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X-Mass Festival
K17, Berlin / Halle2, Hanau, 06./15.Dezember 2005
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Schon seit einigen Jahren finden die X-Mass Festivals innerhalb Deutschlands und auch dar�ber hinaus statt. Das Publikum wird dabei regelm��ig mit guten, namhaften Bands gelockt. Dieses Mal standen vor allem die schwedischen Hypocrisy und Naglfar sowie die Thrash-Legende Exodus im Fokus. Komplettiert wurde das Billing durch Wintersun und Fear My Thoughts. Alles in allem schien es also ein verhei�ungsvoller Abend im Berliner Club K17 zu werden?
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Fear My Thoughts
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Die noch recht junge Metalcore Band Fear My Thoughts machte an diesem Abend den Anfang. Urspr�nglich sollten ja Primordial die B�hne besetzen, da diese aber absagten, holte man sich die sechs Deutschen ran. Als wirklich gl�cklich gew�hlt empfand ich diesen Ersatz allerdings nicht. Abgesehen mal davon, dass zwischen den Musikstilen der beiden Bands Welten liegen, �berzeugte mich das Sextett auch spielerisch eher weniger. Dazu muss gesagt sein, dass ich mit dem Genre sonst nicht viel am Hut habe. Die Mischung aus Riffs a la schwedischem Melodic Death und Hardcore Gebr�ll mundete mir live genauso wenig wie ansonsten daheim. Auch die sp�rliche Anzahl an Zuschauern, die die Halle bisher betreten hatten, schien nicht allzu �berw�ltigt zu sein. Sicher k�nnte man sich Schlimmeres vorstellen und als Opener waren Fear My Thoughts auch ganz okay. Wenn man aber bedenkt, dass dies ein Ersatz f�r Primordial darstellen sollte, kommt man denke ich trotzdem etwas ins Gr�beln? (Martin)
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Wintersun
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Nach diesem eher lauen L�ftchen machten sich Wintersun f�r ihren Gig bereit. Merklich f�llte sich die Halle immer mehr und mehr. Ich hatte so langsam schon ernsthafte Probleme mich zu bewegen ohne dabei jemandem auf die F��e zu treten. Scheinbar haben Wintersun eine gro�e Anh�ngerschaft, anders kann ich mir diese Menschenmassen und zahlreichen Bandshirts der Gruppe, Finnlandfahnen und so weiter - selbst vor Schwei�b�ndern der Band schreckten einige Fans nicht zur�ck - nicht erkl�ren. Und als die vier Skandinavier um S�ngerstar Jari M�enp�� ? manche d�rften ihn noch vom ersten Ensiferum Album kennen ? loslegten, war die Stimmung am �berkochen. Die Menge flippte aus und bejubelte die vier Musiker nach jedem Song enthusiastisch. Zu Hause hatte ich mir die Band ein paar Mal angeh�rt und war durchaus angetan. Live, in diesem Hexenkessel, kam ihre Musik aber noch weitaus besser und so bereute ich etwas, dass ich sie mir zuvor nicht etwas intensiver angeh�rt hatte. Lieder habe ich aufgrund dessen n�mlich nicht wieder erkennen k�nnen. Auf jeden Fall haben sie mich, und das ist das Wichtigste, voll �berzeugt und das nicht zuletzt aufgrund der virtuosen Riffs. (Martin)
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Naglfar
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Neben Hypocrisy war Naglfar die Band, die mich an diesem Abend am meisten interessierte. Ich hatte die Schweden ja bereits Anfang des Jahres verpasst, als sie mit Finntroll und Amoral unterwegs waren. Damals war ihr Konzert ausverkauft, sodass ich es nunmehr kaum erwarten konnte, sie endlich mal leibhaftig vor mir stehen zu sehen. Ich erkundigte mich im Vorfeld etwas �ber die Setlist, die Naglfar bei der erw�hnten letzten Tour herunterzockten. Und leider setzten sie diese in �hnlicher Weise an jenem Abend um, abgesehen von den Songs der neuen Scheibe, die ich aber sowieso noch nicht kannte. Als schade empfand ich es deshalb, weil sie von den ersten beiden Alben jeweils nur ein Lied spielten. Und gerade "Vittra" ist doch eigentlich das Album schlechthin von Naglfar. Mit "Emerging From Her Weepings" haben sie zwar ein gutes davon herausgepickt, trotzdem sind darauf noch weitaus bessere vorhanden, sodass ich mit dem Programm nicht vollends zufrieden war. Selbst von der "Sheol" habe ich nur ein Lied erkannt und das war "I Am Vengeance", was live im �brigen verdammt geil kommt! Ansonsten, so glaube ich zu wissen, haben Naglfar restlos nur Material der neuesten Scheibe gespielt. Ich bin zwar der Meinung, dass sie mit einer ausgeglicheneren Songauswahl mehr gerissen h�tten, alles in allem war der Auftritt aber dennoch stark und so hoffe ich, dass dies nicht meine letzte Begegnung mit den Schweden gewesen ist. Wobei es n�chstes Mal w�nschenswert w�re, wenn Jens Ryd�n wieder am Mikro steht. Auch wenn Aushilfskreischer Wrath ebenfalls gut ankam und nichts verkehrt machte. (Martin)
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Exodus
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Die Bay Area Thrasher von Exodus durften als viertes und somit vorletztes ran. Und obwohl ich pers�nlich den aggressiven Thrash der �lteren Slayer und Kreator beispielsweise viel eher bevorzuge, gefielen mir Exodus live verdammt gut. Als ersten Titel w�hlten die Amis passender Weise den Titeltrack des Exodus Kultalbums schlechthin. Na klar, von "Bonded By Blood" ist nat�rlich die Rede. So ging der Gro�teil gleich von Anfang an voll mit und sch�ttelte den Kopf bis der Arzt kommt. Bei so derma�en - um es mal ganz knapp zu halten - old school-m��ig bretternden Riffs und einem Paul Bastoph, der mal wieder alles aus sich herausholte war dies aber auch kein Wunder. Der andere Teil, und das wunderte mich doch etwas, verlie� den Saal recht flott. Drau�en wurde es merkw�rdigerweise immer voller. Und das, obwohl die Amis eine wirklich gute Show zeigten und auch, sagen wir mal Skeptiker wie mich �berzeugen konnten. Nicht dass ich Exodus nicht m�gen w�rde, im Gegenteil. Immerhin gef�llt mir vor allem das Deb�talbum sehr gut, aber da ich mich mit der Band l�nger nicht mehr besch�ftigt hatte, h�tte ich nicht wirklich damit gerechnet, dass sie mich live so mitrei�en k�nnten. Sicher auch ein Indiz f�r die ordentliche Live-Pr�senz an diesem Abend. Und so war auch der verbliebene, standhafte Rest, der immerhin noch mehr als den halben Saal f�llte bis zum Ende am ausrasten und alle die, die sich an der frischen Luft mit einem Bier noch zus�tzlich abk�hlten kann ich nur raten, beim n�chsten Mal lieber drinnen zu bleiben. (Martin)
�hnlich wie in Berlin r�umten Exodus auch ein paar Tage sp�ter in Hanau so richtig ab. Vielleicht doch ein klein wenig �berraschend, wenn man sich neben der schw�cheren neuen Scheibe auch noch die drei Besetzungswechsel vor Augen h�lt, die Exodus k�rzlich erst mitgemacht haben. Lee Altus merkt man jedoch zu jeder Sekunde an, da� er ein alter Hase ist, und die restlichen Neuen erledigen ihren Job ebenfalls sehr gut. Rob Dukes scheint zwar gesanglich in der Tat nicht an seinen Vorg�nger 'Zetro' Souza heranzureichen, aber das ging zum einen im matschigen Sound ziemlich unter, zum anderen bot der etwas an einen Waldschrat erinnernde neue S�nger eine unglaublich engagierte Show, die jede Menge Herzblut offenbarte. Mit "Scar Sprangled Banner", "War is my Shepherd" und "Blacklist" bewiesen Exodus zudem ein H�ndchen f�r gute Livesongs vom vorletzten Album "Tempo of the Damned", und auch die alten Kracher vom Schlage "A Lesson in Violence" und "Fabulous Disaster" schlugen wie gewohnt ein wie eine Bombe, so da� der riesige Moshpit auch auf den letzten der Anwesenden �bersprang. Bleibt am Ende nur noch die Frage, weshalb das g�ttliche "Piranha" diesmal nicht gebracht wurde. (Dennis)
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Hypocrisy
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Nach Exodus leerte sich die Halle 2 in Hanau ein wenig, das �ltere Semester str�mte nach drau�en, und in den ersten Reihen machten sich jetzt die j�ngeren Fans breit um Peter T�gtgren und seiner Mannschaft die Ehre zu erweisen. Ich mu� ehrlich gestehen, da� ich sowohl die ganz alten Sachen mit Masse Broberg am Gesang wie auch die letzten drei Scheiben ziemlich langweilig finde und mir darum auch nie zugelegt habe. Live f�gen sich Songs wie "Turn the Page", "Warpath" oder "Let the Knife do the Talking" aber ganz ordentlich ins Programm ein, auch wenn die Standards aus der mittleren Bandphase wie "Apocalypse", "Fire in the Sky" und allen voran "Roswell 47", nach wie vor am besten kommen. Genau da liegt auch ein wenig das Problem von Hypocrisy: Ein wenig mehr Abwechslung w�rde der Show mittlerweile wirklich mal gut tun. Mit "Until the End" und "Inferior Devoties" gab's dann aber doch noch zwei Songs zu h�ren, die zumindest auf den Festivals oft der knappen Spielzeit zum Opfer fallen.
Vorz�glich war die Darbietung der gesamten Band, die ja seit geraumer Zeit durch Gitarrist Andreas Holma und Drummer Horgh verst�rkt wird. Gerade letzterer stellt mit seinem wahnsinnigen Speed eine echte Bereicherung f�r die Schweden dar, auch wenn der hohen Geschwindigkeit gelegentlich ein wenig die Originalit�t zum Opfer f�llt. Dar�ber hinaus wird die Pr�senz der Band allerdings auch durch die Vergr��erung zum Quartett deutlich aufgewertet. Peter T�gtgren war stimmlich in sehr guter Verfassung und screamte einfach alles gnadenlos an die Wand. Live sind Hypocrisy jedenfalls nach wie vor ziemlich beeindruckend, was von den begeisterten Zuschauern nach jedem Song entsprechend lautstark honoriert wurde. Als nach "Impotent God" und "Erazer" noch das gro�artige "The Final Chapter" den Abschlu� bildete, waren deshalb weit und breit auch keine unzufrieden Gesichter zu sehen. Und wer noch immer nicht genug hatte, konnte schlie�lich seine Helden bei einem Meet & Greet auch noch pers�nlich treffen. Das nennt man wohl "Fann�he". Hat Spa� gemacht, der Abend! (Dennis)
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