Six Degrees of Separation - Triotus, Tricephalus and Tribadism |
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Metalspheres Info-Box |
Genre |
Progressive (Thrash) Metal |
Label | Elysion |
Rezensent |
Volker |
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Jemals etwas vom tschechischen Label Elysion geh�rt? Oder gar von der aus dem selben Land stammenden Band Six Degrees of Separation? Vermutlich genauso wenig wie ich bisher, aber die hier vorliegende CD verdeutlicht dringlich, dass es h�chste Zeit wird.
Denn ich behaupte einfach mal dreist, dass es sich bei "Triotus, Tricephalus and Tribadism" um eine der bislang spannendsten Underground-Ver�ffentlichungen dieses Jahres handelt, denn die Erschaffer dieses Album sind sichtbar um Originalit�t bem�ht und gleichwohl in der Lage ihre Ideen in packenden Songs zu verpacken. Obwohl Stilgrenzen hier v�llig zweitrangig sind, klingt das Album keineswegs wie ein beliebiges Sammelsurium. Melodischer Death Metal, zeitloser Thrash und klassischer Heavy Metal finden hier progressiv interpretiert in ungew�hnlichen Kompositionen zusammen, die von Breaks durchsetzt sind, aber nicht von ihnen zerst�ckelt werden. Einige Passagen erinnern an die Band Death (so etwa der Auftakt von "Insanity") oder technischen Thrash der Marke Anacrusis, doch ansonsten stechen die Tschechen dadurch hervor, dass sie sich mit keiner anderen Band direkt vergleichen lassen und ihre ganz eigene Klangwelt schaffen, in der auch einzelne Songs durch eine gro�e Bandbreite hervorstechen.
Echte H�mmer sind die vertrackt-melodische Komposition "Masterpiece of Pain" sowie das straighte und messerscharfe "Separated", beide warten mit einer gewissen Hymnenhaftigkeit, die den H�rer so schnell nicht mehr losl�sst. Eben diese Songs gibt es �brigens auch als H�rproben auf der Labelhomepage, treffliche Auswahl! Zu den Prachtst�cken geh�ren sicherlich auch die Ode an die Desillusion namens "Evening Star" sowie "This Night is mine", wobei hier ein Kritikpunkt besonders deutlich wird, denn beim ebenfalls sehr variabel gehaltenen Gesang sind deutliche Qualit�tsunterschiede festzustellen. W�hrend die Clean-Vocals durchweg gelungen klingen, wirken die aggressiveren Shouts teils etwas d�nn, ein bedauerlicher Schwachpunkt, der sich angesichts der ansonsten starken Leistung aber recht gut verkraften l�sst. Denn die Songs sind zwar in der Gesamtschau noch nicht alle derart �berzeugend wie die genannten Vorzeigeexemplare, aber reizvolle Momente sind ihnen allen zu eigen. Wer es besonders progressiv und aussergew�hnlich mag, nehme sich auch noch "From Twilight to Dusk", wo Grunts der Marke Dave Ingram auf Blechbl�ser, satte Gitarrenw�lle und rasante Speedpassagen treffen.
Der Bandname beruht �brigens auf der Komplexit�ts-Theorie, in der davon ausgegangen wird, dass es im Durchschnitt lediglich sechs Zwischenschritte sind, die alle Menschen mit allen anderen Menschen auf der Welt verbinden. Wenn ich also demn�chst mal meinen Bekannten treffe, der einen Bekannten hat, der jemanden kennt, dessen Freund jemanden kennt, der mit einem weiteren Bekannten bekannt ist, der die Band pers�nlich kennt, werde ich den Tschechen ausdr�cklich zu "Triotus, Tricephalus and Tribadism" gratulieren.
Wer sich nicht zu den absoluten Stilpuristen z�hlt und keine hochgl�nzende Perfektion zum Gl�cklichsein braucht, schenkt Six Degrees of Separation ein oder besser gleich zwei Ohren, denn sie haben es vollauf verdient!
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