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Under The Black Sun
Bernau / Helenenau, 14.07. ? 15.07.2006
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Wie auch schon im letzten Jahr war es mal wieder nicht so ganz einfach, zum Festival unter der schwarzen Sonne zu gelangen. Die Location war nämlich (wieder einmal) eine neue, und so musste man im Vorfeld schon eine Karte sowie ausreichend Proviant einstecken, um die Wanderung durchs abgeschiedene Grün Brandenburgs auch gut genährt und ohne großartige Komplikationen hinter sich bringen zu können. Über die Wahl des neuen Austragungsortes konnte man sich allerdings nicht im Geringsten beschweren. Der Campingplatz war dieses Mal nämlich noch viel näher an der Bühne gelegen als es noch vor einem Jahr der Fall war. Des Weiteren befand sich die Bühne in einer Waldlichtung (!), was die Auftritte der Bands noch ein wenig authentischer und angenehmer wirken ließ. Der Grundstein für tolle zwei Tage war also schon im Vorfeld gelegt.
Das Under The Black Sun stand dieses Jahr außerdem im Zeichen absoluter Politiklosigkeit. Zumindest hätte dies so sein sollen, sollte man dem doch recht eindeutigen Banner auf der Veranstalterwebsite mit den Worten "Keep Your Fuckin? Politics Out Of Metal!" Glauben schenken. Beim Festung Open Air in Bitterfeld wurde das Ganze auf ähnliche Weise aufgezogen, vermeiden ließ sich die Anwesenheit einiger schwarzen Schafe aber dennoch nicht. Auch das Under The Black Sun blieb vom Besuch solcher Personen nicht verschont. Sie erschienen zu meinem Unverständnis sogar recht zahlreich. Selbst einschlägige Rechtsrock Bands wurden auf dem Campingplatz in ziemlich heftiger Lautstärke gehört. Entweder ist das reine Provokation, oder diese Leute haben noch immer nicht begriffen, worum es im Black Metal eigentlich gehen sollte. Dass jene Personen überhaupt wegen den spielenden Bands anwesend waren, bezweifle ich zum Teil auch einfach mal. Zwar konnte die Security dieser geballten Scheiße, die dort aus vereinzelten Radios flutschte, oft Einhalt gebieten, überall präsent konnten diese aber selbstverständlich auch nicht sein? nun ja, abgesehen von dem eben Geschilderten gibt es aber auch noch genug Positives zu berichten. Das Festival lief nämlich dennoch sehr friedlich ab und Bands gab es nebenbei immerhin auch noch zu bestaunen?
In The Sign Of The Unholy Cross - Das Under The Black Sun beginnt...
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| Freitag, 14.07.2006
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Gräfenstein
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Ordentlich lang gepennt, warm gesoffen, notdürftig gespeist ? das war mein Tagesablauf, bis der Uhrzeiger sich so langsam der magischen Zahl Sechs auf dem Ziffernblatt näherte. Gräfenstein machten sich bereits startklar, als ich die Waldlichtung - die die zukünftigen zwei Abende meinen Hauptaufenthaltsort darstellen sollte - erreichte. Zu dritt angetreten zockten die aus Berlin und Brandenburg stammenden Musiker gleich von Beginn an ihr derbes und verdammt böses Black/Thrash-Brett herunter. Die doch recht zahlreiche Schar an Schaulustigen vor der Bühne ließ sich auch schon bedingt mitreißen, was ja so früh am Abend nicht gerade selbstverständlich ist. Für einen Opener wirkte das Material jedenfalls verdammt energiegeladen und hätte zu einem fortgeschritteneren Zeitpunkt mit mehr Umdrehungen im Kopf sicher noch besser gezündet. Von daher schaute ich mir den Auftritt aber lieber aus sicherer Entfernung an. So oder so waren Gräfenstein aber einfach gut und lieferten eine unterhaltsame, mit Aggressionen und Räudigkeit voll gestopfte erste halbe Stunde dieses Festivaltages ab. So durfte es fortan natürlich gerne weitergehen? (Martin)
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Darkestrah
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?und so kam es dann auch. Zwar hatte ich mir Darkestrah im Vorfeld kaum angehört, kannte nämlich gerade mal ein paar vereinzelte Lieder flüchtig, die ich als gut befand, live ging das Ganze dann aber doch noch um einiges mehr unter die Haut. Vor allem die Riffs waren bei dem guten Sound ohne weitere Probleme locker herauszuhören, und diese gestalteten sich auch verdammt mitreißend. Ein Gänsehautriff folgte dem nächsten. Mal tönten diese episch, mal grässlich fies und ab und an ging es sogar mal richtig rotzend zur Sache. Auch das Keyboard war alles andere als nervtötend, auch wenn es meiner Meinung nach nicht zwanghaft hätte Verwendung finden müssen. Die düstere Gestalt hinter genanntem Instrument wirkte aber teils sowieso etwas beschäftigungslos, und so ertappte man ihn nicht selten dabei, wie er enthusiastisch die Faust empor streckte und auf unfreiwillig komische Art und Weise für Stimmung sorgte. Erwähnenswert ist auch definitiv noch, dass das Gekrächze am Mikro von einer Frau ausging, die ihr Handwerk definitiv versteht. Rein vom Lauschen her hätte man nicht unbedingt mit einem weiblichen Wesen gerechnet, optisch konnte man sie aber doch recht eindeutig als solche identifizieren. Nach diesem grandiosen Auftritt der Kirgisen konnte man von vielen Seiten sehr positive Kritiken der Festivalgänger belauschen. Ich war also bei Weitem nicht der einzige, der dieser Band so einiges abgewinnen konnte. Alle folgenden Bands sollten sich nun an dem sehr, sehr guten Auftritt Darkestrah?s messen lassen müssen? (Martin)
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Nebular Mystic
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Das norwegische Quartett, das stilistisch eigentlich auch typisch so klingt, wie man es ursprünglich aus ihrem Herkunftsland gewohnt ist, waren überraschenderweise dritter und nicht vierter Act, wie zuvor angekündigt. Grund dafür war, dass die Kolumbianer Infernal aus mir unbekannten Gründen relativ kurzfristig absagen mussten. Sehr schade, denn auf die Truppe hatte ich mich eigentlich sehr gefreut. Nun ja, Nebular Mystic sind mir immerhin seit ihrer "Necrotic" Scheibe ein Begriff und wie auf Platte gewohnt, präsentierte sich das Treiben auf der Bühne charakteristisch ähnlich, nämlich eher altbacken (was bitte mehr als Kompliment zu verstehen ist) und so richtig bösartig. Hängen geblieben ist allerdings wenig. Von einem überragenden Auftritt kann somit von meiner Seite aus sicherlich nicht die Rede sein, aber solide war dieser allemal. Eben genau auf dem Level, wie ich sie bisher auf Konserve einstufte. Einfach gut, nicht mehr, aber auch nicht weniger. (Martin)
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Neithan
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Neithan waren dann der, zumindest kam es mir so vor, absolut spontane Ersatz für Infernal, die nun definitiv nicht mehr spielen würden. Die junge berliner Band hatte ich bereits ein paar Wochen zuvor in einem kleinen Club für läppisches Geld sehen dürfen. Damals hinterließen sie bei mir einen positiven Eindruck, von daher konnte man den Ausfall von Infernal doch irgendwie verkraften. Die Band lässt sich allerdings recht schwer einkategorisieren und beschreiben. Neithan spielen jedenfalls, zumindest grob gesehen, eher emotionalen, recht melancholischen Black Metal, der aber dennoch nicht schleppend, sondern ziemlich schwungvoll daherkommt. Vor allem der Sänger konnte diese drückende Atmosphäre gut und vor allem sehr glaubhaft rüberbringen. Der war definitiv mit Herz und Seele dabei. Zusammenfassend gesagt konnten die vier wohl das Gros des Publikums überzeugen. Zudem lief der Auftritt für so eine junge und wohl unerfahrene Band ohne Komplikationen ab, dafür verdienen sie unseren Respekt. Immerhin wurden sie ja so plötzlich ins kalte Wasser geworfen. Und so reihten sich Neithan letztlich kontrastlos in die gute bis sehr gute Vorstellung der bisher aufgetretenen Gruppen ein. Ich bin im Übrigen überzeugt, dass dieser gelungene Auftritt stark hilft, das scheinbar gute Album, welches kürzlich erschien, unter die Leute zu bringen. (Martin)
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Besatt
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Die in Polen beheimateten Besatt standen als nächstes auf dem Programm. Das war sicherlich auch die erste Band des Abends, die wirklich jeder zumindest namentlich schon einmal gehört hatte. Meine Erwartungen waren hoch angesetzt, denn das Trio steht immerhin für satanischen und ursprünglichen Black Metal der Extraklasse. Da es aber vor der Bühne immer voller und somit enger wurde, verdrückte ich mich etwas weiter nach hinten, damit ich den diabolischen Klängen Besatt?s auch unbedrängt lauschen konnte. Vor allem Kracher wie "Ave Master Lucifer", welches im Übrigen auch als Zugabe noch ein zweites Mal gespielt wurde, entpuppten sich live als richtige Killer und zeigten auf, dass die Band wohl ohne Abstriche zur Speerspitze des polnischen Black Metal zu zählen ist. Selbst mich, der bisher nur wie angewurzelt dastand, brachten die drei zum schüchternen mitwippen. Zwar kann ich mit Gewissheit sagen, dass Besatt nicht die Form des Black Metal spielen, die den Hörer in andere Sphären trägt, nein, das sicher nicht, dafür glänzt die Truppe aber mit kompromissloser Brutalität und tiefschwarzer Aura, was ihnen einfach unheimlich gut zu Gesicht steht. Die Vorstellung hätte von mir aus gern noch ein wenig über die cirka fünfzig Minuten hinausgehen dürfen, aber das war zeitlich einfach nicht drin. Kampfar warteten immerhin auch noch auf ihren Auftritt? (Martin)
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Kampfar
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?und da waren sie nun, die vor allem in letzter Zeit so hoch gelobten Norweger. Ich muss gestehen, dass ich selbst nicht der allergrößte Kampfar-Sympathisant bin. Zwar spielen sie ziemlich eigenständige und gut arrangierte Musik, packen und begeistern konnte mich das Quartett bis dato aber dennoch nicht hundertprozentig. Und so war ich gespannt, wie sich ihre Kompositionen sowohl auf der Bühne als auch im grellen Mondschein anfühlen würden. Mit dem großen Kampfar-Banner im Rücken und einer unübersehbaren Fanschar vor der Brust (voller war es bei keiner anderen Band!) legten sie dann auch gleich los wie die sprichwörtliche Feuerwehr. Das war ich von den Norwegern in der Form noch gar nicht so wirklich gewohnt. Ihre Musik präsentierte sich zwar ähnlich kalt, stolz und kraftvoll wie auf Konserve, nach meinem Empfinden her zu gehen, wirkte das Material aber auch noch flotter und energiegeladener. Der Sound war auch vom Feinsten und gestaltete sich klar und druckvoll. Auf extravagante Instrumente a la Digeridoo und ähnliches wurde live natürlich verzichtet. Und so wirkten Kampfar für mich wie eine gute, aber eben auch nicht außergewöhnliche Black Metal Band. An meiner Einschätzung konnte auch Sänger Dolk, der gut Stimmung machte, nicht viel ändern. Sie haben mir zwar durchaus gefallen, wurden aber, zumindest meines Erachtens nach, ihrem so großartigen Ruf mal wieder nicht vollends gerecht. Das mag die Menschenmasse vor der Bühne vielleicht anders gesehen haben, wer weiß. Da gilt für mich in Zukunft vielleicht wirklich, noch mal intensiver in ihre Alben hineinzuhören. (Martin)
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Necros Christos
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Diese Berliner, die seit dem letzten Under The Black Sun sicher eine nicht zu verachtende Steigerung ihres Bekanntheitsgrades verbuchen konnten, traten zu meiner Verwunderung als letztes an diesem Abend auf. Wahrscheinlich ging man im Vorfeld davon aus, dass viele um diese Uhrzeit schon etwas zu platt seien und im Zelt verschwinden würden. Da passt eine nicht ganz so populäre Band sicher besser ins Bild, anstatt Gefahr zu laufen, dass Fans eine etablierte Band verpassen würden. Dennoch war es vor der Bühne nicht gerade leer. Etwa so, wie zu Beginn der Veranstaltung, nämlich bei Gräfenstein. Live, und das muss man wirklich mal sagen, kommt ihre Musik verdammt gut. Aber das war ja auch schon meine Meinung zu ihrem letztjährigen Gig. Äußerlich ? ebenfalls wie im letzten Jahr und wohl auch sonst immer - mit Kapuze und fetter Sonnenbrille bestückt, wirkte die Truppe einerseits lässig, andererseits aber doch mysteriös. Damit, dass die Formation Death Metal spielt, hatte dieses Mal aber scheinbar niemand Probleme. Sicher liegt es auch daran, dass ihr Stil recht einfach und böse gehalten wurde. Grob vergleichbar mit Bands der Marke Acheron zum Beispiel. Jedenfalls ging das diabolische Material gut ins Ohr und veranlasste so einige, die Haarpracht zu schütteln. Vor Innovationen strotzt ihre Musik zwar bei Weitem nicht, aber irgendwie fetzt sie einfach. Vor allem wenn man auf Todesblei mit satanischem Image steht. Als Ausklang für den Freitag - obwohl es inzwischen wohl eher Samstagmorgen war - waren die Berliner also wirklich verdammt cool, da kann man absolut nichts gegen sagen. Ein weibliches Wesen hat es sich zudem nicht nehmen lassen, die Band mit wilden Tänzen am Bühnenrand zu huldigen. "Thank you for the tits" hieß es am Ende vom Frontmann ? dem kann ich mich nur anschließen. Der eigentliche Dank gilt aber natürlich Necros Christos für ihren Auftritt, die etwas mehr Lockerheit und Abwechslung ins Billing brachten. (Martin)
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| Samstag, 15.07.2006
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Thrudvangar
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Im Spätsommer ?05 habe ich diese eher heidnisch ausgerichtete Band bereits einmal im berliner Club Asgard live sehen können. Ich muss gestehen, dass sie für Pagan Metal-Verhältnisse mächtig Arsch getreten haben, damit hätte ich nicht gerechnet. Auf Konserve muss ich sagen, war mir das Ganze, vor allem wegen dem mir zu bombastischen Keyboardklängen, zu pseudo-episch. Aber gut, wenn?s live kracht, kracht?s eben. Diesmal war dem aber nicht wirklich so. Erstens hatten sich eher wenige Leute vor der Bühne versammelt, was wohl daran lag, dass Thrudvangar eben keinen wirklichen Black Metal spielen, und zweitens kamen sie einfach nicht so gut rüber, wie noch vor etwas weniger als einem Jahr. Da fehlte die Power, die sie damals an den Tag legten. Möglicherweise lag es auch mit daran, dass es einfach noch so früh am Abend war, kaum jemand wirklich mitmachte und noch nicht genügend Alkohol die Venen durchfloss. So präsentierte sich das Quintett letztlich leider eher belanglos. Dass sie es besser können, wissen sowohl sie als auch ich gut genug. (Martin)
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Walpurgisnacht
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Walpurgisnacht haben es mir angetan. Zumindest auf CD, wie man es meiner Plattenkritik zu ihrem Debütalbum in unserer Reviewsektion entnehmen kann. Die rohe aber doch melodiebetonte Ausrichtung der Band hat einfach von Beginn an gezündet. So wollte ich sie mir live natürlich auch nicht entgehen lassen und war sehr gespannt, ob sie mich von der Bühne aus ähnlich begeistern könnten wie bisher aus den heimischen Boxen. Zuerst vielen schon mal die mit Dreck und Schlamm beschmierten Körper der Bandmitglieder auf. Passend zum textlichen Konzept, in dem es sich ja auch verstärkt und Sümpfe, Moraste und ähnliches dreht. Leider war ich zwischendurch nicht selten in Gespräche und dem Biertrinken verwickelt, sodass ich keinen einzigen Song einwandfrei identifizieren konnte. Das war aber auch ein Zeichen dafür, dass sie live auf mich eben nicht so ansprechend wirkten wie auf Platte. Solide war der Auftritt auf jeden Fall, trotzdem aber einfach nicht gut genug, das können die Burschen sicher besser. Das restliche Publikum war jedenfalls ähnlich angewurzelt wie noch bei Thrudvangar zuvor. Schade? (Martin)
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Hellsaw
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Zu meiner Verwunderung findet man das neue Studioalbum - welches übrigens auch alle Titel des ersten Albums beherbergt ? beispielsweise sogar schon im Media Markt. Und das bei so ordentlicher und eher untergründig produzierter Musik. Gut ist das Teil nämlich allemal, wie ich bisher feststellen durfte. Leider kann ich zu ihrer Live-Performance absolut nichts sagen, da ich erst wieder vom Campingplatz zurückkam, als ihr Auftritt bereits gelaufen war. Somit muss an dieser Stelle leider auf eine Einschätzung sowie einem Foto meinerseits verzichtet werden. Eine dicke Entschuldigung an alle, die den Festivalbericht hauptsächlich wegen dieser Band lesen wollten. Ich ärger mich ja selbst, dass ich diese gutklassig musizierenden Österreicher verpasste. (Martin)
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Empty
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Album Numero Uno, nämlich "A Source Of Hollow Essence?, hatte ich mir im Vorfeld mal ein wenig angetan, was mich aber nicht gerade vom Hocker haute. Keine Ahnung, warum mich ihre Musik bisher dermaßen kalt ließ, dabei scheinen die vier Spanier eigentlich einen ziemlich anständigen Ruf zu haben. Vielleicht ist das zweite Album auch das bessere. Na ja, wie dem auch sei. Live konnte mich das Quartett jedenfalls ähnlich wenig ansprechen wie auf Platte. Für mich war es einfach ein Auftritt, der mir absolut nichts brachte, abgesehen mal von Langeweile. Überwiegend uninspirierte, nichts aussagende Riffs, ein paar vereinzelte Growls zwischen den Kreischattacken und zum Großteil mittleres Spieltempo wurde mir da geboten. Irgendwie wenig bis gar nicht mitreißend. Die vor der Bühne postierte Menschenmeute ging zu dem Auftritt der Jungs aber gut ab. Ich kann mir einfach nicht erklären, warum ich da nicht hinter steige. Für mich sind Empty einfach durchschnittlich. Mehr fällt mir hierzu ehrlich gesagt auch gar nicht ein? (Martin)
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Akerbeltz
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?joa, nun waren Akerbeltz an der Reihe. Schon wieder Spanier, mensch. Aber auch wenn ich sie von ihrer musikalischen Seite noch nicht kannte, konnte ich mir schon so ungefähr ausmalen, dass ich aufgrund ihres satanischen Image, welches mir vorher schon positiv auffiel, mehr Freude haben werde als mit ihren Landsleuten von Empty. Und so kam es dann zu meiner Befriedigung auch. Meine Güte, sind Akerbeltz geil! Da verkriecht sich ja gar der Gehörnte persönlich in seiner Grotte, um nicht von dieser derben Black Metal-Walze überrollt zu werden. Da ging es ab, sag ich euch. Akerbeltz projezierten soviel Aggression, Energie und Boshaftigkeit in die Menschenmenge, dass diese aus dem moshen gar nicht mehr herauskamen. Vor allem das wilde Tempo, welches sich zu grob geschätzten siebzig (!) Prozent im Blast-Beat-Sektor bewegte, sorgte für Freude. Endlich gab?s mal so richtig auf die Rübe! Die Snare schien zusätzlich auch noch verdammt laut eingestellt worden zu sein, denn das Geholze auf dieser Fläche des Schlagzeugs hatte wahrlich eine ungeheure Wucht und Lautstärke. Das einzige, was man vielleicht bemängeln könnte, wäre die etwas laue Abwechslung, da Akerbeltz, zumindest wie ich es live erlebte, für überwiegend schnelles Geprügel stehen. Dem einen oder anderen mag es deshalb vielleicht im Laufe der Zeit ? immerhin ging die Vorführung etwa eine dreiviertel Stunde - etwas eintönig geworden sein, mir aber ganz und gar nicht. Von dieser Teufelstruppe brauch ich definitiv noch was für daheim. Akerbeltz waren somit die erste Band des Abends, die meiner Einschätzung nach mehr als nur einen zurückhaltenden Applaus verdient hatten. Respekt! (Martin)
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Skyforger
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Mit Dudelsack, Flöte und natürlich auch üblichen Instrumenten bepackt sowie in alt-osteuropäische Trachten gehüllt, betraten die Stimmungsmacher von Skyforger wieder einmal typisch gut gelaunt die Bühne. Man muss den Veranstalter diesbezüglich loben, dass man nicht den gleichen Fehler wie im letzten Jahr beging und solch eine Band, die ja doch etwas aus dem üblichen Band-Material herausfällt, zum Headliner machte. Damals geschah dies ja mit Primordial, die als Abschluss einfach nicht wirklich passten und nur wenige Schaulustige anzogen. Nun gut, bei Skyforger versammelten sich hingegen ähnlich viele Menschen vor der Bühne wie es einen Tag zuvor bei Kampfar der Fall war. Die Band war beim Publikum also gern gesehen. Vom reinen Folk Material der vorletzten Langrille "Zobena Dziesma" (zu englisch "Sword Song"), wurde übrigens nichts gespielt. Das war auch gut so, denn immerhin war es schon spät und einschlafen wollte man natürlich nicht. Skyforger hatten nämlich auch so genug abwechslungsreiches Liedgut in petto, sodass die knappe Stunde, die die Truppe auf der Bühne agierte, zu keinem Zeitpunkt an Reiz verlor. Man muss ja auch sagen, dass es kaum Bands gibt, die soviel optimistische Stimmung mit wiederum so kraftvoller und dynamischer Musik vereinen können. Auf Platte kann dies manches Mal womöglich etwas nerven, live ist es aber einfach eine Wohltat, wie auch dieses Mal geschehen. Band und Publikum verschmolzen zu einer Einheit und feierten eine dicke fette Party wo gelacht, gesoffen und vereinzelt gar getanzt wurde - und das auf einem Black Metal-Festival! Die Lettern haben unglaubliche Live-Qualitäten, das steht für mich spätestens seit diesem Tage fest. Mit dieser guten Laune im Gepäck konnte das Festival nun in die allerletzte Runde gehen? (Martin)
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Archgoat
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?und da war er nun, der Endgegner. Archgoat ist sein Name, Gegnertyp: Gehörnt, sechzehn Jahre alt, ultraböse und ohne Hemmungen, den Anwesenden das fürchten zu lehren. Man man man, sehen die abgefuckt aus, einfach geil, hehe! Mit Kunstblut (na ja, wer weiß) beschmiert, Killernieten und umgedrehten Kreuzen auf der Stirn, machte sich das Trio auf, das Under The Black Sun den Gnadenstoß zu verpassen. Wie erwartet ging es dann auch kompromisslos zur Sache. Denn genau so abgefahren und klischeehaft böse wie das Trio äußerlich wirkte, setze es auch ihren mit etwas Todesblei angehauchten Black Metal in die Tat um. Übles Geholze mit fiesen Growls und rumorenden Riffs. So einfach ist das ganze zu beschreiben, und so lang konnte es letztendlich doch fesseln. Die Typen einschließlich ihrer Mucke sind einfach total kultig, vor allem deshalb, weil es auch zu keiner Zeit neumodisch, sondern durchgehend richtig rotzig und old-schoolig rüberkam. Man kann nur hoffen, dass die Finnen neben ihrer überschaubaren Diskographie bestehend aus wenigen Demos und EPs sowie einem Split auch endlich mal ein Album veröffentlichen. Laut einiger Quellen ist es ja bereits im Anmarsch. Ich kann und will es jedenfalls nicht mehr länger abwarten. Archgoat waren letztlich jedenfalls der erwartet krönende Abschluss eines gegen Ende absolut gelungenen Festivaltages. "Krönender Abschluss" klingt allerdings auch noch untertrieben für diesen satten Gig. Wie soll ich?s ausdrücken? einfach kultverdächtig! Absolut Headliner-würdig! Ich will sofort noch mal! (Martin)
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Die Bandauswahl war, wie auch schon im letzten Jahr, wieder sehr ausgereift und für ein eigentlich reinrassiges Black Metal Festival abwechslungsreich genug, der Veranstaltungsort sogar noch besser gewählt und die Stimmung durchgehend friedlich. Einzig und allein der vermehrt rechte Anteil, der in Prozent geschätzte zwanzig Prozent der anwesenden Personen ausmachte, sorgte sicher nicht nur bei mir für etwas gedrückte Stimmung. Das konnte zwar auch von so genialen Auftritten wie denen von Darkestrah, Besatt, Akerbeltz, Skyforger und Archgoat nicht vollends wett gemacht werden, bereuen tu ich den Besuch des diesjährigen Under The Black Sun aber nicht im Geringsten. Inwiefern man dem Veranstalter das erwähnte große und einzig wirkliche Defizit des Festivals anheften kann, weiß ich nicht. Immerhin zählt ja doch jeder Besucher, um letztendlich auf plus/minus Null zu kommen, oder vielleicht sogar noch etwas Profit herauszuschlagen. Fürs nächste Mal wäre etwas weniger offensichtliches Weltanschauungsbekenntnis seitens der Besucher wünschenswert. Im Black Metal hat so etwas jedenfalls nach wie vor nichts verloren, von der Überzeugung wird mich auch zukünftig niemand abbringen.
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