Crowbar - Lifesblood for the Downtrodden |
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Metalspheres Info-Box |
Genre |
Doom Core |
Label | Candlelight Records |
Rezensent |
Dennis |
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Genauso hartn�ckig wie all die ach so unabh�ngigen Hochglanzmagazine Monat f�r Monat gnadenlos miese Bands gegen gleichzeitige Anzeigenschaltung abjubeln bringen Crowbar aus Louisiana in regelm��igen Abst�nden neue Platten auf den Markt, bei denen man sich unweigerlich fragt, was das eigentlich soll. Als Doom Core bezeichnet, vermischt das Outfit schwere Sabbath Riffs zweiter Klasse mit jener Art von aggressivem Hardcore Gebr�ll, bei dem man meint, jemand sei im Augenblick der Aufnahme S�nger Kirk Windstein mit dem Gabelstapler �ber die F��e gefahren: Stumpf, monoton und ohne jeden Funken Melodie - nein, danke! Mit Gitarrist Sammy Pierre Duet, Bassist Jeff Okoneski und Drummer Tony Costanza haben drei viertel der noch auf "Sonic Excess in its purest Form" zu h�renden Bandmitglieder die Formation aus chronischer Erfolgslosigkeit verlassen, die hier nicht von ungef�hr kommt. Im Vergleich zu den fr�hen Alben wie "Obedience Through Suffering" oder dem selbstbetitelten Zweitling sind Crowbar zwar etwas vielseitiger geworden, und mit etwas gutem Willen mu� man nichtmal mehr behaupten, da� die Songs sich alle gleich anh�ren. Aber: Sie klingen gesichts- und farblos, und offenbaren somit gerade die gegens�tzlichen Eigenschaften des Songmaterials einer Band wie Carnivore, die laut eigener Aussage bei der Gr�ndung Crowbars vor 15 Jahren als gr��ter Einflu� hergehalten hat. Das Songwriting ist stinklangweilig und die Riffs die schr�gsten, die ich seit langem geh�rt habe. Bis zum sage und schreibe f�nften St�ck ("Fall back to Zero") mu� man warten, bis man endlich mal ein einigerma�en gelungenes Gitarrenriff zu h�ren bekommt, wirklich interessant wird's aber sowieso erst beim letzten Track, "Life's Blood", bei dem man die Band kaum wiedererkennt. Hier geben sich Akustik-Gitarre und eine ruhige Melodief�hrung die Klinke mit clean-rauem, melancholischen Gesang, so da� man zumindest dieses Experiment als gelungen ansehen mu�. Vielleicht spielen die Jungs ja einfach nur die falsche Musik? Wenn man sich jedenfalls mal anschaut, was f�r tolle Bands im noch immer boomenden Doom Sektor momentan zu Tage treten, dann k�nnen einem Crowbar angesichts einer im Gesamteindruck wirklich nichtssagenden Ver�ffentlichung wie dieser hier eigentlich nur leid tun, zumal Kirk Windstein in Interviews schon immer den Eindruck eines freundlichen und sympathischen Zeitgenossens hinterlassen hat.
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Zweite Meinung von Volker |
Einspruch Euer Ehren! Und zwar vor allem, was die Vergangenheit dieser Band angeht, denn Crowbar haben in den letzten 15 Jahren mitnichten �berwiegend gesichtloses Material ver�ffentlicht. Sicherlich, nicht jede Platte der Band war wirklich mitreissend, aber Crowbar geh�ren zu den wenigen Truppen, denen man einen ausgepr�gten eigenen Charakter zuschreiben kann. Ehrlichkeit, Bodenst�ndigkeit, massiver Groove, tonnenschwere Riffs, bleierne Heaviness und Kirks einzigartige und h�ufig verzweifelte R�hre, all das ist Crowbar. Mit Melodie haben die S�dstaatler dagegen wenig am Hut, aber das kann man ihnen nicht ernsthaft zum Vorwurf machen. Auch nach vielen Alben steht immer noch das Sperrige und Ungeschliffene im Vordergrund und Abwechslung findet sich seit eh und je vor allem in Tempovariationen. Dass Crowbar mit diesem konventionsfremden Sound niemals wirklich erfolgreich waren, braucht in der Tat nicht zu verwundern. Die st�ndigen Wechsel im Line-Up um den Fels in der Brandung namens Kirk Windstein geh�ren dabei irgendwo schon fast untrennbar zur Bandhistory, wobei noch festzuhalten bleibt, dass auf dem Album seit langer Zeit mal wieder "Ur-Drummer" Craig Nunenmacher zu h�ren ist.
Was allerdings "Life's Blood for the Downtrodden" an sich angeht, ist die Kritik schon ein St�ck weit mehr nachzuvollziehen. Denn dem Nachfolger des vor bereits 4 Jahren erschienen "Sonic Excess in its purest Form" (mit Sicherheit eine der drei besten Crowbar-Scheiben) haftet der Makel an, in einigen Belangen ein gutes Eckchen schw�cher zu sein. Das betrifft vor allem die St�cke, bei denen auf krachenden Thrashcore gesetzt wird, denn da hat sich Mr. Windstein schon weitaus �berzeugenderes aus den Rippen geleiert. Gerade zum Ende hin fehlt au�erdem einigen St�cken der richtige Kick und gerade das von Dennis noch einzig lobend hervorgehobene "Life's Blood" h�tte ich nicht wirklich gebraucht. Hat irgendwie was von Sabbath's "Planet Caravan" mit Schrammelgitarren, seltsame Sache.
Einige hervorragende Songs konterkarieren aber diese eher negative Tendenz, wobei vor allem das intensive und leicht psychedelische "Slave no more", das vielseitige "Fall back to Zero" sowie die ultradoomige Sludge-Walze "Coming Down" zu nennen w�ren. Spa� bereit dazu auch noch das schwerm�tige Gitarren-Monster "Moon", w�hrend der Rest weitgehend an den hohen Ma�st�ben scheitert, die Crowbar selbst gesetzt haben. Trotzdem sind die eben hervorgehobenen St�cke Grund genug, mich auf weitere bleierne Attacken aus New Orleans zu freuen. |
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