Glass Hammer - The Inconsolable Secret |
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Metalspheres Info-Box |
Genre |
Progressive Rock |
Label | Arion Records |
Rezensent |
Jonas |
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"Ich denke nicht, dass zuvor schon einmal jemand so hart an einem Album gearbeitet hat!?, sagt Glass Hammer-Bassist Steve Babb �ber "The Inconsolable Secret?. Eine Doppel-CD mit insgesamt knapp 100 Minuten Musik, einem k�nstlerischen Coverartwork sowie einem Multimedia-Teil mit allen Texten, einem Video zu den Inconsolable Secret-Sessions, Desktopverziehrung f�r den heimischen PC und einem epischen Gedicht von Steve Babb, auf dem �brigens die Story dieses Konzeptalbums basiert, spricht auch in Sachen Zahlen und Fakten eine recht deutliche Sprache. Um so mehr tut es mir Leid, hier sagen zu m�ssen, dass dieses Album sicher nicht der Weisen letzter Schluss ist, denn richtig Spa� macht das Album nur an manchen Stellen.
Insgesamt kann man das musikalische Vorgehen der Band in zwei Arten unterteilen. Zum einen w�ren da die Prog-typischen instrumentalen und uneing�ngigen Parts, zum anderen gibt es auf der zweiten CD l�ngere Momente, in denen Schlagzeug und Bass komplett schweigen und dagegen Streicherkl�nge und stellenweise auch mittelalterliche Sounds die Musik gestalten. Kommen wir erst einmal zur ersten Spielart, die etwa drei Viertel der Gesamtspielzeit ausmacht. Was hier auff�llt, ist zuerst einmal das Fehlen einer Rhythmusgitarre. Dadurch wirkt vor allem die aus Bass und Schlagzeug bestehende Rhythmusfraktion seltsam distanziert ? untereinander und auch im Bezug zu den anderen Instrumenten und dem Gesang. Was die Musiker wohl dazu bewogen hat, die Rhythmusgitarre in der Ecke stehen zu lassen? Des weiteren l�sst sich kritisieren, dass einige Melodien und viele Strukturen in ihrer Gesamtheit arg konstruiert wirken. Experimente k�nnen sch�n und gut sein, aber ein bisschen mehr Eing�ngigkeit und f�r den H�rer "logisch" klingende Kompositionen d�rften es schon sein. Sehr viel besser gef�llt mir da der Mittelteil von CD Nummer 2, der etwa ein Viertel des Albums ausmachen d�rfte, und in dem Glass Hammer klanglich, wie bereits erw�hnt, orchestral und stellenweise mittelalterlich vorgehen. Einige Stellen k�nnten hier auch aus einem "Herr Der Ringe"-Soundtrack entnommen sein, was �brigens nicht von ungef�hr kommt, schlie�lich haben Glass Hammer auch schon Konzeptalben mit der Tolkien-Thematik herausgebracht. Besonders gefallen diese Stellen in den Momenten, in denen S�ngerin Susie Bogdanowicz ihre klare, warme, einfach sch�ne Stimme erhebt. Der Gesang ihres m�nnlichen Pendants Walter Moore, der insgesamt mehr Vocals beisteuert, ist zwar auch recht angenehm zu h�ren, hat aber einen geringen Wiedererkennungswert.
Was sagt uns nun das Ganze? Fans, die orchestrale Arrangements m�gen, greifen besser zu einem richtigen Hollywood-Soundtrack, da die entsprechenden Stellen einen vergleichsweise geringen Teil von "The Inconsolable Secret" ausmachen. Beinharte Prog-Fanatiker, die in Kauf nehmen, dass die Musik erst einmal mehrere Stunden �ber den "Umweg Kopf" geht bis sie ? eventuell ? den Weg in den Bauch oder ins Herz findet, und die obendrein die Zeit finden, sich detailliert mit der epischen Story hinter der CD auseinanderzusetzen, die der Scheibe dadurch m�glicherweise einen zus�tzlichen Reiz g�be, k�nnen mit diesem Album vielleicht was anfangen. Dem hier schreibenden Rezensenten ist das Gros der Musik jedoch zu kompliziert, zu verkopft, zu verproggt - und durch das Fehlen der Rhythmusgitarre an manchen Stellen klanglich einfach zu karg.
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