Geheime Studioreporte, vielfach von diversen monatlich oder zweimonatlich erscheinenden Magazinen unters Volk gebracht, sind ein Widerspruch in sich. Was bittesch�n ist denn so geheimnisumwittert, wenn ganz offiziell zur H�rprobe geladen wird? Die Anzahl der vertilgten Lustigmacher? Die Rechnung f�r Kost und Logis? Wohl kaum!
Ich habe mich jedenfalls am 22.04. d.J. ganz zu einer Dienstreise Richtung Studio 1 aufgemacht, um den neuesten Kl�ngen der im Juli zur Ver�ffentlichung anstehenden neuesten CD von Suidakra zu lauschen.
Idyllisch gelegen, fernab jeglicher Hektik, mit den j�hrlichen H�hepunkten Sch�tzenfest, Fronleichnamsprozession, um nur zwei von maximal 4 zu nennen, hat sich Andy Classen sein kleines aber feines Studio eingerichtet. Ein Pilgerort f�r viele renommierte Krawallcombos, die um die F�higkeiten des Magiers der Kn�pfe und Regler wissen.
Nach den �blichen Begr��ungsfloskeln ging es dann frisch ans Werk. War ich bis dahin davon ausgegangen, das komplette Werk zu h�ren, war ich doch erst mal entt�uscht! Lediglich 4 Titel standen zur Verf�gung! Nun gut, besser als in die hohle Hand. Die durchaus positiven Eindr�cke, die diese 4 Titel bei mir hinterlassen haben, sind zwar erst mit Vorsicht zu genie�en, da letztlich nur die komplette CD ein endg�ltiges Res�mee zul�sst, aber trotzdem habe ich ein mehr als gutes Gef�hl.
Visions Divine: Mehr Melodie, weniger H�rte. Ein Song, der die Bandtypische Handschrift klar erkennen l�sst. Grob eine Mischung aus fr�hen COB, Metallica und traditionellem Metall aus der l�ngst vergangenen Zeit.
Signs for the fallen: Hier f�llt sofort auf, dass Suidakra es gelernt haben, einen Titel besser zu strukturieren und somit die Spannung �ber die gesamte Spielzeit kontinuierlich hochzuhalten.
Crown the lost: Der Song, den viele als "typisch Suidakra" einordnen w�rden. Stimmt!
Revenant: H�tte auch auf "The Arcanum" oder "Emprise" gepasst. Sehr gute, effektvoll eingesetzte Gitarrenarbeit.
Soweit dieser Kurzeindruck. Das anschlie�ende Gespr�ch war ein netter Schlagabtausch, dem ein komplettes Interview demn�chst folgen wird. Die anwesenden Musiker sind nat�rlich sehr zufrieden, trotz Zeitmangel hinsichtlich des Songwriting. Meiner Vermutung, dass viele einen weiteren Aufguss der letzten beiden CDs erwarten, mit dem erstgeh�rten Titel erst mal der Wind genommen wird, wird insofern widersprochen, dass das keine direkte �berraschung ist, da der eigentliche Stil prinzipiell beibehalten wurde. Nat�rlich klingt das ganze frischer und etwas anders, was aber nur nat�rlich ist, da auch neue Einfl�sse dabei sind. Wichtig ist nat�rlich auch, dass es das erste Album ist, an dem alle 4 Mitglieder direkt am verfassen der Titel beteiligt waren. Ob meine Vermutung richtig ist, dass ein Titel wie "V.D." nun eher weicher geraten ist oder eher die der anwesenden Musiker, dass mehr H�rte drin ist, das sollen sp�tere K�ufer entscheiden. Nat�rlich entsteht H�rte nicht nur durch schneller gespielte Teile eines Titels, wichtig ist auch eine geh�rige Portion Druck, wie geh�rt in der mittleren Sektion von "Revenant". Aus der Sicht der Band sowie der Fans kann es nur Bockmist sein, wenn CD f�r CD immer das gewohnte zu h�ren ist. Insofern geb�hrt Suidakra Dank daf�r, jede Ver�ffentlich etwas anders zu gestalten ohne sich selber zu verraten. Verst�rkt wurde bei 2 Titeln auf die Strukturen bzw. den Songaufbau geachtet, also Strophe, Bridge, Refrain. Allerdings soll es auch keine grunds�tzlichen Ver�nderungen am Gesamtkonzept geben, weil ansonsten jedem in der Band etwas fehlen w�rde. Richtig so! Nur nicht vorm Kommerz den Kniefall machen!
Egal wie verregnet der Sommer wird, dank der neuen CD von Suidakra wird's verdammt hei�!
(Peter, 03.07.2003)
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