Aarni - Bathos |
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Metalspheres Info-Box |
Genre |
Ambient Folk Doom |
Label | Firedoom Music |
Rezensent |
Volker |
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Auch nach einigen Jahren Review-Erfahrung st�sst man doch immer wieder mal auf Bands, die sich irgendwie gar nicht so recht beschreiben lassen wollen. Finnen sind nicht selten darunter und Aarni geh�ren definitiv zu den besonders harten N�ssen. Nach einer Split CD mit ihren eher im Funeral Doom zu verortenden Landsleuten von Umbra Nihil ist "Bathos" nun der erste Longplayer von Mastermind Markus Marjooma aka Master Warjooma, der uns als Eigendefinition den Terminus "Chthonic Hybrid Musick" mit auf den Weg gibt. Alles klar? Wohl kaum.
Einige Gastmusiker oder auch feste Bandmitglieder (so ganz klar wird das nicht) verst�rken den Meister auf "Bathos", der aber im Booklet mit den Hinweis "All music and lyrics invented or stolen by:" versehen wird. �berhaupt ist dieses Booklet mit seiner grellbunten und symbolschwangeren Aufmachung schon eine Sache f�r sich und gipfelt in einem ironisch-intelligenten Multiple Choice Fragebogen, der f�r Liebhaber des eigenartigen finnischen Humors schon fast alleine die Auseinandersetzung mit dem Album wert ist. Au�erdem wird gewissenhaft alle Verantwortung f�r das H�ren des Albums an den K�ufer �bertragen und einigen ausgew�hlten Bands sowie diversen Autoren, Philosophen und Filmemachern gehuldigt. Ob die Zeichnungen und Grafiken dazu auch nur halb so drogengeschw�ngert sind, wie sie aussehen, kann ich euch allerdings nicht verraten. Zu den Texten, die sich auf haufenweise Einfl�sse aus Legenden, Schamanismus, Alchemie, Okkultismus und Verschw�rungstheorien berufen und die Freiheit des Einzelnen und seines Denkens zum Ma�stab zu haben scheinen, passen sie aber schon ganz gut.
Ach ja, aber irgendwie muss ich euch ja jetzt auch noch die Musik n�herbringen... Die oben genannten drei Begriffe "Ambient", "Folk" und "Doom" treffen es wohl schon ganz gut, zumal sie allesamt Grundpfeiler des Sounds stellen. Ambient, weil trance�hnliche Klangfl�chen das Album �ber weite Strecken dominieren; Doom, weil das schleppende Grundtempo der teilweise durchaus gitarrenorientierten Werke zweifellos dem entspricht und Folk, weil die Melodief�hrungen �berwiegend auf nordischer Folklore beruhen. Vieles erinnert mich dabei an die Finnen Tenhi, die zwar bei weitem nicht so obskur klingen, aber gerade im Folk-Bereich als eindeutige Referenz dienen, gerade was Songs wie "V.I.T.R.I.O.L." angeht. Auf �berraschungen sollte man sich aber in jedem einzelnen St�ck einstellen, denn mit einer ebenso schr�gen wie tollen wie hymnischen Metal-Nummer wie dem ph�nomenal betitelten "The Thunder, the perfect Mindfuck" kann man anfangs nicht rechnen. Ebenso wenig wie mit "Niut net meru", das ich mal als ganz eigene Interpretation bizarren Krautrocks bezeichnen w�rde.
Ihr sucht nach einer wirklichen (nicht allein) akustischen Herausforderung? Ihr habt sie gefunden!
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