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Bang Your Head!!
Balingen, Messegel�nde, 21.06. - 23.6.2007
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Das gute alte Bang Your Head�alle Jahre wieder pilgern wir Ende Juni nach Balingen, um dem einzig wahren Sinn des Lebens zu huldigen: Heavy Metal. Und wo k�nnte man dies beser tun als im heiligen Schwabenland, gepeinigt von brennender Sonne und umschw�rmt von Dezibelrekorden. Zwar hatte sich auch diesmal ein wenig Regen nach Balingen geschlichen, aber von erneuten Weltuntergangsszenarien blieben wir gl�cklicherweise verschont. Genug der Vorrede, hier regiert der Stahl!
Bang Your Head...ein gefundenes Fressen!
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| Donnerstag, 21.06.2007
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Age of Evil
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Diesmal lag es an den Jungspunden (zwischen 15 und 18 Jahre alt) von Age of Evil, das Bang your Head zu er�ffnen. Und der eine oder andere geh�ssige Kommentator, der im Vorfeld die Worte �Tokio Hotel� oder �Killerpilze� in den Mund nahm, sah sich alsbald schwer auf dem Holzweg. Denn die Nachwuchsrocker befinden sich unter dem Schutz Marty Friedmans und Tom Gattis' und insbesondere letztgenannten konnten die Jungs nicht verleugnen. Nicht nur die abschlie�ende Coverversion von �Call me Evil� (Ballistic) machte klar wer hier der Ziehvater und das gro�e Idol ist. So klang das Material von Age of Evil dann auch �ber weite Strecken wie alte Gattis' Spielwiesen a la Tension, Wardog oder eben Ballistic. Will sagen kraftvoller, speediger US Metal vom Fass, der ob seiner Reife und Durchschlagskraft nicht eine Sekunde R�ckschl�sse auf das junge Alter seiner Erschaffer zulies. Wenn es in dem Tempo weiter geht und die jungen Herren noch ein wenig mehr Eigenst�ndigkeit einbauen, dann steht uns noch gro�es ins Haus. Wollen wir nur hoffen, dass sie nicht das Interesse am guten alten US-Metal verlieren, denn das haben sie ohne Frage drauf!!! (Fabi)
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Lethal
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Der eigentliche Grund, weshalb wir an diesem Abend den Weg ins WOM gefunden hatten, anstatt uns wie gewohnt auf dem Campingplatz mit feinem, hessischen Apfelwein abzuschie�en, waren Lethal. Nach dem schier unglaublichen Auftritt auf dem Keep It True Festival, als die Jungs aus Kentucky gnadenlos abger�umt hatten, war die Vorfreude an diesem Abend riesig. Und das Erstaunen gro�, als lediglich vier Musiker die B�hne betraten. Da� Gitarrist Eric Cook, der �ltere Bruder von Bassist Glen, aufgrund einer Handgelenksverletzung nicht mit nach Deutschland gereist war, wog jedoch nicht allzu schwer, denn auch mit einer Gitarre waren Lethal an diesem Abend wieder gro�e Klasse. Zwar war die Setlist beinahe identisch mit der des ersten Europa-Auftritts und noch dazu auch mit der vom Auftritt auf der gro�en Festivalb�hne am n�chsten Tag, aber bei St�cken wie "Programmed", "Immune" oder dem einmal mehr zum �bersong mutierenden "Obscure the Sky" macht das - seien wir ehrlich - wirklich �berhaupt nichts. Einen Song von "Poison Seed" gab's diesmal auch zu h�ren, dazu ein neues St�ck vom hoffentlich bald erscheinenden Comeback-Album, ansonsten reihte sich ein Klassiker an den anderen. S�nger Tom Mallicoat schien auch diesmal bei den Ansagen wieder etwas nerv�s zu sein, wirkte allerdings etwas gefa�ter als noch beim Keep it True Festival und begeisterte einmal mehr mit seinem alles Andere auf dieser Erde mit Leichtigkeit in den Schatten stellenden Gesang. Der Gute mu�te mir sp�ter im Toilettengang sogar versprechen, da� er niemals aufh�ren wird zu singen, hoffen wir mal, da� er sich dran h�lt. ;-) Bleibt eigentlich nur noch zu sagen, da� "Arrival" auch diesmal nicht gespielt wurde, und "The Real", einer der in meinen Augen besten und emotionalsten Songs, die je geschrieben wurden, ebenfalls au�en vor blieb. Na ja, so bleibt f�r die hoffentlich bald folgenden weiteren Europa-Auftritte immerhin noch ein St�ck Luft nach oben - wenn auch nur ein winzig Kleines... (Dennis)
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Onslaught
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Onslaught hatten es nach Lethal dann denkbar schwer, und viele, so wie wir, zogen sich erstmal zur�ck, um die Eindr�cke des grandiosen Lethal-Auftritts zu verarbeiten. Aber auch aus der Entfernung konnte man Onslaught einmal mehr eine vorz�gliche Performance bescheinigen, deren Highlights in erster Linie bei den Songs der 86er-Scheibe "The Force" lagen. Dar�ber hinaus wu�ten jedoch auch die St�cke vom neuen Album zu gefallen und wurden gut vom Publikum aufgenommen. Zum Mittelpunkt der energiereichen Show avancierte wieder einmal Sy Keeler, ohne dessen Ausstrahlung und Gesang Onslaught sicherlich lange nicht so gut r�ber k�men, wie sie es zweifellos tun. Da� die Band das �hnlich sieht belegt allein die Tatsache, da� eben Keeler heute wieder in der Band ist und nicht Steve Grimmet oder Paul Mahoney, der seinerzeit das Deb�t eingesungen hatte. Alles in allem jedenfalls ein runder Auftritt, auch wenn der zweite H�hepunkt dieses Abends nach Lethal erst noch kommen sollte... (Dennis)
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Vicious Rumors
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Mal wieder hie� es Feuer frei f�r die �Boshaften Ger�chte� in Balingen. Auch wenn von der gro� angek�ndigten �Vergessene Perlen-Setlist� nicht viel zu h�ren war (einzig �Soldiers of the Night� tauchte die letzten Jahre eher nicht im Set auf), so sind die Standards, welche Goeff Thorpe vornehmlich in den 80ern und fr�hen 90ern verfasst hat, einfach legend�re Klassiker, die man nicht oft genug h�ren kann. Auch an der Performance gab es erwartungsgem�� wenig zu bem�ngeln. Nur hab' ich halt mittlerweile den Eindruck, dass hier eine Formation k�nstlich am Leben erhalten wird, da das Herz vieler Protagonisten an was anderem h�ngt. So genial Rivera ist, er kann nicht all seine Projekte mit gleichem Herzblut betreiben und die alten Songs, welche er vornehmlich intoniert sind nun mal nicht seine Babies. Au�erdem hab' ich das Gef�hl, dass durch die sehr pr�gnante Stimme einiges von der ureigenen VR Identit�t verloren geht und Rivera der Band seinen Stempel mehr aufdr�ckt, als gut f�r sie ist. Trotzdem hat es Spa� gemacht und ich bin gespannt wie der Eindruck auf der Tour mit Agent Steel im Herbst werden wird. (Fabi)
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| Freitag, 22.06.2007
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Adramelch
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Nach der Warm Up-Show wurde das eigentliche Festival am Freitagmorgen von den italienischen Kultmetallern, die erst versp�tet aufs Billing gerutscht waren, er�ffnet. Man konnte im Vorfeld einigerma�en skeptisch sein, immerhin ist die Musik Adramelchs nicht gerade einfach zug�ngig und dementsprechend als Festivalopener nur bedingt geeignet � man denke im Gegenzug daran, welchen Triumphzug Majesty hingegen mit ihren simplen Songs vor drei Jahren am Samstagmorgen feiern konnten. Noch dazu erinnerte ich mich an meine ebenfalls drei Jahre zur�ckliegende erste Begegung mit Adramelch, als die Band auf dem Headbangers Open Air kaum an mich ging. Heute war jedoch yngwie alles anders. Die Melodien trafen sofort mitten ins Nervenzentrum, Vittorio sang herzzerrei�end gut, die Italiener rechtfertigten ihren Undergroundlegendenstatus einwandfrei und konnten sich vom Fleck weg als eine der besten Bands des Festivals profilieren. Zu kritisieren w�re lediglich das reichlich lahme Stage�acting� (ganz offensichtlich hatten Adramelch noch nie eine solch gro�e B�hne von oben gesehen) und die neue Frisur Vittorios, welche ihn gar nicht mehr wie den Zwillingsbruder unseres liebsten Itzehoer Porschefahrers und R***** C*******-Initiators aussehen lie�. Die Setlist war eine ausgewogene Mischung aus St�cken beider Alben und lie� kaum W�nsche offen, beide Daumen hoch f�r Adramelch. (Till)
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Wolf
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Nach dem anspruchsvollen Auftakt mit Adramelch sorgten Wolf f�r ein entsprechendes Kontrastprogramm: satter Heavy Metal der traditionell-stampfigen Schule war angesagt. Die Schweden zeigten sich sehr motiviert und � Achtung Kalauer � bi�fest, lie�en sich auch vom einsetzenden Regen nicht beirren. Mit ihrem schwer nach alter Schule klingenden Material waren Wolf nat�rlich auch f�r dieses Festival pr�destiniert und schafften es gut, das Publikum auf ihre Seite zu ziehen. Die agile B�hnenperformance tat ihr �briges, die Musiker nutzten die B�hnenbreite und Laufsteg gut aus. Als zur Mitte des Sets der Himmel dann endg�ltig seine Schleusen �ffnete, trat ich dann aber doch den R�ckzug an, um nach meinem Zelt zu sehen, der wetterm��ige Super-Gau 2005 war schlie�lich noch in lebhafter Erinnerung. Zahlreiche Zuschauer taten das gleiche, schade f�r Wolf, denn diese Band h�tte einen sonnigeren Tag verdient gehabt. (Till)
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Praying Mantis
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Girlschool fielen ebenfalls dem reichlich saum��igen Wetter zum Opfer, aber zur zweiten HWOBHM-Attacke des Tages konnte man sich wieder vor die B�hne trauen. Wobei der Terminus �Attacke� hier ziemlich fehl am Platz ist, denn Praying Mantis waren nie die h�rtesten Vertreter ihrer Zunft. Auch heute mokierte sich so mancher Besucher �ber die �Weichsp�ler�, doch wer auf gute Melodien, ausgefeilte Harmoniesoli und griffige Refrains steht, ist bei Praying Mantis absolut nicht an der falschen Adresse. Die angegrauten Herrschaften konnten mich mit ihrer professionellen Show durchaus �berzeugen und musikalisch mit so mancher angesehenen NWOBHM-Truppe mithalten. Lediglich die gelungenen Refrains bis zum Erbrechen auszuwalzen, bis es auch der letzte Depp kapiert hat, ist nicht unbedingt ein Vorteil. Und auch die Performance war mir zu Rockstar-m��ig. Abgehalfterte Posen in wei�en Hemden sind kein gutes Zeichen, und wer als vierte Band des Tages eine Viertelstunde vor Ablauf der Spielzeit die B�hne verl��t, um anschlie�end zu einer kaum geforderten Zugabe zur�ckzukehren, leidet wohl ein wenig an Selbst�bersch�tzung. Somit war der Praying Mantis-Auftritt trotz musikalischer Klasse eine eher zwiesp�ltige Angelegenheit. (Till)
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Lethal
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Lethal = hohe Erwartungshaltung. Wer die Band im April auf dem Keep It True gesehen hatte, war wahrscheinlich genauso begeistert und dementsprechend voller Vorfreude auf den heutigen Gig wie unsereiner. Entt�uscht wurde erneut niemand, der auf melodischen und anspruchsvollen US Metal steht. Lethal waren gut in Form, spielten sehr engagiert, Tom Mallicoat hatte die kurze Hose im Gep�ck gelassen, trug aber weiterhin (das komplette Wochenende) seinen geliebten Strohhut und sang erneut g�ttlich. Mein Gott, warum hat es diese Truppe blo� nie geschafft?! Wahrscheinlich ist der Preis f�r k�nstlerische Unsterblichkeit in den meisten F�llen doch kommerzieller Mi�erfolg, hier reihen sich Lethal in eine traurige Schlange ein. Von Frustration war jedoch nichts zu merken, die Truppe war sehr motiviert und bot insbesondere mein Lieblingsst�ck �What they�ve done� unheimlich intensiv dar. Hoffen wir, da� es nicht der letzte Europaabstecher der Jungs war. (Till)
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Vicious Rumors
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Ach ja, die schon wieder�mittlerweile kriegt man Geoff Thorpe und seine Mannschaft ebenso oft um die Ohren gehauen wie Saxon oder In Flames. W�re eigentlich nicht schlimm, immerhin hat die Band gen�gend gutes Material im Gep�ck um immer wieder eine �berzeugende Show bieten zu k�nnen. Schade nur, da� Vicious Rumors in ihrer Setlist mittlerweile reichlich unflexibel geworden sind. Und warum gibt es erst eine gro�e Aktion, bei der die Fans online die Setlist w�hlen d�rfen, wenn dann im Endeffekt doch nur die ewig geh�rten Standards wie �Don�t wait for me�, �On the edge� oder �Abandoned� pr�sentiert werden. Bei allem Gemecker soll nicht �bergangen werden, da� Vicious Rumors eine hervorragende Liveband sind, die mit James Rivera einen Ausnahmes�nger in ihren Reihen haben, und f�r das jahrzehntelange Durchhalten trotz aller R�ckschl�ge verdienen sie hohen Respekt. F�r mich war�s heute aber einfach ein wenig zu sehr Standardprogramm. (Till)
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Evergrey
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Ich mu� ja gestehen, da� der heutige Auftritt meine erste Begegnung mit Evergrey darstellte � alles kann man halt auch nicht kennen. Jedoch war ich von den Kl�ngen der Schweden durchaus angetan � melodischer, leicht angeproggter, d�sterer Power Metal ist halt schon was Feines. Die Parallelen zu Bands wie Kamelot endeten jedoch nicht bei der Musik sondern zogen sich auch in die Performance hinein; ebenso wie ihre amerikanischen Kollegen haben Evergrey eine eher unpers�nliche, distanzierte Ausstrahlung, was den Zugang zu ihrer Musik f�r mich nicht unbedingt erleichtert. Na gut, fr�hlich herumspringende Bands gab es an diesem Wochenende genug zu sehen, und schlie�lich bedingt die d�stere Musik Evergreys auch eine eher zur�ckhaltende Show. Au�erdem war das, was aus den Boxen schall, durchaus hochwertig. Seufz, noch eine Band, deren Backkatalog ich mir besorgen sollte. Unterm Strich waren Evergrey also ein lohnender grauer Farbtupfer im bunten BYH-Programm�k�nnte man im kommenden Jahr dann eventuell Kamelot nach Balingen holden? (Till)
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Dark Tranquillity
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Dark Tranquillity�noch so eine Band, die seit Jahren regelm��ig Alben ver�ffentlicht, die ich aber gr��tenteils verpa�t habe. Der Klassiker �The gallery� war nat�rlich absolut genial, aber nachdem die beiden Alben danach dieses Niveau nicht halten konnten, verlor ich die Band aus den Ohren. Was es live zu h�ren gab, war ebenfalls guter Standard aber nicht die Weltrevolution. Meine CD-Sammlung mu� ich wohl nicht weiter mit Dark Tranquillity-Alben aufforsten, aber live pr�sentierten sich die Schweden sehr �berzeugend, legten eine kraftvolle Show auf die Bretter, spielten blitzsauber und hatten mit Mikael Stanne einen S�nger in der Mannschaft, der geradezu entfesselt �ber die B�hne tobte und ins Mikro br�llte, bis er beinahe platzte. Wenn ich mir zu Hause Dark Tranquilllity anh�ren will, werde ich mich wohl weiterhin an das famose �The gallery�-Werk halten, aber eine sehenswerte Liveband ist die Truppe allemal. (Till)
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Thunder
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Ach mein Gott, Thunder�die waren fr�her ja auch mal richtig gro�, glaube ich. Warum eigentlich? Naja vielleicht waren sie zu Lebzeiten deutlich besser in Form, aber heute gab sich eher die graue Eminenz des bluesigen Hardrocks die Ehre, um mit einer zahnlosen, schwachen Performance aufzuwarten. Der Gag mit dem altbekannten �Thunderstruck�-Intro sorgte zwar f�r gro�e Erheiterung, und Thunder sind unbestritten auch kompetente Musiker, aber zwischen einer ehrw�rdig gealterten Veteranenband und einem m�den abgehalfterten Schlachtro� wie Thunder liegen doch Welten. Ganz klar der Tiefpunkt des Tages! (Till)
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Amon Amarth
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Mit ihrem dritten Gig innerhalb weniger Jahre kann man die Wikinger wohl schon als Stammg�ste auf dem BYH bezeichnen. Keine andere Band wird so oft herangezogen, wenn es darum geht, den h�rteren Teil des Billings abzudecken. Ist ja auch nicht unbedingt verkehrt, denn Amon Amarth sind nach wie vor eine (im doppelten Sinne) absolut fette Liveband. Geschmackssicher gab�s zu Beginn einen Zweikampf auf der B�hne, bevor das Quintett selbige enterte und mit �Valhall awaits me� und �Runes to my memory� gleich die beiden ersten Brecher des aktuellen Albums ins Volk feuerte. Der Sound war brachial und gut, die B�hnenshow engagiert-kopfsch�ttlerisch, und der wie immer oben ohne auftretende Johan Hegg bekommt den Tagespreis f�r die am pr�chtigsten wabbelnde Wampe. Songtechnisch konzentrierte man sich mit u.a. �Asator�, �Fate of norns�, �The pursuit of vikings�, �An ancient sign of coming storm� und nat�rlich �Death in fire� auf die letzten drei Alben, w�hrend die Vergangenheit nur mit �Victorious march� bedacht wurde. Gute Show, hat allen Spa� gemacht, bis in zwei Jahren. (Till)
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Heaven And Hell
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Und dann wurde es endlich Zeit f�r die mit immenser Spannung erwarteten Heaven And Hell. Oder sollen wir sie Sharon zum Trotz doch beim richtigen Namen nennen? Schei� drauf, die Urv�ter des Metals, der Riffmeister, der ewig junge Sangesgott und ihre Mitstreiter waren zu uns gekommen, the one and only BLACK FUCKING SABBATH!!
Vor 15 Jahren gastierte dieselbe Besetzung, das hervorragende �Dehumanizer�-Album im Handgep�ck, beim Super Rock in Mannheim und bescherte dem unbedarften Schreiberling nicht nur sein erstes livehaftiges Metalerlebnis sondern auch die hervorragende Performance einer Legende. Dementsprechend nostalgisch und gespannt war meine Stimmung. W�rden sie es heute noch draufhaben? Der Einstieg fiel mit dem erwarteten �Mob rules� recht gut aus. Tony Iommi ging ein paar Mal von seinem B�hnenstammplatz zur Klauenhand auf der Seite und zur�ck, um sich f�r den Rest des Gigs nicht mehr zu bewegen, aber das kennt man ja von ihm. Die Herren Butler und Appice bedienten ihre Instrumente ebenso kompetent wie ruhig, aber wer erwartet von Black Sababth schon wilde B�hnenshows? Hier waren einige �ltere Herren am Werk, die ihren Legendenstatus jedoch w�rdig vertraten und alles andere als eine abgewrackte Rentnershow pr�sentierten. Am agilsten war ausgerechnet der �lteste im Bunde: Meister Dio, schlappe 64 Jahre jung, kann immer noch singen wie einst im Mai, nahm die ganze B�hne in Beschlag und zeigte sich spielfreudig, als h�tte er nicht schon tausende von Konzerten absolviert. Die Songauswahl konzentrierte sich selbstverst�ndlich auf die beiden gemeinsamen Alben aus den 80ern, wovon es neben den Pflichtsongs �The sign of the southern cross�, �Neon knights� und �Children of the sea� coolerweise auch die seltener geh�rten �Falling off the edge of the world� und �Voodoo� in das Set geschafft hatten. Au�erdem verga� man auch nicht, das �Dehumanizer�-Album mit �I� und �Computer god� zu bedenken und pr�sentierte mit �Shadow of the wind� auch einen neuen Song der aktuellen Best-Of-Scheibe. Unumstrittener H�hepunkt war aber nat�rlich �Heaven and hell�, der Jahrhundertklassiker, der so lange ausgewalzt wurde, da� man eigentlich noch einen weiteren Song h�tte unterbringen k�nnen. Aber egal. Erinnert ihr euch noch daran, wie jahrelang auf den Zeltpl�tzen und im diese verbindenden Tunnel �We�re not gonna take it� gegr�hlt wurde? Dieses Jahr wurde der Song von dem Riff eben jenes Klassikers abgel�st, welcher jedem vor Augen gef�hrt haben d�rfte, welche immense Bedeutung Black Sabbath f�r den Metal hatten und auch heute noch haben.
Ein Drum- und ein Gitarrensolo gaben Dio die n�tigen Verschnaufpausen, aber von diesen Einsprengseln abgesehen waren Black Sabbath heute ganz klar die Gewinner. Bitte geht noch nicht in Rente, ich will euch in 15 Jahren wiedersehen! (Till)
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| Samstag, 23.06.2007
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Mystic Prophecy
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Mystic Prophecy waren die erste Band, zu der ich mich am Samstag aufraffen konnte. Nachdem die Band schon einige saubere Alben auf den Markt losgelassen hatte, bekam sie heute endlich mal die Chance, sich auf dem BYH zu zeigen und nutzte diese auch ausgiebig. Das Stageacting fiel mit viel Bewegung positiv aus dem Rahmen des heute leider so �blichen Stehfu�balls, die Songs knallten gut rein, Matze drosch das Kit in Grund und Boden, allgemein pr�sentierten Mystic Prophecy sich voller Spiellaune und stellten einen guten Querschnitt ihres bisherigen Schaffens vor. Au�erdem gab es noch ein neues St�ck vom im Herbst erscheinenden neuen Album zu h�ren, welches das bisherige Qualit�tslevel der Band halten konnte. Es w�re w�nschenswert, da� Mystic Prophecy heute eine Menge Leute �berzeugen konnten; der Beweis, da� sie eine Band sind, mit der weiterhin zu rechnen sein mu�, wurde jedenfalls souver�n erbracht. (Till)
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Powermad
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Noch eine Reunion, die so mancher herbeisehnte. Die alten US-Thrasher gibt�s auch wieder, sehen �berhaupt nicht mehr nach Metal aus, spielten aber trotzdem in Balingen zum ersten Mal auf europ�ischem Boden. Leider geriet der Auftritt nicht gerade zum Triumphzug. Zu statisch die Performance, zu unspektakul�r die Songs, zuwenig von allem, um wirklich ein Comeback nach Ma� hinlegen zu k�nnen. Die Schneidbrennerschreie haben ja durchaus was, aber vom ersten Europaauftritt einer vielbeachteten Undergroundband (�Legende� kann man wohl nicht sagen, w�re etwas �bertrieben) h�tte ich deutlich mehr erwartet. Bei Bands wie Halloween, Manilla Road oder Breaker lag seinerzeit eine Portion Magie in der Luft, die bei Powermad einfach fehlte. H�tte nicht sein m�ssen, hier tun es auch die alten Alben. (Till)
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Mercenary
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Wie man einen mitrei�enden Gig auf die Bretter legt, zeigten die D�nen von Mercenary im Anschlu� eindrucksvoll. Vom Fleck weg bestachen sie mit viel Energie, Spielfreude und einer positiven Ausstrahlung. Ganz offensichtlich waren Mercenary sehr gl�cklich, diese Chance geboten zu bekommen und nutzten sie hemmungslos. Zwar weist der Sound der Truppe deutliche moderne Anleihen auf, aber sie verkn�pfen diese so gelungen mit der Tradition, da� sich wahrscheinlich nur Puristen wie Arno Hofmann dar�ber beschwert haben. Hier gab�s fette Riffs und mitsingkompatible Refrains zuhauf, und auch die sch�nen hohen Schreie wurden nicht vernachl�ssigt. Sehr sch�ne Show! (Till)
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Amorphis
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Mein letzter Amorphis-Gig war zehn Jahre her und fand im Rahmen des Nuclear Blast-Jubil�umsfestivals statt. Seither haben die Finnen zahlreiche stilistische und personelle Ver�nderungen durchlaufen und mir auf Platte trotzdem meist gut gefallen. Ich hatte erwartet, da� die Band sich auf das melodischere neuere Material konzentrieren und den Hit �Black winter day� dazupacken w�rde, doch da t�uschte ich mich gewaltig: Amorphis spielten zwar viele neuere Sachen, scheuten aber auch nicht vor �lterem Material wie �Against widows� und �My kantele� (gro�artig!), gingen sogar bis zum ersten Album zur�ck und lie�en den Wintertag ungespielt. Somit zeigten sie sich als die hervorragende, eigenwillige und unkonventionelle Band, welche sie immer waren. Noch dazu wurde das durchweg hochwertige Songmaterial mit einer mitrei�enden Show erg�nzt, S�nger Tomi Joutsen sch�ttelte unabl�ssig seine beachtliche Dreadlocksammlung durcheinander, animierte das Publikum zum Mitmachen und sang absolut �berzeugend. Die Anwesenden feierten Amorphis zurecht ab, f�r mich waren die Finnen die �berraschung des Festivals. M�glicherweise w�re es mit �Black winter day� noch geiler gewesen, aber auch so blieben keine W�nsche offen. Bis zum n�chsten Gig werde ich sicher nicht wieder zehn Jahre warten. (Till)
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Finntroll
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Haha, Finntroll�immer wieder nervig. Warum wird diese Band �berall so gefeiert? Ich bleibe dabei: wer Polka h�ren will, kann meinetwegen zum Musikantenstadel gehen, aber auf einem Metalfestival hat eine Truppe wie Finntroll trotz verzerrter Gitarren und Kreischgesang nichts verloren. Da� der dicke Wilska einem neuen S�nger Platz machen mu�te, der mit seiner posigen Sch�nlingsoptik auch den letzten Rest an Sympathie gnadenlos zunichte macht, sorgt f�r keine Verbesserung der Lage. Ich fordere ein Ende des Humppawahns! (Till)
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Brainstorm
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War der Platz bei Amorphis und Finntroll noch recht sp�rlich mit Fans besetzt, so �nderte sich diese Situation bei Brainstorm schlagartig. Noch bevor das bekannte orientalische Intro der Band erklang, war es vor der B�hne pl�tzlich rappelvoll und es galt sich einen guten Platz zu sichern. Kein Wunder, Brainstorm erlebten in den letzten Jahren einen ungemeinen Popularit�tsschub. Die sympathischen Rocker um Womanizer und Ausnahmes�nger Andy B. Franck hatten quasi ein Heimspiel und wurden frenetisch abgefeiert. Besonders die Volksn�he zum Publikum und das temperamentvolle Stage-Acting fanden wieder mal viel Zuspruch. Gewohnt professionell und souver�n schossen die f�nf Musiker ein wahres Feuerwerk ihrer Hits ab: �Words Are Comin� Through�, �Blind Suffering�, �Shiva�s Tears� und �Hollow Hideaway�; beim fulminanten �Inside A Monster� bewiesen die Fans Textsicherheit, was die Musiker sichtlich erfreute. S�nger Andy B. Franck nutzte auch gleich die euphorische Stimmung, um die neue DVD der Band �Honey From The B�s� medienwirksam vorzustellen. Als Andy auf einem kleinen Motorrad auf die B�hne fuhr, war die Stimmung quasi am �berkochen. Der kr�nende Abschluss dieser rundum gelungenen Show war nat�rlich der Mega-Hit �All Those Words� vom letzten Album �Liquid Monster�, der von den Fans auch noch einige Zeit nach dem Auftritt weitergesungen wurde. Two thumbs up! (Susanne)
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Nazareth
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Nun wurde es so richtig OLDSCHOOL: Nazareth ver�ffentlichen seit nunmehr 35 Jahren regelm��ig neue Alben und stellen genau das dar was man gemeinhin als Urgestein oder Dinosaurier bezeichnet. Was nun aber mitnichten hei�en soll, dass hier gepflegte Langeweile herrschen w�rde. Im Gegenteil. Dan McRaffertys Reibeisenorgan sorgt immer noch f�r einen wohligen Schauer nach dem anderen und er ist auf der B�hne so sehr Charmeur, dass man ihn am liebsten sofort knuddeln m�chte. Und glaubt mir: Man braucht eine geh�rige Aura um so ein Gesicht kaschieren zu k�nnen. Ihm gelingt es m�helos. Auch sein langj�hriger Sidekick Lee Agnew hatte sichtlich Spa�. Und Gitarrist Jimmy Murrison rockte im Slayer (!!) Shirt munter drauflos.
Und zu guter Letzt hatten sie eine Best of Setlist im Gep�ck, die sich sehen lassen konnte:
,Razamanaz�, �This Flight Tonight�, �I Want To Do Everything For You�, ,Alcatraz�, �Dream On�, �Holiday�, �Telegram�, �Hair Of The Dog�, �Love Hurts� und als Zugabe �Morning Dew�
Die Songs kennt einfach jeder, der die letzten 40 Jahre nicht auf der Venus zugebracht hatte. Kleiner Wink an den lieben Herrn Coverdale: So wird klassischer Rock zelebriert! (Fabi)
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W.A.S.P.
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In letzter Zeit sind Blackie Lawless und seine Jungs ja wieder h�ufiger in unseren Breitengraden unterwegs, und die Setlist ist bei ihnen nat�rlich sowieso vorhersehbar, zumal W.A.S.P. nicht gerade f�r sonderlich lange Spielzeiten ber�hmt sind. Trotzdem macht es immer wieder Spa� hinzugehen. Die Songauswahl war dann auch wie erwartet: zum Auftakt ein Medley, dann jede Menge Klassiker wie �L.O.V.E. machine�, �Wild child�, �I wanna be somebody� oder das abschlie�ende �Blind in Texas�, garniert mit zwei neuen St�cken, die nat�rlich genauso klingen, wie W.A.S.P.-Songs halt immer klingen. Warum es trotzdem nicht langweilig wird? Weil die Band die immer gleichen St�cke mit einer Power darbietet, als ginge es gerade erst darum, sich als Newcomerband zu beweisen und einen Plattendeal einzuheimsen. Auch wenn Blackie bei Festivals wie diesem ohne seinen legend�ren Mikrost�nder auskommen mu�, bieten W.A.S.P. eine Show alter G�teklasse, als man noch nicht wu�te, da� Musiker auch mal stillstehen k�nnen. �ber 50 Jahre auf dem Buckel, trotzdem immer wieder ein Vergn�gen und definitiv sehenswert. (Till)
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Hammerfall
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Ein weiteres Highlight des Bang Your Head-Festivals waren f�r die musikverr�ckten Metalfans zweifelsohne die Verfechter des True Metal: HAMMERFALL.
Ein wahres Feuerwerk an Hits wie "Blood Bound", "Renegade", "Let The Hammer Fall", "Crimson Thunder" sowie "Templars Of Steel" untermalt von den obligatorischen Pyro-Effekten, verfehlte bei den Fans ihre Wirkung nicht: es wurde gebangt was das Zeug hielt und alle Songs wurden von Anfang bis Ende begeistert mitgesungen. Von vielen nur bel�chelt und verspottet, verspr�hten Joacim Cans und sein Gefolge auf der B�hne eine Energie und Lebensfreude, dass es eine wahre Wonne war, den f�nf Schweden beim Musizieren zuzusehen. An dieser Stelle sollte vielleicht noch erw�hnt werden, dass Fredrik Larsson die Nachfolge von Bassist Magnus Rosen angetreten hat und an diesem Abend einen der ersten Live-Auftritte mit seiner neuen Band absolvierte. "Treshold", "The Fire Burns Forever" und "Natural High" stammten vom im Oktober letzten Jahres ver�ffentlichten Album "Threshold" und fanden bei den Fans offensichtlich riesigen Anklang, was die nicht enden wollenden Mitsing-Ch�re bewiesen. Alles in einem ein gut durchdachtes Set mit einem Potpourri aus alten und neuen Hits und vielen Show-Effekten. Wer schon einige Konzerte von Hammerfall in diesem Jahr erleben durfte, wird mit Sicherheit gemerkt haben, dass die Skandinavier auf der Erfolgsleiter kontinuierlich nach oben klettern und immer mehr True-Metal-Fans f�r sich begeistern konnten. Als letzten Song w�hlte man wohlweislich den Superhit "Hearts On Fire", der die Menge komplett zum Ausrasten brachte. Fazit: ein rundum gelungener Auftritt, der niemanden kalt lie�. Backstage verhielten sich Joacim und Oscar gewohnt volksnah und gentleman-like und sangen mir sogar um Mitternacht ein St�ndchen zu meinem Geburtstag. Klar, dass dann noch ein paar Tr�nchen flossen. Takso m�cke, Joacim und Oscar!!! (Susanne)
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Edguy
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Als Headliner des Samstagabends standen Edguy nat�rlich unter hohem Erwartungsdruck. Davon lie�t sich aber Frontkasper Tobias Sammet nicht einsch�chtern und unterhielt die Menge mit gewohnt spa�igen Ansagen ohne jeglichen Sinn. Edguy leiden bekanntlich unter dem "Modern-Talking-Syndrom": nur wenige geben zu, sie zu m�gen, aber jeder hat eine Platte im Schrank stehen. Von "Edguy sind Schei�e"-Rufen bis "Edgay"-Ch�ren, die immer wieder im Laufe des Festivals zu vernehmen waren, war es nur verwunderlich, w�hrend des Konzerts zu h�ren, dass nahezu jeder im Publikum die Texte von A-Z mitsingen kann plus die hohe Positionierung in den deutschen (!!) Charts; ganz zu schweigen von der �u�erst erfolgreichen "Rocket Ride Tour" im vergangen Jahr weltweit. Mit "Mysteria" legten Edguy auch gleich los und hatten die Fans von der ersten Sekunde an im Griff. Mit "Wake Up The King", "Vain Glory Opera" und "Out Of Control" wurden auch St�cke von �lteren Alben gespielt, was besonders die eingefleischten Edguy-Anh�nger erfreut haben d�rfte. Bei "Superheroes" war dann auch der letzte Skeptiker �berzeugt und alle feierten eine Riesenparty. Bei einem Edguy-Auftritt darf nat�rlich auch eine Ballade nicht fehlen: "Save Me", laut Toby eine Hommage an alle Posers und Whimps. Leider werden Herrn Sammets Haare von Konzert zu Konzert k�rzer, was vor allem die weibliche Fanschar mi�billigend zur Kenntnis nahm. Egal, Edguy rockten wie immer und entlie�en mit ihrem letzten St�ck, dem �berhit "King Of Fools", mal wieder gl�ckliche Fans in eine noch junge Partynacht. (Susanne)
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Damit war das Bang Your Head 2007 dann auch schon wieder zu Ende. Nun ja, noch nicht ganz zu Ende, denn nach der dreit�gigen Feier auf und vor der B�hne folgte im Backstage-Bereich zu guter Letzt noch die After Show Party, die zu sp�ter Stunde ihre nahtlose Fortsetzung im Partyzelt erlebte. Ein sch�ner Ausklang des Wochenendes. Alles in allem hat's wieder 'ne Menge Spa� gemacht, so wie jedes Jahr, und auch diesmal werden uns wieder viele Erinnerungen eines denkw�rdigen Bang Your Head Festivals bleiben. Ein gro�er Dank geht an dieser Stelle nochmal an alle Organisatoren und die besten Gr��e an die nette Bedienung im WOM, die Jungs von Lethal, die beiden Typen aus Bristol, die Marx Brothers und die schnuckeligen Krankenschwestern, ohne die wir uns in der letzten Nacht nicht halb so gut am�siert h�tten. Balingen, wir sehen uns n�chstes Jahr wieder! (Dennis)
Fotos der Warm Up-Show: Angela Stamm
Alle anderen Fotos: Till
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