Antimatter - Planetary Confinement |
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Metalspheres Info-Box |
Genre |
nicht kategorisierbar |
Label | Prophecy Productions |
Rezensent |
Volker |
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Es gibt Alben, die mit den Mitteln der Sprache nicht ausreichend zu erfassen sind und daf�r ist "Planetary Confinement" ein Paradebeispiel. Der mittlerweile dritte Streich von Duncan Patterson und Mick Moss aka Antimatter setzt im Grunde konsequent die Entwicklung vom experimentellen Debut "Saviour" hin zum ruhigeren aber atmosph�risch finsteren "Lights Out" fort und �berrascht doch mit seiner stillen Radikalit�t. Nach dem bereits zu mehreren Gelegenheiten das bislang bestehende Songmaterial sowie einige Anathema-Songs live akustisch pr�sentiert wurden ? unter anderem auch im Rahmen einer Deutschland-Tour ? folgt nun ein bis auf wenige und sehr dezente elektronische Einsprengsel rein akustisches Album, das nahezu minimalistisch wirkt und doch unglaublich viel zu bieten hat. Die erste H�rprobe an einem hei�en Sommernachmittag zog lang anhaltende G�nsehaut hinter sich und so geht es mir auch nun nach vielfachem Genuss noch. "Planetary Confinement" erf�llt schlicht alles, was man sich von ehrlicher und tief melancholischer Musik erwarten k�nnte. Glanzlichter finden sich reichlich, angefangen bei "The Weight of the World", das so depressiv klingt, dass man tats�chlich das Gewicht der Welt auf seinen Schulternzu versp�ren mag, um gleichzeitig von einem wohligen Gef�hl umschlungen zu werden. Micks Stimme und eine Akustikgitarre, viel mehr braucht es nicht, um solch Gro�artiges zu vollbringen. Gar noch �berboten wird diese musikalische Traumvorstellung von dem mit Geige verdelten "Epitaph", so viel traurige Sch�nheit findet sich ansonsten allenfalls noch in den herausragendsten Momenten von Anathema. Mick Moss hat diesmal den Gro�teil der Vocals �bernommen und sich tats�chlich nochmals deutlich gesteigert, sehr beeindruckend auch bei "Legions" zu vernehmen, wo er zu einem absoluten emotionalen H�henflug ansetzt. Doch auch dieses Album ist bei drei St�cken mit weiblichem Gastgesang gesegnet und "gesegnet" ist keinesfalls �bertrieben. "Line of Fire" gelangt so zu einem fast meditativen Anstrich, "Mr. White" ist zum Weinen sch�n und "Relapse" begeistert mit seiner warmen Atmosph�re.
"Planetary Confinement" wird so im Ganzen zu einem 47min�tigen tieftraurigen Geniewerk der beiden Ausnahmemusiker, das auch nach vielfachem H�ren noch f�r tiefe Faszination sorgt und selbst die beiden exzellenten Vorg�ngerwerke in den Schatten stellt. Nicht zu vergessen, dass die Scheibe auch lyrisch einmal mehr sehr reizvoll geworden ist. Leider wurde k�rzlich bekannt, dass Duncan Patterson sich k�nftig ausschliesslich seinen anderen Projekten widmen und Antimatter den R�cken kehren wird. F�r prominenten Ersatz ist gesorgt, bereits 2006 soll ein neues Album unter der Mitwirkung von Danny Cavanagh (Anathema) entstehen. F�r Spannung ist gesorgt, auch wenn meiner Meinung nach die gro�artigsten Songs von Anathema von Patterson geschrieben wurden und der Wechsel daher eine Verschlechterung auf hohem Niveau darstellen d�rfte. Mal abwarten...
"Planetary Confinement" ist jedenfalls die ideale Antithese zu einer immer mehr kommerzialisierten, kalten und plastikartigen Musikwelt und h�tte die absolute H�chstwertung verdient, wenn wir denn hier mit einer Punkteskala arbeiten w�rden.
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