Wintersun - Wintersun |
|
Metalspheres Info-Box |
Genre |
Melodic Death Metal |
Label | Nuclear Blast |
Rezensent |
Alf |
|
Holla! Was ich da von Wintersun zu h�ren bekomme, h�tte ich mir von Ensiferums "Iron" erhofft! Nein, wollen wir Finnlands zweitwichtigstem Schwarzfolk-Export nach Finntroll mal nicht ans Bein pinkeln, aber zugeben mu� man es schon: "Iron" ist wesentlich glatter und gef�lliger ausgefallen als das Debut, eine tolle Produktion zweifellos, aber trotzdem mehr Kalk�l als Bauchfeeling.
Jari M�enp�� scheint die Sache �hnlich gesehen zu haben, immerhin war ja ein Grund f�r den Alleingang des ehemaligen Ensiferum-Shouters der, dass er sich in Punkto Songwriting nicht mehr wirklich in Ensiferum integrieren konnte. Also hat er sich eben, berstend vor kreativer Energie, selbst daran gemacht ein finnisches Melodiegewitter einzuzimmern, das seinen ehemaligen Mitstreitern die Farbe aus dem Gesicht kl�ppeln d�rfte. Die Zutaten sind eigentlich die gleichen: Viel Pathos, viel Geschwindigkeit, vieeeel Melodie und virtuose Gitarrenarbeit, w�tender Kreischgesang, kr�ftiger Clean Gesang, ein Zentner finnischer Folklore und komplex durcharrangierte Songs. Was also ist anders? Wintersun sind wesentlich sperriger, die Songs (bis auf den Opener) zwischen f�nf und acht Minuten und auch nach dem zwanzigsten Durchlauf gibt es noch massig zu entdecken und zu bestaunen. Der Abnutzungseffekt der Melodien ist beinahe Null, was nichts daran �ndert, dass sie schon beim ersten h�ren fesseln. Dazu kommt, dass Meister Jari wesentlich weniger Kompromisse eingeht als das Ensiferum tun: Auf der einen Seite gibt es melodische Hochgeschwindigkeitsorgien wie "Winter Madness" zu h�ren, auf der anderen Seite sch�mt sich das Multitalent auch nicht, getragene Hymnen voll eing�ngiger Sch�nheit zu fabrizieren und sich fern allen Saitengenudels auf Melodien zu konzentrieren, die einfach zum Sterben sch�n sind ("Death and the Healing"). Mit anderen Worten: Als w�ren Ensiferum �ber Nacht ein paar ordentliche Eier gewachsen.
Das hat zwar den "Nachteil" dass Wintersun wesentlich mehr Konzentration vom H�rer verlangen, aber die wird f�rstlich belohnt. Aber bleiben wir realistisch: beinharte Children of Bodom und Co. Gegner werden sich auch von Wintersuns Geschwindigkeitsausbr�chen nicht bekehren lassen. Dieses Album ist frauentauglicher Dudel-Death Metal, wenn auch der wilderen Sorte, und stolz darauf! Also, ihr frauenverstehenden Fiedel-Tod-Verr�ckten, Flagge zeigen und in den Einkaufswagen damit!
|
|
|