Stainless Steel - Molten Metal In Your Back |
|
Metalspheres Info-Box |
Genre |
Heavy Metal |
Label | Karthago Records |
Rezensent |
Peter |
|
Auf eine neue CD der Ungarn gleichen Namens werden wir wohl noch eine Zeitlang warten m�ssen. Wer oder was sind dann die Stainless Steel um die es in diesem Review geht? Ganz platt ausgedr�ckt: fr�hkindlich naives, noch teilweise mit einem ordentlichen Schuss Hardrock der Siebziger versehenes Schwermetall aus der Pr�gephase dieser Zeit. In Gro�britannien war die Grundsteinlegung f�r eines der solidesten musikalischen Gesch�tze, und der Rest der Welt zog langsam aber sicher gleich. Die Amerikaner setzten in punkto H�rte noch einiges drauf, es entwickelten sich die verschiedensten stilistischen Unterscheidungsmerkmale - und was war in Deutschland? Dort lie� man es gem�tlich angehen, orientierte sich eher an den bekannten Vorbildern und entwickelte wenig gro�artig neues. Sicherlich werden die fr�hen Werke von Running Wild, Accept oder Helloween heute als Klassiker und wegweisende Ver�ffentlichungen geadelt, aber realistisch gesehen hat der Zahn der Zeit doch ganz sch�n genagt. Neben den allseits immer wieder gern zitierten Referenzen gab es eine kaum noch �berschaubare Anzahl an Bands, die noch nicht mal im Windschatten der gro�en 10 oder 15 daher segelten. Kleines Label, kaum Beachtung der Magazine, schlechte Promotion, andauernde Besetzungswechsel, die Liste aller Schwierigkeiten ist unendlich. Gem�� dem Gr�ndungsauftrag der "Gr�nen" wurde das Rotationsprinzip bei Stainless Steel sehr genau eingehalten, was die stolze Anzahl von 8 unterschiedlichen Line-Ups in insgesamt 15 Jahren Bandgeschichte und 2 mageren Ver�ffentlichungen bedeutete. 2 "billig" produzierte Demos sollen allerdings auch nicht vergessen werden.
Neben vielen anderen w�ren Stainless Steel und die erw�hnten Ver�ffentlichungen auf Vinyl f�r einige Sammler lediglich ein zus�tzliches Einkommen, wenn es da nicht 2 bekannte Cracks in der Sammlerszene geben w�rde. Da w�re zum einen Ralf Renzenbrink (Hidden Metal), der von den Demos geh�rt hatte und daraus ein Album mit dem Titel "Molten Metal" zusammengebastelt h�tte. Dann gibt es noch Stefan Riermaier (Karthago Records), der lieber trockenes Brot isst und eine Ma� Bier weniger trinkt und das so gesparte Geld in Wiederver�ffentlichungen solch obskurer Bands wie Lord Vader, Stranger oder eben Stainless Steel investiert. So gut wie m�glich wurden die beiden Ver�ffentlichungen "In Your Back" und "Molten Metal" einer Frischzellenkur unterzogen, f�r das neue Artwork wurde Vincente Feijoo (u.a. Zarpa) angeheuert. Ein ansprechendes Booklet mit kurzen Informationen zur Band, allen Texten und Fotos rundet neben der mehr als amtlichen Spielzeit die Reise in die Vergangenheit ab. Auch wenn jetzt viele denken, dass solche Ver�ffentlichungen eher die Nostalgiker und irgendwann in der Zeit stecken gebliebenen ansprechen, ist dem nicht so. Nat�rlich d�rfte die Generation jenseits von 30 bis knapp vor scheintot eher etwas mit dem heuer etwas altbacken klingenden Material anfangen k�nnen. Aber wer immer noch der Meinung ist, dass die moderne Geschichtsschreibung des Heavy Metal erst mit Hammerfall beginnt, sollte sich dank dieser CD eines besseren belehren lassen. Beam me up Scotty in eine Zeit, wo die Kutte Pflicht war, kurze Haare notariell beglaubigt nur aus beruflichen Gr�nden erlaubt waren, Bier noch in bauchigen Halbliter-Flaschen erh�ltlich war und die Slayer-Fans noch mit den Freunden gem��igter Kl�nge gemeinsam den Tag zur Nacht machten. In diese Zeit, die anscheinend schon weit entfernt ist und doch so nah ist, fallen die beiden Ver�ffentlichungen von Stainless Steel, die teilweise noch von der NWOBHM gepr�gt waren, sich aber versuchsweise schon in eine gewisse Eigenst�ndigkeit entwickelten. Sicherlich gab es Bands, die spieltechnisch um einiges weiterentwickelt waren, aber so feine Unterschiede wurden damals noch nicht gemacht. Irgendwie war es alles Heavy Metal. So lassen sich unter den 17 Titeln, von denen "Stainless Steel" und "We want it, you` ve got it" in den Estversionen zu h�ren sind, durchaus einige Perlen finden. Sei es das flotte "Stainless Steel", dass m�chtig nach vorne dr�ckende "Mortal dreams" oder mein Favorit "Heavy Metal Bomber". Nat�rlich gibt es auch Titel, die f�r die damalige Zeit schon etwas �berholt waren, sicherlich machten sich die vielen Besetzungswechsel bemerkbar und konnten ein kontinuierliches Wachsen der Band nicht erm�glichen. Auch waren Stainless Steel mehr f�r die B�hne geeignet, was sehr gut durch den Umstand bewiesen wird, dass "Molten Metal" zur H�lfte aus Konzertmitschnitten bestand. Etwas mehr Stabilit�t im Bandgef�ge und das Erweitern bestehender guter Songstrukturen, z.B. "Madness has taken it`s toll", h�tten Stainless Steel m�glicherweise in einer anderen Klasse spielen lassen, aber es sollte nicht sein.
Was bleibt, sind Erinnerungen und der Wunsch, dass noch mehr schon zu Zeiten der Ver�ffentlichung zum Untergang verdonnerte LPs ihren Weg auf CD finden. Ich h�tte da noch einige Vorschl�ge. Mit "Molten Metal in your back" wurde erst der Anfang gemacht. Gute Sache!
P.S.: Die CD gibt es bei
www.karthagorecords.de
|
|
|