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Böhse Onkelz / Manowar / Saxon
7.September 1997, Essen, Georg-Melches-Stadion
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Ab und an sehe ich mir ganz gerne auch mal Dinge an, die nicht unbedingt zum Kern dessen gehören, was ich als Lebensnotwendig ansehen würde. Mit Saxon und Manowar (!) im Vorprogramm waren heute also die Böhsen Onkelz an der Reihe, denen man einen kritischen Besuch abstatten wollte...
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Saxon
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Nachdem es am Eingang des Georg-Melches-Stadion schon zu vereinzelten Randalen gekommen war, kamen wir rechtzeitig hinein, um nach den vorangegangenen Pigheaded noch die alte NWOBHM-Legende Saxon sehen zu können. Selbst wenn man so fair ist und behauptet, daß Dixis auch auf anderen Festivals umgeworfen werden, Autos mit Omas und Opas mit Bierdosen zu bewerfen zeugt nicht gerade von einer Reife, die über das Kindheitsstadium hinausgekommen ist.
Doch konzentrieren wir uns lieber auf Saxon, denn die hatten es wahrlich verdient. Leider sahen das die meisten Onkelz-Fans nicht so, sah man nur vereinzelt einige Leute, welche die alten Texte von "Strong Arm of the Law" oder dem grandiosen "Princess of the Night" mitsangen. Doch davon läßt sich auch ein Biff Byford nicht beirren, der mit Sicherheit schon im Vorfeld über den heutigen Schauplatz Bescheid gewußt hatte. Glücklicherweise gab es auch weder Pfiffe noch sonstige negative Äußerungen über die Mannen aus England, war man doch von den vorangegangenen Jahren auch schon einiges anderes gewohnt gewesen. Letztlich blieb es bei einem guten Saxon-Gig, der die Band wieder ein gutes Stück vorangebracht haben durfte. (Dennis)
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Manowar
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Die Zeit war gekommen, daß die Kings of Metal selbst die Bühne entern sollten. Zum Wohle aller verzichteten Manowar heute auf einen Großteil ihrer "Show" und konzentrierten sich auf das, was sie können: Spielen. So wirkte man am heutigen Tage erstaunlich spielfreudig und es machte noch mehr Spaß, den Vieren beim Posen zuzusehen und Lieder wie "Army of the Immortals" oder das später auf der "Hell on Wheels - LIVE" veröffentlichte "Kings" mitzugröhlen. Trotz der knappen Spielzeit schaffte man es, eine Reihe von Klassikern herauszuholen, was zum Teil sicherlich auch daran lag, daß die Solos weitgehend ausblieben. Am Ende des Sets zerstörte Joey ordnungsgemäß seinen Baß und die Menge honorierte den guten Auftritt mit vergleichsweise großem Applaus. (Dennis)
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Böhse Onkelz
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Gegen 22 Uhr war es soweit, der gesamte Mob hatte sich vor der Bühne versammelt, während wir weit entfernt auf einer Tribüne standen um uns das Spektakel aus der Ferne anzusehen. Mit dem Intro der vergangenen Tour stieg man ins Set ein, welches aus genau den gleichen Liedern bestand, die auf der Tour im Jahr zuvor schon gespielt worden waren (zu finden auf der Live in Dortmund), mit Ausnahme von "Kirche", welches noch in die Mitte des Sets dazugepackt wurde. Tja, soll ich hier wirklich viele Worte über die Onkelz verlieren? Daß es weitaus bessere Sänger als Kevin Russel gibt steht außer Frage. Daß das Songmaterial der Frankfurter nicht gerade durch seinen übertriebenen Anspruch auffällt, ist ebenfalls kein Geheimnis. Und daß die Onkelz für ihre Fans ein Garant für gute Live-Auftritte sind sicherlich auch nicht. Musikalisch gesehen darf man von den Onkelz keine Wunder erwarten, die Performance und der Sound stimmten an diesem Abend dennoch. Was jedoch alles andere überwiegte waren die Ausschreitungen vor der Bühne, welche von Weidner mit einem Anti-Gewalt-Aufruf honoriert wurden. Insgeheim lachten sich die Onkelz jedoch einmal mehr ins Fäustchen über die Blödheit der Fans, welche noch immer ihren lange zurückliegenden Haßtiraden aus frühen Jahren hinterherlaufen und sich gegenseitig die Birne einschlagen. Und ich lache mit. (Dennis)
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