Brocken Moon - Mondfinsternis |
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Metalspheres Info-Box |
Genre |
Black Metal |
Label | Christhunt Productions |
Rezensent |
Martin |
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Oh man, das zieht einen verdammt runter. Depressiver Black Metal ist inzwischen das, was ich zu meinen Lieblingsgenres z�hle. Neben Xasthur, Forgotten Tomb, Shining und anderen gesellen sich neuerdings auch Brocken Moon mit ihrem ersten Studioalbum namens "Mondfinsternis" meiner pers�nlichen Elite hinzu.
Erstmal muss jedoch gesagt sein, dass es gesanglich f�r den Gro�teil sehr gew�hnungsbed�rftig sein k�nnte. Grim, so das Pseudonym des S�ngers, d�rfte sich schon durch Aaskereia einen Namen gemacht haben und wer die Band kennt, wei�, wie unorthodox sein Organ klingt. Umso erstaunlicher ist es, dass der gute Herr bei Brocken Moon noch ein St�ck weit verzweifelter und gr�sslicher klingt. Ich bin mir sicher, dass sich das Gros der H�rerschaft, selbst wenn ihnen Aaskereia zusagen, ein weiteres Mal eingew�hnen m�ssten. Aber wer dahinter steigt wird feststellen, dass Brocken Moon so mit das traurigste ist, was jemals auf einen Rohling gepresst wurde?
Der gr��te Unterschied zum besagten anderen Projekt ist neben dem verfeinerten Gesang auch das Tempo, welches Brocken Moon zum Gro�teil eher schleifen lassen. Klar, denn so kommt der depressive Faktor noch um einiges deutlicher zum Tragen. Die melancholischen Riffs wissen einfach zu begeistern und gar G�nsehaut zu verursachen. Und selbst wenn diese pl�tzlich ausbrechen und deutlich an Tempo gewinnen, bleibt die Musik absolut d�ster und erdr�ckend. Das beste Beispiel daf�r ist das dritte Lied "Das Tr�nenmeer", welches anscheinend die leere Seele einer Person beschreibt, die kurz vor dem Selbstmord steht. Das Lied beginnt sehr melancholisch mit einem ganz einfach gespieltem, aber dennoch extrem ergreifenden Riff, abwechselnd klarem und kr�chzendem Gesang sowie einem h�rbar aufbrechendem Gewitter. Ganz pl�tzlich wird diese tr�b d�stere Atmosph�re durch einen ungemein energiegeladenen Up-Tempo Part zerrissen, der nach wenigen Augenblicken auch schon wieder endet um wieder in absolute, aber inzwischen hasserf�lltere Trauer zu verfallen. Im Laufe des Liedes wird das Tempo immer wieder geschickt angezogen und herausgenommen bis es gegen Ende in absolute Leere verf�llt. Der folgende vierte Track ist �hnlich genial, obwohl dieser spielerisch kaum einfacher gestaltet sein k�nnte. Gitarren und Schlagzeug variieren innerhalb des St�ckes so gut wie gar nicht. Dennoch und vielleicht gerade deswegen ist dieser Titel so ungemein effektiv. Ich kann diese Genialit�t kaum in Worte fassen. Das Klanggewand ist so umwerfend, dass man darin eigentlich nur ertrinken kann. Weitere Geniestreiche sind das hypnotisierend bis rasende "Klagelied des letzten Wolfes" oder auch der hymnische aber dennoch tieftraurige Opener. Selbst die nicht n�her erl�uterten Songs sind absolut grandios, nur sind sie eben trotzdem schw�cher als der Rest. Das will schon was hei�en!
Ein herrlich abgrundtief dunkles und mitrei�endes Werk ist "Mondfinsternis" geworden, welches sich Liebhaber depressiver Musik ohne wenn und aber zulegen sollten. Wenn ihr also keine Kraft mehr habt, besorgt euch doch noch mal dieses kleine Meisterwerk um euch die letzten Tage oder Stunden zumindest noch etwas zu "vers��en". Das Teil ist jedenfalls der Wahnsinn, auch wenn man daf�r eh schon einen kleinen Knacks weg haben muss.
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