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Konzerte Festivals


Maroon

15.01.2005, Sackfabrik / Magdeburg



Samstag verlief ich mich, wie nicht anders zu erwarten, in der Sackfabrik zur Hardcore-Night, um die Mannen von Maroon bei ihrem Handwerk zu bestaunen. Schon beim Ankommen merkte man, dass diese Band eine gewisse Zugkraft hat, denn um 22 Uhr war die Sackfabrik für ihre Verhältnisse schon bestens gefüllt.


Löschzug 23
Eine halbe Stunde später wurde dann auch die Musik aus der Dose gegen Live-Musik getauscht, die erste Band des Abends betrat die Bühne: Löschzug 23. Die Hardcore-Combo aus Burg legte sich auch ohne Aufwärmphase gleich mächtig ins Zeug. Die Jungs boten erfrischender Old-School-Hardcore mit melodischen Elementen und gelungenen Second-Voice Parts und erinnerten mich nicht nur wegen der Stimme von Frontmann Markus an Agnostic Front. Ich weiß, der Vergleich ist vielleicht ein bisschen hoch gegriffen. Doch was die Jungs da in den gut 40 Minuten von der Bühne bretterten, war einfacher, straighter Hardcore direkt von der Straße, nur eben ein bisschen lebendiger als die etwas in die Tage gekommen HC-Helden aus New York. Schade nur, dass das Publikum den durchaus gelungenen Auftritt nicht entsprechend honorierte und Zurückhaltung gegenüber Tanzlaune die Oberhand behielt. (Martin M.)

Final Punch
Die zweite Band des Abends war Final Punch aus Wolmirstedt, die sich im Ohrekreis mittlerweile einen beachtlichen Bekanntheitsstatus erspielt hat. Man sah einige Final Punch Shirts vor der Bühne rumspringen, die die Band während des ganzen Auftritts begleiteten. Jedoch blieb es bei der doch etwas spärlichen Ansammlung Tanzwütiger, was nicht unbedingt verwunderte, denn ihre Darbietung war doch sehr von Monotonie geprägt und strengte bisweilen sogar an. Daran konnten auch die beiden "Frontshouter" nicht wirklich etwas ändern, die ordentlich Aggressivität über durch die Mikros streuten und dabei ihre Stimmbänder keineswegs schonten. Ich für meinen Teil begnügte mich, wie die breite Masse der Anwesenden, mit dem Stand des neutralen Beobachters. (Martin M.)

Maroon
Kurz nach Tageswende erklomm dann die Nordhausener Metal-Core Brigade Maroon die Bühne und eröffnete mit "The Worlds Havoc" von ihrem aktuellen Album "Endorsed by Hate". Schon nach den ersten Sekunden bildete sich vor der Bühne ein Pit, in dem es heiß her ging: triefende Leiber und blutige Nasen verliehen dem Konzert die entsprechende Würze.
Maroon fanden eine gute Mischung um ihr Liedgut unter das Volk zu hämmern. So wechselten Songs des aktuellen Albums und dessen Vorgänger "Antigonist" in konstanter Regelmäßigkeit. Auch der zwischenzeitliche Ausfall einer Gitarre und das für meine Begriffe total übertonte Becken konnten der Band ihre Intensität und Power nicht rauben. Zwischen den Songs vermochte Frontmann Andre mit seinen Aufforderungen zum Tanzen und Stagediven den immer kleiner werdenden Pit mit frischen Menschen aufzufüllen, der es dann bei den vielen Mosh-Parts auch wieder ordentlich krachen ließ. Politisch wurde es auch noch, als Andre auf die Nazi-Demo zu sprechen kam, die an diesem Tage in Magdeburg stattfand und bei der sich die Band selbstredend an der Gegenveranstaltung beteiligt hatte.
Alles in allem wirkte die Show erstaunlich abgeklärt. Die Band spielte ihr Programm perfekt herunter und Sänger Andre stellte seine durchaus vorhandenen Entertainer-Qualitäten unter Beweis. Somit überkam mich das Gefühl, dass dieser Rahmen für ein Maroon Konzert ein bisschen zu klein ausfällt und die Band es verdient, ihre Musik auf größeren Bühnen zu verbreiten. Ich bin gespannt, wohin der Weg von Maroon führt. (Martin M.)

   
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