|
|
Konzerte |
Festivals |
Disbelief
21.05.2005, Giessen / Jokus
|
|
Bevor Zelte, Bierk�sten und sonstige notwendige Utensilien transportsicher f�r die anstehende Festivalsaison verstaut werden, lockte im Giessener Jokus noch einmal ein ansprechendes Death Metal Billing mit dem zugkr�ftigen Headliner Disbelief sowie sehenswerten Undergroundvertretern eine ordentliche Zahl von Headbangern an. Gut 200 Leute werden es sicherlich gewesen sein, die f�r reichlich Stimmung sorgten und mal wieder den Beweis daf�r lieferten, dass diese Spielart des Metal in der Gegend besonders gut ankommt.
|
Synchronic
|
Los ging es aber mit der noch recht jungen Frankfurter Band Synchronic, die erstmals seit einem Jahr wieder auf der B�hne stand und mit ihrem progessiven Material einen Kontrapunkt zu den noch folgenden Death Metallern setzte. Offensichtlich wurde schnell, dass die Band mit ihrem Sound zu polarisieren vermag, denn w�hrend ein Teil des schon recht zahlreich anwesenden Publikums sehr angetan war, verzogen sich nicht wenige an den Bierstand, um sich auf ihre Weise auf das noch Kommende vorzubereiten. Synchronic pflegen eine klar progressiv orientierte, aber trotzdem nicht wirre Variante des technischen Thrash Metals, klingen ein wenig wie Anacrusis in ihren komplizierteren Momenten und wurden sicherlich nicht zuletzt von Bands wie Civil Defiance (vor allem, was die ruhigeren Passagen angeht) und vor allem Cynic gepr�gt. Die �berwiegend recht kurz gehaltenen Songs bewegen sich gro�teils in nachvollziehbaren Gefilden und wenn das Gefrickel mal als Selbstzweck erscheinen mag, dann wird dieser Eindruck doch immer auch recht schnell wieder revidiert. Gerade da die Band zuletzt nicht live spielte und auch nicht umfangreich proben konnte, wirkte die instrumentale Darbietung doch sehr fl�ssig und gekonnt. Steigerungsbedarf zeigte sich in erster Linie noch beim S�nger, der zwar stimmlich sehr gut ins Gesamtbild passt, aber die teils sozialkritischen Texte noch etwas druckvoller vertonen m�sste. Synchronic pr�sentierten sich jedenfalls als Band mit viel Potential, die sich angenehm vom h�ufig servierten Einheitsbrei abhebt. (Volker)
|
Fallen Yggdrasil
|
Wir bewegen uns noch ein St�ck weiter nach S�den, um zu Fallen Yggdrasil und damit zu weitaus straighterem Stoff zu gelangen. Nachdem die umtriebigen Baden W�rttemberger nur bei einem Teil des Vorprogramms von Dismember dabei und deshalb nicht in Giessen vertreten waren, war es Zeit dies heute nachzuholen und Mittelhessen im Sturm zu erobern. Mit ihrem furiosen Auftreten ? vor allem Frontmann Simon Kratzer machte mal wieder reichlich Wind ? brachten Fallen Yggdrasil jedenfalls auch hier das Publikum schnell zum Mitgehen und d�rften sich einige zus�tzliche Freunde erspielt haben. Zum Zuge kam ein guter Teil des aktuellen Albums "Building up a Ruin to come", unter anderem "Babylonian Prayer", "Bequest", "I burn? und nat�rlich das vor allem live �berm�chtige "The Snake? als massiver Abschluss. Ein guter Auftritt, der allerdings ein wenig angesichts des Folgenden verblasste. (Volker)
|
Lay Down Rotten
|
Bereits der zweite Auftritt von Lay Down Rotten innerhalb etwas mehr als eines Jahres im Jokus und wieder mal ein Heimspiel, bei dem die Herborner kr�ftig von ihrem eigenen Anhang unterst�tzt wurden. Schon bei ihrem Gig mit Burden of Grief und Amok Vedar. hatten Lay Down Rotten sich als �berdurchschnittlich guter Vertreter des Death Metal pr�sentiert und da das mittlerweile erschiene Album "Cold Constructed" sich vor Lob von allen Seiten kaum noch retten kann, war die Spannung gro�, ob die Band sich auch in der Livepr�senz nochmals steigern kann. Bereits nach wenigen Minuten war die Frage aber auch schon beantwortet, denn trotz dauerhaft zu leise abgemischten Vocals lieferte die Band einen eindrucksvollen Auftritt, der Anspr�che auf einen Ehrenplatz in der deutschen Death Metal Liga legitimiert. Messerscharfe Riffs, ein absolut tightes Auftreten und die doppelte Grunz-Kreisch-Packung durch die Hinzunahme eines zweiten S�ngers sorgten nicht nur beim zahlreich erschienen Fanclub f�r Begeisterung, heute wurde das komplette Jokus in Beschlag genommen. Und wenn zu dem brutalen Grundger�st noch einige feine schwedische Melodien gemischt werden, dann wird "Beautiful Brutality" (von "Paralyzed by Fear") zum Programm. Dass die Jungs es technisch absolut drauf haben, bewiesen nicht zuletzt zwei saubere Coverversionen von Carcass sowie von Edge of Sanity. Letztere haben Lay Down Rotten sicherlich auch nachhaltig beeinflusst und mit "Darkday" hat man sich einen der besten Songs von Meister Swan� herausgepickt. (Volker)
|
Disbelief
|
Mittlerweile ist es gar nicht so einfach, noch etwas �ber Disbelief zu schreiben, da die Band gerade in der Rhein-Main-Region live derart pr�sent ist, was sich auch anhand bereits zahlreicher Reviews auf Metalspheres abzeichnet. Im Jokus hatten die Rodgauer aber ihren Premierenauftritt zu absolvieren und vor einem bereits gut aufgew�rmten und bangfreudigen Publikum von Anfang an leichtes Spiel. Nach dem Intro wurde der Gig mit "Sick" er�ffnet, neben dem noch folgenden "Rewind it all (Death or Glory)" sicherlich einer der besten Songs des neuen Albums. Auff�lligster Protagonist in einer souver�nen und auf den Punkt eingespielten Band war auch diesmal Frontmann Jagger, der sich die Seele aus dem Leib br�llte und bedrohliche Clean-Passagen ins Mikro raunte, obwohl es eigentlich ein R�tsel war, wie er sich noch auf den Beinen halten konnte. Bei den kurzen Ansagen zwischen den St�cken war n�mlich deutlich zu merken, dass Herr J�ger v�llig verstrahlt war und nur noch sinnentleerte Halbs�tze stammeln konnte. Wie auch immer, er hielt jedenfalls durch und schliesslich war es in der l�ngeren Spielzeit (Disbelief treten ja sonst zumeist im Vorprogramm anderer Bands auf) m�glich, auch mal ausgedehnter auf �ltere St�cke zur�ckzugreifen. Da ist der Bandhit "Misery" sowieso Pflicht, aber auch Selteneres wie "God? Master!? vom Deb�talbum wurde ausgegraben und in die Menge geschmettert.
Dass mir diese Band nach 20 Minuten jedes Mal zu monoton wird, mag subjektiv sein und angesichts der Abwechslungsarmut und permanent gleich aufgebauter Songs, ist mir auch der Jubel um jedes neue Album nicht so ganz nachvollziehbar. Einen durchschlagskr�ftigen Gig kann ich Disbelief aber auch diesmal gerne wieder attestieren. (Volker)
|
|
|
|
|
|