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Manilla Road - Metal / Invasion
Metalspheres Info-Box

Genre

Epic Metal

Label

Cult Metal Classics

Rezensent

Volker

Mehr denn je ist bei den aktuellen Re-Releases via Cult Metal Classics der Name Programm. Die Griechen haben sich den ersten beiden Manilla Road Werken angenommen, die bislang noch gar nicht offiziell auf CD erh�ltlich waren und daraus eine schmucke Doppel-CD samt der originalen Artworks sowie ausf�hrlichen Liner Notes zusammengestellt. Nun m�gen sich an der Band aus Wichita, Kansas die Geister scheiden, manch einer h�lt sie f�r eine kauzige Randerscheinung, w�hrend auf der andereren Seite eine ergebene und durchaus noch wachsende Fanschar bis heute von der Band fasziniert ist. Aber wer sich mal wirklich ernsthaft mit Manilla Road besch�ftigt, wird sich kaum noch der Einzigartigkeit und der Tiefe ihrer Musik entziehen k�nnen. So geht es mir seit gut zwei Jahren, ein Stapel CDs der Band hat mittlerweile einen Ehrenplatz im Regal und der diesj�hrige Auftritt auf dem Keep it True Festival war ein Erlebnis der besonderen Art. Nun liegen also auch die ersten beiden Scheiben als Neuauflage vor, eben diejenigen, die vor direkt vor der st�rksten Phase der Band in den Jahren 1983 - 1986, mit den legend�ren Outputs "Crystal Logic", "Open the Gates" und "The Deluge" erschienen.

"Invasion" geht auf das Jahr 1980 zur�ck und klingt auch so. Das gilt sowohl f�r die un�berh�rbaren 70er Einfl�sse als auch f�r den doch recht d�rftigen Sound. Ich kann niemand empfehlen, ein Urteil nach dem ersten Durchlauf zu f�llen, denn der wird schon durch das schwachbr�stige Klangbild getr�bt, an das man sich aber gew�hnt, sobald man sich stattdessen lieber mit den hochinteressanten Songdetails befasst. "The Dream goes on" (h�tte im Nachhinein durchaus auch "The Dream has just begun" heissen k�nnen) er�ffnet das Debut und l�sst die Marschrichtung bereits deutlich erkennen. Vordergr�ndig ein forscher Rocker, der jedoch nicht nur durch seine L�nge das Attribut "episch" verdient, sondern auch mit reichlich Atmosph�re, sehr unorthodoxer Rhytmik und den eigent�mlich-nasalen Vocals von Mark Shelton (zusammen genommen wohl DIE Manilla Road Trademarks �berhaupt) punktet.
Eine Art Ur-Charme verbreitet der archaische Rocker "Street Jammer", auffallend eing�ngig und straight gehalten, wohl die erste Hymne der Band. "Cat and Mouse" ist eine feine Up Tempo Nummer und von der Akustik-Ballade "Centurian War Games" wird zum Ende ein besonderes Highlight namens "The Empire" eingel�utet. G�nsehautverd�chtige Vocals von Shelton stehen am Anfang einer Berg- und Talfahrt der Gef�hle, bei der progressiver 70er Rock mit Metal der ersten Stunde verw�chst. Gut 13 Minuten lang zieht sich ein fein gewebter Spannungsbogen durch den Song, der von sehr entspannten Momenten bis hin zu komplexem Gefrickel und kraftvollen Distortion-Gitarren eine Menge zu bieten hat. Erschliessen kann sich dieses St�ck erst nach einigen Durchl�ufen, aber von seinem Charme ist man schnell gefangen.

Das 1982 ver�ffentlichte "Metal" wurde in unver�ndertem Line Up eingespielt, das insgesamt f�r drei Alben Bestand haben sollte. Auch wenn sich die heutige Besetzung der Band gut schl�gt: Der Name Manilla Road steht nat�rlich neben Mark Shelton auch f�r Scott Park (Bass) und Rick Fisher (Drums). Soundtechnisch bietet "Metal" eine leichte Verbesserung, die entscheidende Ver�nderung ist aber schon im Titel inbegriffen: Das Album klingt einen ganzen Zacken h�rter.
Der Opener "Enter the Warrior" wird von sehr dominanten Bassl�ufen gepr�gt und ist ein Epic-Metaller vor dem Herren. Der Kontrast folgt schnell, ganze zwei Minuten lang orientiert sich danach "Defender" derbst an ganz fr�hen Judas Priest. Nicht weniger straight klingt dem Namen entsprechend "Out of control with Rock n' Roll", die herrlichen sheltonschen Gitarren-Eskapaden nat�rlich mit einbegriffen. Der Titelsong "Metal" ist wider Erwarten nicht die heftigste Nummer des Albums, sondern ein sehr sorgf�ltig aufgebauter und vielschichtiger Song, dessen Refrain einem Glaubensbekenntnis gleicht. Wenn schon Klischee, dann so. Die zweite Songh�lfte geht dann auch doch noch m�chtig ab und ist definitiv headbangpflichtig. Zu den sicherlich progessivsten St�cken der langen Bandgeschichte geh�rt "Cage of Mirrors", das in 8:36 Minuten einen ganzen Berg abgefahrener Ideen auftischt. Geile Soli, unvergleichlich bizarre Rhytmen und ein bis an die Grenzen gehender Shelton sorgen f�r ein Musikerlebnis der anderen Art, man muss es geh�rt haben, um sich etwas darunter vorstellen zu k�nnen. Das sehr dumpf aufgenommene "Far side of the Sun" beendet "Metal" mit sauberen Leads und hoher Eing�ngigkeit und sp�testens jetzt ist der Druck auf die Repeat-Taste unumg�nglich.

"Invasion" und "Metal" sind sicher nicht die geeignetsten Einstiegsdrogen in die Welt von Manilla Road, jedem der die Band noch nicht kennt, seien die bereits erw�hnten Folgewerke vorrangig empfohlen. Das �ndert aber nichts daran, dass beide Alben wichtige musikhistorische Dokumente sind, und jeweils f�r sich exzellente und eigenst�ndige Musik bieten. Jeder, der auf epischen Flair metallischer Natur schw�rt und Eigenartigkeit auch als Qualit�tsmerkmal verstehen kann, sollte nicht auf diesen Re-Release verzichten.



   
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