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Obscene Extreme
Trutnov, Tschechien, 10.07.-12.07.2003
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...und so geschah es nun, dass mein erster Auftrag für dieses Webzine mich in das Riesengebirge der wunderschönen Tschechei führte - genauer noch nach Trutnov. Von Frankfurt aus bedeutet das eine 9 stündige Autofahrt, was als vertretbar gelten kann.
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Das Gelände:
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Dort endlich angekommen, zeigt sich den Augen des geneigten Betrachter das Bild eines Stadtparks, der, zu diesem Zwecke, als Campingplatz umfunktioniert wurde. (Wie auch immer man für so etwas eine Genehmigung erhält!!!) In einem anderen Teil jenes Parks und in maximal fünf Minuten zu erreichen, erschloß sich ein Amphitheater (auch Volksarena genannt), in dessen Zentrum die Bühne stand. Heisst im Klartext: Entweder man steht vor der Stage und geht ab, oder sucht sich einen von ca. 2000 Sitzplätzen und kann, ohne in Bedrängnis zu geraten, Musik und Szenerie genießen - sehr geil! (Olaf von Ohrblut)
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Desweiteren gab es noch ein „Nonstop-Bierzelt“ (in der Mitte des Bildes) mit nebenliegendem Metal-Markt. Auch ein Restaurant war in die Area integriert, das riesige Portionen für wenig Geld bot. Dass die Kroketten nach Pappe schmeckten wurde als Gegebenheit des Landes akzeptiert und weitgehendst ignoriert (Olaf von Ohrblut)
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Die Preise:
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Wirklich erwähnenswert scheint auch das Preisgefüge des Festivals - oder wie findet Ihr es, wenn Ihr für ein riesiges Schnitzel und einen richtigen Vollrausch in dem festivaleigenen Restaurant 8 Euro bezahlt und als Schmankerl oben drauf Macabre mit am Tisch essen? Herz, was willst Du mehr?
Der Liter (kaltes) Festivalbier war für 1,30 Euro zu haben, usw... (Olaf von Ohrblut)
Man sieht, da geht was...
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Die Bands:
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Selbst für jemanden, der sich schon lange mit der Szene beschäftigt, waren die meisten Bands schlicht weg unbekannt. Die ersten Bands des Freitags waren tschechische Undergroundbands, die wohl auch immer solche bleiben werden, fehlte es doch stetig an Originalität. Die erste Band die keinen 08/15-Grind spielte war George Bitch Jr. Sie fielen nicht nur durch ihren politisch orientierten Namen auf, sondern auch durch die Tatsache, dass der erste gute Mosh ihrem Gig inne wohnte. Fünf Stunden später ließen mich Eternal Suffering erneut hoffen, waren sie doch die erste Death-Metal-Band, die richtig brutal zu Buche schlug. Zwar erfüllten sie nicht die höchsten technischen Ansprüche, aber sowohl Show, als auch der Gesang und Drive der Musik führten zu dem Ergebnis: Standard DM der besseren Qualität. Die nächsten Bands bescherten dem nunmehr aufgeheizten Publikum eine gewaltige Lustorgie, denn Denak, Isacaarum und Dead Infection gaben sich nacheinander die Ehre. Alle drei Bands lieferten eine hervorragende Performance, da Sound und Show gleichermaßen überzeugten.
Als letzte und auch beste Band des Tages dann F.U.B.A.R, die einfach nur abgingen wie die Hölle. Sehr rotziger und schneller Grind mit dem besten Sänger des Tages. (Ein F.U.B.A.R.-Interview findet sich weiter unten)
Der Samstag begann, wie der Tag zuvor. Die ersten fünf Bands, alle dem Tschechischen Underground entsprungen, verwöhnten/entsetzen den Zuhörer mit Standard Grind ohne wirkliche Höhen und Tiefen.
N.C.C. war der erste Aufschrei der Originalität und ein sehr melodischer zugleich. Als nächste erwähnenswerte Band könnte man Welkin sehen, eine belgische Deathgrind-Band. Mit ihnen begann das Abendprogramm und der wirkliche Spaß. Resurrected und Fleshless heizten den Mosh gehörig auf, so dass Inhumate die Möglichkeit geboten wurde, den Gnadenstoß zu setzen, was sie dankend annahmen und in die Wege leiteten. Wer Inhumate schon einmal live gesehen hat weiß, welch ein Spektakel ein solcher Auftritt ist. Der Sänger der französischen Combo sah nicht nur aus, wie Eddi von Iron Maiden, er schlug auch mit seinem Mikro liebevoll den Takt auf seinem Schädel mit, unabhängig von den Blut, dass schon nach kurzer Zeit aus einer klaffenden Wunde rann. Springt nun jemand auf die Bühne, wird er sofort in die Show mit eingebunden, wie der junge Mann im Schwarzen Kapu auf dem nächsten Bild beweist. Diese Band war sehr sehr heiß!!!
Nach solch einen Spektakel ging es kaum noch besser und sowohl Obscenity, als auch die Cripple Bastards schafften es nicht eine solche Show zu liefern, doch dann waren Macabre an der Reihe. Der Headliner wurde seiner Rolle einfach gerecht und zerschmetterte alle anderen Bands, sowohl mit der Show, als auch mit ihren musikalischen Fähigkeiten. Hammer-Gig, Hammer-Band. Die einzige noch interessante Band, die nach Macabre spielen sollte, genannt „Who is my saviour?“, fiel leider aus, da sich Band und Veranstalter zerstritten. (Olaf von Ohrblut)
Inhumate
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Interview mit F.U.B.A.R.:
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Aufgrund des engen Zeitplanes waren nicht viele Interviews möglich, daher im folgenden einige kurze Gespräche mit den wirklichen Krachern. Zu Beginn F.U.B.A.R. aus den Niederlanden, bei diesem Interview war die ganze Band anwesend.
Metalspheres: Wie lange gibt es die Band schon?
F.U.B.A.R.: Die Band gibt es schon seit zwei Jahren und entstand aus einem Sideproject heraus.
Metalspheres: Wie gefällt euch dieses Festival?
F.U.B.A.R.: Sehr gut. Wie haben Bilder im Internet gesehen, so dass wir schon wußten, was uns erwarten würde, aber so cool haben wir uns es nicht vorgestellt. Viele coole Leute und alle sind scharf auf brutalen Grind Core.
Metalspheres: Zeltet Ihr hier, oder habt Ihr ein Hotelzimmer?
F.U.B.A.R.: Nein, leider nicht. Wir zelten hier. Wir sind hier in der Gegend mit dem Auto unterwegs. Gestern haben wir in Leipzig gespielt, vorgestern in Berlin und den Tag davor in Oschersleben.
Metalspheres: Eine stressige Woche also???
F.U.B.A.R.: (grinsend) Wohl eher eine Partywoche...
Metalspheres.: Habt ihr dann noch Volk mit euch, oder nur die Band?
F.U.B.A.R.: Nur die Band.... Wir haben das ganze Zeug in ein winziges Auto gesteckt und sind 12 Stunden lag hier her gefahren. (später sah ich dann das Auto und es war wirklich winzig...- Anm. des Verfassers)
Metalspheres: Zum Abschluß noch die Frage, als was Ihr eure Musik bezeichnen würdet?
F.U.B.A.R.: Wir mischen Grind und Crust Elemente zusammen. Das ist die Basis unserer Musik.
Metalspheres: Aber für meine Ohren war ein erkennbarer Unterschied zwischen euch und den anderen Bands, die ich heute sah!
F.U.B.A.R.: Das liegt wohl an den Crust - Einflüssen. Wir waren bisher die Einzige Band mit Crust - Einflüssen... (...und sie sollten es auch bleiben!- Anm. des Verfassers) (Olaf von Ohrblut)
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Interview mit Inhumate:
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Da ich nach dem Gig von Inhumate völlig geblendet war beschloß ich kurzerhand nach einem Interview zu fragen. Da dem Sänger aber sein Fans wichtiger waren (hat er auch schön recht; siehe Bild unten), nahm ich mit dem Bassisten Fred vorlieb.
Metalspheres: Hat der Gig Spaß gemacht?
Fred: Ja, natürlich. Es war eine Erfahrung hier zu spielen. Es ist ein Kultfestival für uns.
Metalspheres: Spielt ihr noch andere Show in Deutschland dieses Jahr?
Fred: Ja, wobei der größte Show auf dem HardCore and Metalday in Passau war.
Metalspheres: Um es kurz zu halten, irgend etwas, was du den Leuten sagen möchtest?
Fred: Ja! Wenn Ihr eine Band habt -viele Leute haben Bands- ist es nicht notwendig, sich ein Label zu suchen. Die wollen eh immer nur eure Kohle. Inhumate existiert seit 13 Jahren, wir haben das gleiche Lineup seit 9 Jahren, wir haben 3 CD´s auf dem Markt und die nächste kommt noch dieses Jahr. Ihr seht also, alles ist möglich!!!
Wir durften hier spielen, wir haben auf dem Fuck the Commerce gespielt und auch auf Festivals in der Schweiz und in Holland. Alles selbst produziert, kein Label und es läuft. Es ist purer Underground...
Metalspheres: Vielen Dank! (Olaf von Ohrblut)
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Interview mit Macabre:
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Als letztes nun Macabre. Hier ist eine kleine Geschichte von Nöten, um die Umstände, unter denen dieses Interview stattfand, zu klären.
Eines Tages saß ich in einem Restaurant im Herzen Tschechei. Ich erfreute mich an den Preisen und dem (guten?) Bier. Ich saß schon länger dort, deshalb war der Zustand meines Geistes schon leicht angetrunken. Plötzlich betraten Corporate Death und Dennis the Menace, ihres Zeichens Gitarrist /Sänger und Drummer von Macabre, jenes Restaurants. Da kein Tisch frei war setzten sie sich an meinen und so begann ein unterhaltsamer Smaltalk. Etliche Bier und lustige Kräuterzigarettchen weiter beschloß man dann, sich abends an meinem Zelt zu treffen. Gesagt, getan... (an dieser Stelle war nun auch Nefarious, der Bassist, dabei.)
Da es den Herren wohl gefiel, erschienen sie auch die nächsten Tage über in regelmäßigen Abständen. Bei einem dieser Besuche entdeckte Corporate Death meine Gitarre und gab ein (wunderschönes) Ständchen zum besten...
Später dann, beim Bier ergab sich auch die Gelegenheit für ein Interview.
Metalspheres: Was sind denn so deine Impressionen von diesem Festival?
Corporate Death: Es ist ein sehr schönes Festival. Es fördert die Underground-Bands und die wirklich brutale Musik. Das Obscene Extreme ist eines meiner Lieblingsfestivals - schön klein und gemütlich. Auf großen Festivals sind oft zu viele Menschen, hier ist das optimal.
Metalspheres: Okay, nächste Frage: Es wird bald eine neue Macabre-CD geben, erzähl uns einige Details.
Corporate Death: Ja, die neue CD ist fertig. Wir haben die Studioarbeiten vor ca. 2 Monaten beendet, sie wird am 23.09.2003 erscheinen und den Namen Murder Metal tragen. Auf ihr sind 13 Songs über die verschiedensten Killer zu finden.Auch einige Deutsche sind dabei. Ich glaube, dies ist unsere bisher beste und extremste CD. Also kaufen, kaufen, kaufen...
Metalspheres: Welche deutschen Killer habt ihr auf Murder Metal verewigt?
Corporate Death: Auf Murder Metal finden sich drei deutsche Killer. Hustan Feldmanierder, Peter Stunk und Fritz Harmann. Mein Lieblingssong ist Fritz Harmann- der Metzger.
Metalspheres: Warum singt ihr immer (und nur) über Serienkiller oder Massenmörder?
Corporate Death: Warum weiß ich auch nicht so genau. Es begann als ich 14 war. Ich laß Bücher über Killer, und fühlte ihnen gegenüber eine Faszination. Jeder wird davon ein bißchen fasziniert, doch meinen die meisten Leute, dass das nur eine Perversion ihres Geistes sei und schenken dem keine Beachtung. Ich schon, und als wir begannen Musik zu machen, war es ein leichtes, beides zu verknüpfen. In der Zukunft möchte ich mein Spektrum noch erweitern. Ich möchte gerne Filme über Killer drehen und selbst den Killer spielen oder Bücher über Killer schreiben. Es ist ein großer Teil meines Lebens und wird es wohl auch immer sein.
Metalspheres: Du hast mir weiterhin erzählt, dass ihr noch an einer Akustik-CD arbeitet.
Corporate Death: Ich habe zusammen mit Nefarious eine Akustik -CD aufgenommen. Sie heißt Morbid Campfiresong und wird noch dieses Jahr erscheinen. Auf ihr sind sechs Song, die wie Kindermusik klingen -aber natürlich mit Texten über Massenmörder... Klingt sehr nett und fröhlich, ist aber angereichert mit einem Maß an Schlechtigkeit.
Metalspheres: Wird sie auch unter dem Namen Macabre erscheinen?
Corporate Death: Nein, dieses CD erscheint unter dem Namen Macabre Minstrels.
Metalspheres: Okay. Abschließend noch für dich die Gelegenheit den Menschen etwas zu sagen.
Corporate Death: Danke für alles. Für die Unterstützung und Treue all die Jahre hinweg.
Schaut euch, wenn ihr möchtet, unsere Website an. Die Adresse ist http://www.murdermetal.com
Metalspheres: Vielen Dank für das Interview und Prost!!! (Olaf von Ohrblut)
Corporate Death
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