Inquisition - Magnificent Glorification of Lucifer |
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Metalspheres Info-Box |
Genre |
Black Metal |
Label | No Colours Records |
Rezensent |
Sascha |
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Wer mein Review des herausragenden Debut-Albums von Inquisition gelesen hat, wird unschwer erkannt haben, dass die Kolumbianer zu meinen Favoriten geh�ren. Umso schwerer f�llt es mir, bei aktuellem Album nicht in entz�ckte Lobges�nge zu verfallen, sondern auch durchaus kritische Worte fallen lassen zu m�ssen. Diesmal mussten wir nicht vier, sondern nur zwei Jahre auf die n�chste Ver�ffentlichung warten, was zum einen nat�rlich zu begr��en ist, da man nach wie vor einfach nicht genug vom Sound Inquisitions bekommen kann. Zum anderen h�rt man leider deutlich, dass das Album etwas mehr Feinschliff h�tte vertragen k�nnen. Zun�chst zum Sound: Den H�rer erwartet der gewohnt rauhe, jedoch saubere Klang. Auff�llig ist, dass im Laufe der Ver�ffentlichungen der Gitarrensound immer mehr in den Vordergrund r�ckte, auf aktuellem Album ist dieser mir pers�nlich einfach zu laut und zu noisig ausgefallen. Der dumpfere, mit Hall versehene Klang der Vorg�nger stand der mystischen Aura der Band besser zu Gesicht. Die Produktion hat einen zu simplen, rockigen Charakter, was f�r mich der erste Minuspunkt des Albums ist. Ohne Intro geht es sofort in den ersten schnellen Track �ber, der sofort Inquisition erkennen l�sst. Dagons Stimme hat sich noch einmal verbessern k�nnen. Sie bietet mehr Variation und klingt noch entfremdeter als vorher. Erstaunlich ist, welchen Einfallsreichtum er in der rythmischen Variation seiner Gesangslinien beweist. Eigentlich w�rde man erwarten, dass einen aufgrund der Limitiertheit des Gesangsstils oftmals D�ja Vus ereilen w�rden, dem ist aber nicht so. So wird bereits der erste Song, der ein sehr einfaches Riff besitzt, allein vom Rhythmus und der eing�ngigen Gesangslinie getragen. K�rzer und zupackender sind die Songs geworden, uns wird zun�chst keine Verschnaufpause gew�hrt. Mit "Crush The Jewish Prophet" wird uns der erste "Hit" des Albums pr�sentiert, die St�rke Inquisitions wird deutlich, Rock-Elemente und Eing�ngigkeit auf unauff�llige Weise in den Black Metal zu integrieren. Leider zeigt der eigentlich geniale Titel auch schon die ersten Anzeichen der Einfallslosigkeit, denn da wird dann schonmal im Mittelteil acht Takte lang der leere E-Akkord durchgezogen. Der n�chste Track beginnt unspektakul�r, kann sich gegen Ende jedoch fangen und pr�sentiert die mystischen Gitarrenkl�nge, die den Charme der fr�heren Songs ausmachen. "Of Blood And Darkness we are Born" stellt einen der st�rksten Tracks des Albums dar. Er steht hier in der Tradition der rituellen Midtempo Titel, die mir auch auf den ersten Alben am besten gefielen. Leider hat sich hier das Selbstplagiat eingeschlichen, denn das Hauptriff ist eine leichte Variation des Riffs, welches im Schlussteil von "Empire of Luciferian Race" schon einmal Verwendung fand.
An den restlichen Tracks lassen sich jedoch wenig Kritikpunkte finden. Inquisition bieten die von ihnen gewohnte Vielfalt an rockigen, schnellen als auch doomigen Titeln, von denen der Titeltrack sowie der hymnische Schluss "Eternal Loyalty To Our Lord Satan" zu den herausragenden Tracks z�hlen. Zieht man das Outro ab, liegen also knapp 37 Minuten kompromisslosen, eigenst�ndigen Black Metals vor, der nach wie vor in der Lage ist, Atmosph�re und Hingabe zu erzeugen. Inquisition k�nnen jedoch leider nicht an vergangene Gro�taten anschlie�en, daf�r ist das Werk in Aufbau und Struktur zu vorhersehbar. War das Debut Album noch liebevoll in hervorragend ausgew�hlte Filmsamples eingebettet und in vielen Tracks mit Akustik Gitarre veredelt, findet sich hier leider nichts Vergleichbares, so hat man zwar das Gef�hl, es mit neun, f�r sich betrachtet sehr guten Songs, zu tun zu haben, jedoch fehlt es etwas an Verspieltheit und Experimentierfreude, die das Album auflockern und es wie ein Buch wirken lassen, dessen Kapitel zum Verst�ndnis nicht vertauscht werden d�rfen.
Damit keine falschen Schl�sse gezogen werden : Verglichen mit einem Gro�teil des Auswurfs der uns heute als "wahrer Black Metal" untergejubelt wird, bieten Inquisition immer noch ehrliche, gro�artige Musik, die zu begeistern vermag. Zieht man jedoch Vergleiche zu den vorherigen zwei Alben der Band, muss man sagen, dass man hier an Inquisitions eigenen Ma�st�ben gemessen, nicht das Maximum herausgeholt hat.
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