Obtest - Is Kartos I Karta |
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Metalspheres Info-Box |
Genre |
Power / Pagan Metal |
Label | Ledo Takas Records |
Rezensent |
Volker |
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"Heathen War Heavy Metal" wird die Musik der Litauer Obtest im obligatorisch beiligenden Waschzettel genannt. Da wollen wir doch die abgelehnte Kirche lieber mal im Dorf lassen - bevor dieser ganze Pagan-Hype losgetreten wurde, h�tte man den Balten wohl eher attestiert, hochmelodischen und doch rauen Power Metal mit Hang zur schwarzmetallischen Raserei zu fabrizieren. In der Tat haben Obtest in den fr�hen 90ern eher noch ihren Black Metal Vorbildern gehuldigt, um nun weitgehend beim traditionellen Metal gelandet zu sein, der mit Vorliebe hymnisch ausgestaltet wird. Der Drummer scheint dabei mit einem Double Bass Bleifuss ausgestattet zu sein, die flinken Gitarrenl�ufe klingen gekonnt und der S�nger ungeschliffen, aber nicht �berm��ig aggressiv. Durch den stark vertretenen maidenschen Hoppelrhythmus, die nicht weniger dominanten Melodien und das eher ungewohnte Sprachgewand (s�mtliche Texte sind auf Litauisch gehalten) erinnern mich Obtest irgendwie an eine heftigere Version von Tierra Santa, wenngleich das wahrscheinlich nicht ihre Absicht gewesen sein wird. Eine Prise Enslaved ist sicherlich auch enthalten und nicht wenige Ideen zeugen von songwriterischer Verehrung des durchaus ehrenwerten Stefan Weinerhall (Falconer), dessen fr�heres Wirkungsfeld Mithotyn sicherlich ganze Horden der derzeit hinter jeder Ecke lauernden Pagen / Heathen Metal Formationen beeinflusst haben d�rfte. Wer genauer hinh�rt, dem d�rfte dies nicht nur bei "Pirmyn!" (ein Beispiel von vorliegendem Album) nicht entgehen. Doch zur�ck zu Obtest, die alles in allem doch weitaus weniger den schwer bewaffneten Krieger als die flott um die Ecke preschende Rocksau geben. Kein pseudoepischer Bombast, keine albernen Schlachtensamples, die Litauer halten sich an einen eher abgespeckten Songaufbau und �berlassen ihren heidnischen Background den zumindest f�r mich restlos unverst�ndlichen Texten.
Das klingt nun schon mal recht positiv und so soll es auch klingen, obgleich anzumerken ist, dass Obtest im Reproduzieren des ewig gleichen Songs schon fast in Dimensionen der Szenehelden Finntroll vorstossen. Sch�n aber, dass mit dem rasanten "Pergal�" zumindest ein herausstechendes St�ck vertreten ist, welchem von dem ordentlich angeschw�rzten "Audronosa" und der abschliessenden Midtempo Nummer "Suminti Juodi Takai" etwas kreativer Beistand geleistet wird. Obtest haben mich jedenfalls gut unterhalten, obwohl ihr Metier nun so gar nicht das Meine ist und daher prophezeie ich ihnen mal gute Aussichten, wenn ihnen die G�tter (welchen Namen sie auch immer tragen m�gen) wohl gesonnen sind.
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