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Konzerte Festivals


Headbangers Open Air

Brande-Hörnerkirchen, 11.-12.7.2003



Das HOA hatte im letzten Jahr gar hervorragende Pressereaktionen geerntet; von der größten Gartenparty der Welt war die Rede gewesen, von der entspannten und weniger überlaufenen Alternative zu Wacken…und das Billing war dieses Jahr auch sehr überzeugend; von Altmeistern wie Blitzkrieg oder Killer bis Frischfleisch wie Stormwarrior oder Metal Inquisitor waren eine Menge geiler Bands am Start, keine Frage also, daß ich mir dieses Jahr mal das HOA geben würde.
Von Frankfurt in die Pampa zwischen Hamburger Hafen und Nordsee ist’s ein ganzes Stück, dementsprechend verbrachten wir den Tag auch bei glühender Hitze aufm Highway, und die Sonne stand bereits sehr tief, als wir schließlich nach mühsamer Orientierung an den kleinen Schildern auf den Zeltplatz eierten. Ausgestiegen und das erste, was wir bemerkten, waren einige stockbesoffene Japaner, die „Campei“ lallend an uns vorübertorkelten. Das waren Solitude, die am nächsten Tag als zweite Band auf die Bretter sollten. Ansonsten waren auf dem recht kleinen Platz noch nicht allzu viele Zelte versammelt, wir bauten unsere Domizile auf, öffneten das erste Bier und nahmen mal das Festivalgelände in Augenschein. Ein alter Bauernhof, die recht kleine Bühne mit Pflug und Wagenrädern dekoriert, sehr rustikal…der Einlaß war ein kleiner Weg in den Hof, und die obligatirische Metalbörse sollte in der Garage stattfinden. Alles also wirklich sehr klein gehalten. Die Musiker zelteten hinter dem Haus, und zur sanitären Versorgung waren immerhin zwei Dixis angekarrt worden (sollten am nächsten Tag immerhin vier werden). Für die Wasserversorgung mußte anscheinend das Wohnhaus herhalten. Da kommt einem Wacken schon glatt wie Luxus vor…aber wir wahren Warriors of Glory Metal waren schließlich nicht zum Duschen, sondern zum Bangen hergekommen. Irgendwann fielen wir dann in den Schlafsack, und ich freute mich tierisch auf den nächsten Tag.



Freitag, 11.7.2003



Andere Festivals beginnen kurz nach Sonnenaufgang, auf dem HOA ist die erste Band dagegen um 18.00 dran. Blieb also noch genügend Zeit, um den Tag sehr gemütlich zu beginnen, einen Trip zu Hellion zu starten, die Gegend etwas zu erkunden (da gab?s wirklich nur Pampa weit und breit, keinerlei Zivilisation), Kontakte zu knüpfen und die Zahl der Besucher zu schätzen. Mehr als 700 waren?s garantiert nicht, wirklich schön übersichtlich. Am späten Nachmittag ging?s dann aber endlich los. Meeetaaaal!!

Bäd Influence
Die Lokalhelden Bäd Influence, die schon des öfteren dabei waren, hatten die Aufgabe, das Festival zu eröffnen. Geboten wurde solider Power Metal, der mich nicht wirklich mitriß aber durchaus Gefallen fand. Erwähnenswert wären zum einen die gelungene Coverversion von "In union we stand" und zum anderen die Tatsache, daß die Norddeutschen eine Frau an der Gitarre beschäftigen, die auch beinahe den ganzen Gig hindurch wie eine Berserkerin bangte. Ein hübscher Farbklecks in der Männerdomäne Heavy Metal. (Till)

Solitude
Mein Gott, die Japaner müssen ja einen Herzinfarkt kriegen, dachte ich. Fliegen um die halbe Welt, um auf einem deutschen Festival spielen zu können, und dann geht?s nur auf diesen Bauernhof. Offensichtlich hatten sich die vier aber am Vorabend eine Menge neuer Freunde ersaufen können, jedenfalls stand eine Horde "Solitude!" brüllender Bombenleger vor der Bühne und bereitete der Band einen großartigen Empfang. Sichtlich begeistert von den Fanreaktionen eröffneten die Japaner mit dem vom HOW-Sampler bekannten "Virtual image". Auffällig war die Länge der Stücke, in ihrer Dreiviertelstunde kam die Band gerade mal auf sechs Songs. Dafür waren sie aber nicht abwechslungsreich genug arrangiert, was doch für ein paar Langeweilmomente sorgte. Die CD bräuchte ich nicht unbedingt, live sind Solitude aber wirklich sehenswert, da sie sich voll ins Zeug legten und sehr viel Spielfreude versprühten. Übrigens steht auf dem HOA jeder Band, mit Ausnahme der letzten Bands des Tages, die gleiche Spielzeit zu, was ich wirklich sehr fair finde. (Till)

Stormwarrior
Stormwarrior war die Band des Billings, auf die ich mich am meisten freute, liebe ich doch ihr Album heiß und innig und konnte es kaum erwarten, sie endlich einmal live zu sehen. Die Hamburger zockten dann auch in gegenüber der Platte stark verändertem Line-Up (nur Thunder Axe ist noch dabei) ihren Retro German Speed Metal sehr tight und kraftvoll herunter. Außer "Heavy Metal fire" bestand die Setlist ausschließlich aus Songs des Debütalbums, obwohl auch noch zwei neue Stücke auf dem Zettel standen, welche aber wohl dem Zeitplan zum Opfer fielen. Schade aber die nächste Scheibe soll ja noch dieses Jahr kommen. So blieben Songs wie "Signe of the warlorde", "The axewielder" und "Bounde by the oathe" zum begeisterten Abbangen. (Till)

Nightshade
Solitaire zog ich mir nicht rein, da ich eine kurze Pause brauchte, bei Nightshade war ich aber wieder vorne. Die Q5-Nachfolger boten einen routinierten, professionellen Set, der weniger aus brachialem Speed bestand, trotzdem aber ekstatische Moshpits im Publikum auslöste. Seltsam?den größten Anklang fanden erwartungsgemäß die älteren Stücke wie "Missing in action" und "Steel the light". (Till)

Sacred Steel
Für mich persönlich die Überraschung des Festivals! Während ich Sacred Steel auf Platte nie so recht mochte und auch live als eher belustigende denn begeisternde Band in Erinnerung hatte, konnten sie mich an diesem Abend vollkommen überzeugen. Gerrits Stimme ist mir immer noch zu Minnie Maus-mäßig, er kam ansonsten aber sympathisch und bodenständig rüber, die Musiker zockten ihr Material tight herunter, und Jörg Knittel kommt mittlerweile sogar ohne Nieten auf der Bühne aus. Geboten wurden Songs aller vier Alben, das Publikum ging gut mit, und obwohl mir mancher später berichtete, er hätte Sacred Steel schon deutlich besser live gesehen, hatte ich nach der Show ein zufriedenes Grinsen im Gesicht. (Till)


Victims of Madness
Die Headliner/Rausschmeißer (Zutreffendes bitte dem persönlichen Empfinden nach ankreuzen) des Abends waren eine Coverband, welche sich anscheinend aus Teilnehmern des Wackenforums zusammensetzte. Was beweisen dürfte, daß ein Internetanschluß heutzutage wohl wichtiger ist als Gitarrenunterricht, wenn es darum geht, auf einer Festivalbühne zu stehen. Es klang schlichtweg grauenhaft. Wer braucht denn schon Timing, sicheres Zusammenspiel oder auch nur gestimmte Gitarren? Jede Schülerband hätte sich für dieses Niveau in Grund und Boden geschämt. Wie man selbst Songs wie "Paranoid" oder "Breaking the law", bei denen ich das Unterlaufen eines Spielfehlers bislang für eine Unmöglichkeit gehalten hatte, total verhunzen kann, wurde an diesem Abend eindrucksvoll bewiesen. Die Besetzung roulierte beständig, das Niveau blieb allerdings gleich. Zwischendrin wurde es auch mal hörbar, als Gerrit (Sacred Steel) und Blumi (Metal Inquisitor) die Instrumente ergriffen, um "Balls to the wall" darzubieten. Unter dem humoristischen Aspekt war das ganze wirklich sehenswert, trotzdem werde ich diese Kaspertruppe in Wacken meiden, allein schon aus Solidarität gegenüber all den tausenden von Bands, die für eine solche Chance ihre Seele verkaufen würden und dann wegen einem Haufen Dilettanten, die lieber vor dem PC als im Proberaum sitzen, nicht aufs Billing können. (Till)


Samstag, 12.7.2003


Emerald
Der Tag begann mit den größten Epic Metal-Fans, die die Alpen zu bieten hatten. Ich kannte Emerald bislang nur dem Namen nach, doch was sie hier auf die Bretter legten, begeisterte mich vollkommen. Refrains bei denen die Faust einfach in die Luft gereckt werden MUSS, zweistimmige Soli in die ich mich hätte reinlegen können, es war der helle Wahnsinn!!! Für mich stand die beste Band des Festivals hiermit fest, kommt ihr mir doch alle mit irgendwelchen 80er-Legenden, Emerald waren die Kings! Mit Virgin Steeles "On the wings of the night" bewiesen die Schweizer einmal mehr sehr guten Geschmack, die eigenen Songs standen dem aber in nichts nach. Erwartungsgemäß wurde der Auftritt mit der alten Kulthymne "Medieval Steel" beschlossen, und so mancher verdrückte sich die eine oder andere Träne darüber, daß er diesen Song endlich mal live hören durfte. Ich auch. All hail Emerald!!! (Till)


Metal Inquisitor
Die Koblenzer hatte ich bereits dieses Jahr gesehen, und auch dieses Mal konnten sie wieder voll und ganz überzeugen. Songs wie "Beware" oder "Four by four" knallen halt immer so richtig schön rein und klingen wunderbar nach alten Zeiten. Das Publikum sah?s ähnlich und feierte die Band ordentlich ab, so daß Metal Inquisitor glatt noch ein eine Zugabe geben mußten. Wo gibt?s das denn sonst für die zweite Band des Tages? So kam ich doch noch in Genuß meines persönlichen Inquisitor-Faves "Resistance is futile". Einzig die Frage, warum Blumi heute ohne seine schreckliche schwarzweiße Spandex angetreten war, blieb unbeantwortet. (Till)


Cryonic Temple
Schweden. Melodic Speed. Songtitel wie "Metal number one?, "Metal brothers? und "Steel against steel?. Bitte weiter zum nächsten Review. Naja eigentlich waren sie ganz lustig, aber die Offenbarung habe ich hier nicht erlebt. Der Sänger mühte sich sehr ab, die Töne zu treffen, und die Instrumentalisten spielten auch sauber, nach den beiden vorangegangenen Killerbands waren Cryonic Temple aber ein Abstieg. (Till)

Skanners
Nachdem ich den Killers-Gig zu Nahrungsaufnahme und Ausruhen genutzt hatte, wollte ich mir gerne Skanners anschauen, die mir vollkommen unbekannt waren. Die Italiener stampften dann sehr Priest-mäßig in die Meute, und der herrliche Titel "Metal party" umschreibt die Musik sehr treffend; Skanners versprühten eine Menge guter Laune. Zwar hielt sich der Großteil der Band cool posend im Hintergrund, das machte der Sänger aber mehr als wett: er sang nicht nur makellos sondern turnte und hüpfte pausenlos durch die Gegend, schnitt Hollywood-reife Grimassen, und ich hatte eigentlich die ganze Zeit das Gefühl, einem zugekoksten Halbirren zuzuschauen. War jedenfalls sehr unterhaltsam, und der tosende Applaus nach dem Gig war mehr als gerechtfertigt. (Till)


Final Breath
Von einigen wenigen Ausnahmen abgesehen war das HOA eigentlich ein reines Power Metal-Festival. Ich bin der letzte, der sich darüber beschwert, aber ein bißchen Abwechslung ist auch mal ganz nett. Final Breath wirkten als einzige Death Metal-Band des Billings dann auch wie ein Stück rohes Fleisch, und ich fand?s geil. Fragt mich nicht, in welche Richtung die Musik ging, war viel zu sehr mit abgrunzen beschäftigt als daß ich mich um solche Details hätte kümmern können. Sehr fette Show! (Till)


Thunderstorm
Nach dem Geknüppel bitte die Geschwindigkeit drastisch reduzieren, die strahlende Sonne ignorieren und Melancholie auspacken, Europas neue Doomhoffnung setzt zur Landung an. Schlagartig verbreitete sich ein Gefühl von Schwermut über dem Bauernhof, als die Italiener die Bühne betraten und wunderbar langsam loslegten. Die Candlemass-Reunion und das Doom Shall Rise-Festival scheinen diesem undergroundigsten aller Metalstile einen beachtlichen Popularitätsschub verpasst zu haben, jedenfalls war es vor der Bühne sehr voll, während Thunderstorm ihre verzweifelten, melancholischen, jedoch nie hoffnungslosen Songs darboten. Die Musiker gingen sichtbar in ihren Stücken auf und boten eine sehr emotionale Dreiviertelstunde, welche mich zutiefst berührte. Ich beneidete Volker um die am vorherigen Wochenende beim WFF stattfindende Saint Vitus-Reunion, doch die Italiener sind würdige Nachfolger der alten Helden. Danke Thunderstorm, eure Musik heilt Wunden. (Till)


Paragon
Die Hamburger waren bislang bei fast jedem HOA dabei und haben sich augenscheinlich eine größere Fanbasis erspielt, jedenfalls wurden Songs wie "Steelbound" und "Breaking glass" ordentlich abgefeiert. Hatte die Band auch verdient, der traditionelle Metal der Lokalmatadoren war alles andere als von schlechten Eltern. Der letzte Funke fehlte bei mir, trotzdem will ich die Leistung der Band nicht schmälern, denn die war wahrhaftig beachtlich. (Till)

Doomsword
Vielleicht hatten mir bei den Hamburgern irgendwie auch nur Fellunterhose und Streitaxt gefehlt, die Italiener boten jedenfalls ihren Epic Metal kompromisslos und schön klischeehaft dar. Irgendwie mutet es schon seltsam an, wenn Südländer nordische Götter und Helden besingen, doch das störte mich nicht wirklich. Bei Doomsword muß man einfach die Fäuste in die Luft recken und "Hail!" brüllen, denn sie lassen wahrhaftig alte Zeiten mit ihrer Musik wieder auferstehen. Dutzende von Warriors vor der Bühne fraßen der Band aus der Hand und gingen begeistert ab, ich auch. Poserpunktabzug gibt es aber für den Sänger; mit Trinkhorn im Gürtel auf die Bühne gehen und dann am Bühnenrand immer heimlich ausm Plastikbecher trinken, dzdz? (Till)


Exiled
Trespass mußten wegen eines Ruhebedürfnisses meinerseits nach Doomsword leider dran glauben, Exiled schaute ich mir aber an. Fand ich aber eher langweilig; solider Power Metal zwar der mich aber nicht zu packen vermochte. Muß man vielleicht öfter hören, mich wußten sie aber nicht zu überzeugen. (Till)

Blitzkrieg
Brian Ross kann?s immer noch, davon konnten sich die zahlreichen Anwesenden beim Headlinergig der Engländer überzeugen. Die in die Jahre gekommene Insellegende begeisterte vor allem den älteren Teil des Publikums, doch auch einige jüngere Semester waren von den alten Klängen recht angetan. Klang zwar alles etwas angestaubt, doch Blitzkrieg versprühten das sympathische Flair einer älteren Band, die aber niemals zur Selbstparodie verkommen ist. Ich freute mich jedenfalls, die Herren einmal live zu sehen und genoß natürlich vor allem die Bandhymne "Blitzkrieg". Daumen hoch für einen überzeugenden Auftritt. (Till)


Battle Ram
Der vierten italienischen Band des Tages oblag es, das Festival zu beschließen. Geboten wurde einmal mehr sauberer Power Metal amerikanischer Prägung, welchen ich mir allerdings mangels Kondition nicht bis zum Ende gab. Geschmack bewies man auch hier bei den Coverversionen, u.a. gab?s Songs von Jag Panzer und Fifth Angel zu hören. Jedenfalls ein netter Abschluß eines tollen Festivals. (Till)

Resümierend ist das HOA auf jeden Fall ein sehr empfehlenswertes Festival; ich habe mich in dem bunten aber nie hektischen Treiben jedenfalls sehr wohl gefühlt. Zu befürchten bleibt allerdings, daß das mit den Jahren zu viele Fans mitkriegen und das HOA langsam aber sicher zu einem zweiten Wacken wird. Bitte also die großen Namen weglassen, dann bleiben vielleicht zumindest die Leute, für die Metal bei Iced Earth beginnt und bei Slayer aufhört, fort. Und eine Verbesserung der sanitären Situation wäre auch nicht ganz schlecht…ansonsten aber: Daumen hoch für ein wunderbares Festival, nächstes Jahr kommen wir wieder.

   
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