid Ground
Can't stop now
A Dead Lament
Ravens Feast (Promo)
Horn
Naturkraft
SorgSvart
Vikingtid Og AnArki
Oblivio
Dreams are distant Memories
Lastdayhere
From Pieces created
7for4
Diffusion
Light Pupil Dilate
Snake Wine
 
 
Dwelling
Slough Feg
Elisa C. Martin
Astral Kingdom
Doomsword