Dornenreich - Hexenwind |
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Metalspheres Info-Box |
Genre |
nicht kategorisierbar |
Label | Prophecy Productions |
Rezensent |
Volker |
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Es ist sicherlich nicht �bertrieben, "Hexenwind" als ersehntes Album zu beschreiben. Schliesslich sind fast 5 Jahre seit dem stellenweise bel�chelten aber vielfach innig geliebten "Her von welken N�chten" vergangen, dem bisherigen H�hepunkt der musikalischen Karriere der eigenwilligen �sterreicher. Nun ist viel dar�ber spekuliert worden, wie das neue Werk wohl klingt, doch dass das vierte Album von Dornenreich noch weiter von dem bisherigen entfernt sein wird, als es "Her von welken N�chten" im Vergleich zu den Vorg�ngern bereits war, lag auf der Hand. Und so ist es dann auch, "Hexenwind" ist zwar unverkennbar Dornenreich, doch es scheint als h�tte die Band diesmal eine v�llig andere Herangehensweise gew�hlt.
Zun�chst wartet die Konfrontation mit einem eigenartigen Sound, der nicht ansatzweise mit der schieren Wucht fr�herer Tage zu vergleichen ist. "Hexenwind" ist ein �ber weite Teile ruhiges Album und klingt fast wie durch einen Schalld�mpfer aufgenommen, doch am gew�hnungsbed�rftigsten wirken sicherlich die fast schon schrammeligen E-Gitarren, die in starkem Kontrast zu den organisch klingenden Akustikklampfen stehen. Es empfiehlt sich, "Hexenwind" sehr laut zu h�ren, um es in seiner Gesamtheit erfassen zu k�nnen, denn obwohl das Album zun�chst spartanisch, fast schon karg, wirkt, offenbart sich mehr und mehr eine tiefe Emotionalit�t, die nicht in Tonfolgen nachvollziehbar und doch geradezu greifbar erscheint. Lediglich 5 St�cke finden sich auf knapp 40 Minuten verteilt, wobei "Von der Quelle" sogar noch eher die Funktion eines Intros �bernimmt. Am schnellsten nachvollziehbar f�r alte Fans der Band sollte sicherlich das abschliessende "Zu Tr�umen wecke sich, wer kann" sein; ein �berwiegend dezentes, aber doch klar gitarrenorientiertes St�ck, das sich �ber 12 Minuten erstreckt und zun�chst entdeckt werden m�chte, bevor es seine Grandiosit�t offenbart. Auch ein zun�chst befremdlich erscheinendes St�ck wie "Der Hexe flammend' Blick" entpuppt sich mit etwas Geduld mehr und mehr als urtypischer Dornenreich-Song und das rein akustische "Aus l�ngst verhalltem Lied" kn�pft in minimalistischer Interpretation an vorherige Alben an, schliesslich waren Dornenreich ja 2001 bereits einmal mit einem reinen Akustik-Set auf Tour.
Metal scheint bei den �sterreichern klar der Vergangenheit anzugeh�ren ? was seinen Platz eingenommen hat, ist allerdings schwer zu definieren. "Hexenwind" wirkt in seiner Harmonie verst�rend und in seiner Verst�rung harmonisch und wenn eines sicher ist, dann ist es die ungebrochene Einzigartigkeit. Eviga verzichtet mittlerweile �berwiegend auf schwarzmetallisches Gekeife und die Konzentration auf den vielseitigen klaren Gesang scheint sich auszuzahlen, denn seine Stimme klingt selbst in gefl�sterten Momenten noch ausdrucksvoller als zuvor.
Wer Dornenreich in den sp�ten 90ern als gute Black Metal Band gesch�tzt hat, dem prophezeie ich mit "Hexenwind" Schwierigkeiten, wer jedoch eher mit dem freigeistigen Anspruch der Band verwachsen ist, wird dieses Album zweifelsohne f�r sich entdecken. Ich f�hle mich jedenfalls nach jedem H�rerlebnis st�rker in den Bann gezogen. Man darf gespannt sein, welche Reaktionen Dornenreich einfahren werden, die Bandbreite der Meinungen wird sicherlich nicht kleiner als bei den vorherigen CDs sein.
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