Loits - Vere Kutse Kohustab |
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Metalspheres Info-Box |
Genre |
Folk Black Metal |
Label | Ledo Takas Records |
Rezensent |
Volker |
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Ledo Takas Records aus der litauischen Hauptstadt Vilnius haben sich der professionellen Verbreitung von Metal aus dem Baltikum gewidmet. Sicherlich in unseren Gefilden musikalisch noch ein kaum erschlossenes Fleckchen auf der Landkarte, von wenigen Ausnahmen wie Skyforger mal abgesehen. Eben diese sind aber sowohl musikalisch als auch inhaltlich schon ein guter Ansatz, um sich den Esten Loits zu n�hern, denen ebenfalls einen historisches Konzept zu Grunde liegt. Hier scheint allerdings eine sehr patriotische Darstellungweise zu �berwiegen, heroische Marschmusik wird mal im Hintergrund eingeblendet und ein Song namens "In Honour of Estland" will bei mir nun keine Begeisterungsst�rme hervorrufen. Dazu finden sich auf der Homepage der Band stapelweise Links zu Seiten von estnischen SS-Kampfverb�nden und trotz der umfangreichen Hinweise auf die Hintergr�nde (Freiheitskampf gegen die Sowjetarmee im zweiten Weltkrieg) bleibt mir das doch etwas zu viel der Geschichtsverkl�rung. Wobei sich mehr dazu meinerseits allerdings nicht sagen l�sst, denn von den landessprachlichen Lyrics liegen mir lediglich die Titel�bersetzungen vor.
Besch�ftigen wir uns daher lieber mit dem frostigen Folk Black Metal, der meist in recht gez�geltem Tempo daherkommt und weder krampfhaft oldschoolig noch modern klingen will. Satyricon in den sp�ten 90ern scheinen die Esten gepr�gt zu haben, die dazu eine getragene Hymnenhaftigkeit im Stile von Enslaved sowie diverse Folkeinfl�sse addieren. Nicht nur sehr kompetent sondern auch angenehm ungewohnt klingt der estnische Gesang, die Sprache ist nicht mit den slawischen Sprachen verwandt sondern geh�rt zu den finnisch-ugrischen und so h�tte ich wahrscheinlich auch geglaubt, dass hier auf finnisch gekeift wird. Dank einer guten Produktion hat das gesamte Album genug Druck, um mit prominenteren Vertretern mitzuhalten. Viele stampfende Midtempo-Parts gibt es zu entdecken, die des �fteren mit satten Grooves ausgestattet sind und zuweilen auch mal giftigem Geblaste weichen. Die Folkelemente sind recht harmonisch ins Gesamtbild eingef�gt und machen sich vor allem in Gitarrenmelodien sowie durch das nicht �berm��ig eingesetzte Keyboard bemerkbar.
Der Schwachpunkt der 12 Songs ist dabei jedoch, dass trotz durchgehend ordentlicher Qualit�t au�er dem gerade in der zweiten H�lfte �berzeugenden "Tuleristsed" nichts so richtig ins Ohr gehen will. Mag sein, dass das trotz der nicht zu sp�rlichen allgemeinen Variabilit�t zu berechenbare Drumming daf�r verantwortlich ist, hier w�re auf jeden Fall noch Verbesserungsbedarf anzumelden. Nach dem letzten Song "Rauigem Ruunideks" solltet ihr aber auf jeden Fall noch bis zum Hidden Track vorspulen, der mit einem ebenso schwerm�tigen wie beschwingten folkloristischen St�ck aufwartet. Kommt ja selten genug vor, dass sich so was mal lohnt.
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