Skumring - De Glemte Tider |
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Metalspheres Info-Box |
Genre |
Epischer atmosphärischer Doom Metal |
Label | Aftermath Music |
Rezensent |
Volker |
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Episch und atmosphärisch sind exakt die passenden Schlagworte, denn mit diesen Maximen ist bei Skumring gewiss der Proberaum tapeziert. Die dreiköpfige Band aus Norwegen existiert gerade mal seit gut einem Jahr und präsentiert sich nun schon mit Plattenvertrag bei den einschlägig bekannten Landsmännern von Aftermath Music sowie einem kompletten Album. "De Glemte Tider" enthält zwar "nur" drei Songs, diese sind jedoch breit angelegt und erstecken sich über insgesamt fast 45 Minuten.
Das oft spartanische Soundgewand reicht schon in Gefilde des Funeral Doom hinein, wird aber von der meist präsenten Vertonung der komplett norwegischen Texte von Cecilie kontrastiert. Die Sängerin verfügt über eine sehr schöne Stimme, die den Hörer vereinnahmt und die Stücke nachdrücklich prägt. Die Norweger tendieren allerdings dazu, sich zu sehr in ihren ausgedehnten Songs zu verlieren, die sie minutenlang dahingleiten lassen, bevor besondere Momente aufhorchen lassen oder wie im Titelsong gar mal ein Uptempo-Part die ansonsten konsequente Zeitlupe durchkreuzt. Das kann zu fantastischen Effekten führen, wie Bands wie Skepticism oder auch der Gänsehaut-Klassiker "Two Winters only" von My Dying Bride beweisen. Doch nur dann, wenn man an der richtigen Stelle die Kurve bekommt ? und das gelingt nicht vielen. Hier wird es zum Problem, denn während weniger eingefleischte Doom-Freunde Skumring voraussichtlich zu langatmig finden werden, könnten die Norweger für Verehrer des Funeral Doom nicht konsequent und extrem genug sein. Weiterhin mangelt es der Musik an der besonderen, manchmal bildhaften Ausdruckskraft großer Bands des Genres, abgesehen von einer gewissen heimeligen Tristesse wird hier wenig vor Augen gerufen. Was wiederum schade ist, denn "De Glemte Tider" ist im Grunde ein sehr schönes sphärisches Album, in das man Versinken kann und mit griffigeren Songs würden Skumring angesichts ihrer erkennbaren Fähigkeiten glatt zum Geheimtipp avancieren. Reinhören kann daher gewiss nicht schaden, doch wer sich in Sachen atmosphärischem Doom mit Frauengesang weiterbilden möchte, sollte zunächst zu "Angels of Distress" von Shape of Despair oder auch zu den bei weitem nicht so opulenten, aber nicht weniger empfehlenswerten The River aus London greifen.
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