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Quorthon


Quorthon Ger�chte �ber pl�tzliche Tode von Musikern gibt es nicht selten, stellen sich meistens jedoch als Ente heraus. Umso trauriger, wenn sich ein solcher Verdacht tats�chlich bewahrheitet - und noch tragischer, wenn ausgerechnet einer der besten und wichtigsten Musiker, die dieser Planet je hervorgebracht hat, betroffen ist. Am 7.6.04 wurde Quorthon, Initiatior von Bathory, tot in seiner Wohnung in Stockholm aufgefunden. Der 39j�hrige war offensichtlich einem Herzversagen erlegen.

Dieser Tag st�rzte weite Teile der Metalszene in tiefe Trauer, denn der Sohn des Black Mark-Chefs und Produzenten Boss z�hlte unzweifelhaft zu den einflu�reichsten Gestalten, welche den Metal gepr�gt haben. Gleich zwei Stile wurden von ihm (mit-) erfunden, Bathory ver�ffentlichten einen ganzen Stapel genialer Alben und fanden zahllose Nacheiferer. Auf den ersten drei Alben ver�ffentlichte Quorthon rohen Black Metal, welcher zur damaligen Zeit noch eher eine Ausnahmeerscheinung darstellte. Neben Bathory spielten nur einige wenige Bands wie Venom, Hellhammer oder Sodom diese Art von Musik. Von ungez�hlten sp�teren Black Metal-Bands wurden die Bathory-Fr�hwerke als essentieller Einflu� beschrieben, und Quorthon konnte auf jeden Fall f�r sich in Anspruch nehmen, das heisere, hohe Gekreisch, welches zu einem stilpr�genden Element des Black Metals geworden ist, als erster eingesetzt zu haben. Die satanischen Texte, die unnachgiebige H�rte der Musik und der ha�erf�llte Gesang stie�en auf viel Gegenliebe bei den wachsenden Legionen der Fans, f�hrten aber auch zu Kontroversen mit Obrigkeiten, welche in dem "Satanisten" eine Gefahr f�r die Menschen sahen. Da� �ber die Hintergr�nde von Bathory so wenig bekannt war und das Projekt niemals live pr�sentiert wurde, trug nicht unwesentlich dazu bei. Mit dem vierten Album trat jedoch eine Kurskorrektur ein; die Musik wurde langsamer, epischer und bombastischer, der Gesang melodischer, die Texte besch�ftigten sich nunmehr mit der Wikingergeschichte und nordischem Heidentum. Der Viking Metal war geboren und bekam mit Alben wie "Hammerheart", "Twilight of the gods", "Blood on ice" oder dem "Nordland"-Doppelschlag im Verlauf der Bathory-Geschichte auch gleich seine besten Alben, denn all die anderen Bands wie Mithotyn, Einherjer oder Thyrfing waren nicht nur h�rbar Bathory-beeinflu�t, sie schafften es trotz teilweise beachtlicher Alben auch nie, an die Qualit�ten des Meisters aus Stockholm heranzureichen.
In der Folgezeit erschuf Quorthon verschiedene Arten von Musik; mal waren die Ver�ffentlichungen von Bathory b�se und schnell, mal episch und langsam, und auch zwei recht grungige Soloalben erblickten das Licht des Tages. Nicht alles, was der Meister anpackte, war gelungen, und in manchen Bereichen war er auch kein wirkliches Talent (da� Quorthon ein besonders guter S�nger gewesen sei oder die Bathory-Alben eine objektiv gute Produktion h�tten, kann wohl niemand behaupten) - trotzdem geh�rt auch das zu Bathory und macht einen Teil des unvergleichlichen Charismas dieser Band aus. Einen unverkennbaren, ureigenen Stil besa� Quorthon musikalisch wie gesanglich auf jeden Fall - und wer h�tte sich Bathory mit einem anderen S�nger gew�nscht als mit dem Meister selbst?!

Um Quorthon, der Bathory von je her als Soloprojekt betrieb, rankten sich Ger�chte und Legenden, welche nicht selten so l�cherlich waren, da� der Meister in sp�teren Interviews und im Booklet des "Blood on ice"-Albums schenkelklopfend einige davon preisgab. Er mochte als Hobbywikinger gesehen werden, als Satanist oder einfach nur als seltsam - viele Menschen, die ihn pers�nlich getroffen hatten, beschrieben ihn als einen freundlichen, intelligenten und humorvollen Menschen, der sich um seinen Kultstatus einen Dreck scherte, insbesondere zu seinen Fans einen engen Kontakt pflegte und sich nie zu schade war, Fanpost zu beantworten. Einzig einem Wunsch der "Bathory Hordes" kam er niemals nach: abgesehen von einer Handvoll Konzerte in ihrer Anfangszeit traten Bathory trotz mehr als lukrativer Angebote nie live auf, da Quorthon hiergegen eine gro�e Abneigung hegte. Doch das ist unerheblich. Uns bleiben eine Reihe Werke, welche in der Musikwelt ihresgleichen suchen und auch stets suchen werden, denn der Einzige, der etwas ihnen Ebenb�rtiges h�tte erschaffen k�nnen, ist zu fr�h von uns gegangen. So la�t uns die H�rner mit Met f�llen und auf den Herrn der Musik gewordenen Lava nordischer Vulkane erheben - wir wissen, Du sitzt in der Halle der gefallenen Helden, wo nur die Besten Platz nehmen d�rfen. All Hail Thee Bearer of an ever pounding Hammerheart. (Till)


Seine Werke:

Bathory - Bathory (1984)

Bathory - The Return (1985)

Bathory - Under The Sign Of The Black Mark (1987)

Bathory - Blood Fire Death (1989)

Bathory - Hammerheart (1990)

Bathory - Twilight Of The Gods (1991)

Bathory - Requiem (1994)

Quorthon - Album (1994)

Bathory - Octagon (1995)

Bathory - Blood On Ice (1996)

Quorthon - Purity of Essence - 2CD (1997)

Bathory - Destroyer of Worlds (2001)

Bathory - Nordland I (2002)

Bathory - Nordland II (2003)



   
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