Dope Stars Inc. - Neuromance |
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Metalspheres Info-Box |
Genre |
Electro Rock |
Label | Trisol |
Rezensent |
Volker |
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Alles aber auch ALLES deutet zun�chst klar darauf hin, dass es sich bei den den Dope Stars Inc. um den n�chsten �berfl�ssigen gro�en D�ster-Hype handelt. Der Name, Pseudonyme wie "Victor Love", die scheinbar auf den Grundlagen der Marktforschung f�r VIVA-Grufties gestylten Gestalten (irgendwo zwischen The 69 Eyes und Marilyn Manson), die dicke Werbekampagne, mit der nur wenige einschl�gige Debut-Alben gepusht werden. Scheinbar f�gt sich das Bild nahtlos zusammen, wenn da nicht ein kleiner und doch so bedeutender Faktor zu ber�cksichtigen w�re: Das musikalische Produkt ist schlicht und einfach geil!
Dope Stars Inc. verfolgen im Grunde das selbe Konzept wie auch die nicht zu knapp erfolgreichen Zeromancer und sind dabei in der Umsetzung aber um gleich einen ganzen Stapel Nasen besser. Mal ganz zu schweigen von dem gitarrengeschw�ngerten, aber kein St�ck rockenden Designer Electro Pop mit dem Apoptygma Berzerk neuerdings ihre Umwelt penetrieren...
Selten zuvor habe ich jedenfalls eine derart �berzeugende Kombination aus klar tanzorientiertem Elektro und Rock geh�rt, denn nahezu jede Band, die sich daran versucht, scheitert am mangelnden Verst�ndnis f�r zumindest eine der beiden Disziplin. "Neuromance" dagegen ist im Grunde ein einziger Hit und wenn ich dieses Wort auch manchmal eher ver�chtlich benutze, m�chte ich in diesem Fall deutlich davon Abstand nehmen. Gest�rkt von einer sehr guten bis herausragenden Produktion, f�r die sich streckenweise Thomas Rainer und ansonsten kein geringerer als John Fryer (Referenzen unter anderem Depeche Mode, Die Krupps und Nine Inch Nails) verantwortlich zeichnen, schaffen es die Italiener, ihre St�cke �u�erst eing�ngig und trotzdem detailreich klingen zu lassen. Nix mit Gitarrensamples und stupiden Beat-Abfolgen, das komplette Album klingt elektronisch perfekt ausget�ftelt ohne steril zu wirken und die Gitarren dienen zwar nicht ganz als gleichberechtigter Partner, aber braten amtlich und werden gar mal zu Solozwecken eingesetzt. Es ist anzunehmen, dass die extrem griffigen "10.000 Watts" und "Vyperpunk" zuerst die Runde machen werden, aber wie schon erw�hnt, k�nnte hier im Grunde alles als Aush�ngeschild dienen ? sei es emotional-rockiges mit niedriger BPM-Zahl wie "Generation Plastic" oder auch stellenweise heftiger EBM in Form von "Theta Titanium".
In der �u�erst schick und wirklich edel aufgemachten Doppel CD Version im DVD-Case entt�uscht auch die zweite Scheibe keineswegs, sondern �berzeugt weitgehend mit teils wirklich originellen Remixes. �berraschenderweise treten aus der Neubarbeitungsschlacht der EBM-Gr��en um "10.000 Watts" Funker Vogt als Sieger hervor, die es hervorragend verstehen, das St�ck in ihre eigene Welt zu holen, w�hrend meine pers�nlichen Favoriten Punto Omega aus Argentinien sich auch gut schlagen, aber hier nicht so charakteristisch wie sonst wirken. Daneben finden sich so einige eher introvertierte Remixe, wobei sich gerade Endraum, Carmilla und Pilori (regelrecht tragische Version von "Generation Plastic" mit Geigen) positiv hervortun. Nasenmann Mortiis best�tigt mit einer Industrial Rock Variante von "Self Destructive Corp." dagegen eher den Eindruck, den sein katastrophaler WGT-Auftritt hinterlassen hat. Dass der "Vyperpunk" Remix von den Deathstars kaum ver�ndert klingt, kann so wirklich nicht �berraschen, denn die fahren ja auch auf einer ganz �hnlichen Schiene. Einen Sonderpreis f�r die Interpretation des selben St�cks haben jedoch noch Spiritual Front verdient, die daraus eine depressive und trotzdem w�rmende akustische Piano-Variante gezaubert haben. Zus�tzlich covern die Dope Stars noch "Right here in my Arms" von HIM, was nun nicht wirklich n�tig gewesen w�re, aber daf�r ist das zus�tzliche Eigengew�chs "I'm overdriven" mit Billy Idol Einschlag eine weiterer Treffer.
Wer ausnahmsweise mal glauben will, was einem die Werbung weissmacht, der tut es hier!
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