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Konzerte Festivals


Doro / Crystal Ball / Messiah's Kiss

29.Oktober 2002, Darmstadt, Centralstation




Messiah's Kiss
Etwas verwundert war ich schon, als ich die Halle betrat und ein gro�es "Messiah's Kiss" Backdrop die B�hne zierte, die zus�tzlich zu den angek�ndigten Crystal Ball als Support von Doro Pesch auftreten sollten. Etwas verwundert dar�ber schienen auch die Organisatoren zu sein, denn kurz bevor die Band die Bretter betrat wurde das Backdrop heruntergezogen und so waren einige der anwesenden Leute sichtlich verwirrt, als nun die Band um Ex-"Holy Mother"-S�nger Mike Tirelli vor einem "Crystal Ball"-Backdrop die B�hne enterte. Messiah's Kiss lieferten auch eine tolle Leistung, knackigen Powermetal, der sich zwar deutlich an Judas Priest oder Primal Fear orientiert und somit keinerlei Neuerung darstellt, andererseits aber ein gutes St�ck �ber dem Durchschnitt anderer 0815-Nachspiel-Combos liegt. Mit Ausnahme von einigen wenigen Songs konnte durchaus auch das Material �berzeugen, das man auf die Zuh�rer los lie�. Diese schienen zwar noch immer etwas verwirrt zu sein, aber wer h�tte auch erwartet, da� die �berwiegend �lteren Herrschaften auf Powermetal abfahren? Am besten gefiel mir �brigens "Reign of Fire". Und so scheint es eine weitere Band schaffen zu k�nnen. Den Sprung zu den gro�en oder zumindest zu denen, �ber die man heute sagen kann, da� sie die Zukunft sein k�nnten. Und wenn ich diese Abneigung gegen das dauerhafte Posen von S�nger Tirelli nicht h�tte, w�rde ich mich gerne dieser Prognose anschlie�en. (Dennis)

Crystal Ball
Crystal Ball hatten das Pech, da� schon beim ersten ihrer Songs, n�mlich "Dance with the Devil" ein einziger Sound-Mischmasch zu h�ren war. Das sollte sich auch den kompletten Auftritt �ber fortsetzen, zwar nicht so schlimm wie beim Opener, doch fiel hin und wieder das Mikro aus oder die Gitarre war mal wieder nicht zu h�ren.
Eigentlich mag ich ja Rock. Und Rock aus der Schweiz hat mitlerweile ja auch schon einen guten Namen. Crystal Ball stellen da auf Platte keine Ausnahme dar, ich mag die Band. Live jedoch pr�stentierte sich die Formation sehr unprofessionell. Denn auch die Band selbst trug zu dem schlechten Sound ihren Beitrag bei, der S�nger fuchtelte w�hrend der Gesangsparts so mit dem Mikrophon herum, da� man sich sp�testens nach dem zweiten Song w�nschte, das Mikrophon w�rde erneut ausfallen. Sei's drum, auch die Performance war f�r meine Begriffe schlecht. Die Ansagen waren noch ganz nett, holte man auch kurzfristig eine Dame auf die B�hne, der die �hnlichkeit mit Doro nicht ganz abzusprechen war. F�r das st�ndige Dauergegrinse und das Spieglein-Spieglein-an-der-Wand-durch's-Haar gestreiche habe ich jedoch kein Verst�ndnis. Aber vielleicht bin ich da einfach nur zu engstirnig. Bleibt f�r mich die Erkenntnis, da� Crystal Ball zumindest Live einige Klassen unter ihren Kollegen von Axxis oder den Landsm�nnern von Shakra anzusiedeln sind. (Dennis)

Doro
Schlie�lich enterte auch Doro die B�hne, w�hrend die treuesten der Fans ihre Plakate mit der Aufschrift: "Doro - the real winner against Gina" als Anspielung auf den knapp verlorenen Boxkampf gegen Gina Wild 3 Tage zuvor in die Luft hielten. Viele Ver�nderungen hatte man sich hinsichtlich der Auftritte auf den Sommerfestivals nicht einfallen lassen, einige positive wie negative �berraschungen gab es dennoch.
Sehr gelungen fand ich die Coverversion von Dio's "Egypt" (von "The Last in Line" - Anm. der Red.) und auch "Love me in Black" begr��te ich sehr, allerdings ohne zu wissen, da� gleich darauf noch zwei weitere Balladen folgen sollten. Ein kurzer Blick zur Seite und der Alt-Rocker und die Hausfrau von nebenan lagen sich in den Armen. An diesem Abend w�re es wohl ein leichtes f�r jeden Single gewesen, seinem Leben einen entscheidenden Sto� zu geben und sich die n�chstbeste Braut zu schnappen. Wie auch immer, im Vergleich zu den letzten Auftritten waren eins, zwei Nummern von der "Triumph and Agony" aus dem Set gestrichen worden, daf�r fanden sich einige St�cke aus der "Doro"-Zeit mehr im Set, was aber nicht weiter ins Gewicht fiel, auch wenn die Songs von der "Triumph..." nat�rlich bis heute unerreicht bleiben. Ebenfalls positiv zu bemerken ist, da� Doro das Publikum jederzeit im Griff hatte, ganz wie es sich f�r eine Metal-Queen eben geh�rt.
Doch kommen wir zu den Wermutstropfen. Einmal mehr mu�te Mickey Dee sein gnadenlos schlechtes Drumsolo zum besten geben (oder eher zum schlechten?), so da� sich jeder Anwesende an seinem Todestag fragen wird m�ssen: "H�tte ich diese Zeit nicht besser nutzen k�nnen?" Ebenfalls schwach fand ich die Nummer, sich schon ab der H�lfte des Sets nach jedem Song vom Publikum zu verabschieden und von der B�hne zu gehen, um gleich darauf wieder hervorzutreten und noch einen Song vom neuen Album nachzuschieben. Dies veranla�te uns auch letztlich, die Halle etwas fr�her als vorhergesehen zu verlassen. Dennoch - der Abend war nett, wenn auch belanglos. Die 18 Euro f�r die Karte und die Kohle f�r den Apfelwein habe ich jedenfalls nicht bereut. (Dennis)

   
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