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Swordbrothers Festival
Andernach, JUZ, 22.12.2007
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Weihnachten - das Fest der Familie. Mehrere Hundertschaften Metaller aus Europa nahmen sich dies zu Herzen und pilgerten zum sechsten Mal zum Swordbrothers, um mit der lieben Metalfamilie eine z�nftige, laute Party zu veranstalten. Volker hatte diesmal ein extrem gl�ckliches H�ndchen mit dem Billing, immerhin waren alle Bands mindestens ziemlich gut. Ausf�lle gab's keine zu beklagen, die Stimmung war blendend und die Musik vom feinsten.
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Icy Steel
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Icy Steel waren bereits in der Mitte ihres Sets, als wir den Club enterten, aber die Band zog mich sofort in ihren Bann, ebenso wie die bereits zahlreich vor der B�hne versammelten Banger. Kein Wunder: epischer Kauzmetal aus Italien ist selten verkehrt, man denke nur an Wotan, Battle Ram und die heute headlinenden Doomsword. Icy Steel reihen sich hier nahtlos ein. Mit allerhand Pathos und guten Songs brachte die Truppe das Publikum mehr in Wallung als jeder andere Opener beim Swordbrothers bisher. Das kultige Italo-Englisch des S�ngers und die sichtbare Begeisterung der Band, vor einem solchen Publikum spielen zu d�rfen, sorgte f�r einen ordentlichen Sympathiebonus, den Icy Steel aber eigentlich nicht n�tig haben, denn die Musik spricht f�r sich. Beide Daumen nach oben, klasse Er�ffnung! (Till)
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Kingscrossing
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Mit Kingscrossing war anschlie�end die erste von drei amerikanischen Bands am Start. Die Truppe stieg mit der Bandhymne "Kingscrossing" ein und machte von Anfang an klar, da� hier keine Anf�nger am Werk waren. Kingscrossing stellen zwar keine H�rterekorde auf und geh�ren auch nicht gerade zu den agilsten Bands auf der B�hne, aber musikalisch war das ganz sch�n hochwertig, was die versammelte Metalgemeinde hier zu h�ren bekam. Eine Menge ausgefeilte Harmonien, ein kompetenter S�nger und eine irgendwie mystische Atmosph�re, mit diesen Tr�mpfen k�nnen Kingscrossing live auf jeden Fall punkten und heute einen bleibenden Eindruck hinterlassen. (Till)
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Skelator
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Der Kultfaktor erreichte dann bei Skelator ungeahnte H�hen. Gleich beim ersten Song war klar, was Sache ist: sperriger Waldschratmetal Marke Brocas Helm oder Cirith Ungol, gewollt episch und doch so seltsam, ein wahres Fest. Der S�nger jaulte in h�chsten T�nen, poste ordentlich mit seinem Schwert herum und zeigte, da� man mit so einem Teil auch ganz famos Luftgitarre spielen kann, w�hrend seine Kollegen ein eher unspektakul�res Outfit pflegten (wei�es T-Shirt hier, blaue Schlabberjeans �berall), aber ordentlich gebangt wurde �berall, und das schlie�t auch das Publikum mit ein. Solche Shows liebt das Swordbrothers-Publikum nat�rlich. Musikalisch bot das Quintett an kultigen truen, kauzigen, sperrigen und richtig geilen Songs u.a. "You travelled many miles (for a Heavy Metal show)", "Siege of Gondor", "Death to the false" und das viertelst�ndige "The wrath of Odin's sons" dar. Hammershow, alleine f�r Skelator h�tte sich die Anreise gelohnt. Meinen Respekt f�r diese Band, die sich sicherlich bewu�t ist, da� sie mit ihrer Musik niemals gr��ere Kreise ansprechen wird und trotzdem an ihrer Linie festh�lt. (Till)
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Silver Fist
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Silver und seine Truppe sind ja schon gerngesehene G�ste auf deutschen Festivals, also war es an der Zeit, da� sie auch mal Andernach heimsuchen. Nun denn, trotz der Sprachbarriere war es eine �beraus geile Show, die die Spanier hier mal wieder auf die Bretter legten. Ob "L�grimas de sangre", "Cielo o infierno" oder der alte Muro-Hammer "Tel�n de acero", Silver Fist rockten ordentlich das Haus und brachten mit "Balls to the wall" zum Schlu� noch eine gelungene Coverversion inklusive Einleitung durch die A-Team-Titelmelodie, hehe. Zwar bleibe ich dabei, da� Silver Fist nicht an Muro heranreichen, aber die heutige Show war definitiv verdammt gut, und von mir aus k�nnen die Herren gerne jedes Jahr nach Deutschland kommen und uns mit ihrem Stierkampfmetal begl�cken. Ich bin auf jeden Fall wieder dabei. (Till)
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Warrant
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Mit den Nachr�ckern Warrant war zum ersten Mal eine Band zum zweiten Mal beim Swordbrothers dabei, noch dazu diesmal die einzigen deutschen Vertreter - und der Kultfaktor der Band sorgte daf�r, da� es in der Halle verdammt voll wurde. Die Begeisterung kannte keine Grenzen, als der Enforcer pers�nlich auf der B�hne auftauchte und die Schatzkiste des Teutonenmetals ganz tief ge�ffnet wurde. Neben der Warrant-Hymne schlechthin - "The enforcer" - brachten mal wieder "Torture in the tower", "Bang that head", "Betrayer", "Ordeal of death" und die anderen Songs das Publikum ordentlich zum kochen. Es sieht so aus, als ob uns das Trio noch lange erhalten bliebe, und das ist wohl auch ganz gut so. (Till)
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Memory Garden
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Memory Garden sind nun nicht gerade die trueste Band des Erdballs, doch ein wenig Doom darf zur Abwechslung auch mal sein. Gen�gend stilistische N�he zum Power Metal ist bei den Schweden aber gegeben, so da� sie im Billing nicht wie ein Fremdk�rper wirkten. Die Band zeigte sich auf der B�hne sehr agil und fuhr songtechnisch so manches schwere Gesch�tz auf, man darf ihnen einen gelungenen Auftritt attestieren. Allerdings ist das starke Lispeln des S�ngers doch ein Punkt, der beim Publikum teils f�r Irritation, teils f�r Belustigung sorgt, so da� der gute Mann vielleicht mal einen Logop�den aufsuchen sollte. Man geht ja nicht zu einem Metalkonzert, um dort Thamthon, den thyrischen Thittenstrolch thu thehen. (Till)
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Zandelle
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Ich mu� ja gestehen, da� ich Zandelle bis zum heutigen Tag nur dem Namen nach kannte, doch bei dieser Show gibt es wohl nichts, was ich in meinem Leben schneller �ndern sollte. Meine Fresse war das geil! Der Power Metal der New Yorker verbindet die besten Elemente des US Metals und der melodischen europ�ischen Schule und f�gt sie zu einer Einheit zusammen, die nahezu ihresgleichen sucht. Geile Riffs, powervolles Drumming, flinke Soli und ein erhaben dar�ber thronender Gesang, dargeboten von einer engagiert und souver�n aufspielenden Band - Zandelle boten eine der besten Shows des Tages, wenn nicht gar die beste. Wo Skelator die kauzige, ruppige Seite des US Metals repr�sentieren, klotzen Zandelle mit Virtuosit�t und verlieren sich trotzdem nie in sinnlosen Frickelorgien. Liebe Leute, diese Band sollte noch auf so mancher hiesigen B�hne zu sehen sein, macht das verdammt nochmal m�glich! (Till)
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Doomsword
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Zu guter letzt standen die Headliner Doomsword auf dem Programm. Von ihnen d�rfte jeder echte Metaller schon geh�rt haben, und nachdem sie sich in den letzten Jahren in Deutschland ganz sch�n rar gemacht haben (im Vergleich zur Omnipr�senz 03/04), war ich auch mal wieder richtig hei� auf die Band. Da war ich nicht alleine; nachdem es bislang so ausgesehen hatte, als h�tten schon viele Besucher den Heimweg angetreten, war der Laden beim Intro der Italiener pl�tzlich rappelvoll und Deathmaster wurde mit frenetischem Applaus begr��t. Der Mann ist einer der wenigen, der es in der eigentlich antikommerziellen Undergroundszene zu so etwas wie Starstatus geschafft hat, keine Frage. Mit viel Charisma und deutlich gereiften Sangesk�nsten war der gute Mann auch der absolute Blickfang auf der B�hne, wobei ihm der manisch posende Bassist ganz sch�n Konkurrenz machte. Und all die lieben Klassiker waren da: "Sacred Metal", "Swords of doom", "Onward into battle", "Shores of Vinland", es war richtig geil. Da st�rte auch das ganz sch�n in den Sand gesetzte "Steel of my axe" nicht sonderlich. Doomsword sind eben nicht nur eine verdammt gute sondern auch richtig sympathische Band, der man gerne so manches verzeiht, so lange sie ihren Eid, niemals von den epischen Pfaden abzuweichen, halten. Und wie es sich f�r einen echten Swordbrothers-Headliner geh�rt (im Gegensatz zu anderen Schlu�bands, die eher Rausschmei�erfunktion erf�llten), wurden am Ende nochmal eine Menge Fans auf die B�hne geholt, um die Party zu einem sch�nen Abschlu� zu bringen. Geiler Gig von Doomsword, geiles Festival, im September sind wir wieder dabei! (Till)
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Fotos: Angela Stamm, Till
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