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Konzerte |
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My Dying Bride / Flowing Tears / The Prophecy
31.Oktober 2003, London, Astoria
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Nachdem ich mich wochenlang auf dieses Wochenende gefreut habe, war es nun endlich soweit. Doch bevor der Abend des feierlichen Trauerns begann, mischte ich mich wieder einmal zwei Tage vorher unter das Londoner Volk, um neben den �blichen kulturellen Angeboten, entsprechende Pubs mit den angenehmsten Musikstilen zu erkunden. Zu empfehlen sind besonders "The Devonshire Arms" in Camden und "The Intrepid Fox" in Soho. Beide bieten den G�sten Musik von Rock �ber Gothic bis Thrash/Death an. Bevor ich mich jetzt aber auf das Konzert konzentriere, sollen alle Leser dieser Zeilen fairerweise informiert werden, dass es sich bei diesem Artikel nicht um eine unparteiische Berichterstattung handelt, da der Verfasser dieser Zeilen sich quasi selbst als "My Dying Bride" sieht.
Im Vereinigten K�nigreich gibt es in der Regel eine sehr strenge Sperrstunde, weshalb sich die Pforten des Astoria p�nktlich um 18:30 �ffneten. Der Einlass verlief fabelhaft und dass die Briten Vorbilder im Anstehen sind, haben sie wieder einmal bewiesen. Ich vermute stark, dass das Astoria fr�her mal ein Theater gewesen sein muss. Die B�hne ist recht gro�, der Saal ziemlich weitr�umig und der obere Rang(!) f�r eine Konzerthalle ausgezeichnet. Dieser ist steil genug, dass einem kaum ein gr��erer Vordermann die Sicht versperren kann. In der ersten Reihe des Ranges hatte ich zudem die beste Aussicht, die ein nicht ganz 1,70 m gro�er Metaller eigentlich haben kann.
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The Prophecy
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Um 19 Uhr ging es mit The Prophecy los und da die Briten sozusagen ein Heimspiel in ihrem Land hatten, waren sie nicht ganz unbekannt. Ihr Sound war, wie bei den anderen beiden Bands �brigens auch, sehr gut und sie wurden mit ihrem von My Dying Bride beeinflussten Doom von den Fans m�chtig abgefeiert. Alle Musiker konnten an diesem Abend �berzeugen, auch wenn es ihnen etwas an Bewegungsfreude fehlte. Die Harmonie zwischen den beiden Gitaristen war gut und S�nger Matt Lawson brachte seine Gesangsleistung beinahe so gut wie auf dem aktuellen Album "Ashes" her�ber. Die wirklich sehr uneinheitliche Kleidung der Musiker wirkte etwas seltsam, aber was soll's, wenn die Musik stimmt? Nach einer halben Stunde war der gelungene Start in den Abend dann vorbei. (Alex)
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Flowing Tears
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Die deutsche Fraktion der Bands an diesem Abend kenne ich eigentlich nur durch ihr Album "Jade" und einen Auftritt, der mittlerweile etwa drei Jahre zur�ck liegt. S�ngerin Helen Vogt beeindruckte mich von Anfang an und konnte auch andere durch ihre guten Gesangsleistungen und ihrer Bewegungsfreude �berzeugen. Gitarist Benjamin Buss machte einen selbstsicheren Eindruck und war voll bei der Sache, was nicht hei�en soll, dass es die anderen Musiker nicht waren. Ganz im Gegenteil. Der Bass dr�hnte etwas zu sehr, aber das war nichts gravierendes. Im Ganzen konnten mich Flowing Tears sehr begeistern. Nach fast einer Stunde war dann Schluss. (Alex)
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My Dying Bride
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Was passiert, wenn ein Metalkonzert in England bereits gut ist und My Dying Bride kurz davor sind die B�hne zu beschlagnahmen? Ganz genau - der Abend wird unvergesslich! Um 20:45 konnten endlich alle im Saal beginnen, freudig zu trauern. Die B�hne wurde im Nebel versenkt und das Backdrop - ein weiblicher Engel mit nacktem Oberk�rper - wurde mit Schwarzlicht und allen erdenklichen Farben bestrahlt. Gleich zu Beginn gab es eine angenehme �berraschung, da alle Musiker, au�er Schlagzeuger Shaun, neu eingekleidet waren. Bassist Ade im wei�en Hemd und die beiden Gitaristen Andy und Hamish in wei�em Hemd und schwarzer Jacke. S�nger Aaron war noch herausstechender als zuvor. Vollkommen in wei�! Nicht nur die Stiefel, auch die Sohlen hatten die Farbe des tiefsten Schnees. Bei der aufwendigen B�hnenbeleuchtung ein Ereignis auch f�r die Augen. Nun aber zum Wichtigsten! Begonnen wurde mit dem Intro der "Dreadful Hours" Scheibe und dem dazugeh�rigen "Dreadful Hours". Mit "The Raven And The Rose" ging es dann weiter, bei welchem sich Aaron mal sich mal wieder am Boden w�lzend leidend darstellte. Sicher, f�r manche �bertrieben, f�r Liebhaber aber einfach dazugeh�rend. Das Zusammenspiel aller Musiker war an diesem Abend wieder �u�erst exakt, wobei sich Neuzugang Sarah an den Keyboards gut einf�gte und ihr Instrument auch gut zu h�ren war. Dies war eins der besten My Dying Bride Konzerte, vielleicht auch das Beste, das ich bis jetzt miterlebt habe. Wie immer waren die Ansagen der einzelnen Lieder kurzgehalten und zur�ckhaltend. Kurz vor Schluss bekundete Aaron den Verzicht auf dieses "Heavy-Metal-Gehabe" der Zugabenrufe um lieber gleich noch drei Lieder zu spielen, gerade weil die Sperrstunde immer n�her r�ckte. Nach "The Fever Sea" und insgesamt etwa 90 Minuten My Dying Bride war dann leider alles zu Ende. Positiv heute abend war unter anderem, dass die Band drei Lieder vom n�chsten Album spielte und somit ihre Setlist endlich mal wieder umstellte. Die drei neuen Songs sind im allerbesten My Dying Bride Stil gehalten und sollten jedem Fan gefallen.
Setlist My Dying Bride:
The Dreadful Hours
The Raven And The Rose
Under Your Wings And Into Your Arms
Neues Lied (Black/Doom, sp�ter leidende Gitarren und klarer Gesang)
Cry Of Mankind
A Kiss To Remember
Neues Lied (Dooooooooooom)
She Is The Dark
My Hope The Destroyer
Neues Lied ("The Wreckage Of My Flesh"?)
Sear Me (first version)
The Fever Sea
(Alex)
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Nun, zwei Tage sp�ter, sitze ich im Zug, schreibe diese Zeilen, h�re nat�rlich My Dying Bride und lasse die englische Landschaft an mir vorbei ziehen. Es will und will mir einfach kein negatives Erlebnis des Konzertes einfallen, au�er... dass der Abend nun vorbei ist. Mir bleibt jetzt nichts anderes mehr �brig, als in den Erinnerungen des gesamten Abends zu schwelgen und mich auf mein weiteres zuk�nftiges Leben mit Metal zu freuen. Diejenigen, die es nicht tun, sind selbst dran schuld!
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