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Vader / God Dethroned / Severe Torture
28. September 2006, Berlin, K17
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Nun bin ich bereits zwanzig Jahre alt, und dennoch habe ich die wohl beliebteste polnische Metalband niemals auf der B�hne stehen sehen. Zumindest bis heute. Eigentlich seltsam, spielen Vader doch relativ oft in Deutschland und werden als super Live-Act gefeiert. Nun ja, umso gr��er war eben die Vorfreude auf diesen Abend. Zudem waren ja mit God Dethroned und Severe Torture zwei weitere erstklassige Bands als Support dabei. Die dritte Unterst�tzung namens Sardonic verpasste ich leider. Dabei war ich h�chstens eine Dreiviertelstunde nach Einlass drin. Normalerweise bekommt man zumindest noch die H�lfte mit. Ich gehe aber mal davon aus, dass die Osnabr�cker Death/Thrasher gut gerockt haben, auf Konserve tun sie dies zumindest. Und im Konsumieren von Alkohol waren sie auch ganz gro�, davon konnte man sich zwischenzeitlich �berzeugen?
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Severe Torture
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?viel wesentlicher als die Trinkgewohnheiten der Musiker ist aber wohl die Live-Performance. Mit den holl�ndischen Brutal Deathern von Severe Torture ging es dann auch schon mal mehr als ordentlich los. Auf den drei CDs gefiel mir der Sound bisher nie besonders, da mir vor allem f�r diese Art des Death Metal oft die Durchschlagskraft fehlte. Rein technisch haben es die Holl�nder wiederum definitiv drauf. Und das zeigten sie selbstverst�ndlich auch an diesem Abend. Vor allem den Gitarristen musste ich st�ndig auf die Finger gucken. Schon beeindruckend, was da heruntergezockt wurde. Soundtechnisch sprach mich das Ganze zudem auch noch viel mehr an als auf Platte und pr�sentierte sich weitaus brachialer. Ich muss allerdings gestehen, dass ich keinen Song einwandfrei identifizieren konnte, da ich mir die Holl�nder noch nicht allzu oft gegen das Trommelfell gepustet habe. An sich wirkte das Geschehen auf der B�hne aber trotz der Brutalit�t �berwiegend nicht allzu uneing�ngig, deshalb schlie�e ich darauf, dass das Quartett besonders Liedgut vom letzten Album "Fall Of The Despised" umgesetzt hat, dass noch eher auf melodischere Riffs setzt, als es die beiden Vorg�nger taten. Alles in allem war der Auftritt der vier jedenfalls �berzeugend. (Martin)
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God Dethroned
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Die zweite und letzte niederl�ndische Formation an diesem Abend stellten God Dethroned dar, auf die ich mich beinahe am meisten gefreut hatte. Immerhin packte ich mir ihr viertes Studioalbum namens "Ravenous" damals als eines meiner ersten Death Metal Alben �berhaupt in den Schrank. Auch heute hole ich das Teil noch gerne raus, um es mir gen�sslich anzutun, und alle weiteren Werke sind mir inzwischen ebenfalls ein Begriff, mit Ausnahme der brandneuen "The Toxic Touch", von dem an diesem Tage auch einige St�cke gespielt wurden. Diese klangen wie erwartet �berzeugend, packender waren aber nat�rlich die bekannten Songs, wie etwa das fies polternde "Villa Vampiria", das beinahe episch t�nende "Serpent King" oder auch solch eing�ngige St�cke a la "Sigma Enigma" oder "Warcult".
Schon bei Severe Torture war die Halle fast randvoll, bei God Dethroned fand dies aber noch seine Steigerung. Kein Wunder, da der Auftritt einfach wahnsinnig gut war, was man ja kaum anders erwarten konnte. Das niederl�ndische Quartett mit ihrem eigenwilligen Death Metal geh�rt sicher zu einen der interessantesten und besten (Live-)Bands dieses Planeten. Nicht, weil sie bescheuerte Choreographien vorweisen k�nnen, nein, ganz einfach deshalb, weil sie wissen, wie man Musik spielt, die begeistert. Einfach klasse! (Martin)
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Vader
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Mit den m�chtigen Vader konnte der Abend dann eigentlich nur noch mehr vers��t werden. Schon als die Mannen die B�hne betraten, stockte einem irgendwie der Atem. Respekt ist bei einer Band, die bereits so lange aktiv ist und so derma�en viele Ver�ffentlichungen mit Hitcharakter vorzuweisen hat, definitiv vorhanden. Witzig war auch das Windmaschinchen, welche den Polen elektrisierend durch die Haare fuhr und vor allem beim Intro einen atmosph�rischen und epischen Eindruck hinterlie�. Danach h�tte man die Kiste allerdings auch ausmachen k�nnen, hehe.
Sei es drum. Nachdem die Band starr und mit gesenktem Kopf ausharrte, bis die Einf�hrungsmelodie vorbeigezogen war, ging es in typischer Vader-Manier mit vollem Elan los. Wer wei� schon genau, das wievielte Konzert Vader da vorne eigentlich spielten, aber es wirkte so, als h�tten sie soviel Spa� daran wie am ersten Tage. Das ging einfach so derma�en ab, dass man eigentlich schon gar nicht mehr still stehen wollte, beziehungsweise konnte. Einfach nur fett! Ein anderes Wort k�nnte es wohl nicht so treffend beschreiben.
Auch an der Liedauswahl gab es rein gar nichts zu meckern. Wobei man sich auch mal die Frage stellen sollte, ob man dabei �berhaupt etwas falsch machen k�nnte. Haben Vader denn etwa schlechte Lieder? Ich kenne jedenfalls keines. Ganz besonders vom neuen Album sowie der "The Art Of War" Mini CD wurde einiges gespielt, aber auch so g�ngige Kracher wie "Wings" oder "Dark Age" d�rfen nat�rlich bei keinem Vader-Gig fehlen.
Auch der neue Drummer steht dem verstorbenen Doc (R.I.P.) in nichts nach, wie viele wohl schon am neuen Album bemerkt haben sollten. Es passt bei dieser Band einfach alles zusammen. Live sowie auf Konserve �berragend gut. Es gibt wohl kaum Death Metal Bands, die so gro� wirken. Vader haben wirklich soviel erreicht und scheinen nicht satt zu werden. Es bleibt zu hoffen, dass sie dies auch nicht so schnell werden. Mein erstes Vader-Konzert wird n�mlich hoffentlich nicht mein letztes gewesen sein. (Martin)
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Schlussendlich muss ich sagen, dass mir dieser Abend eines der geilsten Konzerte offerierte, denen ich jemals beiwohnen durfte. Vader und God Dethroned waren einfach umwerfend und auch Severe Torture waren wie erwartet sehr stark. Dass mir die witzigen Sardonic-Kerle auf der B�hne verwehrt blieben, ist sicher nicht allzu toll, aber die anderen drei Auftritte haben diese Scharte eigentlich ohne Weiteres ausgewetzt. So ein saugeiles Paket kriegt man eben nicht alle Tage geboten.
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