Über Trends im Musikgeschäft
Nu Metal - keine Musik sorgt momentan für mehr Empörung
unter den Metallern als diese Mischung aus Hip Hop und Crossover.
Dabei ist es nichtmal die eigentliche Musik, welche von uns nicht akzeptiert wird,
sondern geht es eigentlich darum, daß diese Musik mit Metal nichts,
aber auch rein gar nichts gemein hat (sieht man vielleicht mal von den
Instrumenten ab).
Guter Metal ist zeitlos. An Limp
Bizkit und Korn wird sich in einigen Jahren, wenn Lemmy als alter Greis noch
immer auf der Bühne des Wacken Open Airs oder des Bang your Heads steht, niemand
mehr erinnern können. So viele Male hat man es schon erlebt. Grunge kam und
starb wieder, Crossover tat es ihm gleich. Was blieb war der Metal. Und gerade
weil unsere Musik auch schlechte Zeiten erlebte, stehen wir da, wo wir heute
sind, denn eben diese Zeiten schweißten die Fans dicht aneinander. Keiner von
uns wollte die vielen Trittbrettfahrer Ende der Achtziger, die urplötzlich
herausfanden, wie langweilig Metal doch ist und sich statt dessen lieber Musik
anhören wollten, die von der Langeweile ihrer Schöpfer handelte. Nein, es gilt wahrlich nicht, Leute dazu
zu überreden unsere Musik zu hören, denn wir können mit unserer "Familie"
zufrieden sein. Die Hard Union Festivals sind - wenn auch aufgrund steuerlicher
Probleme in Deutschland das Geld für die ganz großen Bands wie Iron Maiden oder
Kiss oftmals fehlt - genauso
aufregend wie das Monsters of Rock damals oder das große Festival 85 auf der
Loreley, als Venom und Metallica headlinerten. Grave Digger, Gamma Ray und
Manowar schreiben noch immer großartige Klassiker und live bekommen wir viele
alte Helden und aufregende neue Bands zu sehen, bei denen man jedoch sehr
kritisch unterscheiden muß, was gut und was schlecht ist. Einige können es
nicht, zumeist sind dies solche, welche in zwei Jahren dann Nu Grungeover hören
werden.
Woran erkennt man nun solche
Trendsetter? Sicherlich nicht daran, daß sie keine langen Haare tragen. Und auch
ein "Papa Roach"-Shirt gibt keinen Hinweis darauf, daß eine Person sich nicht
auch für Metal begeistern kann, denn natürlich kann und darf es durchaus Leute
geben, die diese Art von Musik mögen. Nein, die Antwort ist so einfach wie
banal, das Äußere alleine gibt keinerlei Aufschluß darüber, was ein Mensch beim
Hören unserer Musik fühlt. "Wichtig ist das, was in den Herzen ist", so hatte es
"Tyrant" Harry Conklin bei einem seiner letzten Auftritte formuliert.
Und tatsächlich, es ist nicht leicht
zu sagen, ob man die lahmarschigen WASP noch braucht oder nicht. Aber letztlich
gehört auch ein Blackie Lawless zu unserer Familie und lebt mit seiner Musik und
den vielen Klassikern die er schrieb in unseren Herzen für die Ewigkeit. Von mir
aus können andere ruhig jedem Trend hinterherlaufen. Mir ist's letztlich egal,
solange unsere Musik nur jene Leute hören, die sie auch verstehen.
(Dennis, 17.8.2002)
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