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Konzerte Festivals


Doom Shall Rise II

G�ppingen, Chapel, 2.-3. April 2004



Doom Shall Rise, die Zweite! Ein Jahr Vorfreude ging in erwartungsvolle Spannung �ber, als wir in unserem vollbesetzten schwarzen Mietauto mit verd�chtiger Leichenwagenoptik die Chapel in G�ppingen erreichten. Der auskunftsfreudigen einheimischen Bev�lkerung sei Dank ("Jo jo, do fahret'r d'Stroa� do nuff, do send scho ieber hondred Kamerade und doant scho warte!"), aber die sehr d�rftige Anfahrtskarte auf der Festivalhomepage sollte auch so ziemlich der einzige Kritikpunkt bleiben.
Was war das letztes Jahr f�r ein ph�nomenales Festival, dem Veranstaltungsort (einer Kindergartenturnhalle) zum Trotze, und nun sollten wir tats�chlich zwei Tage lang feinste Zeitlupenmusik in einer ehemaligen Kirche geniessen d�rfen! Tats�chlich erwies sich das von au�en etwas l�diert und f�r 500 Leute recht klein wirkende Gotteshaus als wunderbarer Veranstaltungsort mit gro�teils gutem Sound, und die gro�e Wiese davor wurde reichlich von gut gelaunten Doomstern zum Sonnetanken genutzt (Ade, Klischee! *g*), was dem Festival ein wenig Open Air Charakter gab.




Die Chapel in G�ppingen


The Doomsday Cult
Eine ganze Stunde Verz�gerung kam noch zustande, bis um 20 Uhr dann endlich die Instrumente mal nicht zum Zwecke des Soundchecks eingest�pselt wurden und The Doomsday Cult die Ehre hatten, den gro�en Doomdance zu er�ffnen. Und wie sie das taten: Nach nur wenigen Augenblicken war bereits der Gro�teil des Publikums in den Bann der vier Schweden gezogen. Songs wie „Into the Fog“ und „Devotion“ sind Doom in Reinkultur, bei denen die tiefblauen Augen von S�nger Jacob Nordangard scheinbar auf das Unendliche fixiert waren. Sonderlich aktiv wirkten die Nordl�nder auf der B�hne nun nicht, aber warum auch, wenn man beeindruckend die Musik f�r sich sprechen lassen kann?
Eine nette Anekdote am Rande lieferte das von dem im Danzig-Shirt gekleideten S�nger gleich mehrfach herausgeschmetterte „Mother“ im Text von „May-all die“. Da hat Mister Glenn D. wohl h�chstpers�nlich Einfluss auf die Entstehung der Lyrics gehabt. Auf die Musik sicherlich weniger, denn bei The Doomsday Cult quillt sehr z�hflie�ender traditioneller Doom mit ganz eigner Note aus den Boxen, f�r den sich kein direkter Vergleich anbietet. Gut so! Letztes Jahr konnten Doomshine zum Festivalauftakt ein dickes Ausrufezeichen setzen und The Doomsday Cult waren fraglos in der Lage, mit diesem schweren Erbe w�rdig umzugehen. Da war es keine Frage, nach dem Gig den Merchandise-Stand zu st�rmen, um dort ein Exemplar der auf nur 93 St�ck limitierten Eigenproduktion zu sichern. Aus musikalischen Gr�nden absolute Pflicht und daneben ein wirklicher Blickfang, denn welche Band ver�ffentlicht ihre Songs schon im handgemachten Papp-Hardcover mit Ledereinband und bis ins Detail kunstvoll ausgestaltetem Artwork? (Volker)


Spancer
Nach der gelungenen Er�ffnung gleich die gro�e Ern�chterung. Spancer gingen mit ihrem Stoner Rock reichlich erdig zur Sache, waren mir aber entschieden zu langweilig. Keine Melodien, die einen aufhorchen lie�en, keine Emotion, stattdessen ein Haufen uninteressantes Geschrubbe. Insbesondere das in eine ewig lange Gr�hlkreischbr�llschrammelh�mmerorgie m�ndende Ende des Sets nervte ganz sch�n, da waren sogar Drecksau noch besser. Danke nein, bitte nicht f�rs n�chste Jahr buchen. (Till)

Wall of Sleep
Der zweite und definitive letzte Fall dieses Tages f�r die Kategorie "Ern�chterung?: Wall of Sleep aus Ungarn waren nun nicht schlecht, aber meiner Meinung nach auch wirklich nicht sonderlich packend, was allerdings von einem guten Teil der Fans offenbar durchaus anders gesehen wurde. Man nehme eine Schnittmenge aus klassischem Doom, Stoner Rock, etwas Alternative sowie die Stimme eines guten Keith Caputo-Doubles und schon ist eine treffende Beschreibung des Vierers zusammengebastelt. Damit konnten Wall of Sleep ebenso wie Spancer ein gutes St�ck aus dem Rahmen fallen, aber ihren Songs fehlt dann doch der richtige Kick, um auf einem derartig gut besetzten Festival eine tragende Rolle spielen zu k�nnen. So schleppte sich das ganze 45 Minuten dahin, von denen ich das letzte Drittel dann doch lieber dem St�bern nach Rarit�ten an den Merchandising-St�nde widmete. (Volker)


Pantheist
Das einzige Manko, das man beim ersten Doom Shall Rise vielleicht h�tte ausmachen k�nnen, war das Fehlen einer Funeral Doom Band. So wurde es also h�chste Zeit f�r eine Premiere, f�r die man Pantheist eingeladen hatte, die mit ihrem aktuellen Album "O Solitude" im Gep�ck aus Belgien angereist kamen.
Und so verdunkelte sich der Nachthimmel �ber G�ppingen noch ein wenig mehr, als Pantheist ihre Hymnen der unendlichen Trauer anstimmten und damit f�r eher gemischte Reaktion im Publikum sorgten. Ein Teil schwelgte in Begeisterung, w�hrend der andere sich leicht irritiert zum Bierstand verzog. Funeral Doom ist nun gewiss Musik f�r einen ganz kleinen Kreis, aber die Belgier geh�ren mit Sicherheit zu den starken Vertretern, was an diesem Abend auch ganz klar runter Beweis gestellt wurde. Unendlich schleppende und leidvolle St�cke, die sich mitunter abrupt in gewaltigen Eruptionen entluden, bevor die Lava wieder langsam erkaltete und in ihren z�hen Lauf gelenkt wurde. Shape of Despair k�nnen einem dabei ebenso in den Sinn kommen wie die finnischen Genre-Pioniere Skepticism (Bitte, bitte, bitte f�r 2005!!!). Einen etwas ambivalenten Eindruck hinterliess S�nger Kostas, der in eine schwarzen M�nchskutte gekleidet und mit seiner theatralischen Gestik zwar eine kongeniale Umsetzung der Musik lieferte, aber f�r meinen Geschmack bei den Growls etwas zu r�hrend klingt und auch mit den cleanen Vocals nicht unbedingt gl�nzen konnte. Nichtdestotrotz ein wirklich sehenswerter Gig, bei dem ich den Idioten, die w�hrend den akustischen Parts lautstarke Unterhaltungen in den vorderen Reihen f�hrten, am liebsten Hausverbot erteilt h�tte... (Volker)


While Heaven Wept
1998 muss es gewesen sein, als ich zum ersten Mal eine �u�erst interessante Kritik �ber While Heaven Wept's "Sorrow Of The Angels" Album gelesen habe. Der Autor schrieb damals, dass es das traurigste Album war, dass er jemals geh�rt habe. Darauf hin bin ich also nicht darum herum gekommen "Sorrow Of The Angels" bei meinem �rtlichen Plattenhandel zu bestellen und vier Wochen darauf zu warten. Was mir in der Kritik versprochen wurde, bekam ich mehr als doppelt und dreifach zur�ck und seit dem hat ein Album meine Gem�tsstimmung selten so beeinflusst wie dieses. Dem entsprechend habe ich mich enorm auf den heutigen Gig von While Heaven Wept gefreut.
Und Tom Phillips (Voc., Git.), Jim Hunter (Bass), Angelo Tringali (Aushilfsgitarrist von Cold Mourning), Jason Gray (Drums) und Fred Provoost (Keyb. von Whispering Gallery) legten einen Abend hin, den niemand der Zuschauer vergessen wird. Bereits einige Stunden vor dem Auftritt war anhand der auffallend vielen While Heaven Wept Shirts im Publikum zu erkennen, wie sehr sich die Chapel in G�ppingen f�llen wird. Zu Songs aus der gesamten Bandgeschichte vom Debut "Lovesongs for the Forsaken" �ber "Thus With A Kiss I Die" bis hin zu den St�cken vom aktuellen Album in Form von "Of Empires Forlorn", "The Drowning Years" und "Sorrow Of The Angels" konnten alle Anwesenden eine geh�rige Portion Doom erleben. Besonders "Thus With A Kiss I Die" mit seinem wundervollen depressiven Text und den einzigartigen instrumentalen Parts vom bereits oben erw�hnten Album hat vielen Fans einen wunderbaren Auftritt beschert, wenn auch der Sound bei While Heaven Wept gewiss nicht der allerbeste war. Etwas entt�uschend war daneben trotz der absolut �berzeugenden Spielfreude und dem Niveau der f�nf Musiker, doch die Gesangsleistung von Tom Phillips, der sich erst gar nicht an den h�heren T�nen versuchte. Bei dem Niveau auf den Alben ist dies aber auch schwer beizubehalten, wie ich doch meinen m�chte. Nach etwa einer Stunde und verdammt viel leidvoller Lebensqualit�t war dann Schluss. Es kann nur jedem empfohlen werden, sich die Jungs aus Virginia mal anzuschauen. Es ist jeden Cent wert. (Alex)


Penance
Auf Penance aus Pittsburgh, Pennsylvania haben auf Grund ihres Bekanntheitsgrades so einige Anwesende gewartet und was diesen geboten wurde war schon sehr beeindruckend. Die Band spielt eine Art groovigen Doom (mit Betonung auf "groovig") und konnte damit das Niveau nach While Heaven Wept auf alle F�lle halten. Mit Songs aus der gesamten Penance Geschichte wie "Love Dies", "The Innocent", "Words Not Deeds", "Longsuffering", sowie "The Unseen" von "The Road less travelled" als Zugabe waren sehr viele der Doom-J�nger in den Penance-Bann gezogen. Ich fand die Band um S�nger Brian Balich und Bassistin Mary Bielich bereits einige Zeit vor dem Festival sehr interessant und z�hle mich nun seit dem Headliner Gig an diesem Abend zu den Fans der Band. Nicht nur durch die auffallend gute Soundqualit�t sprang der Funke von Penance auf die Fans sofort �ber, sondern auch der ganze Enthusiasmus der gesamten Band trug dazu bei. Nicht zu vergessen die verdammt starken Songs! Wie auch bei While Heaven Wept m�chte ich jedem empfehlen sich Penance live anzuschauen, wenn etwas aus ihm oder ihr werden soll. (Alex)



Samstag, 3. April 2004


Orodruin
Auch nach zwei Tagen DSR bin ich nicht auf die L�sung des R�tsel gekommen, warum gerade Orodruin bereits als Opener des Samstags auf die B�hne musste, denn schliesslich waren sie eine der Bands, auf der sich ein guter Teil des Publikums freute. Und so f�llte es sich auch bereits ansehnlich vor der B�hne, als die US-Amerikaner um 16 Uhr zu einem durch und durch �berzeugenden Gig antraten. Der Titeltrack des "Epicurean Mass"-Albums sorgte ebenso wie "Unspeakable Truth" f�r Begeisterung, die mit der ultimativen Lava-Hymne "Melancholia" noch gesteigert werden konnte. Orodruin spielen klassischen Doom Metal mit einem sehr warmen Gitarrensound und exzellenten Hooks, der gleicherma�en Fans von Candlemass wie auch von Saint Vitus (auch dieses Jahr wieder die mit den meisten Shirts vertretene Band) in Verz�ckung geraten l�sst. Auch ein noch taufrisches St�ck wurde pr�sentiert und verdiente sich den ausgiebigen Applaus ebenso wie das formidable "Creation through Death" redlich. Aber nicht nur aufgrund der Songauswahl konnte die Band �berzeugen, denn Mike Puleo bot eine ausgezeichnete Gesangsleistung und Gitarrist und Songwriter John Gallo geh�rt sowieso zu den charakteristischsten K�pfen der Doom Szene.
"Burn the Witch" bildete schliesslich den dynamischen Abschluss viel zu schnell vergangener 40 Minuten. Mit Bands wie Orodruin braucht es einem um die Zukunft des traditionellen Doom Metal jedenfalls nicht bange zu sein... (Volker)


Northwinds
Nachdem ein Review von Drecksau einem Interview mit den sp�ter auftretenden Mourning Beloveth bzw. sonstigem Desinteresse zum Opfer gefallen war, enterten Northwinds als dritte Band des Tages die B�hne.
Die Franzosen wurden im Vorfeld ver�chtlich als "Mainstream Doom" (gibt?s sowas?) abgetan, ganz so schlimm war?s aber nicht. Manche Passagen klangen schon verflucht lieblich und weckten leise Erinnerungen an Within Temptation, alles in allem boten Northwinds aber eine ordentliche Portion Gothic-beeinflu�ten Dooms, der durchaus nicht zu seicht f�r dieses Festival war. Mancher Song lie� auch richtig aufhorchen, und auch wenn die anwesenden Schicksalsj�nger eher verhalten reagierten, schlug sich die Band auf jeden Fall gut. Lieber eing�ngige Melodien als stumpfes Geschrammel, von mir aus k�nnt ihr 2005 wieder spielen. (Till)


Shepherd
Und gleich noch eine Band, die sicherlich keinen Konsens erzeugen kann. Ein guter Teil des Publikums tat es meinen MitfahrerInnen gleich und verzog sich nach draussen, wenn man nicht schon gerade dort geblieben waren. Ist aber auch schwere Kost, was die Berliner einem so vorsetzen... Was auf der letztj�hrigen Tour mit The Hidden Hand noch sehr viel eher klassischem Doom geklungen hatte, hat mittlerweile dominante Anteile einer Art sperrigem SlowMo-Noise-Rock, bei dem sp�testens das sicke Gekreische von S�nger "Kanzler" bei vielen f�r absolute Unverdaulichkeit sorgt. Eigentlich schade, denn der Vierer, der optisch eher auf Alternative schliessen l�sst, bot mal wieder eine absolut energiegeladene Show und trotz der wirklich rabiaten Vorgehensweise sind die traditionellen Doom-Wurzeln (vor allem in Form von Trouble) noch immer eindeutig durchzuh�ren.
Gerade bei dem Bassisten frage ich mich aber immer wieder, wie es anatomisch m�glich ist, sich in eine solche R�cklage zu begeben und dabei auch noch souver�n sein Instument zu spielen... Wie auch immer, f�r Freunde des gepflegten L�rms war es sicherlich ein cooler Gig und alle anderen konnten direkt im Anschluss ein nicht weniger eigenartiges aber ungleich traditionelleres Spektakel in Form von Spiritus Mortis betrachten. (Volker)


Spiritus Mortis
Und dann die durchgeknallten Finnen. Optisch erinnerten mich die Jungs bis auf einen Gitarristen schwer(!) an eine Crowbar-Coverband, musikalisch ging?s aber eher in die klassische Doom-Ecke. Gute Songs, guter S�nger, aber das war alles weniger interessant, denn noch mehr als die Ohren wurden bei Spiritus Mortis die Augen verw�hnt. Der eine Gitarrist bewegte w�hrend des gesamten Sets nichts als seine Finger und bot ansonsten ein grimmiges Pokerface (Haaalt, vergiss nicht diesen v�llig aus dem Nichts kommenden Windm�hlen-Schwinger mit dem rechten Arm! - Volker), w�hrend sich sein Kollege mit einem grauenhaft halbherzig angezerrten Sound minutenlang in denselben drei T�nen suhlte. Hiiilfe!!! Die Kr�nung war aber der S�nger, der nicht nur stimmlich sondern vor allem auch t�nzerisch voll und ganz �berzeugen konnte. Messiah Marcolin w�re vor Neid die Kutte geplatzt, so grazil bewegte sich dieses Walross �ber die B�hne der Kapelle. Metal und Bauchtanz passen eben doch zusammen! Zum Schlu� kam noch der S�nger von Reverend Bizarre mit toller Pilzkopffrisur auf die B�hne und br�llte drei Minuten wie gest�rt ins Mikro, dann war Feierabend. Wenn diese Band mal bei euch in der N�he spielt, geht ja hin - ein seltsameres Event gibt?s weder bei Laibach noch bei JBO. Garantiert! (Till)


Thee Plague of Gentlemen
Auch das DSR 2004 hatte mit den Belgiern am zweiten Tag einen Sludge Doom Vertreter, der ebenso wie die Leipziger Subversion im letzten Jahr zur besten Sendezeit die B�hne unter Beschlag nehmen durften. Auch wenn aufgrund einer Ruhepause in der ersten H�lfte des Gigs zugunsten sp�terer Highlights nicht allzu viel h�ngen geblieben ist, reicht es doch, um festzustellen, dass Thee Plague of Gentlemen neben Drecksau die brachialste Band des Festivals waren und damit in der gut gef�llten Chapel sehr gut ankamen. Der bullige Frontmann br�llte sich zu dem schwerstens groovenden und weitgehend melodiefreien Gitarrenfundament derart die Seele aus dem Leib, dass man das Einst�rzen der Kirchendecke bef�rchten musste. Sehr zu gute kam dem heftigen Stoff ein sehr transparenter Sound mit direkter Durchschlagswirkung. Wenn das Tempo mal ganz radikal zur�ckgenommen wurde, klangen die vier Belgier gar ein wenig nach Grief, deren Reunion-Gig auf einem kommenden DSR bisher leider nur ein Wunschtraum meinerseits ist... (Volker)

Mourning Beloveth
Das den ganzen Tag andauernde gespannte Warten hatte ein Ende als f�nf irische Herren gegen 22:30 Uhr die B�hne betraten. Eben diese bilden die Band Mourning Beloveth, nicht nur der einzige Vertreter des Doom / Death Metals auf dem DSR sondern eine DER Doom / Death Bands �berhaupt. Trotz massiver Einfl�sse alter Anathema und My Dying Bride spielen die Iren in der ganz eigenen Liga ihrer unglaublich z�hfl�ssigen, epischen und wundersch�nen Mammutsongs, von denen gerade einmal f�nf in die einst�ndige Spielzeit passten. Dass sie dabei nach wie vor ein Underground-Geheimtipp sind, kann jedenfalls mit Sicherheit nicht auf etwa mangelnde Klasse zur�ckgef�hrt werden, sondern liegt schlicht und einfach an der Ignoranz des Massenpublikums gegen�ber solcher Musik.
Nach einem halbakustischen Intro er�ffneten Mourning Beloveth ihre bezaubernde Trauerstunde mit "The Words that crawled", dem gut 12min�tigen Opener ihres zweiten Albums "The Sullen Sulcus" und liessen nicht den geringsten Zweifel daran, dass sie ihre Albumqualit�ten eins zu eins auf die B�hne bringen k�nnen. Getragen von unendlich traurigen Gitarren �berzeugte Frontmann Darren mit tiefen Growls und eindringlichen Clean-Vocals, die immer wieder die Unterst�tzung durch den gekonnten klaren und m�chtigen Gesang von Gitarrist Frank fanden. Basser Adrian und Drummer Tim bauten ebenso stoisch wie punktgenau ein bleischweres Rhythmusfundament, auf das sich die pr�chtigsten Melodien t�rmten und Zeit und Raum fast in Vergessenheit gerieten lie�en. Ebenso wie die Tatsache, dass die Band noch am Abend davor eine zum Totalabsturz f�hrende Begegnung mit dem schw�bischen Bier hatte, von dem man sich den Tag �ber m�hsam erholen musste. "All Hope is pleading?, ebenso vom Debut "Dust? wie das noch folgende "The Mountains are mine?, und "Narcisstic Funeral" waren absolute G�nsehautgaranten und "Part I? von der Split 7? mit Lunar Gate reihte sich m�helos in diesen beeindruckenden Reigen ein. Diese Band ist ganz ganz gro� und war an diesem Abend mit Sicherheit ein w�rdiger Co-Headliner f�r die folgende R�ckkehr der schwedischen Altmeister. (Volker)


Count Raven
Die von meiner Seite meisterwartete Band waren die Headliner des Festivals: nach Candlemass stand nun auch die R�ckkehr der zweitgenialsten schwedischen Doomg�tter an; the Return of the Mighty Raven!!
Fodde, Wilbur und Renfield sahen ja schon vor zehn Jahren alt aus, was sich mittlerweile nochmal ordentlich verst�rkt hat. Insbesondere Meister Fondelius h�tte ich nie im Leben wiedererkannt; mit gek�rztem Haar und Bart erinnerte er mich eher an K�pt?n Ahab mit Gitarre. Nichtsdestotrotz fand das Trio mit "Till death do us part" einen gelungenen Einstieg, der jede Kritikerstimme augenblicklich h�tte verstummen lassen, w�ren welche dagewesen. Stattdessen drehte das friedfertige Doompublikum ordentlich am Rad, bangte wie besessen, erklomm die B�hne, divte und erinnerte zum Gro�teil eher an eine Tankard-Show als an die Reunion der schwedischen Althippies. Die drei Musikanten nahmen das sichtlich erfreut zur Kenntnis und pr�sentierten einen vollen zweist�ndigen Set, der mit allerlei Leckerbissen gespickt war. "A hippie?s triumph", "Children?s holocaust", "High on infinity", "Leaving the Warzone", herrlich. Bis auf "Destruction of the void", dessen Fehlen doch einen bitteren Geschmack hinterlie�. Aber egal, der Rest des Sets war absolut �berzeugend, und mit der letzten Zugabe, einem Black Sabbath-Medley, wurden auch die Urv�ter des Doom nochmal geehrt. Sehr sch�n. Count Raven empfingen heute Abend jedenfalls so viele Huldigungen der ihnen bedingungslos ergebenen Fans, da� sie einfach weitermachen m�ssen - fehlt nur noch eine Plattenfirma, die endlich die n�chste Scheibe der Band ver�ffentlicht. Miskatonic, �bernehmen sie! (Till)


Ein Fazit dieses Festivals kann gar nicht anders als mit einem ganz gro�en Dankesch�n an die Veranstalter Jochen, Frank und Roman sowie alle anderen helfenden H�nde beginnen, die mit viel M�he und Herzblut auch dieses Jahr wieder ein exzellentes Treffen der Doom-Gemeinde auf die Beine gestellt haben. Dem ein oder anderen mag das etwa klassischer gehaltene Billing des letzten Jahres besser gefallen haben, aber zweifelsohne gab es auch diesmal Qualit�t am laufenden Band mit etlichen Highlights, die so schnell nicht in Vergessenheit geraten werden! Zu diesen H�hepunkten geh�rt auch die unvergleichlich famili�re Atmosph�re inmitten von enthusiastischen Doom-Fans, unter die sich wie selbstverst�ndlich auch die ganzen zwei Tage �ber fast s�mtliche Musiker gesellten, um ohne jegliche All�ren zusammen mit dem Publikum die emotionalste Form des Metals zu zelebrieren.
Ein wenig ungl�cklich war vielleicht, dass dieses Jahr die Bewirtung nicht mehr selbst in die Hand genommen wurde, denn dadurch erreichten die Getr�nke- und Essenpreise Wacken-Niveau, was einem Underground-Festival eigentlich nicht so gut zu Gesicht steht. Aber gl�cklicherweise war in Sachen Verpflegung die G�ppinger Innenstadt mit guten und g�nstigen M�glichkeiten nicht weit entfernt. Ansonsten gab es aber an dem wie f�r dieses Festival geschaffenen Ort wie gesagt nichts auszusetzen, so dass hoffentlich auch zum DSR III wieder nach G�ppingen gepilgert werden darf!
Und wieder ein Jahr Vorfreude...

   
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