Japanische Kampfhörspiele - Deutschland von vorne (EP) |
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Metalspheres Info-Box |
Genre |
Grind / Punk |
Label | Bastardized Recordings |
Rezensent |
Volker |
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Gar nicht viel Zeit ist vergangen, seit die auch hier der Einfachheit halber und der Faulheit des Rezensenten wegen nur JaKa genannten Krefelder mit "Hardcore aus der ersten Welt" einen Volltreffer gelandet haben, der "Die Großstadt stinkt, ist laut und septisch" in nichts nachstand. JaKa geniessen spätestens seit dem eine Sonderstellung, denn vom sonst bekommt man eine derart zündende Grind-Punk-Mixtur zu hören, bei der auch noch die Texte Spaß machen?
"Deutschland von vorne" scheint nun mit nur 8 Songs eher eine Zwischenmahlzeit zu sein, doch halbe Sachen würde man hier nicht ernsthaft erwarten. Die EP besteht ausschliesslich aus Cover-Songs von (im weitesten Sinne) Punk und New Wave Bands, wobei keineswegs überwiegend auf altbekannte Gassenhauer zurückgegriffen wurde. Vielmehr scheinen die Jungs sich einige ihrer persönlichen Favoriten vorgenommen zu haben, um sie mehr oder weniger massiv ihrer eigenen Behandlung zu unterziehen. Originalgetreu klingt hier sicherlich nichts, doch ebenso werden die Stücke keineswegs auf reines Grind-Gemetzel reduziert.
Beginnen wir am Ende, wo JaKa aus "Kummer" von Trio eine Version basteln, die ernsthaft als Funeral Doom Metal beschrieben werden könnte. Ein zäher monotoner Klumpen, ein in tiefster Depression versenkter Song, von dem mich sehr interessieren würde, ob JaKa den auch mal live auspacken. Könnte einen derben Kontrast liefern, denn ansonsten ist hier mit Zeitlupe natürlich eher wenig. "Ich verabscheue euch wegen eurer Kleinkunst zutiefst" von Tocotronic (von wem sonst?) wirkt fast nahe am Original, wenngleich auch deutlich heftiger als die Hamburger jemals zu Werke gegangen sind. Sehr cool geworden sind "Menschenverachtende Untergrundmusik", mit dem der Berliner Liedermacher Funny van Dannen durchaus einverstanden sein dürfte, sowie "Diese Menschen sind (halbwegs) ehrlich", das die lyrische Zündkraft der Goldenen Zitronen mit wüstem Grind unterstützt. Eisenvater liefern mit "Der Greuel" sicherlich die metallischste Vorlage und hier könnte man über weite Strecken vermuten, auf Coverplatte "Auf dem Mond ein Feuer" von Totenmond gelandet zu sein. Im weiteren werden auch noch Extrabreit, Fasaga sowie EA80 ("Der Mord fällt aus" hat hier fast was psychedelisches) verkampfhörspielt und auszusetzen finde ich auch hier nichts. Ein gewisses Faible für die Originale setzt "Deutschland von vorne" allerdings voraus, für reine Grind-Fanatiker gibt's sicherlich interessantere Veröffentlichungen.
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