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Swordbrothers Festival
Andernach, JUZ, 17.09.2005
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Zum zweiten Mal �ffnete das JuZ zu Andernach seine Pforten, um mehrere Hundert Schwertbr�der willkommen zu hei�en. Wie schon im Februar hatten sich neun Undergroundbands aus ganz Europa aufgemacht, um uns den metallischen Marsch zu blasen. Der Zuschauerstrom war etwas gr��er als beim ersten Swordbrothers, die Atmosph�re war mal wieder klasse und die dargebotene Musik �berwiegend vom Feinsten. Sch�n, da� auch auf Festivals, die nicht vorwiegend Legenden aus den 80ern pr�sentieren, sondern auf den heutigen Underground setzen, die Fans ordentlich abgehen und zeigen, da� die Szene kein bi�chen tot ist. All hail thee, my Swordbrothers!
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Boomerang
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Eine der besten deutschen Underground-Bands gleich zu Beginn, besser kann man ein Festival wohl kaum angehen. Boomerang haben sich mittlerweile zurecht eine solide Fanbasis erspielt, die auch in Andernach zahlreich vertreten war. So wurden dann auch Songs wie "Keepers of Light", "Mourning Sun" oder auch das epische "Undiscovered Country" vom neuen Album geb�hrend abgefeiert, w�hrend die Band nach anf�nglicher Nervosit�t s�mtliche Scheu ablegte und zu ihrer bislang vielleicht sogar besten Performance fand. Der neue Bassist ist mittlerweile bestens ins Bandgef�ge integriert und kann dar�ber hinaus sogar noch richtig gut singen, und S�nger Axel macht mit seiner energiegeladenen und hingebungsvollen Show sowieso stets eine gute Figur als Frontman. So hat der Auftritt auch jenen Spa� gemacht, die schon zwei Wochen zuvor bei den Gigs in Darmstadt oder Weinheim anwesend waren, und wer die Band noch nicht live erlebt hat, sollte sich eine der n�chsten M�glichkeiten nicht entgehen lassen. Zun�chst steht jedoch erstmal eine Mini-Tour durch Griechenland mit Jag Panzer an, welche die Band hoffentlich erneut einen Schritt vorw�rts bringt. (Dennis)
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Black Destiny
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Nach diesem starken Auftakt kam mit Black Destiny eine weitere hoffnungsvolle deutsche Newcomerband zum Zuge. S�nger Michael Seifert kannte ich bislang nur von den bekannteren Rebellion, aber auch mit seiner Stammtruppe gab er eine gute Figur ab ? zumindest gesanglich, denn da macht dem Herrn so leicht keiner was vor. Die B�hnenperformance wirkte hingegen arg pseudob�se und unsympathisch, da k�nnte Michael noch etwas dran arbeiten. Musik gab?s aber auch noch, und die ist bei Black Destiny wahrlich nicht von schlechten Eltern. Durch die gelegentlichen Blastbeatattacken ist auch ein gutes Ma� an Originalit�t gegeben, fragt sich nur warum vorher keiner auf diese Kombination gekommen ist. Anyway, Black Destiny boten eine gute Show, die zwar nicht zu den Highlights des Tages z�hlte, trotzdem konnte die Band die B�hne erhobenen Hauptes verlassen. (Till)
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Lonewolf
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Wieder mal so eine Band, die mir noch vollkommen unbekannt war, die mir aber Alleskenner Rascal vom franz�sischen Metal Integral-Zine dringend ans Herz gelegt hatte. Hatte der Meister auch mal wieder recht ? seine Landsleute legten von Beginn eine amtliche Metalshow hin, da� das JuZ vor Ehrfurcht erzitterte. Lonewolf spielen abwechslungsreichen, traditionellen, in den 80ern verwurzelten Metal, mal episch, mal speedig, immer hochwertig. Zwar wirkte die Musik ein wenig wie eine Best Of des ganzen Krams, den wir noch aus alten Zeiten kennen, aber das ist erheblich besser als eine Most Mediocre Of, oder? Einen dicken Sympathiebonus konnten Lonewolf au�erdem verbuchen, indem S�nger Jens seine Ansagen komplett in einwandfreiem Deutsch machte. Aber sicherlich lag es nicht nur daran, da� das Publikum bei Lonewolf erstmalig an diesem Tag so richtig abging und ordentlich die Haare sch�ttelte. Eine der besten Bands des Tages und auf jeden Fall eine Truppe, mit der ich mich mal n�her besch�ftigen werde. Horns up! (Till)
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Airged L'amh
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Epic Metal kann ja vieles hei�en, von Wotan �ber Emerald bis Brocas Helm. Die Griechen mit den keltischen Melodien gingen heute mit einer Menge Vorschu�lorbeeren an den Start und wurden von einem Teil des Publikums geradezu sehns�chtig erwartet. Bei mir l�sten sie jedoch nicht gerade Begeisterung aus. Sperrige Songs, ungelenker Gesang ? klang alles reichlich kauzig, was da aus den Boxen schallte. Die Stageshow war zwar recht ansprechend, schade da� das die Songs nicht besser macht. Naja zumindest die true Fraktion, denen es nicht unkommerziell genug sein kann, schien zufrieden. Im Vergleich zu Mot�rhead sind Airged L?amh episch, zu empfehlen allerdings nur Kauzmetalfanatikern, die alles brauchen, was sich irgendwie nach Manilla Road anh�rt. (Till)
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Battleroar
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Keine Band ist besser daf�r pr�destiniert, beim Swordbrothers zu spielen als Battleroar ? immerhin entstammt das Festivalmotto einem Song dieser Truppe. Wenn man davon absieht bleibt noch Musik, und die z�hlt f�r mich zum erhabensten und besten, was die heutige Epic Metal-Szene zu bieten hat. Der griechisch-italienische F�nfer bot die Hymnen des Debutalbums mit m�chtiger Intensit�t dar, egal ob "Battleroar", "Morituri te Salutant", "Swordbrothers" oder "Victiorious Path", es war gro�artig. Dazu gesellten sich einige St�cke vom demn�chst erscheinenden zweiten Album, welche dieses Niveau ebenfalls halten konnten. Das Stageacting k�nnte noch etwas energischer ausfallen, daf�r hatte insbesondere Marco eine menge Spa� auf der B�hne und pr�sentierte ausgiebig sein Grinsebabyface. Gibt es eigentlich einen Preis f�r das s��este L�cheln der Metalszene? Einen anderen haben Battleroar jedenfalls schon gewonnen, n�mlich den der derzeit besten griechischen Metalband, was heute eindrucksvoll untermauert wurde. Weiter so, meine griechischen Schwertbr�der! (Till)
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Raising Fear
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Raising Fear waren da von deutlich anderem Kaliber. Ihr melodi�ser, eing�ngiger, teilweise etwas angeproggter Metal wirkte eher ein bi�chen wie ein Fremdk�rper im Festivalbilling, was auch an den im Vergleich zu Battleroar deutlich verhaltenen Zuschauerreaktionen sichtbar war. Allerdings sind die Hellenen auch nicht gerade Meister ihres Fachs ? zu durchschnittlich das Songmaterial, zu gesichtslos die ganze Musik. Raising Fear waren eher ein �berdimensioniertes Pausenzeichen als eine sehenswerte Band des Billings, vielleicht wird aus ihnen noch was, darauf wetten w�rde ich aber nicht. (Till)
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Metal Inquisitor
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Ich mu� ganz ehrlich gestehen, da� ich die Koblenzer trotz ihrer Auftritte beim Keep It True und dem Headbangers Open Air noch nicht gesehen hatte. Umso �berraschter war ich dann, als die Truppe auf die B�hne kam und restlos alles (!) wegfegte. Klar, Metal Inquisitor hatten in Andernach quasi ein Heimspiel, aber die tollen Speed-Hymnen der Band schreiben sich ganz sicher auch nicht von selbst. Meine deutschen Speed-Faves sind und bleiben zwar nach wie vor die kultigen Warrant, aber auch Metal Inquisitor reihen sich da ganz weit oben mit ein, und ich bin jetzt schon gespannt, wie sich die Truppe auf der demn�chst �ber Hellion Records erscheinenden, neuen CD schl�gt. F�r mich waren Metal Inquisitor die beste Band des Tages, auch wenn ich's schade finde, da� Gitarrist Blumi seine Haare nicht mehr in der legend�ren Prinz Eisenherz-Form tr�gt. Daf�r hatte er in Andernach aber immerhin eine sehr geile Porno-Sonnenbrille aufsitzen, die seinen Kultstatus im Underground noch einmal ein gutes St�ck gesteigert haben d�rfte. (Dennis)
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Sabaton
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Als vorletzte Band mu�ten die Schweden Sabaton ran und diese hatten beim recht traditionellen Publikum einen doch recht schweren Stand. So sind ihre St�cke schon auf Platte recht keyboardlastig, wenn aber Live bei den ersten Songs nicht ein Gitarrenriff aus den Boxen dr�hnt, so kann die Band zwar nix daf�r, veranla�t die Keyboardphobiker aber fluchtartig die Halle zu verlassen. Als dann irgendwann die Gitarren hinzukamen wurde es doch noch ein recht vergn�glicher Auftritt. Es jagte ein platter Refrain den n�chsten, so da� eigentlich nur zwei M�glichkeiten blieben: Entweder man fa�t sich an den Sch�del und sch�ttelt diesen gar unmetallisch von links nach rechts oder man l��t sich darauf ein und feiert mit 'nem fetten Grinsen im Gesicht mit. Ich und ein Kollege entschieden uns f�r die letzte Variante, was uns sogleich die m�ndliche K�ndigung unseres Chefredakteurs einbrachte. Auch schien die Musik bei den Besuchern jenseits der 3-Promille-Grenze sehr gut anzukommen, was f�r die Komplexit�t des Materials spricht. In erster Linie spielten die Jungs Songs vom Zweitwerk "Primo Victoria". F�r die eigene Note sorgte der S�nger welcher mit seinem tiefen und rauhen Organ sowie seiner "Halford auf Punk"-Optik recht cool r�berkam.
Diese Band setzt sich halt zwischen die St�hle: Die Ultra True-Fraktion st�rt sich an den s��lichen Melodien und die pubert�re Rollenspielfraktion wohl am Gesang. (Fabi)
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Wizard
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Als unbestrittene Headliner st�rmten Bocholts Wizard die B�hne. Und machten ihren F�hrungsanspruch gleich unmi�verst�ndlich klar. Mit "Fire and Blood" vom neuen Album ging's sofort in die Vollen. Im weiteren Verlauf kramten Wizard auch Uraltperlen von den ersten beiden Alben wie "Enemy Die" und "Dragonlords" aus der Mottenkiste. Auch showtechnisch lie�en sie sich nicht lumpen, so wurde z.B. Feuer gespuckt, der Geist des Metal beschworen und gepost, da� Joey DeMaio vor Freude ins Fellh�schen gemacht h�tte. Leider zeigte das Publikum ernste Zerfallserscheinungen, so forderte ein langer Tag voller Metal und Alkohol seinen Tribut und es waren nur noch ca. 150 Nasen anwesend, von denen sich wohl auch nicht mehr alle an diesen Auftritt am n�chsten Tag erinnern konnten. Aber Wizard schafften es noch mal die letzten Kr�fte ihrer ausgepowerten J�nger zu mobilisieren, so da� es am Ende des Sets bei "Defenders of Metal" nochmal richtig voll vor und vor allem auf (!) der B�hne wurde!! (Fabi)
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Fotos: Angela Stamm
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