Xandria - India |
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Metalspheres Info-Box |
Genre |
Gothic Rock / Metal |
Label | Drakkar Records |
Rezensent |
Volker |
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Die vor einigen Jahren bedenklich schnell aus dem Nichts emporgeschossenen Xandria klopfen anno 2005 nun schon mit ihrem dritten Studioalbum an die T�r des geneigten H�rers und haben dabei durchaus einige �berraschungen im Gep�ck. Denn war der bislang einfach gestrickter und zu Unrecht teils mit Nightwish in einen Topf geworfene Gothic Metal bislang ebenso Anlass f�r mehr oder weniger dezenten Spott wie auch f�r Begeisterung beim Breitenpublikum, kann man den Bielefeldern anl�sslich "India" mit Fug und Recht attestieren, erwachsen geworden zu sein. Das satt produzierte und mit ganz unterschiedlichen Einfl�ssen gespickte Album setzt jedenfalls keineswegs in erster Linie auf schnellen Erfolg versprechende Nummern wie "Ravenheart", sondern bietet gen�gend Ecken und Kanten f�r eine ausf�hrlichere und ergiebige Auseinandersetzung mit dem Werk. Da w�ren zum Beispiel der metallisch-treibende (und ausnahmsweise tats�chlich mal unmittelbar an Nightwish erinnernde) Opener "India", das opulente und mittelalterlich akzentuierte "The End of every Story" mit passenden Choreins�tzen oder auch der elegante wie detailverliebte Abschlusstrack "Return to India", den ich Xandria so nicht zugetraut h�tte. Ebenso wie auch das breaklastige "Fight me" mit �berraschend harten Gitarreneins�tzen. Hitambitionen verfolgen sicherlich das leicht elektronische "Now & forever" sowie "In Love with Darkness", aber die Gratwanderung zum zu sehr Gestylten wird gerade noch bew�ltigt. Als subjektive Totalkatastrophe empfinde ich dagegen die mit der Band Sceal Eile aufgenommene Kitsch-Ballade "Like a Rose on the Grave of Love", die mit ihrer Fahrstuhl-Irish Folk-Note verdammt penetrant an den Soundtrack zum Untergangs-Schmachtfetzen "Titanic" erinnert und den beissenden Hohn der Kollegen des gleichnamigen Satiremagazins verdient h�tte. Von �hnlichen Tieffliegern bleibt man im �brigen verschont, auch wenn einige St�cke wie "Who we are (and who we want to be)" zu glatt ausfallen.
Diesen nicht zu vernachl�ssigenden Kritikpunkten zum Trotze: "India" ist ein selbstbewusstes und relativ eigenst�ndiges Statement einer songwriterisch zumindest stellenweise ambitionierten Band. Zu dem harmonischen und organischen Klang des Albums hat das renommierte Deutsche Filmorchester Babelsberg einen wichtigen Beitrag geliefert, die sch�ne Ballade "Dancer" kl�nge sicherlich nicht halb so gelungen, wenn die wunderbar arrangierten Streicher vom Keyboard gekommen w�ren. Frontfrau Lisa ist dabei keineswegs die gro�artige S�ngerin, zu der sie mancherorts gemacht wird und hat nach wie vor mit einigen zu d�nn klingenden Passagen zu k�mpfen, doch im Gro�en und Ganzen gelingt ihre eine ausdrucksvolle Vorstellung. Dass einige Kollegen der schreibenden Zunft nun Xandria zu einer herausragenden Gothic Metal Band pushen wollen, ist bis zur Ma�losigkeit �bertrieben, aber die qualitative Entwicklung geht klar nach oben und daf�r auch der Daumen hoch in Richtung Westfalen.
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