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Summer Breeze
Dinkelsb�hl, 15.08. - 18.08.2007
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Dieses Jahr stand das 10j�hrige Summer Breeze Jubil�um an. Ein guter Grund, sich nach mehrj�hriger Abstinenz mal wieder auf den Weg zu machen. Auch waren wir gespannt, wie sich das Festival und die Organisation nach dem Umzug 2006 von Abtsgm�nd nach Dinkelsb�hl entwickelt hat.
Nach einer z�gigen Anfahrt am Mittwoch abend und kurzer Wartezeit mussten wir leider feststellen, dass die Einweisung auf dem Campingplatz zu w�nschen �brig lie�, bzw. der Zeltplatz schon fast voll war. Also suchten wir uns kurzentschlossen auf eigene Faust noch ein freies Pl�tzchen. Am Donnerstag betrug die Wartezeit nach Aussage einiger Besucher vier Stunden, was aber wohl daran lag, dass durch den regenbedingten Matsch an der Einfahrt nur eine Schleuse genutzt werden konnte. Da Metaller aber geduldige Menschen sind, fand sich nach und nach eine gut gelaunte Menge auf dem Festivalgel�nde ein. Dieses Jahr wurde die Besucherzahl mit ca. 16.000 angegeben!
Durch den Umzug sind die Wege vom Zeltplatz zu den B�hnen deutlich k�rzer geworden und das Gel�nde ist auch ingesamt wesentlich festivaltauglicher. Die Security war durchweg freundlich und entspannt und auch die Auswahl bei den Essensst�nden lie� keine W�nsche offen.
Dann mal los zum ersten Highlight des Festivals!
(Ilona)
Schwarzgraue Wolken �ber dem Summer Breeze... zum Gl�ck keine Dauererscheinung.
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| Donnerstag, 16.08.2007
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Swallow the Sun
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Nach einem gelungenen Auftritt auf dem diesj�hrigen Force war ich gespannt, ob mich die M�nner aus dem fernen Finnland auch diesmal wieder in ihren Bann ziehen k�nnen.
Swallow the Sun spielen Death/Doom Metal mit tollen melancholischen Melodien, bei denen mir immer wieder ein wohliger Schauer �ber den R�cken l�uft, aber auch absolut nackenbrechenden Passagen.
Leider spielten StS schon als zweite Band am helllichten Mittag, aber schon vor einem ordentlichen Publikum. Man wurde schon beim zweiten Song �Out Of This Gloomy Light� vom ersten Album von einer unglaublichen Atmosph�re eingefangen. Trotz des fast bewegungslosen S�ngers Mikko Kotam�ki, der oft in sich versunken mit geschlossenen Augen sang, hatte die Band eine Riesenausstrahlung und freute sich auch offensichtlich �ber das gute Feedback.
Mit �Swallow� von der CD �The Morning Never Came�, �These Hours Of Despair� und dem Titelst�ck der letzten CD �Hope� lie�en StS keine W�nsche offen. Der gute Sound tat sein �briges und so k�nnen die Finnen sicher einige neue Anh�nger verzeichnen. Leider war eine halbe Stunde viel zu kurz... (Ilona)
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Immolation
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Swallow the Sun waren zweifellos ein erstes Highlight des Festivals, das prompt vom n�chsten gejagt wurde. Immolation aus New York sind zwar bis heute unterbewertet, geh�ren aber fraglos zur Speerspitze des anspruchsvollen Death Metals. Die technische Brillianz der Formation um Frontmann Ross Dolan ist schliesslich un�berh�rbar und wurde vor einem beeindruckten Publikum nahezu perfekt auf die Festivalb�hne gebracht. Dabei kamen 16 Jahre Bandgeschichte zum Zuge, von 90er St�cken wie �Despondent Souls�, Nailed to Gold� und �No Jesus, No Beast� bis hin zum enorm verheissungsvollen �World Agony� vom noch nicht erschienenen neuen Album. Da es Immolation wie kaum eine zweite Death Metal Band beherrschen, zwischen vertrackten Kn�ppelpassagen auch mal drei G�nge runterzufahren, h�tten es gerne noch ein bis zwei gem��igtere Songs sein k�nnen, doch dies blieb der einzige kleine Wermutstropfen. Und wer live so enorm tight zu Werke geht wie diese Band, braucht auch keine exzessiven Klischeeorgien. Wenn Ross Dolan nicht gerade seine imposante Matte rotieren liess, nutzte er die Zeit zwischen den Songs um sich f�r die guten Zuschauerresonanzen zu bedanken und in Aussicht zu stellen, dass knapp 20 Jahre Bandgeschichte noch lange nicht das Ende der Fahnenstange sind. Das wollen wir doch hoffen! (Volker)
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Rage
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Der altbekannte Frontmann Peavy, der neue Drummer Andr� Hilgers (auf Grund von pers�nlichen und musikalischen Differenzen trennten sich Rage Ende 2006 von Mike Terrana) und der geniale Gitarrist Victor Smolski heizten dem Publikum von Anfang an m�chtig ein und zeigten sich sehr spielfreudig. Nach �ber 20 Jahren Bandgeschichte haben Rage gl�cklicherweise immer noch viel Freude an ihren Auftritten. Victor Smolski kann durchaus f�r zwei spielen und so fiel gar nicht auf, dass eigentlich nur drei Leute auf der B�hne standen.
�Black In Mind� durfte nat�rlich nicht fehlen, �Higher Than The Sky� und �Straight Outta Hell� rundeten den Set ab. Das Publikum dankte es ihnen und feierte ordentlich ab. Rage sind sicherlich keine innovative Band, die f�r �berraschungen sorgt. Aber ein bodenst�ndiger Auftritt einer guten Metalband ist sicher auch viel wert. (Ilona)
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The Black Daliah Murder
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Vorschlaghammer raus und in die Fresse, 45 Minuten lang. The Black Daliah Murder nehmen keine Gefangenen und kennen keine Schonungsphasen, hier geht es allein um Adrenalinsch�be. Der st�mmige Fronter Trevor hechtet vom Ende des Intro an kreuz und quer �ber die B�hne, reisst nach kurzem schon sein altes Carcass-Shirt vom Leibe und beweist, dass er zu den imposanteren Schreih�lsen im Kn�ppelgewerbe geh�rt. Dass es die US-Band technisch drauf hat, kann man schon auf den Alben raush�ren, trotzdem spielen melodische und/oder vertrackte Einsch�be live im dezent corigen Uptempo-Death-Inferno keine entscheidende Rolle. Das f�hrt dazu, dass einen The Black Daliah Murder zun�chst mal komplett umwalzen, aber zumindest f�r mich nach 15 Minuten schon unter Abnutzungserscheinungen leiden. Zwischendrin mal Luft holen hat eben auch was, dann w�rde im Nachhinein mehr vom Spektakel h�ngen bleiben. (Volker)
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Suffocation
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Wer gesehen hat, wie exzellent sich Suffocation im vergangenen Jahr auf Tour oder auch auf dem UFTG Festival selbst ohne Gitarrist Terrance Hobbs und mit einem in Folge eines Beinbruchs im Sitzen spielenden Bassisten Derek Boyer geschlagen haben, durfte diesem Auftritt auf dem Summerbreeze ohne die geringsten Bedenken entgegensehen, denn diesmal konnte wieder das komplette Quintett ohne Handicaps antreten. Dementsprechend lieferten die New Yorker ebenso wie zuvor am Tage die ebenfalls von dort stammenden Weggef�hrten von Immolation (mit denen es demn�chst auch auf gemeinsame US-Tour geht) einen astreinen Gig ab, der einmal mehr verdeutlichte, dass Suffocation live noch wertvoller als auf Konserve sind. Von alten Klassikern wie �Pierced from within� bis hin zum aktuellen �Bind Torture Kill� war so ziemlich alles vertreten, was man sich h�tte w�nschen k�nnen. S�nger Frank Mullen freute sich zwischen den exzessiven Energiesch�ben sichtbar �ber das enthusiastisch mitgehende Publikum, das sich zuvor schon bei The Black Daliah Murder und wahlweise wegen mir auch bei Doro aufw�rmen konnte. Aber es waren nicht zuletzt die st�ndigen stilistischen Wechsel, die einen guten Teil des Reizes des Summer Breeze Jubil�ums ausmachten. (Volker)
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Nevermore
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Warrel Dane...? Ist er es oder nicht? Ein etwas untersetzter S�nger mit einer Baseballkappe, aber eindeutig der Stimme von Nevermore verwirrte mich anfangs etwas. Irgendwie habe ich den guten Mann etwas anders in Erinnerung...
Eigentlich hatte ich mich auf Nevermore gefreut, aber irgendwie konnte der Funke bei mir nicht �berspringen. Vielleicht wurden zu viele neue Lieder gespielt, die ich nicht kenne. Aber ich hatte auch allgemein den Eindruck, dass die Leute auf etwas warteten, was nicht passierte.
Lieder wie �The Sanity Assassin� oder �Dreaming Neon Black� h�tte ich mir gew�nscht. Ein entt�uschter Mensch neben mir h�tte gerne �The Heart Collector� geh�rt und hat sich dann im Laufe des Konzerts nach hinten verabschiedet. Stattdessen spielten Nevermore Songs wie �Medicated Nation�, �I, Voyager� und �Who Decides?� vom �Enemies Of Reality�-Album . Leider kamen vom 1999er-Werk �Dreaming Neon Black� nur �Deconstruction� und �No More Will� zum Zuge, die ich pers�nlich nicht so mag.
Sicher, man mu� nicht immer mit seinen �Hits� aufwarten. Aber es gibt nun mal Lieder, die man gerne h�ren m�chte und die fehlten mir diesmal leider. (Ilona)
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Dornenreich
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Nach der Wikinger- und Pyroshow der dieses Jahr auf deutschen Festivals absolut �berpr�senten Amon Amarth waren es die ewig polarisierenden Dornenreich, die den Festivaltag auf dem Hauptgel�nde beendeten (im Partyzelt ging es danach noch mit vier Bands von Lifeforce Records bis in die Morgenstunden weiter). Nach der letzten Akustik-Tour verst�rkten sich Bandkopf Eviga und Geiger Inve diesmal hochkar�tig mit ihrem ehemaligen Drummer sowie den Prophecy-Kollegen und ehemaligen Empyrium-Protagonisten Helm und Schwadorf (The Vision Bleak), um ausschliesslich Songs ihres bedeutenden Werkes �Her von welken N�chten� aus dem Jahre 2001 auf die B�hne zu bringen. Zum ersten Mal an diesem Tage ging dieser Versuch leider zun�chst in einer Sound-Katastrophe unter, au�er Bass und Schlagzeug war nicht viel zu h�ren. Mit der Zeit wurde es besser, aber noch lange nicht gut, was allerdings auch daran lag, dass die so formierten Dornenreich wenig eingespielt klangen und ihnen kein wirklich organisches Miteinander gelang. Der Opern-Gesang von Helm blieb sogar bis zum Ende eher ein Fremdk�rper, alleine die Stimme von Eviga h�tte den Songs besser gestanden. Sehr schade und trotzdem war es eine Freude, erstmalig seit sechs Jahren wieder diese St�cke live erleben zu k�nnen. �Eigenwach�, �Ich bin aus mir� �Grell und dunkel str�mt das Leben� oder das als Opener wie auch als Zugabe gespielte �Trauerbrandung� (wie schon einst auf dem Wacken 2001) verspr�hen eben ihren ganz eigenen Charme, wie auch immer sie dargeboten werden. Und dass das Publikum darauf mit einer Mischung aus Begeisterung und totaler Ignoranz reagiert, ist wahrlich nichts Neues. (Volker)
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| Freitag, 17.08.2007
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Karkadan
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Ganz fr�h am Tage durften die auch schon lange Zeit aktiven S�ddeutschen mal auf gro�er B�hne ran und hatten offenbar ihren eigenen Fanclub mitgebracht. F�r 11:00 Uhr morgens war die Stimmung n�mlich schon recht betr�chtlich, als Karkadan ihren melodischen Death / Black Metal auf das Summer Breeze losliessen. Die Band konnte zwar die Auftrittsfl�che nicht in ihrer ganzen Breite nutzen, doch daf�r ert�nten die gespielten Songs umso gef�lliger. Schade eigentlich, dass die als ewige Underground-Talente geltenden Karkadan nie so richtig gef�rdert wurden, denn das Potential f�r einen gr��eren Bekanntheitsgrad bringen sie sicher mit. Aber vielleicht gibt ja dieser Auftritt die Mannen um Fronter und Supreme Chaos Records (SCR) Chef Robby Beyer noch mal einen Schub. (Volker)
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Dagoba
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Eigentlich sollten Dagoba aus Frankreich auch schon dieses Jahr auf dem With Full Force auftreten, aus unbekannten Gr�nden blieben sie leider fern.
Irgendwie fiel mir als erstes auf, da� der Drummer mit seinem Suicidal Tendencies-Kopftuch nicht zum Rest der Band passen will und mit ST haben Dagoba auch nicht wirklich viel zu tun. Dagoba ist eine moderne Metal Band, die Einfl�sse aus dem New Metal mit einem Hauch Hardcore vermischt und Samples wie Soundeffekte auch nicht scheut.
Auf jeden Fall machten die Franzosen eine Menge Dampf und brachten das Publikum sichtlich in Wallung, das sogar einen ordentlichen Circle Pit hinlegte. Ich denke mal, dass DAGOBA mit ihrer Musik den aktuellen Trend treffen und sicher bei j�ngeren Metallern gut ankommen. Ich werde mir DAGOBA sicher wieder anschauen, wenn es sich ergibt.
Das Summer Breeze haben Sie jedenfalls wachgetrommelt! (Ilona)
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Koldbrann
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Seien wir ehrlich, zu den herausstechenden Bands des Black Metal geh�ren Koldbrann nicht und daran wird sich auch nichts mehr �ndern. Gleichwohl liegen die Norweger ein St�ck �ber dem weiten schwarzmetallischen Durchschnitt und bringen genug urspr�ngliche Ausdruckskraft mit, um sich dort zu halten. Nicht zuletzt deshalb sind sie auf Festivalb�hnen in der Regel gerne gesehen und im Gegensatz zum letztj�hrigen UFTG konnte man sich Dank eines zumindest brauchbaren Sounds auch von der wuchtigen Kraft ihrer meist im Midtempo angesiedelten St�cke �berzeugen.
Make-Up-Spezialisten w�rden angesichts des lieblos aufgeklatschten Corpsepaints und den quer �ber K�rperteile sowie Kleidungsst�cke verteilten umgedrehten Kreuze (made by Filzstift) wahrscheinlich einen Nervenzusammenbruch erleiden, aber die wagen sich wahrscheinlich auch eher selten auf schlammige Festivalgel�nde. Allerdings hatten sich dorthin trotz der an diesem Tage noch folgenden Evil-Commandos Necrophobic und Dark Funeral auch nicht allzu viele Freunde des von Koldbrann gespielten Stils verirrt, weshalb die Stimmung selbst vor der kleinen B�hne doch etwas mau blieb. Die Norweger selbst liessen sich davon wenig beeindrucken und zockten sich routiniert durch ihren gut halbst�ndigen Set. (Volker)
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Disillusion
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Das Zweitwerk Disillusions heisst �Gloria� und geh�rte hierzulande letztes Jahr zu den wohl am kontroversesten diskutierten Alben. Ich muss gestehen, die Scheibe bis heute nicht geh�rt zu haben und daher bot sich die Gelegenheit an, live zumindest mal einen kleinen Eindruck zu gewinnen. Wohlwissend, dass dies ein umst�ndlicher Weg ist, denn die avantgardistisch veranlagten Leipziger waren schon immer eine Band, der man auf der B�hne wesentlich besser folgen kann, wenn man das dort gespielte Material bereits kennt. Sei's drum und auf ins erwartungsgem�� gro�teils von �Gloria� gepr�gte Geschehen:
Ein Streifzug quer durch das Werk wurde geboten und damit deutlich gemacht, dass dieses nicht nur sehr vielf�ltig angelegt ist, sondern auch auf der B�hne richtig gut funktioniert. Die wieder einmal neu formierte Band verstand es auch die komplexen und vertrackten Passagen energisch wie schl�ssig umzusetzen und scheute sich dabei nicht, elektronische Elemente im progressiven Klanggewand hervorzuheben. Bandkopf Andy Schmidt aka Vurtox gr��te mit ungewohnter millimeterkurzer Frisur in die Runde und agiert wesentlich extrovertierter als man es bislang gewohnt war. Da �berwiegt offenbar das Vertrauen in die eigene Kreativit�t die teils kritischen Stimmen. Es bliebt zu hoffen, dass das Wechselspiel im Line-Up von Disillusion nun mal ein Ende hat, neben Vurtox und dem fast seit Anfangstagen mitwirkenden Gitarristen Rajk Barthel hat man sich zuletzt mit der erfahrenen Bassistin Alla Fedynitch und Drummer Alex Tscholakov verst�rkt, die offensichtlich gut ins Bandgef�ge passen.
Und mit den Publikumsreaktionen an diesem Tage konnten die Leipziger sicherlich zufrieden sein, wenngleich �And the mirror cracked� vom Debut �Back to Times of Splendor� den gr��ten Jubel einbrachte. (Volker)
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Necrophobic
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Nach dem zwischenzeitlichen Kontrastprogramm verfinstere sich gut 3 Stunden nach dem Auftritt von Koldbrann auf der Pain Stage wieder das Geschehen � ganz im Gegensatz zum mittlerweile stabil sonnigen Wetter. Necrophobic sind mit ihren so hymnischen wie rohen Songs immer f�r einen leidenschaftlichen Auftritt gut und dies wurde auch entsprechend honoriert. Eine beachtliche Meute feierte den angeschw�rzten Death Metal der Schweden und erg�tzte sich an den sinistren Melodien, die nahezu alle St�cke durchziehen. Diese treffen �hnlich wie bei den Landsleuten von Naglfar auf ein massives H�rtelevel und wurden von Necrophobic treffsicher unters Volk gebracht. Pr�pubert�re �Fuck you Christ!�-Singspielchen geh�ren allerdings in den Pandab�ren-Kindergarten und nicht zu einer Band, die ansonsten durchaus eine charismatische Aura umgibt. (Volker)
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Bolt Thrower
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Dann war wieder Abend in Dinkelsb�hl und Zeit f�r das ungew�hnlich zusammengestellte Headliner-Duo Bolt Thrower und In Extremo. Zun�chst mal die Engl�nder, die bekanntlich seit einiger Zeit wieder ihren Gott-Grunzer Karl Willets zur�ck haben und auf dem Summer Breeze einen ihrer ganz seltenen Festivalauftritte absolvierten.
Wie Bolt Thrower waren? Bl�de Frage, hat schon mal jemand einen schwachen Bolt Thrower Gig gesehen? Kann ich mir nicht vorstellen und ebenso wie sich die Leute den Tag �ber schon vor dem bandeigenen Merchandisestand gedr�ngelt hatten, ging es nat�rlich am Ende des Tages auch vor der B�hne zu. Man kann zurecht von einem einst�ndigen Triumphzug sprechen, die alten Recken spielten ihren einen grandiosen Song in vielen Varianten und trafen damit ein ums andere Mal ins Schwarze. Dass Karl Willets �Fourth Crusade� gleich zweimal angek�ndigte, obwohl es dann beim zweiten Mal doch sehr viel eher �For Victory...� war, sorgte f�r einige Lacher sowie versch�mte Blicke des Frontmanns und machte den ganzen Auftritt nur noch sympathischer. Denn ansonsten walzte der Bolzenschleuderer mit altbekannter Pr�zision voran und war mit Munition verschiedener Baujahre bewehrt. �Cenotaph�, �World Eater� und eben �Fourth Crusade� aus der Klassikerschublade, mal wieder das nicht unbedingt zum Standard geh�rende �Forever Fallen� sowie �Mercenary�, �No Guts, no Glory� und �Inside the Wire� d�rfen hier mal als guter Querschnitt des Programms herhalten, das eine gut gelaunte Band einem begeisterten Publikum zu bieten hatte. Dann noch �Power burns� zum Abschluss � feine Sache, immer wieder gerne! (Volker)
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In Extremo
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In Extremo und das Summer Breeze � das hat wahrlich schon eine lange Tradition. Dementsprechend d�rfen die Pioniere des Mittelalter-Metal auch beim Jubil�um nicht fehlen und hatten �hnlich wie bei den letzten Auftritten 2003 und 2005 die Fans schnell fest im Griff. Im direkten Vergleich zum Headlinergig der ewigen Konkurrenz von Subway to Sally beim diesj�hrigen WGT muss man allerdings feststellen, dass die Weggef�hrten aus Potsdam einfach die gr��ere Langzeitfaszination mit sich bringen. Und In Extremo leiden mehr darunter, dass sie in den letzten Jahren nichts Weltbewegendes mehr aufgenommen haben, denn trotz gro�er Show vor einer aufw�ndigen Segelschiff-Kulisse funktionieren doch in erster Linie die um die Jahrtausendwende aufgenommenen Songs richtig gut. Eben �Spielmannsfluch�, �Herr Mannelig�, �Wind�, �Omnia Sol Temperat� und so, ihr wisst was ich meine. Gute Unterhaltung mit souver�nen Standards war das, nicht mehr und nicht weniger. (Volker)
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| Samstag, 18.08.2007
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Helrunar
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Ein subjektiver Hauptgrund f�r die Anreise zum diesj�hrigen Summer Breeze: Helrunar.
Das Debutalbum �Frostnacht� glich wie schon die Eigenproduktion �Gratr� zuvor einem musikalischen Donnerschlag von selten geh�rter Faszination und Intensit�t. Schwarzmetallisch gepr�gt und doch nicht darauf reduziert erscheinen die mit deutschen wie altnordischen Texten versehenen St�cke als nachdenkliche und quicklebendige kleine Epen, die schon nach dem ersten H�ren nicht mehr aus dem Kopf gehen.
Und das Entscheidende hier an dieser Stelle: Helrunar vollbrachten selbst das Kunstst�ck, dies alles glaubw�rdig auf eine Festivalb�hne zu bringen. Der Opener �Frostnacht� ging auch um 11:30 Uhr schon durch und durch und nicht weniger taten dies im folgenden ��lter als das Kreuz� sowie �Dreifach Dorn�. �Hauch wird Sturm� von der Split mit Nachtmahr passte pr�chtig ins Gesamtbild und auch ein sehr verheissungsvolles neues St�ck vom im Oktober erscheinenden neuen Werk "Baldr ok �ss" durfte noch genossen werden. Die M�nsteraner verk�rperten das Selbstbewusstsein einer im Underground geliebten Band und wirkten dabei ebenso nat�rlich wie ihre Musik klingt. Eine Ausnahmeerscheinung! (Volker)
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Secrets of the Moon
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Justice und Machinemade God zogen weitgehend ereignislos vorbei, doch eigentlich warteten wir nur darauf, dass mit Secrets of the Moon die n�chsten Helden des Prophecy Sublabels Lupus Lounge die B�hne betreten. Nach einer kleinen, f�r das diesj�hrige Summer Breeze zum Gl�ck sehr ungew�hnlichen Verz�gerung war es dann soweit und es wurde wie erwartet exzellent. Selbst bei dieser live schwer abzumischenden Band stimmte in Sachen Sound alles und musikalisch gelten die Osnabr�cker l�ngst zurecht als eine der besten deutschen Black Metal Bands. Eben weil sie �hnlich wie Nocte Obducta oder Lunar Aurora eine v�llig eigenst�ndige Herangehensweise gefunden haben und ihren letzten beiden Alben gar eine gewisse progressive Aura verleihen konnten. Secrets of the Moon brauchen keine gro�en Faxen, um live eine Macht zu sein und vermochten trotz wenig Bewegungsdrang die gro�e B�hne alleine durch ihre Anwesenheit vollends auszuf�llen. Die Mischung aus rasender Aggressivit�t und atmosph�risch dichten Passagen von Midtempo bis Doom passte von vorne bis hinten und zumindest St�cke wie �Miasma�, �Seraphim is Dead� und �Lucifer Speaks� schienen auch einem Teil des Publikums bekannt zu sein.
Keine Frage, Secrets of the Moon sind ganz ganz gro�! (Volker)
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Maroon
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Maroon nach Secrets of the Moon sind ein Kulturschock. Obwohl der scheinbar direkt vom Schlammbad auf die B�hne gekommene S�nger Andre Moraweck netterweise zu Beginn den Osnabr�cker Kollegen huldigte, wirkte der stumpfe Metal-Moshcore der Band nach diesem massiven Klangerlebnis zun�chst v�llig deplatziert. Dies relativierte sich mit der Zeit ein wenig, denn auch Maroon sind nun keine schlechte Band. Aber eine enorm vorhersehbare und stets mit den gleichen Trademarks punktende. Der wie gewohnt w�hrend wie zwischen den Songs unentwegt das Publikum motivierende Andre schoss wie immer damit etwas �ber das Ziel hinaus und kratzte an der Nervgrenze, obgleich vorwiegend der j�ngste Teil des Publikums schon rasch zum ersten Pit des Tages zu bewegen war. Eben Maroon as usual, v�llig �berraschungsfrei aber sehr energisch. (Volker)
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Dark Tranquillity
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Der Andrang vor der B�hne liess keinen anderen Schluss zu � Dark Tranquillity standen zwar nicht auf den h�chsten Position des Billing, fungierten aber als heimlicher Headliner. Und es ist auch der Schluss erlaubt, dass die letzten Alben der Schweden enorm gut angekommen sein m�ssen, denn obwohl sie sich fast ausschliesslich darauf beschr�nkten, schien ihnen das keiner �bel zu nehmen. Ich nehme mich da allerdings aus, denn wenn �The Wonders at your Feet� und �Final Resistance� schon die weitesten R�ckgriffe in die Vergangenheit sind, f�hle ich mich wie ein alter Sack. Was ist denn bitte mit alten Gro�taten wie �Zodijackyl Light� oder �Hedon�, die kann man doch nicht einfach �bergehen!
Nun ja, man kann wohl doch, und so grummel ich scheinbar alleine was von einem �mittelpr�chtigen Gig� vor mich hin. Denn so tight und frisch wie Dark Tranquillity heute auch klingen und so charmant der dauergrinsende Mikael Stanne mit dem Publikum kommuniziert - etwas von dieser umwerfenden alten Spontanit�t der Schweden scheint mir verloren gegangen und durch Routine ausgewechselt worden zu sein. So richtig vorwerfen kann man es ihnen nach entsprechend langer Bandhistorie aber nun nicht. Was soll man sagen, DT waren nach meinem Gusto halt einfach �nur� gut. Klassischer Fall von �bersteigerter Erwartungshaltung. (Volker)
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Moonsorrow
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Im weiten Feld des heidnisch orientierten Metals haben die Festivalveranstalter dieses Jahr besonders guten Geschmack bewiesen. Nach den herausragenden Helrunar und den recht ordentlichen Eluveite durften noch die stets von hohem Anspruchsniveau gepr�gten Finnen Moonsorrow beweisen, dass ihr Kunstverst�ndnis weit �ber Ahnenverehrung und gar schunkelig vertonte Saufarien hinaus geht. Die technisch versierte und auf gehobenem H�rteniveau agierende Band scheut sich auch live nicht vor ausgedehnten Songs, die stilistisch in keine Schublade passen wollen und deren Folk-Anleihen nicht nur schwungvoll sondern auch mal d�ster und getragen klingen k�nnen. Atmosph�risch passt dies nicht so recht auf eine gr��ere Festivalb�hne, doch mit diesem Manko m�ssen ja auch genug andere Formationen k�mpfen. Die gro�en Stimmungsgaranten waren Moonsorrow damit nicht, doch es gelang ihnen ein ebenso ausdrucksstark wie bodenst�ndig anmutender Auftritt. (Volker)
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Soulfly
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Soulfly als stattlicher Abschlussheadliner des Jubil�umsfestivals, das klingt nach einer runden Sache. Zwar wirkt das Gesch�ftsgebaren rund um die Truppe seltsam (so durften nur vom Managment h�chstselbst auserw�hlte Paparazzi in den Fotograben und ein scheinbar als B�hnenaufseher funktionierender korpulenter Herr rammte selbst den Bassisten kompromisslos aus dem Weg, als es galt das Mikrokabel von Frontstar Max Cavalera zu entwirren), doch abseits dieser Kuriosit�ten brannte das Quartett ein modernes Thrash-Feuerwerk der Extraklasse ab. Der typische Soulfly-Song ist kurz, knackig, groovig und zerbirst live fast vor unb�ndiger Energie � ganz besonders in dieser Dinkelsb�hler Nacht, so dass die eigentlich geschlauchte Meute schon nach dem Opener �Prophecy� fast restlos am Feiern war. Gassenhauer aus der eigenen Feder wie �Back to the Primitive�, �Jump da fuck up� und �Eye for an Eye� taten ihr �brigens, doch auch alte Sepultura-St�cke wurden beachtlich umfangreich zitiert. Ganz fr�h schon mit den ultmativen Brechern �Roots Bloody Roots� und �Refuse/Resist�, doch auch Klassiker wie �Inner Self� und �Policia� sollten noch zum Zuge kommen bzw. zumindest angespielt werden. Das Publikum tobte dazu eine gute Stunde lang, die mit Abstand meisten Crowdsurfer des Festivals waren unterwegs und einer von ihnen schaffte es gar �ber den gro�en Graben bis auf die B�hne. Max Cavalera sorgte prompt daf�r, dass der Herr im alten Sepultura-Shirt dort auch zun�chst bleiben durfte, liess ihn bei der Percussion mitmachen, hielt ihm auch mal das Mikro f�r die Nase und sorgte damit f�r einen gl�ckstrahlenden Fan, der sich schliesslich noch v�llig fassungslos von der B�hne schieben liess.
Dies als nette Randnotiz; gesondert erw�hnt sei neben dem sehr agilen und doch hochprofessionellen Auftreten der gesamten Mannschaft insbesondere noch Marc Rizzo, der an diversen Gitarren brillierte, sich f�r eine halbakustische Einlage auch mal eine Doppelhalsige umschnallte und durch die Bank weg eine faszinierende Spielfreude verspr�hte.
Das frei von der Leber weg gerotzte �Orgasmatron�-Cover (Mot�rhead) leitete dann den Schluss eines tollen Gigs ein, nach dem Peter T�gtgrens immer latent steril klingende Pain nur noch verlieren konnten. (Volker)
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So kamen dann drei ausgeglichen stark besetzte Festivaltage zu einem guten Ende und abgesehen von den im Prolog beschriebenen Schwierigkeiten mit dem Einlass und der Campingplatzaufteilung (der gute Besuch hat wohl selbst die Veranstalter etwas �berrascht) konnte man sich in Sachen Organisation Bestnoten verdienen. Vor allem der Sound und der reibungslose Ablauf im Spielplan gehen als musterg�ltig durch. Dinkelsb�hl hat sich als hervorragender Standort f�r das Summer Breeze erwiesen, das dieses Jahr dort endg�ltig angekommen ist. Und apropos Dinkelsb�hl: Wer k�nftig zum Summer Breeze f�hrt, sollte sich einen Besuch der sehenswerten und sympathischen mittelalterlichen Altstadt des etwa 5 Kilometer entfernten Ortes nicht entgehen lassen. Zumal dieser durch einen vorbildlich organisierten Shuttlebus-Service (halbst�ndliche Abfahrten von Festivalgel�nde bzw. von der Stadt aus) wirklich einfach gemacht wird.
Bis n�chstes Jahr dann!
(Volker)
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