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Gorgoroth / 1349
23.November 2005, Darmstadt, Goldene Krone
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Bekanntlich ist der Sound in der Krone ja zumeist nicht der allerbeste, und so waren viele Leute nicht gerade sehr begeistert, als bekannt gegeben wurde, dass der Gorgoroth Gig aus der mittlerweile nicht mehr existierenden Live Arena nach Darmstadt in ebenjenen Laden verlegt worden war. Nichtsdestotrotz war man froh, dass die Herren aus dem Norden �berhaupt den Weg zu uns gefunden hatten. So war dann auch der Vorplatz zur Krone bereits fr�hzeitig mit einer Flut schwarzgekleideter Metaller gef�llt. Erstaunlich, da sich dort ansonsten h�chstens mal ein paar angetrunkene Punks aufhalten. Nach schier endloser Warterei hatten wir es dann endlich in den gut gef�llten Konzertsaal geschafft, um gerade rechtzeitig noch die ersten T�ne von 1349 mitzubekommen.
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1349
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Die hinter der Band errichtete Kulisse in Form eines gro�en Wikingerkopfes aus Plastik lie� mich ja zun�chst eher an eine schlechte Geisterbahn denken, was das Outfit anbelangte, hatten sich die Herren jedoch klassisch-schwarzmetallisch in Corpsepaint und Nieten geworfen. Mit Drummerlegende Frost am Start hatten sie schon mal den Popularit�tsbonus auf ihrer Seite, welchen sie auch dringend brauchten, da der Sound wirklich unertr�glich schlecht war. Abgesehen davon, dass man nur ein Staubsaugerartiges Brummen h�rte, fiel zudem auch ab und an der Bass aus, die Drums rummsten im Hintergrund, als ob jemand eine Wagenladung alte �lf�sser vom Laster fallen lie�e, kurzum: Feinheiten waren keine auszumachen. Obwohl 1349 generell eher die schnelle, heftige Black Metal-Variante spielen, bei der Soundfeinheiten nicht unbedingt von N�ten sind, konnte ich aus dem Matsch nur wenig musikalischen Genuss ziehen. Die Jungs gaben sich zwar alle M�he die Menge zu motivieren, indem sie permanent am Bangen waren, und einige offensichtlich Taube Zeitgenossen nahmen den Ruf auch auf. Insgesamt war die Reaktion des Publikums jedoch eher zur�ckhaltend, und das obwohl der Saal doch ziemlich voll war. Irgendwann gingen 1349 dann von der B�hne, und irgendwie war niemand wirklich traurig. Schade eigentlich, zumindest sah es so aus, als ob das, was die Nordm�nner da spielten, ganz interessant sein k�nnte. (Sonia)
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Gorgoroth
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Nun erwartete die Meute die wohl momentan skandaltr�chtigste Black Metal Band �berhaupt, so schaffen es Gorgoroth doch immer wieder, negativ (oder f�r den geneigten Fan auch positiv) aufzufallen, sei es bei der Live-�bertragung eines besonders bizarren Konzertes in Polen oder durch diverse Gef�ngnisaufenthalte ihrer Mitglieder. Immerhin verschwand erst mal die oberpeinliche Kulisse von 1349 zugunsten etwas formsch�nerer umgedrehter Kreuze, welche beim ersten und letzten Song entz�ndet wurden und einen sehr passenden Hintergrund f�r die Vorzeigesatanisten boten. Im klassischen Gorgoroth Corpsepaint betraten sie dann auch endlich die B�hne, um wie 1349 mit dem denkbar schlechtesten Sound zu k�mpfen, den ich seit langem geh�rt habe. Irgendwann fiel die rechte Box vor der B�hne aus, und erstaunlicherweise waren diese eineinhalb Lieder das Beste was ich h�ren durfte - n�mlich �berhaupt irgendwas, das man als Musik deuten konnte. Wiederum fiel andauernd der Bass aus, Feinheiten waren auch hier keine auszumachen. Der Vorteil lag in dem Fall in der manchmal etwas getrageneren Musik. Geboten wurde eine Mischung aus der Geschichte der Band: Zwei Songs von "Destroyer", n�mlich der Titelsong und "Om Kristen Og Jodisk Tru", mehrere Songs von der "Incipit Satan", "A World to win" und nat�rlich selbiger Titelsong, welcher nicht fehlen durfte und genaugenommen auch den H�hepunkt des Abends darstellte, sowie selbstverst�ndlich einiges von "Twilight of the Idols", ihrem noch immer aktuellen Studioalbum.
Dabei fiel auf, dass sich S�nger Gaahl offensichtlich f�r den Messias h�lt, denn au�er die Leute fast schon beschw�rend anzustarren und die H�nde zu erheben bewegte er sich fast gar nicht, w�hrend der Rest der Band ordentlich bangte. Was der Mann aber gesanglich hinlegte war nicht von schlechten Eltern, so sang er nicht nur perfekt clean sondern konnte sowohl rau kreischen als auch etwas tiefer grunzen, und so, wie das bei ihm alles aus den tiefsten Abgr�nden seiner Seele zu kommen schien, war das Ganze wirklich beeindruckend. Fazit des Abends war dann aber: Corpsepaint ist gut gegen Falten, Infernus sollte besser schwitzfestes Make up auftragen und Gaahl hat eine lustige Zahnl�cke, die beim Singen zum Vorschein kommt. Warum der Drummer, welcher nur eine Sekunde auf der B�hne zu sehen war, die ganze Schminkerei auch mitmacht, konnte nicht herausgefunden werden, und brennende Kreuze k�nnen auch irgendwie an Weihnachten erinnern. Des Weiteren: Bands, wenn ihr in der Krone spielt, bringt euere eigene Anlage mit! (Sonia)
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