Saxon - Wheels of Steel |
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Metalspheres Info-Box |
Genre |
NWOBHM |
Jahr | 1980 |
Rezensent |
Peter |
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Where were you in '79 when the dam began to burst?
Da habe ich, ganz uncool noch im Hotel Mama gewohnt und mir um meine �ber alles geliebte Rockmusik ganz viel Kopfzerbrechen gemacht. Irgendwie lief das alles nicht mehr so rund. Vor allen Dingen das Jahr 1979 liess mich an der Frage "Wie geht es wohl weiter?" schier verzweifeln. So schlimm war es allerdings auch nicht, immerhin hatten die Scorpions mit "Love Drive" endlich das dr�ge Erkennungsmerkmal "klingt wie eine Band aus Deutschland" gegen ein flottes, neues, internationales Image ausgetauscht, Mot�rhead kamen langsam aber gewaltig auch in die Str�mpfe, Accept �berzeugten mit ihrem Deb�t und Ufo hatten ein ordentliches Live Album vorzuweisen. Led Zeppelin standen kurz vor dem Absturz und Bon Scott habe ich noch ein St�ck weit auf dem Highway to Hell begleitet. Ein unbestimmtes Gef�hl sagte mir, dass es im darauf folgenden Jahr mit Sicherheit wieder steil bergauf geht.
Gute 6 Monate hatte das Jahr 1980 schon hinter sich, da bekam ich die Best�tigung f�r die Vermutung vom vergangenen Jahr. Warum auch immer, ich nenne es einfach Schicksalsf�gung, hatte ich nach einer recht st�rmischen Freitagnacht den Samstag dann zum gro� Reinemachen eingeplant. Das Radio an, weshalb der Sender auf den British Forces Broadcasting Service eingestellt war, keine Ahnung und los. Meine G�te, was h�ren die Briten, Waliser und Schotten denn f�r einen Mist und kaufen das auch noch? Solche und �hnliche Gedanken lie�en mich das Gedudel irgendwie ertragen. Dann, ja dann, kam der Satz, der nicht nur mein weiteres Leben ver�ndern sollte:
"Climbing up the charts steadily. This week peaking in at Nr. 14. It's Saxon and Wheels of Steel." Meine G�te, das war es! So sieht die Zukunft aus! Was wusste ich zu der Zeit �ber die New Wave of British Heavy Metal? Der Begriff war mir komplett unbekannt. Aber dieser Titel, dieser simple aber effektvolle Rhythmus, der S�nger, der sich wohl morgens prinzipiell an seinen gebackenen Bohnen die Zunge verbrennt und den Tee zu hei� hinterher sp�lt, das war Magie und ist es heute noch!
Also, ab in die Stadt um meinem langj�hrigen Freund Jens in seinem Laden einen Besuch abzustatten und SAXON kaufen. Aber was kann ich von jemandem verlangen, der Stumfilmmusik und psychedelische Kl�nge zu seinen Favoriten z�hlt? Nichts! Achselzucken, dumm gucken und ein "muss in Katalog schauen", mehr hatte dieser Gimpel f�r meinen h�chstpers�nlichen Wunsch als Antwort nicht zu bieten. Also selber suchen. Na gucke, geht doch! Gleich 2 LPs von Saxon gab es und mal vorsichtig schauen, ja, die eisernen R�der waren auch vorhanden. Seltsame Bands wie Iron Maiden, Samson, Def Leppard oder Tygers of Pan Tang habe ich dann noch gekauft, aber im Prinzip wollte ich nur eins!
"She's got Wheels of Steel. If you see me coming, get out of my way."
Sollten die ganzen intellektuellen K�rnerfresser doch an ihrem M�sli ersticken und auf der Beerdigung zu den Worten irgendwelcher Gedichte von H�lderlin in Ruhe ruhen. "Wheels of Steel" hatte die lyrische Sprache, hart, direkt von der Stra�e. Sollte "Born to be Wild" die Hymne aller Motorradfahrer gewesen sein, wurde dieser Titel dank "Motorcycle Man" zur Erkennungsmelodie aller AOK Gehhilfenbenutzer degradiert. Nat�rlich musste bei aller Freude �ber die zur damaligen Zeit Urgewalt der Kl�nge auch festgestellt werden, dass es auch einen nicht so spannenden Titel gab, "(747)Strangers in the Night", und der Schlagzeugdonner zu Anfang von "Freeway Mad" war recht eindeutig von Cozy Powells "Dance with the Devil" inspiriert. Aber was soll's? Alles in allem konnte ich mit dem Ergebnis leben.
Diese Band war meine Einstiegsdroge in den Heavy Metal, und auch wenn es in den darauf folgenden Jahren immer wieder neue Bands gab, die es noch einen Tick h�rter und sicherlich auch technischer besser konnten, Saxon waren immer meine Nr. 1 Favoriten. Mittlerweile sind 25 Jahre ins Land gezogen, vieles was damals die Offenbarung war, klingt sicherlich heute antiquiert, aber die Magie der ersten Begegnung ist immer noch vorhanden. Dank und gerade wegen Saxon bin ich heute noch ein begeisterter Metal Maniac, und an diesem Zustand wird sich wohl auch so schnell nichts �ndern.
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