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Konzerte Festivals


Bang your Head Festival

Balingen, 22.06.-24.06.2006



Gl�cklicherweise hatten Horst und seine Crew ihre Drohung, das Bang Your Head Geschichte werden zu lassen, nicht wahrgemacht. Was w�re unser Leben doch ohne das allj�hrliche Festivalhighlight? Einer guten Tradition folgend spielten eine Menge guter Bands zum Tanze auf, die teilweise nicht unbedingt Stammg�ste auf Festivals zu nennen sind, es herrschten unmenschliche Bratpfannentemperaturen vor, und sogar vor einem erneuten Orkan blieben wir verschont. Metal gab's daf�r ohne Ende, also: Bangen sie das fucking Kopf, Mann!



Donnerstag, 22. Juni 2006, Warm Up-Show


Abandoned
Man kann schon stolz auf die Jungs sein, was sie alles erreicht haben. Die Nachwuchs-Thrasher durften mit ihrem Debutalbum "Thrash notes" im Gep�ck also das diesj�hrige Bang Your Head er�ffnen, und wer Abandoned schon mal gesehen hat, ist sich im klaren dar�ber, da� das eine gute Entscheidung war. Abandoned k�nnen nicht nur mit ihren starken Songs �berzeugen sondern bieten auch immer eine hervorragende Liveshow mit viel Action und Bewegung auf der B�hne (was heutzutage im Zeitalter des Standmetals leider nicht mehr so selbstverst�ndlich ist). Kallis Ansagen waren heute allerdings mitunter etwas sehr schwachsinnig und der Mann sollte aufpassen, da� er in dieser Hinsicht nicht bald als neuer Tobias Sammet gehandelt wird. Mit Songs wie "Forcefed", "Meat" oder "Misanthrope" war?s jedoch einmal mehr eine lohnende Show. (Till)


Beyond Fear
Nachdem unsere hessischen Lokalpatrioten von Abandoned das Wom schon mal amtlich angeheizt hatten, lag es nun an Ex-Oberpriester Tim Owens, die Stimmung hochzuhalten. Was ihm auch m�helos gelang. Im Vergleich zum Gig mit Anthrax einige Monate vorher in der Matrix zu Bochum lie� sich feststellen, dass die Band n�her zusammengewachsen ist und mehr Alarm auf der B�hne macht. Definitiv kein Standfu�ball, was die Herren hier boten. Songtechnisch konzentrierte man sich logischerweise auf das vor kurzem erschienene Debutalbum, aus dessen Songs einmal mehr "Scream machine" heraus ragte. Ein Song, perfekt auf des Rippers Organ zugeschnitten. Endg�ltig das Publikum auf ihrer Seite hatten Beyond Fear, als sie ihren Coverblock anstimmten und in dessen Verlauf die Black Sabbath-Classix "War pigs" und "Neon knights" sowie "Burn in Hell" von "Jugulator" zum Besten gaben. Richtig Metal eben. (Fabi)


Raven
Nun wurde es mal wieder richtig kultig im Wom, denn die alten Haudegen von Raven gaben sich und dem Publikum die Ehre. Hach, war das sch�n?.�ber 25 Jahre "Athletic-Rock" und es sind keine, aber auch gar keine Erm�dungserscheinungen auszumachen. Einfach nur geil, wie die Br�der Gallagher �ber die B�hne fegen, sich gegenseitig �ber den Haufen rennen und trotzdem geradezu virtuos ihre Instrumente beherrschen. Nat�rlich jagte ein Klassiker den N�chsten. Und da es bei einer Band wie Raven ein Ding der Unm�glichkeit ist, alle Klassiker zu bringen, taten die alten Herren das einzig Richtige und nutzten ihre beiden Auftritte in vorbildlicher Weise, indem sie ihren Set nahezu komplett umstellten. Respekt. Auch der neue Song, welcher an beiden Tagen vorgestellt wurde, passte perfekt ins Programm und steigert die Vorfreude aufs 765te Album ins Unermessliche. Welcome back!!! (Fabi)


Tony Martin Band
Da ich ein riesiger Tony Martin-Fan bin und die Alben mit ihm meine Black Sabbath-Favoritenliste anf�hren, war ich nat�rlich sehr gespannt, was der Mann noch draufhat. Da� er sich optisch stark ver�ndert hat, war Promofotos zu entnehmen, zum Gl�ck besitzt er aber immer noch eine tolle Stimme. Anfangs hatte er leichtere Probleme, steigerte sich dann aber zu alter Klasse. Die Setlist bestand neben zwei St�cken des neuen Albums und zwei Songs des Empire-Projekts, zu denen auch Gitarrist Rolf Munkes als Gast auf die B�hne kam, ausschlie�lich aus Black Sabbath-Material, was f�r allgemeine Begeisterung sorgte. "The law maker" (Opener), "When death calls", "The hand that rocks the cradle", "The shining", "Devil and daughter"?es war gro�artig, all dieses wunderbare Material endlich mal live vom Meister pers�nlich h�ren zu k�nnen. Auch um den Klassiker "Children of the sea" machte Martin keinen Bogen und bewies, da� seine Stimme der Dios durchaus ebenb�rtig ist. Den meisterwarteten Klassiker gab?s aber nat�rlich als Zugabe. Tony Martin zog sich nochmal die Lederjacke an und begl�ckte die Fans mit "Headless cross", einem der besten Black Sabbath-Songs �berhaupt und einer zurecht umjubelten Hymne. Allerdings sollte sich Martin die Platte eventuell mal wieder anh�ren, denn die heute dargebotene Version unterschied sich doch ein wenig von der bekannten Variante, und so ganz scheint der S�nger den Ablauf des St�cks nicht mehr zu wissen. War trotzdem klasse, ein w�rdiger Headliner f�r diese Show. Wir wollen eine Tour!
Anschlie�end ging es m�glichst schnell zum Zelt, da wir ja morgen wieder fr�h auf die Beine und vor die B�hne mu�ten. Da allerdings Gerre und Andi von Tankard mit uns zelteten, wurde die Nacht doch etwas l�nger und feuchtfr�hlicher als zun�chst beabsichtigt. (Till)



Freitag, 23. Juni 2006


Communic
Den gestrigen Exzessen fielen die viel zu fr�h auftretenden Hellfueled leider zum Opfer, aber zu den genialen Communic schleppt sich jeder vor die B�hne. Die Norweger litten unter einem f�r Bang Your Head-Verh�ltnisse ziemlich miesen Sound, was �brigens f�r das ganze Festival pr�gend war. Selbst die im Vorjahr unter Wasser gesetzte Anlage hatte besser geklungen, also was war da los? Die Ohren wurden das komplette Wochenende nicht gerade verw�hnt. Nun denn, trotzdem war es ein Genu�, Communic bei der Zelebrierung ihrer Songs zuzusehen, denn die G�nsehautmelodien treffen immer ins Schwarze, auch wenn sich im Vergleich zu den Alben doch einige Soundl�cher bemerkbar machten. Trotzdem verstanden es die drei Musiker ohne gro�e M�hen, das Publikum auf ihre Seite zu ziehen, was bei ihren komplexen Songs und der fr�hen Auftrittszeit in gro�er Hitze keine Selbstverst�ndlichkeit ist. Beide Daumen nach oben. (Till)


Leatherwolf
Leatherwolf geh�ren seit jeher zu meinen Lieblingsvertretern in Sachen melodischer US-Metal. Und da sich diese Band in den letzten 17 Jahren in Europa recht rar gemacht hat (der Wacken-Gig vor ein paar Jahren mal ausgenommen) war die Spannung doch recht gro�. Wie passen die neuen Songs ins Programm? Wird Wade Black den alten Songs gerecht? Die neuen Songs passen hervorragend, auch wenn sie sich eher an der rauen Fr�hphase als an stadiontauglichen "Street ready"-Songs orientieren. Alle Alben wurden zu etwa gleichen Teilen bedacht, so dass Fans aller Phasen auf ihre Kosten kamen. Auch Wade Black machte seinen Part als Oliveri-Ersatz mehr als gut. Warum wurde es dann nicht der erhoffte Triumphzug? Leatherwolf pr�sentierten sich leider nicht als Band. Nennt mich einen Erbsenz�hler, aber mich st�rt es einfach, wenn ich sehe, dass die Band auf der B�hne eigentlich gar keine ist. So kam der alte Bassist Paul Carman f�r Riots Pete Perez erst kurz vorher in die Band zur�ck und mit Ex-Helstar/Destiny?s End-Axewizard Eric Halpern tauchte gar ein ganz neues Gesicht auf. So schafften es Leatherwolf einfach nicht, als Einheit zu fungieren. Aber sollte sich demn�chst ein stabiles Line-Up finden, so sehe ich auf Grund der starken Songs recht optimistisch in die Zukunft. (Fabi)


Flotsam & Jetsam
�hnliches Bild auch bei den Speed Metal-Veteranen von Flotsam & Jetsam. An der Setlist gab?s wenig zu meckern, allerdings merkte man auch hier, dass Musiker kurz vorher ausgetauscht wurden und manch selten gespielter Song noch nicht so richtig sa�. Das alles machten die Flots aber mit viel Spielfreude wieder wett und lieferten eine kleine Lehrstunde in Sachen klassischem Speed Metal. ab. Songs wie "No place for disgrace" sind einfach G�ttergaben. Mal sehen, wie sich die Herren auf dem n�chsten KIT schlagen werden, wo es NOCH oldschooliger zugehen wird. Flots ?til death. (Fabi)


Vengeance
Nach den hart thrashenden Flotsam wurde es mit Vengeance eher gediegen, doch die Holl�nder �berraschten von Beginn an mit einer energiegeladenen, kraftvollen Show, die die Bay Area-Veteranen mal eben komplett von der B�hne blies! Selten habe ich eine Hardrockband gesehen, die ein derartiges Pfund hinlegte und sich mit unnachgiebigem Groove, satten Riffs und erstklassigem Gesang gegen alle Konkurrenz behauptete. Insbesondere das Outfit Leon Gowies (wei�es R�schenhemd, dar�ber ein kariertes Jackett und eine F�hnexplosionsfrisur) war jenseits von Gut und B�se, aber die Band bewegte sich mehr, als jedem Fotografen lieb war, und bot ihre Songs ? sagte ich?s schon? ? mit einer mitrei�enden Power dar, die wahrscheinlich die wenigsten erwartet h�tten. F�r mich eine gro�e �berraschung und das definitive Highlight des Freitags, nicht nur wegen der gigantischen G�nsehaut, die mir die eindrucksvolle Version von "Arabia" bescherte. (Till)


Raven
Zum zweiten Mal innerhalb weniger Stunden wurde ich Zeuge des Altherren-Infernos. Auch auf der gro�en B�hne fegten die Mannen r�cksichtslos umher. Auf Grund des nahezu komplett umgestellten Sets kam auch bei denjenigen keine Langeweile auf, welche Raven bereits am Vorabend im WOM gesehen hatten. Obwohl Raven mitunter recht chaotisch anmuten und daher nicht von jedem Metaller gleicherma�en angehimmelt werden, so wurden sie dennoch nach allen Regeln der Kunst abgefeiert und das vollkommen zu Recht. Allein die g�ttlichen Screams... G�nsehaut pur! (Fabi)


Jon Oliva's Pain
Der Mountain King himself legte mit seiner Combo einen weiteren �berzeugenden Auftritt hin. Neben einigen neuen Songs und zwei Tracks des Painschen Debuts gab es in erster Linie Savatage-Classix zu bestaunen. Von einem stimmlich ziemlich fitten Jon Oliva dargeboten, sind Songs wie "Warrior", "Sirens", "Gutter ballet" oder eben "Hall of the Mountain King" einfach nur genial. Das ist verdammte Heavy Metal-Geschichte. Mittlerweile sind mir Pain entschieden lieber als ein von Puppetmaster Paul O?Neil gesteuertes Savatage-Kasperletheater. M�ge uns der gute Jon noch lange erhalten bleiben. Wenn man ihn so sieht, so macht man sich dann doch Sorgen. Ist er nun nicht mehr nur der Mountain King, sondern der Mountain himself. Hoffen wir, dass er es nicht �bertreibt. (Fabi)


Death Angel
Diese Band ist eine Livegranate. Mit einem Frontmann wie Mark Osegueda in seinen Reihen kann aber auch nix schief gehen. Der Mann wirbelt von einer Seite zur anderen und l�sst seine arschlangen Dreads fliegen. Dazu gibt es einen bunten Strau� an unsterblichen Thrash-Hymnen zu h�ren, die jeder Metal Fan kennen muss. Ich wei� nicht, was man zu Death Angel Auftritten noch schreiben soll... genial, mitrei�end, Metal pur, schwei�treibend, m�chtig, tight, einzigartig... Death Angel eben!!! (Fabi)


Helloween
Auf meine alten Helden war ich sehr gespannt, denn ich hatte sie seit 1998 nicht mehr live gesehen. Prinzipiell hat sich seitdem allerdings auch nicht viel ge�ndert. Helloween setzen noch immer vor allem auf ihre alten Klassiker ("Eagly fly free", "Dr. Stein", "I want out", "A tale that wasn?t right"), die von Andi Deris eher schlecht als recht umgesetzt werden k�nnen. Insbesondere erw�hnte Ballade sang der Mann in Grund und Boden und lie� einmal mehr den Wunsch laut werden, die Band m�ge doch endlich Kiske zur�ckholen. F�r gen�gend Geld macht es unser Superidealist doch bestimmt, also nur zu... wenigstens bot die Band eine gewohnt agile, professionelle Show und die Songs aus der Deris-�ra wie das schmissige "Mrs. God" kamen gut r�ber, so da� es doch ein ganz annehmbarer Gig war. Trotzdem, die Truppe, die mich als 13j�hrigen St�psel zum Metal brachte, ist das leider schon lange nicht mehr. Ganz abgesehen davon, da� Michael Weikath sich backstage wie ein arroganter Rockstar auff�hrte, doch das ist eine andere Geschichte... �berraschend war jedoch, da� zur Zugabe Tony Martin nochmal auf die B�hne durfte, um mit den Hamburgern "Headless cross" zu spielen. Auch heute war der Meister wieder gut bei Stimme und hatte den Songablauf v�llig anders im Kopf als die Instrumentalisten, so da� das Ganze in eine lustige Jam Session ausartete, die erst ein Ende fand, als sich schon ordentlich Verzweiflung auf der B�hne breitgemacht hatte. Am�sant! (Till)


Foreigner
Der Auftritt von Foreigner wurde unter Metallern im Vorfeld hei� diskutiert. Solch eine "softe" Band auf ?nem Metal Festival. Kann das gut gehen?? Ja es kann!! Erstens machte Lou Gramm-Ersatz Kelly Keeling seine Sache mehr als gut und zweitens rockten die Herren und zwar amtlich. Und pl�tzlich br�llten auch die H�rtesten "Juuuuuke Box Heroooooooeeeeee". Foreigner schafften das, was Helloween vorher gerne gehabt h�tten: Eine gro�e Party zu entfachen, an der jeder seinen Spa� hatte. Auch hier hatten die Veranstalter mal wieder ein goldenes N�schen. (Fabi)


In Flames
Das Kontrastprogramm In Flames im Anschlu� und auch noch auf der Headlinerposition, das hatte ebenso wie Foreigner f�r heftige Diskussionen gesorgt, insbesondere die auf dem Festival zahlreich vertretene �ltere Fraktion hatte wohl eher heftig die Stirn gerunzelt. Nun denn, In Flames hatten ihre Chance, nutzten sie aber nur bedingt. Da� sie ihr Hauptaugenmerk eher auf die moderner ausgerichteten neueren Alben legten, machte die ganze Sache nicht unbedingt einfacher, trotzdem bem�hten sich die Musiker, mit viel Headbanging und Publikumsanimation einen guten Eindruck zu hinterlassen. Die w�hrend der Songs aufgebaute Energie fiel jedoch durch die entschieden zu langen Pausen dazwischen und die eine oder andere langweilige Ansage (mehrere Minuten zum Thema Fu�ball braucht man nun wirklich nicht) schnell wieder ab. Trotz der ordentlichen Pyroshow wollte der Funke hier f�r mich nicht �berspringen, weshalb ich etwa nach der H�lfte der Spielzeit den R�ckzug antrat. Immerhin hatten In Flames mein altes Herz nochmal mit dem "Behind space"-Klassiker erfreut, ansonsten h�tte ich wohl kaum etwas verpa�t, wenn ich das abendliche Trinkgelage etwas vorgezogen h�tte. (Till)



Samstag, 24. Juni 2006


Powerwolf
Die mystische Musik Powerwolfs als Weckruf am fr�hen Morgen, na bravo. Offensichtlich hat die Tour mit Gamma Ray der Band aber einiges an Fanzulauf beschert, denn die Meute der Wolfsj�nger, die bei Sonnenaufgang vor der B�hne standen, war beachtlich. Das alberne Rum�nenimage nervt zwar schon ein wenig, und Attilas mit Pseudoakzent vorgetragene Ansagen wirkten eher selbstironisch, aber was soll?s ? die Musik ist die Hauptsache, und Powerwolf haben eine Ecke starker Songs, so da� "Kiss of the Cobra King", "Mr. Sinister" oder "We came to take your souls" auch heute wieder begeistern konnten, obwohl Attila h�rbare Stimmprobleme hatte, welche er mit einer Erk�ltung begr�ndete. Trotzdem sind Powerwolf nat�rlich eine Band, die in einem abgedunkelten Club besser zur Geltung kommt. (Till)


Anvil
Unverw�stlich, diese Kanadier. Seit nahezu 30 Jahren ziehen diese Urviecher jetzt schon ihr Ding durch, ohne sich um irgendwelche Trends oder sonstige M�glichkeiten, endlich mal die regul�ren Jobs kicken zu k�nnen, zu k�mmern. Respekt, meine Herren. Auch wenn Anvil auf Platte nie zu meinen Favoriten z�hlen werden, live machen sie immer gro�en Spa�. Das er�ffnende "March of the crabs" ri� die Fans gleich ordentlich auf, die anderen uralten Nummern wie "Mothra", "Forged in fire" oder auch das vorab pr�sentierte Titelst�ck des kommenden Albums "This is thirteen" wirkten in der sengenden Hitze wie ein Motor. Von der Energie, die diese alten Herrschaften verspr�hen, k�nnte sich so mancher Jungspund die eine oder andere Scheibe abschneiden. Leider wurde es nach hinten zeitlich etwas eng, weshalb die eine oder andere Ansage au�en vor blieb, aber f�r "Metal on Metal" war noch Platz. Alles klar, toller Gig, immer wieder gerne gesehen. (Till)


Count Raven
Victory fielen der Metalspheres-Fr�hst�ckspause zum Opfer, zu den schwedischen Doomern stand ich dann wieder auf dem Platz. Nach dem Rauswurf Wilburs und Renfields traten Count Raven heute zum ersten Mal hierzulande im neuen Line Up an. Ich war nat�rlich sehr gespannt, ob der Besetzungswechsel einen Unterschied bewirken w�rde. Einen h�rbaren jedenfalls nicht ? durch Foddes charakteristischen Gesang und Gitarrenspiel klingen Count Raven auf jeden Fall immer wie Count Raven. Allerdings war die Songauswahl etwas anders als auf den bisherigen Gigs. Kein Intro, kein "Until death do us part" als Opener, kein "Cosmos" zum Schlu�, daf�r wurde endlich mal die G�tterhymne "Destruction of the void" dargeboten, jawoll!!! Trotzdem wirkte der Auftritt auf mich irgendwie befremdlich. Das Bandfeeling fehlte, Count Raven verspr�hten trotz aller musikalischen Kompetenz eher das Flair eines Dan-Fondelius-Soloprojekts. Vielleicht mu� man such auch nur an die ver�nderte Besetzung gew�hnen, trotz der genialen Musik war dies jedoch f�r mich der bislang am wenigsten packende Count Raven-Auftritt. (Till)


Unleashed
Mit einem m�chtigen "Are you ready, warriors?!"-Schrei und einem ultrabrutal hinterhergebretterten "Never ending hate" begann der ohne Zweifel kompromi�loseste Auftritt des diesj�hrigen Festivals. Unleashed vertraten den Death Metal wahrhaft w�rdig, bolzten alles in Grund und Boden, Johnny Hedlund feuerte das Publikum unabl�ssig an und bestach durch eine m�chtige B�hnenpr�senz. Trotz der knappen Spielzeit ber�cksichtigten Unleashed jedes Album mit mindestens einem Song und hatten mit "The defender" und der viel zu lange vermi�ten Hymne "The immortals" auch einige �berraschungen ausgegraben. Das w�re schon gro�artig genug gewesen, doch die Schweden verw�hnten uns auch noch mit einem neuen Song, welcher sich auf dem n�chsten Album befinden wird. Den Titel wei� ich nicht mehr, aber er klang exakt wie "To Asgard we fly" und einige andere Unleashed-St�cke. Aber wer h�tte von den Death Metal-Monolithen auch stilistische Neuerungen erwartet? Absolut gro�artige Show, mein Samstagshighlight! (Till)


Armored Saint
Und dann gleich das n�chste Highlight. L.A.s most headbanging Band ist zur�ck und zwar mit Nachdruck. "Can U deliver", "Nervous man", March of the Saint" und und und?.Headbangers heaven. John Bush und seine Mannen entfachten einen Feuersturm, der �ber Balingen fegte wie letztes Jahr der Orkan und nichts hinterlie� au�er verbrannter Erde und offenen M�ndern. Energisches und sympathisches Auftreten der gesamten Band. Au�erdem legte sich John Bush mal wieder mit seinem d�mmlichen Namensvetter im wei�en Haus an und machte unmissverst�ndlich klar, dass l�ngst nicht alle Amerikaner es guthei�en, wenn ihr oberster Staatschef wie weiland John Rambo durch die Welt fegt. (Hat dieser im dritten Teil nicht ironischerweise mit den Taliban gegen die Russen gek�mpft???) Keiner hat in diesem Moment Anthrax vermisst. John geh�rt einfach zu Armored Saint, das ist wohl sein Fluch und Segen zugleich. Hoffen wir mal, dass es bald eine neue Scheiblette gibt. (Fabi)


Pretty Maids
Die d�nischen Veteranen kann man sich wirklich immer ansehen, wenn man Bock auf eine gute Melodic Metal-Show hat. Die Maids sind aber auch schon zu lange im Gesch�ft, um nicht zu wissen, wie der Hase l�uft. Mit "Rock the house" und "Love games" gab?s ein furioses Er�ffnungsdoppel, welches in der Folge von der zu erwartenden Mischung aus Klassikern und neuerem Material abgel�st wurde. Und hier liegt f�r mich auch der Schwachpunkt, denn bei allen Qualit�ten sind die D�nen leider zu vorhersehbar geworden. Nat�rlich kommt kein Auftritt ohne "Yellow rain", "Future world" und "Red, hot and heavy" aus, aber m�ssen diese Songs wirklich immer dieselbe Position im Set haben? Warum nicht mal "Future world" als Opener? Oder k�nnte man vielleicht mal wieder "Lethal heroes" auspacken? Nun gut, gelangweilt habe ich mich trotzdem absolut nicht. War eine h�bsche Show, gerne wieder. (Till)


Rik Emmett
Y & T hatten uns weniger interessiert, aber den ehemaligen Triumph-Fronter wollte ich mir nicht entgehen lassen, zumal ein ausschlie�lich aus Songs der Bombastrocklegende bestehendes Set angek�ndigt worden war. Mit dem obergenialen "Fight the good fight" ging es dann auch gleich bestm�glich los, und Emmett stellte unter der Beweis, da� er auch im gehobenen Alter die hohen T�ne noch trifft. Danach flaute der Auftritt allerdings etwas ab, da vermehrt der Fokus auf ruhigen T�nen, langen Gitarrensoli und besinnlicher Atmosph�re lag. Zum Zuh�ren in einer Halle w�re das richtig gut gewesen, in der Hitze des sp�ten Nachmittags auf einem Open Air ist es nicht gerade f�rderlich, denn ich hatte vermehrt Schwierigkeiten, mich auf die Musik zu konzentrieren, weshalb ich nach der halben Show ging. Ein guter Teil des Publikums sah es �hnlich ? schade, da w�re mehr drin gewesen. (Till)


Stratovarius
Die finnisch/schwedisch/deutsche Musikerkommune macht sich 2006 recht rar auf Open Air-B�hnen, so dass dies eine der ganz wenigen Gelegenheiten war, die Herren zu bewundern. Nachdem sich Kotipelto und Tolkki nun wieder lieb haben, steht einer Fortsetzung der Erfolgsgeschichte Stratovarius? nichts mehr im Wege. Einzig das letzte Album fand ich pers�nlich nicht sonderlich gegl�ckt. Die Band sah es offensichtlich �hnlich, denn au�er dem im Zugabeblock gespielten "Fight" fand kein St�ck den Weg in die Setlist. Mir freilich war?s recht, und so konnte man ausgelassen zu Hochgeschwindigkeitshymnen wie "Black diamond", "Father time" oder "Speed of light" feiern. Der neue Bassist ist das genaue Gegenteil seines Vorg�ngers Kainulainen, will sagen aggressives Stageacting und sehr extrovertiert. Kotipelto machte wieder das, was er immer tut und leider nicht sonderlich gut kann?..er versucht H�hen zu erreichen, f�r die seine Stimme einfach nicht gemacht ist. Aber das kennen wir nicht anders und irgendwie geh�rt es auch schon dazu. Tolkki spielte souver�n, auch wenn er optisch noch nicht den fittesten Eindruck machte. Mal sehen, ob die Band in Zukunft von weiteren Skandalen verschont bleibt. Der Auftritt zumindest darf als gelungen bezeichnet werden. (Fabi)


Whitesnake
Was war ich gespannt auf eine der Hard Rock-Legenden schlechthin und dann das. Warum zur H�lle muss man in seinen eh schon extrem kurzen Set (knappe 60 min) noch drei Soli quetschen?? Klar, das sind alles tolle Musiker, aber das wusste man auch schon vorher. W�rde ja nicht meckern wenn um die Soli noch anderthalb Stunden Songs gewesen w�ren, aber so blieb mit viel Wohlwollen ein laues Dreiviertelst�ndchen. Und der Meister himself?? Auch eher mager, was da der einstigen G�tterr�hre entfleuchte. "Crying in the rain" gar wurde komplett in den Sand gesetzt. Sehr schade. Und wenn ich mir als S�nger schon ?nen extremen Hall aufs Mikro setzen lasse, damit mein Gesinge voller klingt, dann achte ich doch drauf, dass es bei den Ansagen wenigstens runtergedreht wird, sonst wird?s peinlich. So blieben eine gute Handvoll Hard Rock-Klassiker, dargeboten von einer superben Band und einem ehemaligen Sangesgott. Leider ein bisschen d�nn. Entt�uschend. (Fabi)

Und so endete auch das elfte Bang Your Head mit Nackenschmerzen und einem h�bschen Feuerwerk, wie es sich eben geh�rt. Wie jedes Jahr. Auch wenn �ber die Bands 2007 bislang nur spekuliert werden kann, so wissen wir bereits jetzt, da� uns Balingen wieder begr��en d�rfen wird. Auf die n�chsten elf Jahre!

   
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