Eisblut - Schlachtwerk |
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Metalspheres Info-Box |
Genre |
Death Metal |
Label | Massacre Records |
Rezensent |
Dennis |
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Eisblut ist das Projekt der beiden Eisregen-Musiker Michael Roth und Bursche Lenz, die hier diejenigen musikalischen Visionen ausleben wollen, welche aufgrund ihrer Andersartigkeit nicht mit dem Etikett "Eisregen" kompatibel w�ren. Verst�rkt werden die beiden durch Roberto G�ring (Bass), Wolf Rothbauer (Gitarre) und Sebastian K�hler (Drums), mit deren Hilfe das Deb�talbum "Schlachtwerk" eingespielt wurde. Nun erscheint es in diesem Fall besonders sinnvoll, eine getrennte Sicht auf Musik und Lyrik zu werfen, denn auch bei der Hauptband Eisregen sind ja zu beiden Teilaspekten durchaus mehrere Meinungen zul�ssig.
Musikalisch haben Eisblut in der Tat eine merkliche Andersausrichtung vorgenommen, die man sich grob beschrieben als Verschiebung vom Black in den Death Metal-Bereich vorstellen kann. Schwere Gitarrenriffs, die oft recht groovend daher kommen ("�berreste") und h�ufig von kurzen Grind-Attacken erg�nzt werden, bilden das Fundament der meisten Songs, gelegentlich gibt es auch mal ruhigere Parts zu h�ren. Gerade diese lassen die musikalische Klasse ein wenig durchschimmern, was sich an den beiden St�cken "Sag: Ich will tot sein" und "Schlachtwerk" schnell nachvollziehen l��t. Allerdings wissen Eisblut �ber weite Strecken musikalisch kein wirkliches "Schlachtwerk" zu veranstalten, zu durchschnittlich erscheint das Gebotene, und richtig gute Riffs wie bei dem bereits erw�hnten "�berreste" gibt es nur selten zu h�ren. Interessant erscheint mir hingegen, da� die Black Metal-Einfl�sse zwar gr��tenteils, aber dennoch nicht g�nzlich aus dem Sound verbannt wurden, so da� bei "Gespenst in den Tr�mmern" die Gitarren teilweise verd�chtig kalt klingen und die Grind-Attacken bei "�ber dem Jenseits" auch als schwarzmetallische Blastbeats durchgehen k�nnten.
Neben diesen Nummern gibt es mit "Silbersarg" und "Krankes Herz" zwei Titel, die mit ihrer ruhigeren Ausrichtung ziemlich auff�llig aus dem todesmetallischen Brei herausragen und auch Eisregen-Fans durchaus ansprechen d�rften. Insbesondere letztgenannter Song ist auch wirklich gut gemacht und besitzt mit seinem einpr�gsamen Gitarrenlead einiges an Hitpotential. Bleibt noch der Hinweis auf die neue Version von Eisregens "Am Glockenseil", die mit ziemlich viel Elektronik ausgestattet wurde und damit in eine vollkommen andere Richtung tendiert als das Original. Was hier in die K�pfe der beiden Eisregen-Musiker gefahren ist, kann ich Euch nicht sagen. Wom�glich haben Roth/Lenz alles auf dieses Album gepackt, was sie gut fanden aber nicht zu Eisregen gepa�t h�tte. Auch die neue Version dieses Songs ist trotz oder gerade wegen seines EBM-Einschlags jedenfalls sehr cool geworden, wof�r der Daumen dann nat�rlich auch nach oben zeigt.
Wo die Musik eher zwiesp�ltig ausgefallen ist, kn�pfen Eisblut lyrisch exakt dort an, wo die beiden Bandleader auch bei ihrer Hauptband die Schwerpunkte setzen: Morbide, provozierende Texte, die der Bezeichnung des Albums ebenso gerecht werden wie den Songtiteln. Eisregen-Fans werden an dieser Stelle sicherlich nicht entt�uscht sein, w�hrend Normalos wie ich an der einen oder anderen Stelle vielleicht ein wenig �berfordert werden (oder sich fragen, ob sexuelle Unzufriedenheit ein Grund daf�r sein k�nnte, �ber's "Ficken" zu singen (Titelsong)). Letztlich d�rften aber gerade die Texte der hauptausschlaggebende Grund daf�r sein, bei sich zu Hause ein "Schlachtwerk" zu veranstalten, so da� ich weniger die Death Metal-Fraktion als vielmehr das Eisregen-Lager als Zielgruppe dieses (bedingt gelungenen) Projektes ausmachen kann.
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